Irrglaube Staatsverschuldung

Hier kommen politische Themen zur Sprache.

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Lotus
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Beitrag von Lotus »

Gold versteuern wäre mir neu (außer bei Sammlermünzen).
Verzollen? Gute Frage, wie sieht es da aus? Würde mich wirklich interessieren.

@Binö:
Gold ist für mich nur in physischer Form interessant (ok, ich hab auch noch ein paar Hundert Euro in Explorer-Aktien, das ist nur zum zocken gedacht).
Ich mag das zeug einfach. Wenn du mal deine ersten Goldmünzen in der Hand hast: Die Faszination die davon ausgeht ist unbeschreiblich. :P
Und bis zur Pensionierung hab ich genügend davon zusammen, daß ich monatlich was in kleinen Tranchen verkaufen kann und ich damit meine Pension aufbessere. Das hat gar nichts mit großer Krise zu tun.
Sollte die wirklich kommen, dann ist das Zeug auch nicht schlecht.
Unser derzeitiges "Geld"system ist am kollabieren.
B...

Beitrag von B... »

Die derzeitigen Schwierigkeiten im Finanzsystem stellen die Systemfrage. Wie nachhaltig ist das gegenwärtige Geldsystem? Offensichtlich stößt es an seine Grenzen. Nur bemerken will das in Politik und Wirtschaft offenbar keiner. Wie ist es sonst zu erklären, warum keine Diskussion zu den Fehlern im Geldsystem in Gang kommt? Stattdessen sollen es mehr Regulierung, Transparenz und Kontrolle richten. Und Geld viel Geld. Von den Zentralbanken geschöpft und in die Volkswirtschaften und Banken gepumpt. Zu bezahlen über die Neuverschuldung von den Bürgern.

Eine (überfällige) Geldreform könnte darauf abzielen

1. alles Geld von der Zentralbank schöpfen zu lassen
2. dieses Geld schuldenfrei (ohne Zins und Tilgung) durch öffentliche Ausgaben in Umlauf zu bringen
3. dafür die Giralgeldschöpfung durch die Banken zu unterbinden.

Etwa 95% der umlaufenden Geldmenge M1 besteht heute aus Buchgeld. Dieses Buchgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel, sondern ein Bargeldersatz. Es handelt sich dabei um das Giralgeld der Geschäftsbanken, auch Sichtguthaben genannt. Dieses Giralgeld wird für bargeldlose Zahlungen verwendet und allgemein von jedermann wie ein gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert. Die Buchgelder sind deshalb inzwischen zur Normalform unseres Geldes, zum eigentlichen Geld geworden. So wie damals die als Schuldschein ausgestellten Banknoten anstelle des Münzgeldes zur Bezahlung ohne Einlösung in Münzgeld verwendet wurden, so werden heute von den Marktteilnehmern die Giralgelder zur Bezahlung ohne Einlösung in Zentralbankgeld verwendet.

Unter einer Reform der Geldordnung könnten diese Giralgelder zu Zentralbankgeld gemacht werden und somit ein vollwertiges gesetzliches Zahlungsmittel werden gleich den Münzen und Geldscheinen. Die bisherige Geldmenge M0 wird um die Sichteinlagen aus Geldmenge M1 ergänzt. Eine Reform ist historisch überfällig, denn die bestehende Geldordnung ist intransparent, außer Kontrolle, inflationär, instabil-krisenanfällig, unsicher und ungerecht.

Eine Reform der Geldordnung bspw. könnte die Zentralbank, bzw. die nationalen Notenbanken zu einer vierten Gewalt im Staat machen neben Legislative, Exekutive und Judikative. Man könnte diese vierte Gewalt „Monetative“ nennen. Der Staat bzw. die EU könnte sich damit wieder das Geldmonopol sichern, das er derzeit nur noch zu 5% innehat. Den Geschäftsbanken würde damit das Recht der Giralgeldschöpfung genommen. Dieses Recht würde somit wieder ausschließlich der Zentralbank unterstellt. Damit könnte die Zentralbank erstmals seit Jahrzehnten wieder eine vollständige effektive Kontrolle der Geldmenge gewährleisten.

Die Modernisierung bzw. Novellierung der Geldordnung wäre eine Innovation, wenn nicht gar eine regelrechte Revulotion. Sie träfe mit Sicherheit auf den erbitterten Widerstand der bisherigen Platzhalter den Geschäftsbanken und Finanzunternehmen. Technisch gesehen dagegen könnte die Reform einfach und reibungslos umgesetzt werden, auf der Grundlage kleinerer Abänderungen der Bankengesetze.

Ab einem bestimmten Stichtag
- erhält die Zentralbank, ergänzend zu Münzen und Banknoten, das ausschließliche Recht, alle unbaren gesetzlichen Zahlungsmittel zum Gebrauch auf Geldkonten und mobilen Geldspeichern in Umlauf zu bringen (Art. 16 EZB Satzung)
- werden die laufenden Konten mit täglich fälligen Guthaben aus der Bankenbilanz herausgenommen und in eigenem Recht als eigenständige Geldkonten der Kunden aufgestellt.

Die bisherigen täglich fälligen Verbindlichkeiten der Bank gegenüber den Kunden als Giroguthaben werden zum Stichtag zu Verbindlichkeiten der Bank gegenüber der Zentralbank.

Banken können die ausgegliederten Geldkonten der Kunden weiter verwalten, als Dienstleistung, sinngemäß wie Wertpapierdepots, jedoch buchhalterisch und bilanziell absolut getrennt von ihren eigenen Sachen. Die vorhandenen buchhalterischen und technischen Verrechnungssysteme können weiter verwendet werden bei entsprechend modifizierter Kontierung.

Für das Publikum und die Wirtschaftsteilnehmer im Allgemeinen ändert sich durch einen Übergang vom fraktionalen Reservesystem zu einer neuen Geldordnung nichts. Würde man die Öffentlichkeit nicht informieren, würde niemand die Reform bemerken. Es handelte sich dabei auch nicht um eine Währungsreform, ebenso wenig um einen Kapitalschnitt. Alle Guthaben und Schulden, alle Forderungen und Verbindlichkeiten bleiben unverändert erhalten. Niemandes Geld- und Kapitalbesitz wird enteignet oder beschnitten. Jeglicher Zahlungsverkehr kann fast wie gewohnt weiterlaufen.

Die Banken sind ab dann nicht mehr an der Geldschöpfung beteiligt und haben keinen Einfluss mehr auf die Geldmenge. Ansonsten bleibt alles wie gewohnt.

Diese Geldreform bedeutete die vollständige Verstaatlichung des bisher nur teilverstaatlichten Geldes. Sie bedeutet keinesfalls eine Verstaatlichung der Banken, ebenso wenig eine verschärfte staatliche Aufsicht und Kontrolle der Banken. Die Banken würden weiter freie Unternehmen sein, die Finanzmärkte offen und unbeeinträchtigt im Spiel von Angebot und Nachfrage. Die Banken bleiben frei zu tun was sie vermögen. Auch die Zinslenkung der Finanzwirtschaft bleibt jenseits der schuldenfreien Geldbasis bestehen.

Die Reformer versprechen sich davon eine generell stabilisierte Wirtschaft. Sorgen über eine womöglich eintretende mangelnde Verfügbarkeit von Geld und Kapital sehen die Reformer als grundlos. Zum einen haben Sparer/Einleger, Anleger und Darlehensnehmer keinen Grund, ihr Verhalten zu ändern. Zum anderen kann die Zentralbank fortlaufend so viel Geld bereitstellen, wie nach ihren Marktindikatoren benötigt wird, da sie es ebenso wie die Geschäftsbanken aus dem Nichts schöpft.

Auch Kontoüberziehung wird möglich bleiben, bringt doch gerade diese den Banken einen hohen Margengewinn. Der Unterschied besteht hier darin, dass bei einer Kontoüberziehung die Kunden mit diesem Akt kein Giralgeld mehr schöpfen können, sondern die Bank für ein gewisses Überziehungsvolumen Geld vorhalten muss. Ein Problem sei das nicht. Eine andere Sorge gilt womöglich steigenden Kontoführungsgebühren. Das könne getrost dem Wettbewerb überlassen werden.

Die Zentralbank würde damit ausdrücklich zu dem was sie sein sollte: die oberste nationale Geld- und Währungsbehörde, alleine und ausschließlich verantwortlich für die Inumlaufbringung und quantitative Umlaufsteuerung des Geldes (Gesamtmenge an gesetzlichen Zahlungsmitteln in barer und unbarer Form). In der Europäischen Währungsunion sollte die Europäische Zentralbank in bestehender Weise erhalten bleiben und ausgebaut werden. Sie sollte mit staatsrechtlichem Bezug ausdrücklich zur Vierten Gewalt erklärt werden und unabhängig gestellt und nur dem Gesetz und ihrem besten Wissen verpflichtet. Das staatliche Geldmonopol wird damit vollumfänglich wieder hergestellt.

In ihrer Geldpolitik soll die Zentralbank diskretionär nach aktueller Lage, nicht regelmechanisch verfahren. Sie soll niemandem weisungsgebunden, aber rechenschaftspflichtig sein. Regierungen und Parlamente dürften nicht berechtigt sein, von der Zentralbank Geld zu verlangen. Allein die unabhängige Zentralbank kann und soll das jeweils neu zu schöpfende Geld zins- und tilgungsfrei dem öffentlichen Haushalten überlassen.

Die Zentralbank soll den Zuwachs der Geldmenge wieder am realwirtschaftlichen Potenzial orientieren, somit auch inflationsneutral gestalten. Historisch erstmalig erlangte die Zentralbank überhaupt die Fähigkeit zur effektiven Stabilisierung real- und finanzwirtschaftlicher Preise soweit diese von monetärer Seite kontrollierbar sind. Die heutige Geldordnung ist inflationspolitisch führungslos und außer Kontrolle. Die Zentralbanken sind mit ihrer ersatzweisen Zinspolitik weitgehend machtlos in der Verfolgung ihres Ziels der Währungs- und Preisstabilität. Sie folgen den Märkten mehr als dass sie sie führen.

Der Übergang von der multiplen Geldschöpfung im hergebrachten fraktionalen Reservesystem zu einer neuen Geldordnung wäre der nächste, historisch überfällige Schritt in der weitergehenden Modernisierung des Geld- und Kreditwesens. Vor etwa 100–150 Jahren wurden private durch staatliche Banknoten ersetzt, emittiert nicht mehr von Banken, sondern von den nationalen Zentralbanken - die von daher auch Notenbanken heißen und in diesem Prozess teils erst etabliert wurden. Eine Geldreform sollte heute das gleiche mit dem Buchgeld vollziehen: Es wird von privat emittiertem Geschäftsbankengeld zu gesetzlichem Zentralbankgeld. Die Geldordnung ist das Fundament der Finanzwirtschaft und eine zentrale Komponente der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung überhaupt. Ohne stabile Geldordnung gibt es keine stabile Finanzwirtschaft und keine störungsfrei funktionierende Realwirtschaft, wie man in der aktuellen Finanzkrise sehr gut sehen kann. Die Geldordnung ist eine Frage von Verfassungsrang. Die Regelungen zu einer neuen Geldordnung gehören daher in der Verfassung festgeschrieben und somit auch in die europäische Verfassung.

Auch für die öffentlichen Haushalte ergäben sich bedeutende Veränderungen. Die Zentralbank überweist den Finanzministern das neu geschöpfte Geld zur freien Verfügung. Parlament oder Regierung bestimmen, wie die Mittel verwendet werden. Auf diesen Wegen gelangt das Geld durch öffentliche Ausgaben zins- und tilgungsfrei in Umlauf, und bleibt darin. Es kann im Umlauf nicht mehr „verschwinden“. Bislang nahm die umlaufende Geldmenge ab, wenn mehr Kredite getilgt wurden als neue vergeben wurden oder wenn Kredite ausfielen und die gegenüberstehenden Vermögen abgeschrieben werden mussten. Bislang hing die reine Existenz der umlaufenden Geldmenge an der Existenz von Krediten. Bislang war es von existentieller Bedeutung die Geldmenge zumindest um den Zinsanteil ständig auszuweiten, ob die Wirtschaft boomte oder in der Rezession hing. Meist wurde sie sogar noch stärker ausgeweitet. Bislang war es von existentieller Bedeutung immer mehr Kredite zu vergeben bzw. immer genug neue Kreditnehmer zu finden, um den existierenden Geldmengen aus Vermögen hinreichende Anlagemöglichkeiten zu bieten.

Bilanztechnisch besteht das ausgegebene Geld als „unbefristeter zinsloser Kredit“ der Zentralbank an die Allgemeinheit (in Deutschland als Forderung an den Bund). Im Prinzip, bei hypothetisch unterstelltem Bedarf, könnte das Geld aus dem Umlauf wieder zurückgeholt werden durch Abzweigung aus den laufenden Steuereinnahmen oder durch spezifische Steuern. Praktisch dürfte dies keine Rolle spielen. Infolge des vollständigen staatlichen Geldregals (Geldmonopol) ist außerdem gewährleistet, dass die Seigniorage (der Geldschöpfungsgewinn) ungeschmälert der öffentlichen Hand zugute kommt. Die Seigniorage besteht hier nicht als Zinsgewinn aus vergebenem Kredit, sondern direkt aus dem Betrag an neu geschöpftem Geld. Die Höhe der jährlichen Seigniorage bestünde im jährlichen Zuwachs der Geldmenge M. Davon ist ggf. jene Geldmenge abzuziehen, die durch Devisenzuwachs in Umlauf kommt (Wechsel ausländischer Währung in inländisches Geld).

Die Zeit ist reif: Geldschöpfung in öffentliche Hand!
Binö
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Beitrag von Binö »

@Bombadil

Zurück zu den Wurzeln, denn so neu sind deine Ausführungen nicht! :shock:

Wie so manches was plötzlich wieder auftaucht, nur unter anderer Bezeichnung! :roll:
Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Würden sich Banken eine derartige Entmachtung überhaupt gefallen lassen?

Vergiss nicht: Die sitzen am längeren Hebel.
B...

Beitrag von B... »

Wir können so weitermachen wie bisher. Bis zur nächsten noch größeren Finanzkrise oder zur Übernächsten. Auf lange Sicht ist aber auf diesem Wege die Demokratie gefährdet. Wenn die Massen verarmen passiert das, was vor 80 Jahren schon einmal geschah. Die Radikalen bekommen Zulauf. Die vorausgegangenen Finanzkrisen betrafen noch die Peripherien des Weltfinanzsystems (Russland-, Asien-, Südamerika-, Mexikokrise). Die Spannungen und Ungleichgewichte im Finanzmarkt sind seither größer geworden. Seit der dotcom-Bubble im Jahr 2000 aber sind die im Zentrum angekommen.

Die Welt und die einzelnen Staaten darin sind auf dem Weg zu einer Finanzdiktatur zu verkommen. Nicht von Staats wegen. Die Diktatoren sind die großen Player und Superbanken mit den Milliarden. Die können mit ihrem Geld bestimmen was gespielt wird. Sie handeln dabei nicht verschwörerisch, sondern allein gewinnorientiert. Die Billionen von Kapital die um den Erdball schießen, sind immer auf der Suche nach der größten Rendite. Letztes Jahr waren Rohstoffe vielversprechend, wir erinnern uns sicher noch. Das in den letzten Jahrzehnten angesammelte Vermögen bei wenigen, wird zur Geißel der großen Mehrheit der anderen. Zu diesen anderen gehören alle, die auf Arbeit und Umsatz angewiesen sind genauso wie die Staaten und deren Regierungen.

Allein das Finanzvermögen der reichsten 8,7 Millionen Menschen weltweit (berücksichtigt sind alle mit einem Vermögen ab einer Million Dollar aufwärts) beträgt zusammen 33 Billionen Dollar in 2005. Zur selben Zeit hatten betrugen alle Staatsschulden global fast dieselbe Höhe, nämlich 32 Billionen Dollar. Da Geld durch Kredit entseht (ist weltweit so) kann man es auch so ausdrücken: Alle Staaten auf der Welt zusammen sind bei diesen 8,7 Millionen verschuldet.

Das Vermögen dieser Millionäre und Milliardäre wuchs von 2001 von einer Zahl von 7,1 Millionen Millionären und Milliardären mit einem Vermögen von zusammen 26 Billionen Dollar um gut 7 Billionen Dollar die sich in 2005 auf eben diese 8,7 Millionen Millionäre und Milliardären verteilen.

In derselben Zeit wuchsen die globalen Staatsschulden von 20 Billionen um 12 Billionen auf die genannten 32 Billionen Dollar. Somit ist sozusagen der größte Teil der globalen Neuverschuldung in Dollar als Vermögenszuwachs bei diesen 8,7 Millionen reichsten Bürgern der Welt gelandet. (Alle Zahlen aus World Wealth Report)

Und meint jetzt noch jemand, gegen diese Summen ist noch eine vernünftige Politik zum Wohle des Staates und des einzelnen Bürgers zu machen? Welche Partei soll das bewerkstelligen?

Was wir brauchen ist eine Krise, die genau diese Vermögen vernichtet. Ohne Kollateralschäden bei den andern Milliarden Erdenbewohnern und den Volkswirtschaften. Nur verläuft die Finanzkrise nicht so. Oder einen weltweiten Kapitalschnitt und einen Neubeginn (eher nicht zu erwarten).

Oder man versucht es mit einem geänderten Finanzsystem. Es bringt nichts Banken zu privatisieren (Linke), es bringt auch nichts einfach allgemein die Steuern senken zu wollen (FDP). Oder von allem ein bisschen (CDU und Sozis). Das Finanzsystem muss endlich geändert werden.

Dazu braucht es aber die Erkenntnis wo die eigentlichen Ursachen liegen und den politischen Willen etwas zu ändern. Beides kann ich derzeit nicht erkennen.

Die Politik kann doch wenn sie will. Das 480 Mrd. Rettungspaket im letzten Herbst war innerhalb einer Woche durch die Gesetzgebung. Oder die Verstaatlichung der HRE, die wurde auch durchgezogen.

Vor Jahresfrist hatte ich die Möglichkeit mit Finanzminister a.D. Herrn Hans Eichel ca. 20 Minuten lang zu telefonieren (Kontakt einfach herstellbar, da er ein M.d.B. ist). Auf mein vorausgegangenes Schreiben zum Thema multiple Geldschöpfung kam die Reaktion: „Das stimmt so nicht“.

Vor kurzem habe ich Herrn Dr. Edgar Most die Frage gestellt, wie die Geldschöpfung funktioniert, ob die umlaufende Geldmenge tatsächlich alles nur vergebene Kredite sind. Wieder die gleiche Reaktion. http://www.amazon.de/F%C3%BCnfzig-Jahre ... 841&sr=8-1

Dabei wird in einschlägigen Werken die Geldschöpfung lang und breit erklärt. Unter anderem in Ottmar Issings Buch „Einführung in die Geldtheorie“ und in Broschüren der Bundesbank (Die Banken als Geldproduzenten). Andererseits fragt man sich, wer uns eigentlich regiert. Wie wollen die Herrschaften in den Führungspositionen die anstehenden Probleme lösen, wenn grundlegendes Wissen zur Geldordnung fehlt?

Ansätze und Ideen zu Reformen gibt es. Zum einen wären da die Freiwirtschafler (z.B. www.inwo.de ) oder die Geldreformer um Prof. Bernd Senf ( www.liebeangelamerkel.de und www.monetative.org ). Leider sind die sich auch nicht einig. Es tobt eine erbitterte Schlacht um das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der Geldschöpfung. Die Freiwirtschaftler lehnen deren Existenz als Märchen ab. Wer da mal mitlesen will: http://liebeangelamerkel.foren-city.de/ ... ozess.html

Die Freiwirtschaftler sind m.E. schon ein seltsamer Haufen. Ihre Theorien auf Silvio Gesell beruhend betrachten sie gern als allumfassend und Kritik daran als Blasphemie.

Zitat eines Freiwirtschaflers: „Zu den größten und bedeutendsten Werken des menschlichen Geistes gehören die Allgemeine Relativitätstheorie (Albert Einstein, 1915) und die Natürliche Wirtschaftsordnung (Silvio Gesell, 1916). Das erstgenannte Werk mag irgendwann verbessert werden, so wie Einstein Newton verbesserte, und das Zweitgenannte kann nicht mehr verbessert werden, weil es über die absolute Gerechtigkeit hinaus keine weitere Gerechtigkeit mehr gibt. Doch während selbst hochbegabte Menschen den größten Respekt vor Einstein haben, glauben viele Mittelmäßige, sie könnten Gesell verbessern.“

Ohne Worte.

Fazit: Geld ist auch heute noch ein Mythos. Jeder nutzt es aber wenige wissen, wie es funktioniert. Selbst die Gelehrten und Ökonomen streiten sich. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Vorgang aus der Natur, Physik oder dergleichen den es zu begreifen und zu erfassen gibt, sondern um ein vom Menschen selbst geschaffenes Konstrukt, das offensichtlich nicht begriffen wird. Unfreiwillig kommt einen da Goethes Zauberlehrling in den Sinn. Es sollte wohl bereits in der Schule dazu grundlegendes Wissen vermittelt werden. Könnte mir aber vorstellen, dass es gewissen Kreisen ganz Recht ist, das dies nicht geschieht.

So long
Binö
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Titel:

Beitrag von Binö »

@Bombadil

Kurz gefaßt, ist schon eine Scheißerfindung der Phönizier!
Aber würdest du statt dem Hunni im Portemonaise eine Kuh als Gegenwert
zum Wochenendeinkauf mitnehmen?

@ZKR

Ohne Otto Normalverbraucher hätten die Banken ein Problem!
Kannst aber was dafür tun, daß die Banken überflüssig werden, in dem du deine Überweisungen direkt beim Empfänger ablieferst! :twisted:
Zollwolf1960
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Beitrag von Zollwolf1960 »

Hallo Leute,

ich hab da mehrere Sachen auf Youtube gefunden:

1. Fabian - Gib mir die Welt plus 5 Prozent (1/8)
http://www.youtube.com/watch?v=xcbiBSarpu0

Es sind insgesamt 8 Teile.

und 2. money as debt (dt. Untertitel) (1/5)
http://www.youtube.com/watch?v=7e7hG2qspk0

Das sind 5 Teile.

Wer sich das ansieht, bekommt tiefe Einblicke in die Abzocke.

LG
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
B...

Re: Titel:

Beitrag von B... »

@Binö

:mrgreen: Ohne Zaster gehts eben auch nicht. Drum sollten die Herrschaften vielleicht dafür sorgen, den Zaster nachhaltig zu machen.

Das Sprichwort über die Phönizier stimmt heute so nicht mehr.
"Die Phönizier haben das Geld erfunden – warum bloß so wenig?!”
Heute gibt es zu viel davon.
Nun gut an der Verteilung hapert es noch.

@zollwolf

Das Weg bietet eine Fülle von Informationen in diese Richung. Deine beiden Bespiele kenne ich.

http://medien.wdr.de/download/124275600 ... 090519.mp4
Zollkodex-Ritter
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Re: Titel:

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Binö hat geschrieben:@Bombadil
@ZKR

Ohne Otto Normalverbraucher hätten die Banken ein Problem!
Kannst aber was dafür tun, daß die Banken überflüssig werden, in dem du deine Überweisungen direkt beim Empfänger ablieferst! :twisted:
Ohne Banken hätte Otto Normalverbraucher auch ein Problem. Wie bekommt er sonst den Kredit für sein Haus/Wohnung oder Auto?

Ich kaufe seit ein paar Tagen auch meine Gold- bzw. Silbermünzen: Aktien (bzw. Fonds oder Optionsscheine oder auch Bundesschatzbriefe (sollte was schief gehen, hab ich ja Zugriff auf Staatseigentum)), Silber- bzw. Goldmünzen und ein paar Hundert Euro auf nem Tagegeldkonto für unvorhergesehene Notfälle (Waschmaschine, Auto usw.)... Die bekommen so wenig Buchgeld von mir als möglich...
B...

Beitrag von B... »

Hallo und allen ein erfolgreiches neues Jahr. Und jetzt was zum gruseln.

Das folgende Video ist zwar schon etwas älter, aber siehe Griechenland immer noch beängstigend aktuell. Aus der PlusMinus-Sendung des Ersten vom 24. 3. 09.

http://www.youtube.com/watch?v=xcwbdkwU ... r_embedded

Und wer noch geistigen Input vertragen kann hier Beiträge aus einem arte Themenabend aus dem Jahr 2007 als die Sache hier erst losging.

http://www.youtube.com/watch?v=6K-55nD-waQ
georg123
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Beitrag von georg123 »

Soweit wird es meines Erachtens nach innerhalb der nächsten 15 Jahre kommen. Das wird zu sozialen Unruhen führen. Nimmt man noch die Massen an unintegrierten Bürgern mit Migrationshintergrund hinzu, mit den zahlreichen Parallelgesellschaften, dann leuchtet einem auf, dass es hier zu diesem Zeitpunkt echt ungemüdlich wird...

Gruß Georg
Binö
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Titel:

Beitrag von Binö »

@Georg123


Das dürfte kein Problem sein, Frau Böhmer die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung hat ja einen Vorschlag gemacht..5% Migranten Quote im ö.D.! Achtung Sarkasmus: Voraussetzung, die Nachkommen der Migranten schaffen die Hauptschul-Hürde !
Dann könnten sie auf dem 2. Bildungsweg Realschule und ABI "nachholen"?! Sarkasmus aus!
In 15 Jahren sind die Konstellationen anders...
Ich setze auf die Nachfahren, denen es gelungen ist die Römer zu schlagen und damit nachhaltig die Geschichte Europas geprägt haben!
Zollwolf1960
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Beitrag von Zollwolf1960 »

Die Staatsverschuldung führt zweifellos dazu, dass die Sozialhilfe gekürzt werden muss. Dann gehen bald die Bürger auf die Barrikaden. Welcher arme, Hartz4 empfangende Kulturbereicherer kann dann noch seinen aufgebrezelten 3er BMW genießen, wenn das Geld fürs Fahren fehlt? Das ist völlig unmöglich und grenzt an vermeintlichen Rassismus.

@Binö
Du solltest ein Trainingscamp eröffnen, damit die Nachfahren von Arminius und Kampfgefährten anständig geschult sind.
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
Binö
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Beitrag von Binö »

@Zollwolf

Bin schon dabei die Nachfahren zu konditionieren und auszubilden
:twisted:
Leider ist eine Blutlinie von Attila mit eingekreuzt, sowie das Blut von Konquistatoren :wink:

In dem Sinne du Nachfahre der Kelten... Packen wir es an!
Zollwolf1960
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Beitrag von Zollwolf1960 »

Da hab ich mal was Nettes gefunden: Zinssystem

So viel zum Thema Staatsanleihen und Zinsen.
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
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