Prüfung Dienstfähigkeit Amtsarzt

Forum für Beamte und Angestellte der Finanzämter.

Moderator: Moderatoren

Ralf67
Beiträge: 2
Registriert: 28.07.2023 08:15
Behörde:
Geschlecht:

Prüfung Dienstfähigkeit Amtsarzt

Beitrag von Ralf67 »

Hallo, ich bin Finanzbeamter in einem Finanzamt in NRW. Seit dem 24.2.23 bin ich wegen Depressionen und sozialer Phobie krankgeschrieben. Seit dem 6.6.23 bin ich dafür in einer psychiatrischen Tagesklinik und werde dort voraussichtlich am 4.8. entlassen. Vor zwei Wochen hatte ich ein offenes Gespräch mit meinem Sachgebietsleiter über meine Krankheit. Ich habe ua offen angesprochen das ich in der Behandlung übereinstimmend mit dem Therapeuten zur Auffassung gekommen bin, dass die jetzige Tätigkeit als Koordinator in der Erhebung für mich und ua meine soziale Phobie möglichst nicht mehr in Frage kommt und angesprochen das ich gerne eine andere Tätigkeit im Finanzamt mit weniger belastender Tätigkeit für mich zb ITST oder Grundstücksstelle machen würde. Mein SGL war sehr bestürzt und verständnisvoll und bestätigte auch das er bisher immer voll zufrieden mit mir war und es ihm leid tut aber er gerne für mich mit der Geschäftsstelle spricht. Ich habe auch genehmigt das er alles aus unserem vertraulichen Gespräch weitergeben darf. Eine Woche später bestätigte er mir das er mit dem Geschäftsstellenleiter gesprochen habe und auch dieser bestürzt über meine Situation sei. Man wolle sich Gedanken machen und kurzfristig wieder auf mich zukommen. Jetzt habe ich einen Brief von meinem Finanzamt erhalten worin man mir ankündigt das man den Amtsarzt beauftragt meine weitere Dienstfähigkeit zu begutachten ua da es keine nicht belastenden Stellen für meine Erkrankung im Finanzamt gebe (was mE nicht richtig ist). Ich bin natürlich aus allen Wolken gefallen auch weil man mich von Geschäftsstellenseite her nicht vorher nochmal angehört hat. Ein BEM Gespräch Angebot vorher im April hatte ich abgelehnt da ich ja noch in Behandlung bzw auf der Warteliste für eine Behandlung war. Außerdem wollte ich das auch auf keinen Fall mit dem bekannt „linken“ Vorsteher führen.
Auf keinen Fall halte ich mich für dienstunfähig.
Eine Teilweise Dienstunfähigkeit würde ich akzeptieren da ich auch in der Vergangenheit gemerkt habe, dass mir eine freiwillige Arbeitszeitverkürzung gesundheitlich gut getan hat. Allerdings kann ich mir diese finanziell nicht leisten.
Wie soll ich mich jetzt am besten Verhalten?
Vielen Dank vorab
Mainstream1
Beiträge: 410
Registriert: 25.03.2022 09:39
Behörde:

Re: Prüfung Dienstfähigkeit Amtsarzt

Beitrag von Mainstream1 »

Es ist vom Zeitablauf her so, dass über die Personalstelle eine amtsarztliche Untersuchung jetzt angeordnet worden wäre, unter den Umständen kann dir das letztlich auch nur helfen.
Eine Teildienstunfähigkeit kann es nur dann geben, wenn ein Amtsarzt dies feststellt in seinem Gutachten und der Dienstherrn dem folgt, bzw. eine solche Stelle hat.
Insoweit wäre dies ja sein Wunsch bzw. in deinem Interesse. Bis das alles soweit ist, wird es zudem sowieso noch einige Wochen dauern. Im Gespräch mit dem Amtsarzt würde ich dies durch ärztliche Atteste und insbesondere mit dem Bericht der Tagesklinik untermauern und diese Möglichkeit selbst in den Raum stellen.
Wenn du dann doch vollständig DDU wärst, würde ich dagegen auch nichts haben/machen. Denn, spätestens nach 2 Jahren kommt eine neue amtsarztliche Untersuchung zur Prüfung der Reaktivierung, dann ist es auch einfacher eine Teil-DU bescheinigt zu bekommen. Bis dahin kann man sich gesundheitlich stabilisieren und sich Gedanken machen, was man wirklich möchte und was gut für einen ist.
Siehe es als Chance! Die Gesundheit gibt einem keiner zurück. Der Dienstherr dankt es nicht und die Kollegen vergessen einen schnell.... das ist leider so. Alles Gute!
MS