Hallo Anwärter23,
erstmal herzlichen Glückwunsch zum erfolgreich absolvierten Auswahlverfahren. Ich versuche mal, in Reihenfolge zu antworten:
1) Einsätze aussuchen: Der Zoll hat einen ganz anderen Zuständigkeitsbereich als die (Bundes-)Polizei. Zufälliges Hinzurufen zu Schlägereien o.Ä. findet nicht statt. Insofern also schonmal die richtige Wahl
2) Im mittleren Dienst sind die Chancen, in den Vollzug zu kommen, gar nicht so schlecht. Die FKS sucht eigentlich dauerhaft Personal und auch in den Kontrolleinheiten gibt es immer wieder Stellen - diese sind jedoch ziemlich begehrt. Die Frage ist natürlich auch, ob es in deinem HZA Kontrolleinheiten oder Flughäfen gibt. Uniformierten Dienst (Dienstkleidung trifft es eher) gibt es zwar auch in den anderen Zollämtern, mit Vollzug hat das aber eher weniger zu tun.
3) Erhöhung der Chancen: Soweit das in den HZÄ, die ich kennen, gehandhabt wurde, geht das nur über Sozialpunkte. Also sprich: Verheiratet, Kinder, Haus gebaut und nicht abbezahlt, pflegebedürftige Angehörige und so weiter. Ansonsten hilft es (wenn man örtlich nicht so weit weg will), als Zweit- oder Drittwunsch eine Stelle anzugeben, die nicht so begehrt ist und sich dann nach Probezeit und Zweitverwendung auf freie Stellen zu bewerben.
4) Ich glaube, die Zufriedenheit beim Zoll kommt maßgeblich davon, was man vom Beruf und den Tätigkeiten erwartet. Ja, Zoll ist AUCH Kontrolle, Abfertigung, Uniform, Waffen. Zoll ist aber auch Abgabenerhebung und -erstattung (sowohl Einfuhr als auch Bundessteuern), Straf- und Owi-Verfahren, Außenprüfungen und eben auch Querschnitt (Haushalt, Organisation, Personal). Ich war selbst im Innendienst tätig; das ist zwar etwas weniger "aufregend", dafür kann man sich die Arbeit selbst organisieren, kann Home Office machen, hat flexible Arbeitszeiten und kann thematisch mehr in die Tiefe gehen als das in Kontroll- und Abfertigungssituationen möglich ist.
5) Anwärtertipp: Nimm alles mit, was du kannst. Gib in allen Tätigkeitsbereichen dein Bestes und bleib offen - nicht für die Note, sondern für dich. Je mehr du am Ende Einschätzen kannst, ob eine bestimmte Tätigkeit etwas für dich ist, desto leichter fällt dir auch die Angabe von Zweit- und Drittwunsch. Wenn du dich auf eine Tätigkeit einschießt und die am Ende nicht bekommst, gehörst du sonst vielleicht selbst zu den Unzufriedenen. Außerdem kommt bei einigen Kollegen irgendwann die Zeit, wo Schicht- und Außendienst mühsam und ggf. mit der Familienplanung auch nicht vereinbar sind (Stichwort Home Office).
Wenn du sonst noch Fragen hast (auch vielleicht konkreteres, was nicht jeder sehen muss), kannst du dich gerne auch per Nachricht an mich wenden.
Gruß