Re: Tarifverhandlung 2025
Verfasst: 9. Apr 2025, 08:30
Wie ist denn jetzt eure Meinung zu dem Abschluss? Mal unabhängig davon, wie genau das jetzt auf die Beamten übertragen wird? 

Da sagst du was. Offensichtlich war da nicht mehr drin - auch wenn es sowohl für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst als auch für den öffentlichen Dienst selbst, der ja dringend (gutes) Personal braucht, besser gewesen wäre, wenn mehr rausgekommen wäre.Tequila hat geschrieben: 9. Apr 2025, 09:58 Ich vermute in diesen „irren“ Zeiten war wohl mehr nicht drin.
Es war sicherlich kein Vorteil, dass mitten in den Tarifverhandlung eine neue Bundesregierung vorzeitig zu wählen war. Zudem lahmt die Wirtschaft allgemein und der amerikanische Präsident gibt sein Bestes, um diesen Zustand auch weiterhin zu halten.
Natürlich möchte keine Regierung mehr Geld ausgeben, als nötig. Dann darf sie sich aber auch nicht wundern, wenn sie nicht mehr Personal bekommt, als nötig. Und vor allem kriegt man halt nicht die, die was drauf haben, außer sie sind Hardcore-Staatsdienst-Fans... Allerdings sehe ich das Argument mit der Arbeitszeit überhaupt nicht. Gerade was die Beamten betrifft, hat man bei der Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 41 Stunden damals schon von der klammen Personal- und Haushaltssituation gesprochen und eigentlich sollte das nur vorübergehend sein. Jedes Mal, wenn es darum geht, wieder Stunden zu reduzieren, kommt wieder das gleiche. Auch das führt jetzt nicht unbedingt zu einem Bewerberüberhang.Tequila hat geschrieben: 9. Apr 2025, 09:58 Es möchte keine Regierung mehr Geld ausgeben als unbedingt nötig. Dieses war auch sicherlich den Gewerkschaften klar. Der große Wurf ist das nicht. Grundsätzlich denke ich aber auch, dass es total schwierig ist, in diesen Zeiten von den Arbeitgebern ein entgegenkommen, bezüglich der Arbeitszeit und freien Tagen zu verlangen. Also Arbeitszeitverkürzungen ist in dieser Wirtschaft Situation und mit dem Mangel Fachkräften einfach bei vielen nicht durchzusetzen.
Genau.Tequila hat geschrieben: 9. Apr 2025, 09:58 Und auch im öffentlichen Dienst fehlen unglaublich viele Mitarbeiter.
Genau das bezweifle ich tatsächlich. Es heißt ja immer "wirkungsgleich". Wie will man das mit dem Weihnachtsgeld und den freien Tage machen? Fragen über Fragen.Tequila hat geschrieben: 9. Apr 2025, 09:58 Ich vermute, es wäre unter anderen Umständen besser gelaufen zumindest was den finanziellen Aspekt betrifft.
Zudem bin ich mir nicht sicher, ob in dieser finanziellen Situation der Abschluss eins zu eins auf die Beamten übertragen wird. Ich konnte da bisher nichts adäquates lesen.
Für mich nicht. Das, was da vorgeschlagen wurde, ist schon hart an der Grenze zur Verfassungswidrigkeit. Eigentum in teuren Regionen wird noch zusätzlich belohnt. Mieten in mittelpreisigen Regionen bringt einem nichts extra, weil die Zulagen durch den Abschmelzbetrag aufgefressen werden.Tequila hat geschrieben: 9. Apr 2025, 09:58 Primär wäre es für uns Bundesbeamte mal interessant zu wissen wie es denn jetzt unter einer neuen Regierung mit dem Gesetz zur amtsangemessenen Besoldung weitergeht.
Da ist es für mich völlig unverständlich, wie lange der Bund bisher gebraucht hat, etwas verwertbares zu produzieren.
Auch das halte ich nicht für ein Argument. Wenn wir 500 Mio. Sondervermögen für verschiedene Zwecke bilden können (völlig zu Recht aus meiner Sicht, wir brauchen eine verteidigungsfähige Bundeswehr und belastbare Infrastruktur), dann sollten wir auch Geld für die Leute haben, die dafür sorgen müssen, dass das Geld auch ausgegeben wird. In meiner Behörde sind wir zum Glück mit eine ganz guten Haushalt gesegnet aber uns fehlt auch z.T. die Expertise, um es zielgerichtet und zügig einzusetzen...Tequila hat geschrieben: 9. Apr 2025, 09:58 Und die Zeiten werden immer schlechter und es wird immer schwieriger, in der laufenden Haushaltsplanung dafür Geld weg zulegen.
Äh okay? Woran machst du das fest? Ich bin nich (mehr) in einem Ministerium, aber ich hatte jetzt auch nicht den Eindruck, dass man sich langweilt, wenn man in einem arbeitet (BTag, [damals] BMWI).Mainstream1 hat geschrieben: 9. Apr 2025, 19:27 8 % Personal in 4 Jahren in der gesamten Bundesverwaltung einsparen...wo sollte das gehen. Nur in den Ministerien sitzen definitiv zu viele.
Ich würde wetten, dass die Stellenerhöhungen hauptsächlich im höheren Dienst passiert sind. Und teilweise sicher aus dem von dir benannten Grund.Mainstream1 hat geschrieben: 10. Apr 2025, 10:24 Es hat mit wohl mit ziemlicher Sicherheit keinen entsprechenden Aufgabenzuwachs gegeben...es dürfte sich eher um politisch bedingte Stellenerhöhungen handeln, um "eigene" Leute an entsprechende Positionen zu bringen.
Interessant, die Zahlen kannte ich noch nicht. Allerdings müsste man das natürlich mal im Haushaltsplan nachgucken, wo der Stellenzuwachs tatsächlich stattgefunden hat. UND: Zuwachs an STELLEN heißt nicht gleich Zuwachs an (qualifiziertem) PERSONAL. Könnte also durchaus sein, dass man endlich darauf reagiert hat, dass man seit Jahren eigentlich zu wenig Personal hat und zumindest schonmal die Stellen geschaffen hat. Ist aber Spekulation - Haushaltspläne vergleichen ist mir außerhalb meiner Arbeitszeit gerade etwas zu öde
Der Abschluss ist finanziell erwartungsgemäß und orientiert sich an der Vergangenheit:Aufsteiger85 hat geschrieben: 9. Apr 2025, 08:30 Wie ist denn jetzt eure Meinung zu dem Abschluss? Mal unabhängig davon, wie genau das jetzt auf die Beamten übertragen wird?![]()
Amen. Für mich das Wort zum Sonntag (oder Montag).HagenKrause hat geschrieben: 13. Apr 2025, 23:31 Mal abgesehen davon, dass die Arbeitgeber das Argument der finanziellen Belastungen in schwierigen Zeiten stets vorschieben, habe ich bisher noch nie erlebt, dass selbst in rosigeren Zeiten mehr Geld zur Verfügung stand und mit überschwänglicher Großzügigkeit agiert wurde.