Beamtentalk.de

Sehr geehrte Kollegen,

ich bin derzeit Beamter auf Probe im mD bei einem Landratsamt in BaWü. Meine Verbeamtung auf LZ wird vorauss. im Sept. 2015 stattfinden.
Nun habe ich jedoch vor, eine 1-jährige Schule zum Erwerb der Fachhochschulreife (Schulbeginn September 2015) zu besuchen um anschließend ein Studium im gD (Polizei, Zoll, Verwaltungsdienst) zu beginnen.
Ich möchte ungern mein "Standbein" des Beamtendaseins und der Möglichkeit der Rückkehr verlieren, sollte ich die Schule oder das anschließende Studium nicht schaffen.

Es gibt ja die Möglichkeit einer Beurlaubung ohne Bezüge. Wenn ich mich nun für diesen Schritt entscheiden würde, wie würde es mit der Verbeamtung auf LZ aussehen? Würde diese aufgeschoben werden? Welche Nachteile hätte ich unter Umständen?
Liege ich richtig in der Annahme, dass mein Dienstherr mir diesen unbezahlten Urlaub nicht genehmigen müsste?

Ich habe für dieses Jahr noch eine Fülle an Urlaubstage. Bestünde die Möglichkeit, dass ich diesen ab September so lege, dass ich zu der Verbeamtung auf LZ noch in bezahltem Urlaub bin und meine Urkunde auf LZ doch erhalte?

Ich danke im Voraus!

A. K.

Dein Dienstherr muss dich nicht beurlauben. Das ist eine "kann-Bestimmung".

Mit deinem zweiten Standbein ist eine gute Idee, wird aber so nicht gehen. Spätestens, wenn du dein Studium im gD beginnst, erhälst du eine Ernennungsurkunde als BaW. Damit bist du beim Landratsamt entlassen.

Versuche doch einfach, die FOS per Abendschule zu machen. Dauert dann zwar zwei Jahre, aber du hast weiterhin deine Sicherheit (und dein Einkommen!). Wäre ja auch möglich, wenn du nur noch in Teilzeit arbeitest.

Beim Studium gD habe ich in Erinnerung, dass ein endgültiges Nichtbestehen der Laufbahnprüfung automatisch die Zuerkennung der Eignung für den mD beinhaltet (ist das noch so?). Dann würdest du halt im mD wieder anfangen können.

Zunächst danke für die Antwort.
Über die Möglichkeit des Besuchs einer Abendschule habe ich mich informiert. Diese findet jedoch teilweise während der Arbeitszeit statt. Reduzieren kann ich meine Arbeitszeit derzeit nicht aufgrund personeller Engpässe. Im Kollegenkreis gab es schon jemanden, der die Abendschule nebenher besucht hat, jedoch sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat und es in dieser Form nicht mehr machen würde.
Dass mit der Einberufung in das anschließende Beamtenverhältnis auf Widerruf mein derzeitiger Status weg ist, ist mir natürlich klar.
Mir geht es im Moment nur darum, ob es für mich bestimmte Nachteile bringt, wenn ich den unbezahlten Urlaub vor meiner Verbeamtung auf Lebzeit nehme oder ob ich noch ein Jahr warten sollte, um die Verbeamtung auf LZ "in der Tasche zu haben".

bigboss hat geschrieben:
Mit deinem zweiten Standbein ist eine gute Idee, wird aber so nicht gehen. Spätestens, wenn du dein Studium im gD beginnst, erhälst du eine Ernennungsurkunde als BaW. Damit bist du beim Landratsamt entlassen.

Das ist falsch! Eine Berufung in ein Beamtenverhältnis auf Widerruf tangiert ein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit nicht! Es ist lediglich so, daß es zu keiner Kollision von Rechten und Pflichten aus beiden Beamtenverhältnissen kommen darf, das ließe sich tatsächlich durch eine Beurlaubung ohne Bezüge verhindern. Diese liegt jedoch und das stimmt wieder, im Ermessen des Dienstherren, macht dieser das mit, kann das so gemacht werden, allerdings gibt es Obergrenzen für die Dauer eines Urlaubs ohne Bezüge, es müßte auch geklärt werden, ob das zeitlich ausreicht, ansonsten müßte eine Entlassung am Ende der höchstmöglichen Beurlaubungsdauer erfolgen.

Danke für die Antworten. Da fällt mir noch die Frage ein, wie es während der Beurlaubung denn mit der Krankenversicherung aussieht? Bin derzeit natürlich bei der privaten KV. Ich hätte (da ich noch weit unter 25 J. alt bin) die Möglichkeit, in die Familienversicherung meiner Eltern einzutreten. Wäre das denn überhaupt möglich? Da ich mein Dienstverhältnis ja nicht beendet hätte, sondern nur beurlaubt wäre.