Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

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Mainstream1
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Mainstream1 »

Um die 8 bis 10 Jahre noch zu schaffen, wäre meine Überlegung :
1. Teilzeitantrag stellen und 8 Stunden herausnehmen/pro Woche. Dadurch sinnvollerweise den Mittwoch immer drei haben.
Dann packt den Dienst besser, da immer nur 2 Tage im Blick absolviert werden müssen und man zwischendurch Erholungsphasen hat. Der Arbeitsumfang muss dann natürlich durch den Dienstherrn entsprechend gemindert werden.
2. Den Erholungsurlaub) das sind dann 24 Tage im Jahr) einsetzen, um zwischendurch längere Erholungsblöcke zu haben
3.wenn es zwischendurch gar nicht mehr gesundheitlich geht zum Arzt und krankschreiben lassen. (risikolos bis 6 Wochen im Jahr, oft bis zu 3 Monate im Jahr, ohne dass der Dienstherr einen Amtsarzt beauftragt. Das gilt nicht, wenn in mehreren Jahren wiederholt Krankheitswochen über mehr als 8 bis 9 Wochen anfallen)
4. Sich privat ein gutes soziales Umfe6schaffen, dass man im Dienst einfach alle ignorieren kann und einen Ausgleich hat
5. Dienst nach Vorschrift und nach außen immer korrekt und freundlich bleiben, auch wenn es schwer fällt.

Begleitend :
Das mit einer Therapie und ggf. einer Reha verbinden. Versuchen, die Schwerbehinderung auf 50% zu bringen (da hilft die Reha und die Schwerbehindertenvertretung oder ein spezialisierter Anwalt).
Hast du die 50% muss der Dienstherr Rücksicht nehmen, ggf einen anderen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen, Zusatz Urlaub gibt es, längere Krankheitsausfälle werden anders bewertet und du hast immer die Schwerbehinderung an deiner Seite.

Depressionen sind schwerwiegend und gefährlich! Auf jeden Fall mit einem Arzt sprechen. In der Reha gibt es auch gezielte Beratung zum beruflichen und sozialen Umfeld, sowie andere Hilfen! Kann ich nur empfehlen.

Alles Gute!
MS
Killing
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Killing »

Vielen Dank,

ja das Thema Depressionen schleppe ich schon seit der Jugend herum, Stichwort narzistischer Mißbrauch durch die Mutter.....
Therapien hatte ich ich in der Tat schon einige, allerdings bis zum letzten mit falscher Diagnose. Beim letzten Mal hat mir der leitende Psychologe nach 5 min Gespräch gesagt ob ich denn wüsste, dass ich schwer depressiv sei....

Also die 63 sind ja noch in erreichbarer Entfernung, mehr meiner Lebenszeit möchte ich dem Laden dann nicht "opfern". Lebenszeit ist nicht kaufbar
Killing
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Killing »

Guten Abend, ich habe festgestellt, dass ich mit einer DU nicht auskommen werde mit jetzt 56. Ziel ist zumindest so lange durchzuhalten bis ich nicht mehr Abschläge habe als wenn ich mit 63 in Pension gehe.
Ich weiß allerdings nicht wie ich das schaffen soll. Ich möchte den Laden gar nicht mehr betreten, es ist so eine verbrannte Erde nachdem jetzt die halbe ehemalige Abteilung keinen Ton mehr mit mir redet und die Personalführung Hexenjagt auf mich macht. Leider ist der PR schwach und selbst der Präsident kuscht vor Z.
Ich habe jetzt einige heikle Fragen nachdem mir ein Kollege gesagt hat: mach doch dauernd krank, hast doch eine schwere Vorerkrankung die anlässlich der Situation ausbrechen kann..

Ich wäre auch soweit mich so weit wie möglich zu gehen ohne zu riskieren DU vom Amtsarzt geschrieben zu werden.

Wie weit kann ich gehen? Was brauche ich für Unterstützung?

Wenn die Behörde ihr Recht am Beamten auslässt kann ich mein Recht auch nutzen

Zweite Sorge: Sie sind dann erst recht frackig….können Sie mich dann einfach Gott weiß in welche Behörde am anderen Ende Deutschlands versetzen?

Ich bin ja nicht komplett dienstunfähig, ich will nur nicht mehr den Spießrutenlauf durch den verhassten Laden. Und keinesfalls bis 67, bin jetzt 56.
Kann ich ggf mit Hilfe einer stationären Therapie ein komplettes mobiles Arbeiten oder Homeoffice erzwingen? Ich bin ja inzwischen reiner Bürotäter…
Ich meine, wenn ich am PC dienstfähig bin und man mir quasi durch die psychische Belastung Unzumutbarkeit bestätigt den Laden zu betreten kann doch ein Amtsarzt nicht auf DU entscheiden?

Lohnt es sich einen Anwalt zurate zu ziehen?

Vg
Allium
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Allium »

leider kann ich dir auch aus meiner Erfahrung sagen, dass man dich nur im Dienst halten wird und dir auch dafür einiges ermöglich wird (Home Office ect), sofern man hinter dir steht und dich z.B. mit einem BEM integrieren will....ansonsten hast du schlechte Karten und es geht wohl nur noch die Versetzung.
Der PR und Co sind ggf. ,wenn es ohnehin ein schlechtes Betriebsklima gibt, nur auf deiner Seite, wenn es auch deren Vorgesetzte sind...sprich der Behördenleiter...
du kannst natürlich krankmachen, aber dann geht halt die Maschinerie los, amtsärztliche Untersuchung, ect. Der DH kann schnell vorgehen oder auch langsam, je nachdem, wie schnell er dich loshaben will.
Mit einer Reha kannst du im schlechten Fall auch kaum Zeit gewinnen, denn du kannst auch vorher DDU geschrieben werden...mit Anwalt wäre natürlich ein gewisser Rückhalt gegeben, um das zu erhalten, was dir rechtmäßig zusteht, aber dazu würde ich vorab die Rechtschutzversicherung befragen...
Gesundheitlich würde ich dir raten, mache alles, was dir hilft- natürlich ist die psychosomatische Reha sinnvoll, mir hat es sehr geholfen. Auch psychisch-funktionelle Ergotherapie kann sehr viel bringen.
In Kliniken der DRV Bund kennt man sich auch teils mit dem Beamtenrecht aus, weil einige der Ärzte auch Beamte des Bundes sind. Ich hatte dort Glück mit den Ober-Ärzten und auch der Sozialdienst hatte gute Tips.
Ich bin allerdings danach DDU geblieben, meine Erkrankungen müssen erstmal weiter therapiert werden, dafür nehme ich mir gern die freie Zeit.
Killing
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Killing »

Hallo,

an die Möglichkeit DU geschrieben zu werden sind ja auch von Seiten des DH Bedingungen gegeben.
Oder können die machen was sie wollen?
Dürfen die mich einfach irgendwo hin versetzen wenn sie Lust dazu haben?
Wo steht denn welche Rechte ich habe und was der DH machen kann?
Allium
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Allium »

Prinzipiell gilt Weiterverwendung vor DDU...mir kam es jedoch in meinem Fall teilweise willkürlich und hinterwäldlerisch vor, was Kommunikation angeht-
Ich denke auch, dass dieses Gehorsamprinzip (der Beamte hat zu tun was ihm gesagt wird) gerade bei gestrig orientierten Führungskräften noch sehr aktuell ist- aber es gibt natürlich auch sehr gut geführte Dienststellen, wo es dir auch besser gehen kann und du nochmal eine Chance hast, im Dienst zu bleiben.

https://www.apraxa.de/
Informiere dich z.B. hier bei einem Fachanwalt für Beamten- und Verwaltungsrecht deiner Wahl!
omega5
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von omega5 »

Neuverbeamtung nicht mehr möglich (?)

Wenn die dich unbedingt haben wollen, dann können sie dir eine Ernennungsurkunde aushändigen. Kirchliche Träger haben in der Regel die Dienstherrnfähigkeit. Am besten du verbindest das dann gleich mit einer Beförderung, auch das ist möglich und kommt ganz auf dein Verhandlungsgeschick an. Denk immer daran, die wollen dich, die brauchen dich, du hast die besseren Karten. Mit Aushändigung der neuen Ernennungsurkunde bist du automatisch bei deiner Bundesbehörde entlassen. Für dich entsteht kein Besoldungs- und Versorgungsnachteil. Über die Aufteilung der Versorgungsleistungen sollen sich die beiden Dienstherren streiten. Was meinst du, was es für ein Genuss es ist dem alten Dienststellenleiter deine neue Ernennungsurkunde unter die Nase zu halten. Ich durfte das auch schon genießen, super.
Killing
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Killing »

Ja, aber das Alter könnte schwierig werden
Killing
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Killing »

Moin zusammen,

es gibt keine sehr guten neuen Nachrichten. Die Lehrerstelle wird aus Altersgründen nix werden und außerdem kann ich nicht mehr in die GKV (was ich auch vermeiden möchte).

Jetzt hat mein Hausarzt mich erstmal aus dem Verkehr gezogen und rät dringend zu einer stat. Reha. Leider zahlt meine PKV weder Unterkunft noch Verpflegung (ich kam schon nur über die Öffnungsklausel in die PKV), was das konkret finanziell heißt kann ich nicht absehen.

Hat jemand bei der Reha Unterkunft+Verpflegung selber zahlen müssen?

Ich sitze also nach wie vor in der Falle, jede Fahrt zur DS bringt mir Magenbeschwerden, eine fast schlaflose Nacht und depressive Gedanken vorher ein.
Seit vielen Jahren habe ich immer wieder versucht von der DS weg zu kommen, ohne Erfolg. Jetzt ist es scheinbar zu spät.
Inzwischen habt mir jemand dort "gesteckt", dass man mich aufs Korn genommen hat, Kolleginnen möglicherweise sogar dazu "genötigt" wurden gegen mich, streng juristisch genommen, haltlose Meldungen zu machen (die führten ja zur letzetn Abschiebung in der DS innerhalb eines Tages).

Ich habe eine solche Wut nach all den Jahren meines Bemühens in mir, dass man so mit mir umspringt. Ich kann mir zur Zeit gar nicht mehr vorstellen irgend eine Arbeit zu machen, ich bin zum Menschenhasser geworden, habe keine tiefen sozialen Kontakte mehr.

Klingt wie "nichts wie weg", oder? Leider habe ich umfangreiche finanzielle Verpflichtungen. Und bin ratlos wie ich zumindest bis 63 überstehen soll (bin 56).

VG
Mainstream1
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Mainstream1 »

Bei der Beihilfe für die Reha unbedingt den erhöhten Satz von 90% beantragen , da du dafür keine Versicherungsergänzung bekommen konntest.
Vielleicht ergibt die Reha ja, dass du dauerhaft dienstunfähig bist, dann solltest du den Dienstherrn darauf aufmerksam machen. Zudem können die dort auch auf Änderungen bei der Arbeitsstelle plädieren....dann den Dienstherrn entsprechend um andere Aufgabenzuweisung bitten. Aus Fürsorgegründen müsste dies dann auch geschehen.
Der Reha-Bericht kann auch helfen, die Schwerbehinderung zu erhöhen. Die helfen auch, das korrekt und passend zu beantragen.
MS
HagenKrause
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von HagenKrause »

Killing hat geschrieben: 12. Nov 2024, 12:39
Ich sitze also nach wie vor in der Falle, jede Fahrt zur DS bringt mir Magenbeschwerden, eine fast schlaflose Nacht und depressive Gedanken vorher ein.
Ist das immer noch akut? :?:

Kannst du dir die Zeit auf der Arbeit nicht ein bisschen angenehmer gestalten? Du denkst ja die ganze Zeit nur über deine schlechte Situation und deine Vergangenheit nach ... Sind die Spieleseiten bei dir gesperrt oder nimm im Dezember nen Exit Adventskalender mit. Notfalls TikTok ist auch ganz schön oder lies mal ein Buch, irgendwas Humorvolles villeicht. Oder nehme so viel Home Office wie es geht! Und wenn bei den sozialen Kontakten wirklich gar nichts mehr geht, dann besuche eine Selbsthilfegruppe oder mach ein paar VHS Kurse zu psychologischen Themen. Da lernste auch Leute kennen ...

Wenn du auf der Arbeit keine positiven Momente mehr durchlebst, lobe dich einfach jeden Tag selber. Die nächsten 7 Jahre sind Party für dich! :ugeek:

Das hörst du dir einfach jeden Tag auf der Fahrt zur Dienststelle an:

https://www.youtube.com/watch?v=X5iaDlucPSE
Killing
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Killing »

Das ist lieb von Dir ☺️
Ja, man kann eine Weile so eine Schiene fahren, aber auf so lange Zeit gesehen ist es kaum vorstellbar.
Und die Enttäuschung, die Wut über diese Menschen dort und all die verlogenen Aussagen fressen in mir.
A1-A13
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von A1-A13 »

Mein Weg in Deiner Lage wäre:
Zum Amtsarzt gehen, die Depression als Ausgsangslage benennen und krank schreiben lassen, verlängern, verlängern.
Nach einer gewissen Zeit wirst Du in den vorläufigen Ruhestand versetzt...dann kannst Du entweder Dein Leben als "freier Mensch" genießen und/oder nebenbei hobbymäßig auf Stundenbasis als Lehrer arbeiten.
PS
Bist Du sicher, dass die "800" an die Ex-Ehefrau auch bei einem verminderten Einkommen (Frühverrentung) zu zahlen sind? Ebenso der Zuschuß für die Tochter, also unsere hat 2 x wöchentlich ein paar Stunden freiwillig Regale bei Müller auf 450€ Basis eingeräumt, da fühlte sie sich "unabhängig"...und war sozialversichert. Sprecht miteinander, das hilft auch Dir bei der Entscheidungsfindung.

Es gibt so viele Möglichkeiten...
Alles Gute

PS Ich habe in einer depressiven Phase unmittelbar den Amtsarzt konsultiert, alleine schon die Erwähnung von drohendem Suizid ermöglichte einen Termin binnen einer Woche. Der Amtsarzt ist nicht Dein "Feind" und Du bist kein Einzelfall. Mir hat man damals schnell helfen können.
Mainstream1
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Mainstream1 »

Kein guter Tipp. Beim Amtsarzt einfach mal so Suizidgedanken äußern...da wäre man wohl ganz schnell erst einmal in der Geschlossenen. Und das sicherlich nicht nur kurz.
MS
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Re: Kündigung als Bundesbeamter - Unsicherheit und Ratlosigkeit

Beitrag von Killing »

Guten Abend, das war auf jeden Fall sehr mutig. Eine Weile käme ich sicher auch mit weniger Geld aus, aber lebenslang ist das schwer vorzustellen.
Erstmal möchte ich die 50% erreichen, dann ist schon einmal die Perspektive „endlicher“…

Lg
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