Hallo.
Die Vorstellung mach ich gleich hier, ich hoffe das ist in Ordnung. Ist ja Teil der Geschichte.
Ich (bayerische Beamtin, 42) wurde Ende 2000 krank. Stationäre Aufenthalte in 2001 und 2003 mit anschließender Wiedereingliederung nach dem Hamburger Modell führten nicht zum Erfolg.
2004 wurde ich nach Bamberg zitiert. Ich solle wieder gesund werden, sonst sähe man sich gezwungen, mich in Pension zu schicken ... mit nicht mal 32 Jahren. Ich ließ das durchrechnen und wir kamen zu dem Schluß, daß wir das Risiko eingehen würden, immerhin könne ich dann in NRW bleiben. Damals rechnete ich nicht damit, daß das ein Dauerzustand werden würde, eigentlich wollte ich ja arbeiten. Irgendwo in NRW hätte mir erst mal gereicht. Deswegen erkundigte ich mich bei anderen Behörden, erhielt aber nur Absagen.
Und so kommt es, daß ich seit nunmehr elf Jahren nutzlos rumsitze. 2012 kam der Freistaat zu der Erkenntnis, daß trotz ambulanter Therapie, die er mittlerweile selbst zahlen mußte, mit einer Wiederherstellung meiner Dienstfähigkeit nicht zu rechnen sei und deshalb die Therapie sofort abzubrechen sei. Daß ich mich mitten in der Scheidung befand, interessierte genau so wenig wie die Tatsache, daß ich mich immerhin bisher nicht umgebracht hatte, die Therapie also eine Verschlechterung verhindert hatte.
Anfang 2014 erfolgte die bisher letzte Nachuntersuchung - brieflich. Die nach meinem Umzug nun für mich zuständige Amtsärztin hab ich nie gesehen. Sie kam, ebenso wie die Untersuchungsstelle Würzburg, zu dem Schluß, daß ich immer noch nicht wieder dienstfähig sei, der nächste Termin wird nun 2018 sein.
Nach der Scheidung zog ich in einer anderen Stadt mit einer Freundin zusammen. Aber sie wird immer egoistischer, "Alles hört auf mein Kommando" ist hier keine Komödie mehr. Ich schlucke der mehr oder weniger scheinbaren Harmonie wegen ne Menge, aber nun reicht es. Schon seit Wochen ist mir klar, daß ich dringend einen anderen Anker brauche oder besser noch lerne, einsam zurecht zu kommen - nicht nur allein, das bin ich eh. Aber eigentlich wollte ich das hier machen, ohne sie zu "verlassen". Geht aber nicht, ich will ausziehen.
Und damit kommen wir dann endlich zum eigentlichen Knackpunkt. Wohin ???
Der Frust der Nutzlosigkeit ist einer der Gründe für das Scheitern meiner Ehe. Ich will was sinnvolles tun ! Es scheint mir also logisch zu versuchen, nun, da ich ohne emotionale Bindung an irgendwen sein werde, ins Rechtspfleger-Dasein zurück zu kehren. Das wäre allerdings nach wie vor Bayern (als geborene Rheinländerin hatte ich schon in der Schule Schwierigkeiten dort). Zuletzt war ich in Aschaffenburg, damit wäre ich zufrieden. Ich stelle mir vor, daß dort kaum noch einer von den alten Kollegen ist - und wenn doch, ist auch egal, solche Stories sickern sowieso irgendwann durch. Ich denke, ohne die ernsthafte Bereitschaft, wieder zurück zu gehen, wird eine Therapie wieder nichts bringen und vor allem, gar nicht bewilligt werden ! Aber wie wahrscheinlich ist es, daß ich reaktiviert werde ? Ich weiß, ich kann das beantragen. Mein alter Chef, der nach eigener Aussage mich zur Kündigung mobben wollte, dürfte mittlerweile in Pension sein, der Direktor des AG auch. Wer entscheidet das wohl ? Wie lang wird das wohl dauern ?
Zuviel preisgegeben ?
Reaktivierung nach 11 Jahren
Moderator: Moderatoren
- Ruheständler
- Beiträge: 862
- Registriert: 17. Jul 2013, 22:24
- Behörde: Zufluchtsort für häusliche Anlässe...
- Geschlecht:
Re: Reaktivierung nach 11 Jahren
Hallo,
diese oder ähnliche Problematiken sind hier leider viele zu lesen,meiner Meinung nach kommst Du nicht ohne einen kundigen Rechtsbeistand der sich im Beamtenrecht auskennt klar und in Kombination mit der privaten familiären Konstellation ist das natürlich fatal,Du musst versuchen die Sachen klar zu trennen zum einen das rein berufliche Problem und das private später,weil die Kohle zum Leben ist erst mal wichtiger.
Gruß vom Ruheständler
diese oder ähnliche Problematiken sind hier leider viele zu lesen,meiner Meinung nach kommst Du nicht ohne einen kundigen Rechtsbeistand der sich im Beamtenrecht auskennt klar und in Kombination mit der privaten familiären Konstellation ist das natürlich fatal,Du musst versuchen die Sachen klar zu trennen zum einen das rein berufliche Problem und das private später,weil die Kohle zum Leben ist erst mal wichtiger.
Gruß vom Ruheständler
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ...
