Re: Mittlerer Dienst Erfahrungen & Tipps
Verfasst: 27. Jul 2023, 14:02
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Doch, enstpricht aber i.d.R. den wahrgenommenen Eindrücken. nach 40 Jahren bei diesem Verein, kann ich das nur bestätigen
deerhunter hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 11:03 Doch, enstpricht aber i.d.R. den wahrgenommenen Eindrücken. nach 40 Jahren bei diesem Verein, kann ich das nur bestätigen
Na ja, es wurde tatsächlich erst in den letzten Jahren massiv schlechter! Die ersten 30 Jahre waren noch ganz brauchbar! Heute ist das Problem, dass die "jungen Leute" als A7 anfangen und mit mitte Ende 20 schon A9 sind....dann kommen 40 trostlose Jahre! Bei uns fing es mit A5 an, nach 5 Jahren wurde man A6, nach weiteren 5 eventuell A7...dann dauerte es ewig bis A8, noch länger bis A9 und dann kam die Zulage.Aufsteiger85 hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 11:13deerhunter hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 11:03 Doch, enstpricht aber i.d.R. den wahrgenommenen Eindrücken. nach 40 Jahren bei diesem Verein, kann ich das nur bestätigen
Da hat wohl jemand immerhin so viel Freude gehabt, dass er das Schiff nicht verlassen hat
Und anstatt zu loben, dass man bereits mit A7 einsteigt, wird von vielen (nicht von dir speziell) gemeckert, dass es wenige Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Steht aber jedem frei, sich für einen Aufstieg zu bewerben und parallel ein (Bachelor-/FH-Diplom-)Studium zu absolvieren, das der Zoll in den meisten Fällen auch anerkennt (außer man hat was ganz abwegiges gewählt).deerhunter hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 15:32 Heute ist das Problem, dass die "jungen Leute" als A7 anfangen und mit mitte Ende 20 schon A9 sind....dann kommen 40 trostlose Jahre! [...] Heute mit unter 30 A9 und dann nichts mehr...dazu hat man viele "Alte" einfach vergessen, oder überrannt...die krebsen mit ende 50 noch als A8 oder A9 ohne Zulage rum
Nein, das kann man nicht loben...es ist ein dicker Fehler! Wenn der mD nur noch A7 / 8 / 9 beinhaltet ist das zu wenig für ein Berufsleben. Wenn nun alle den Aufstieg machen, ist das auch Unsinn. denn niemand braucht so viele gD, dazu sind die meisten Sachen die bei Zolls Spaß machen nur für den mD zulässig! Also meist Unsinn, außer bei Fahndung usw.Aufsteiger85 hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 17:07Und anstatt zu loben, dass man bereits mit A7 einsteigt, wird von vielen (nicht von dir speziell) gemeckert, dass es wenige Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Steht aber jedem frei, sich für einen Aufstieg zu bewerben und parallel ein (Bachelor-/FH-Diplom-)Studium zu absolvieren, das der Zoll in den meisten Fällen auch anerkennt (außer man hat was ganz abwegiges gewählt).deerhunter hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 15:32 Heute ist das Problem, dass die "jungen Leute" als A7 anfangen und mit mitte Ende 20 schon A9 sind....dann kommen 40 trostlose Jahre! [...] Heute mit unter 30 A9 und dann nichts mehr...dazu hat man viele "Alte" einfach vergessen, oder überrannt...die krebsen mit ende 50 noch als A8 oder A9 ohne Zulage rum
Viel tragischer finde ich, dass der Zoll weiterhin an diesen blödsinnigen Aufstiegsrunden festhält. Alle werden gleichzeitig beurteilt, befördert werden können aber nur soundsoviele. Anstatt auch zwischendurch Kollegen, die sich darum verdient machen, zu Befördern oder auch mal eine Zulage zu zahlen (die haben bei uns immer die selben Leute gekriegt).
Natürlich ist die Tatsache, dass sich Leistung nicht unbedingt lohnt, generell ein Problem des öffentlichen Dienstes, nicht nur des Zolls.
Ja, dem kann ich zustimmen! Auch die vielen anderen Nachteile wie 41 Stunden Woche, suboptimale Familie & Arbeitskoordination im Schichtdienst gehören dazuAufsteiger85 hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 17:56 Einfache Lösung: Einstieg wieder mit A5. Dann gibt's genug Entwicklungsmöglichkeiten
Dass wir so viel gehobenen Dienst nicht brauchen, sehe ich auch so. Das allem zu Grunde liegende Problem ist da aber nicht die fehlende Entwicklungsmöglichkeit, sondern die m.E. an der Grenze zur Verfassungsmäßigkeit liegende Besoldung. Der öffentliche Dienst hat über die letzten Jahre (Jahrzehnte?) gerechnet immer am unteren Ende aller Gehaltssteigerungen gestanden. In fast allen Branchen sind die Reallöhne teils deutlich mehr gestiegen - im ÖDienst aber teilweise gesunken (Achtung: Reallöhne, nicht Nominallöhne - nur falls hier schon jemand in den Startlöchern steht).
Auch im gehobenen und höheren Dienst gibt es inzwischen mimmer deutlichere Personalengpässe (natürlich nicht in jeder Behörde). Natürlich kommen die primär daher, weil ältere Kollegen ausscheiden. Ist aber auch kein Wunder, wenn man keinen Nachwuchs findet, wenn der in der freien Wirtschaft deutlich mehr verdienen kann und darüber hinaus in den meisten Fällen auch deutlich bessere Benefits und Arbeitsbedingungen hat...
#EndOfRant
Es muss ja richtig schlechte Dienststellen und Leitungen geben. Gott sei Dank bin ich da nicht.deerhunter hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 15:32 Es ist einfacher für die "Führung" geworden...man kann den mittleren Dienst leichter gegeneinander ausspielen und alle (bis auf die Alten) spielen mit
Aber hey, irgendwie haben wir es uns alle auch so ausgesucht. Wäre ja auch langweilig, wenn wir darüber nicht meckern könnten. Ich für meinen Teil bin insgesamt mit meiner Berufswahl zufrieden. Ich schöpfe aber auch alle Möglichkeiten aus, wenn mir etwas nicht passt - mein ehemaliger Amtsleiter hat mich darin nur bestärkt und gesagt:deerhunter hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 19:21 Ja, dem kann ich zustimmen! Auch die vielen anderen Nachteile wie 41 Stunden Woche, suboptimale Familie & Arbeitskoordination im Schichtdienst gehören dazu
Na ja, als ich anfing hatten wir 38,5 Stunden Woche, 75% Pension nach mind. 35 Jahren, Berlin Zulage, AZV Tage, Pol Zulage Ruhegehaltfähig (kommt jetzt ja glücklicherweise wieder), verpflichtend ESV für Waffenträger nur bis 45, usw.Aufsteiger85 hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 20:56Aber hey, irgendwie haben wir es uns alle auch so ausgesucht. Wäre ja auch langweilig, wenn wir darüber nicht meckern könnten. Ich für meinen Teil bin insgesamt mit meiner Berufswahl zufrieden. Ich schöpfe aber auch alle Möglichkeiten aus, wenn mir etwas nicht passt - mein ehemaliger Amtsleiter hat mich darin nur bestärkt und gesagt:deerhunter hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 19:21 Ja, dem kann ich zustimmen! Auch die vielen anderen Nachteile wie 41 Stunden Woche, suboptimale Familie & Arbeitskoordination im Schichtdienst gehören dazu
"Als Beamter bleibt Ihnen in der Regel nichts anderes übrig als der Dienst- und im schlimmsten Fall auch der Rechtsweg. Ich würde Ihnen das auch persönlich nicht übel nehmen. Man kann sich fachlich streiten und trotzdem ein freundliches Verhältnis zueinander pflegen."
Ja, gibt es...leider!Nick hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 19:26Es muss ja richtig schlechte Dienststellen und Leitungen geben. Gott sei Dank bin ich da nicht.deerhunter hat geschrieben: ↑28. Jul 2023, 15:32 Es ist einfacher für die "Führung" geworden...man kann den mittleren Dienst leichter gegeneinander ausspielen und alle (bis auf die Alten) spielen mit
Also dazu muss ich jetzt aber doch nochmal was sagen...deerhunter hat geschrieben: ↑29. Jul 2023, 20:08 Na ja, als ich anfing hatten wir 38,5 Stunden Woche, 75% Pension nach mind. 35 Jahren, Berlin Zulage, AZV Tage, Pol Zulage Ruhegehaltfähig (kommt jetzt ja glücklicherweise wieder), verpflichtend ESV für Waffenträger nur bis 45, usw.
Man hat uns viel weggenommen im Laufe von 40 jahren ....gegeben wurde wenig! Ich war auch 30 Jahre sehr zufrieden, aber die letzten Jahre wurde es massiv schlechter...als man "Vorgesetzte" von der Schule und Quereinsteiger bekam....egal ob GD oder HD!
Diese Unzufriedenheit haben nicht nur wir "Alten", sondern ganz viele "junge Kollegen", die erst wenige Jahre hinter sich haben! Sieht man auch an sehr hohen Krankenständen im SG