Praxisgebühr

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enjoylive
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Beitrag von enjoylive »

Richtig, du hast etwas nicht mitbekommen. Erkundige dich mal bei der Beihilfestelle.
arbeite um zu leben, aber lebe nicht, um zu arbeiten
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Sheep hat geschrieben:Hallo,

verstehe die Diskussion um die Praxisgebühr nicht ganz. Als Beamter ist man doch sowieso privat versichert und als privat versicherter zahlt man doch sowieso keine Praxisgebühr oder habe ich da irgendwas nicht mitbekommen?
Das ist ja der Beschiss!
Du bezahlst trotzdem die Abzockgebühr, die sich unser Arbeitgeber einverleibt!

Grüsse,
Mikesch
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Sheep
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Beitrag von Sheep »

Oh na super :( Das war mir neu. Fange ja auch demnächst erst an.
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Sheep hat geschrieben:Oh na super :( Das war mir neu. Fange ja auch demnächst erst an.
Als noch schlimmer empfinde ich, dass sich die Rechtssprechung auf die Seite unseres Arbeitgebers schlägt :evil:

Wofür ist die Praxisgebühr? Ja, zur Unterstützung der gKV.
Bezahlen wir darin ein? Nein...
Also kann die Abzocke nicht rechtens sein, bestenfalls mit viel Wohlwollen, wenn unser Anteil dieser zukommen würde.
Selbst wenn, wir zahlen (bis auf Gutverdiener) eh im Verhältnis mehr als wenn wir in der gKV wären.
Somit entbehrt die Praxisgebühr jeder sittlich moralischen und rechtlichen Grundlage.
Aber Recht ist nicht, was wir oder der gesunde Menschenverstand (oder Logik?) als Recht empfinden, sondern was ein Richter als Recht bestimmt.
Um das i-Tüpfelchen zu setzen:
Zieht man Dir die Praxisgebühr wegen eines Arztbesuches nun ein und Du musst innerhalb dieses Zeitraumes auch zum Zahnarzt, zieht man sie noch einmal ein!
Blöde auch, wenn Du als Frau dann einfach so zum Frauenarzt gehst, dann wird noch mal abkassiert!
Wie ich so etwas nenne? Das verbietet meine gute Kinderstube und die Rücksicht auf den Seitenbetreiber, der u.U. mt Repressalien rechnen müsste :twisted:

Aber lass Dich als Kollegin in spe nicht entmutigen :wink:
Nicht nur Deinem zukünftigen Berufsstand geht es an den Kragen, sondern allen Arbeitnehmern. Unser Land ähnelt einem Schiff, dessen Ruder gebrochen ist, aber immer noch volle Kraft in Richtung nächstes Riff läuft :evil:
Relativ betrachtet bis Du bei uns immer noch besser aufgehoben, als in der freien Wirtschaft...
...es sei denn, Du bekommst einen Job bei VW oder beim Fernsehen ;-)

Wenn Du noch jung genug bist, bilde Dich weiter, studiere und gehe dann ins Ausland, Zukunft wirst Du hier auf mittlere Sicht keine haben!

Grüsse,
Mikesch
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Angelfire
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Beitrag von Angelfire »

@ sheep

Als Beamter hat man Anspruch auf eine sogenannte Beihilfe im Krankheitsfall. Das heißt, das du vom Arzt deine Rechnung bekommst, diese bezahlst und anschließend reichst du diese bei der Beihilfestelle ein.

Bist du ledig erhältst du 50 % der Kosten erstattet, abzüglich der Praxisgebühr, der Rezeptkosten und eventueller Eigenleistungen, z.B. bei Massagen ...

Mit Kindern erhöht sich die Beihilfe auf 70 %.

Den Rest mußt du dann privat absichern über eine PKV.

Alternativ kann man bei der GKV bleiben, aber nur am Anfang, wenn du als Beamter anfängst. Bist du einmal bei der PKV gibt es so gut wie keinen Weg zurück.

Da man als Anwärter wenig verdient rechnet sich der Verbleib in der GKV nicht, das rechnet sich erst später, aber dann ist es zu spät ... leider.

Viele Grüße
Angelfire
Was du nicht willst das dir getan, das tu auch keinem andren an!
Sheep
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Beitrag von Sheep »

Danke für eure Antworten. Naja "normale" Arbeitnehmer haben die gleichen Kosten, das tröstet ein wenig. Aber wo der besondere Status als Privatpatient sein soll versteh ich dann irgendwie nicht. Nur weil man dann eventuell schneller beim Arzt dran kommt? Naja nicht so der große Vorteil irgendwie aber besser als nichts. Muß man dann die fünf bis zehn Euro Zuzahlung pro Medikament auch zahlen bzw. wird es einem auch abgezogen?
Sheep
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Beitrag von Sheep »

Naja kann mir die Antwort ja eigentlich schon denken. Aber Überweisungen kann man sich doch auch als Privatpatient geben lassen oder? Also dass der Zahnarzt extra nochmal 10 Euro zusätzlich kostet außer bei einem Kontrollbesuch ist mir bekannt aber wenn man zum Frauenarzt muß kann man sich doch wie in der GKV auch, eine Überweisung vom Hausarzt geben lassen und muß dann nicht doppelt bezahlen oder?
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Sheep hat geschrieben: Aber wo der besondere Status als Privatpatient sein soll versteh ich dann irgendwie nicht. Nur weil man dann eventuell schneller beim Arzt dran kommt?
Das war früher mal so ;-)
Du bekommst bestenfalls bessere Therapien oder Medikamente, wird Dir aber wieder bei der Beihilfe abgezogen.
Wenn Du keine Versicherung hast, die dies auffängt, ist Aufpassen angesagt, dass Dir der Dotore nicht alles aufschwatzt.
Sheep hat geschrieben:Muß man dann die fünf bis zehn Euro Zuzahlung pro Medikament auch zahlen bzw. wird es einem auch abgezogen?
Wird abgezogen...
Sheep hat geschrieben:Aber wenn man zum Frauenarzt muß kann man sich doch wie in der GKV auch, eine Überweisung vom Hausarzt geben lassen und muß dann nicht doppelt bezahlen oder?
Jepp, das ist der Trick :wink:

Grüsse,
Mikesch
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Sheep
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Beitrag von Sheep »

Ok, danke erstmal für die ganzen Infos. Habe da noch eine Frage. Angenommen ich würde bei der Gesetzlichen bleiben. Wie würde das dann ablaufen? Man müßte sich bei der Gesetzlichen doch vollversichern. Eine Zusatzversicherung gibt es in dem Fall nicht meinte meine Krankenkasse. Wie wäre das dann mit der Beihilfe? Oder wird das dann anderes geregelt und der Arbeitgeber zahlt etwas zu Vollversicherung hinzu und dafür keine Beihilfe? Hat jemand damit Erfahrungen?
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Sheep hat geschrieben:Man müßte sich bei der Gesetzlichen doch vollversichern.
Damit verlierst Du den Beihilfeanspruch. Der Arbeitgeber zahlt natürlich nichts zu den Beiträgen, dann könnten wir ja gleich alle in die gKV ;-)

Die gKV lohnt also nicht, da Du in jungen Jahren horrende Summen zahlen müsstest, die nie wieder zu erwirtschaften sind.

Grüsse,
Mikesch
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Sheep
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Beitrag von Sheep »

Ok, wäre ansonsten ja auch zu schön gewesen. Aber warum meinte Angelfire dann, dass es sich nach der Ausbildung lohnt?
Meines Wissens ist die Private Zusatzversicherung für Beamte dann immer noch günstiger als die Vollversicherung der Gesetzlichen oder?
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Sheep hat geschrieben:Aber warum meinte Angelfire dann, dass es sich nach der Ausbildung lohnt?
Spätestens dann, wenn Du Familie hast und Alleinverdiener bist.
Sind ja alle mitversichert, während als Privater jeder für sich versichert sei muss.
Sheep hat geschrieben:Meines Wissens ist die Private Zusatzversicherung für Beamte dann immer noch günstiger als die Vollversicherung der Gesetzlichen oder?
gKv günstiger:
Bei Familien als Alleinverdiener, am Besten noch mit Kind.
Bei Lohngruppen (habe nicht nachgerechnet) bis ca. A8 und ab mittleres Lebensalter.

pKV günstiger:
Hohe Lohngruppen...
Geringes Lebensalter...

Bei der pKV spielt das Lebensalter eine große Rolle. Alte sind mehr krank, also zahlen sie auch mehr. Damit die Beiträge im Alter keine astronomischen Höhen annehmen, müssen sich jährlich erhöhende Zuschläge gezahlt werden.

Eine allgemeingültige Aussage, was nun besser ist, lässt sich nicht ohne weiteres sagen. Entscheidend ist Lebensalter, Berufsaussichten, Lebensplanung usw.
Dann heisst es rechnen ;-)
Zu beachten ist, dass in der gKV in jungen Jahren eine hohe Prämie zu zahlen ist, die dann im Alter auch in Hinblick mit Familie wieder erwirtschaftet werden muss.
Unter dem Strich fährst Du mit der pKV wohl am Besten, es sei denn Du möchtest nach der Ausbildung gleich heiraten, bist Alleinverdiener und möchtest viele Kinder in die Welt setzen.
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Sheep
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Beitrag von Sheep »

Danke, dass Du mir alles so genau erklärst. Ist als Neuling gar nicht so einfach, da durchzusteigen. Habe zwar schon Berufserfahrung und müßte mich eigentlich besser auskennen, allerdings war das ja auch nicht als Beamter.

"Unter dem Strich fährst Du mit der pKV wohl am Besten, es sei denn Du möchtest nach der Ausbildung gleich heiraten, bist Alleinverdiener und möchtest viele Kinder in die Welt setzen."

Nein, das habe ich so schnell gewiß nicht vor aber unter diesen Voraussetzungen wäre es wohl das Beste nie Kinder zu bekommen und möglichst schnell Besoldungsgruppe A8 und höher anzustreben *gg*-
Angelfire
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Beitrag von Angelfire »

Als Pensionär ist man in der GKV noch am besten dran. In den letzten Jahren wird aber bei der PKV ein sogenannter Altersanteil berechnet, der dir dann im Alter geringere Beiträge bringen soll. Dieser Anteil verfällt aber, wenn du die PKV wechselst.

Wechseln kann man nur bis zu einem bestimmten Lebensjahr. Ich glaube da gilt die 50 oder 55-Jahresgrenze. Und auch nur dann wenn du dich ohne Bezüge beurlauben läßt und dich dann beim Ehepartner mitversichern läßt. Dann kannst du hinterher wieder freiwillig in der GKV bleiben. Geht aber nur bis zu einem bestimmten Alter und du mußt auch eine bestimmte Zeit lang ohne Bezüge sein. Ich habe das damals im Erziehungsurlaub gemacht. Habe mich stattdessen unbezahlt freistellen lassen und war dann vorübergehend bei meinem Mann versichert. Mußte aber 35 DM an die PKV zahlen, damit ich meinen Altersbonus nicht verliere.

Mein Mann verdient GottseiDank etwas mehr als ich Brutto, deshalb dürfen meine Kinder noch bei ihm versichert sein. Aber das Einkommen wird jedes Jahr von der GKV überprüft. Sobald ich 1 Cent mehr als mein Mann habe, muss ich meine Kinder privat versichern.

Viele Grüße
Angelfire
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Sheep
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Beitrag von Sheep »

Angelfire hat geschrieben: Mein Mann verdient GottseiDank etwas mehr als ich Brutto, deshalb dürfen meine Kinder noch bei ihm versichert sein. Aber das Einkommen wird jedes Jahr von der GKV überprüft. Sobald ich 1 Cent mehr als mein Mann habe, muss ich meine Kinder privat versichern.
Habe zwar noch keine Kinder und keinen Ehemann, finde das jetzt aber trotzdem interessant. Müssen Kinder denn bei dem Elternteil mitversichert sein das mehr verdient? Ich dachte immer, das können sich die Eltern aussuchen aber wie gesagt da ich noch keine Kinder habe, habe ich mich damit auch noch nicht wirklich befasst.