Herangehensweise zum Finanzbeamten

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Carrington
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Carrington »

Hm soweit ich weiß, geht das nicht (auf der Website wird ja extra betont Volljuristen und Diplom-Betriebswirte). Du bringst ja gar nicht das erforderliche rechtliche Wissen mit. Und in den höheren Dienst kommt man nur mit einem Master und 2 Jahren Erfahrung in der privaten Wirtschaft. Du könntest höchsten eben regulär das Studium zum Diplom-Finanzwirt machen wie alle anderen Anwärter auch. Ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage...
Carrington
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Carrington »

Interessent hat geschrieben:ok, aber das Diplom läuft doch aus, oder nicht?
Und wenn es nach rechtlichen Wissen geht, müsste man doch auch sogenannte Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsrecht (Bachelor Of Law) miteinbeziehen, die allerdings nicht aufgeführt werden.
Also diese Seite spricht vom Diplom und das ist heute nun mal der Master. Mit dem Bachelor kommt man nicht in den höheren und ich habe keine Stellenangebote für den gehobenen auf dieser Website gefunden, außer dem Angebot dort zu studieren.

Auch die beschäftigen sich nicht 3 Jahre nur mit Steuerrecht, sondern mit Kapitalmarktrecht und co. Außerdem haben sie ja auch keine Praxis im Finanzamt. Wieso sollte der Staat überhaupt Leute in Bereichen einstellen, in denen er selbst ausbildet? Da könnte er sich die teuren Studenten auch gleich sparen. Es gibt in Deutschland nun mal nur diesen einen Studiengang (bzw. diese 16), die sich so aufs Steuerrecht konzentrieren. Ansonsten würden sich die Länder am Arbeitsmarkt bedienen, wie sie es bei den Volljuristen ja auch machen.

Vergleiche einfach mal: http://www.hs-pforzheim.de/De-de/Wirtsc ... halte.aspx Ganze 2 Steuermodule und das über 7 Semester verteilt oder hier nur ein einziges: https://www.fh-frankfurt.de/fileadmin/d ... ternet.pdf Und jetzt vergleiche das mal mit dem Studium beim Staat: http://www.fh-ludwigsburg.de/studium/st ... DOC_INST=5 spricht für sich selbst. Die Wirtschaftsjuristen haben einfach nicht die Laufbahnbefähigung.

Naja mal auf andere Meinungen warten. Ich habe jedenfalls bisher nur vom technischen Dienst gehört, dass man da direkt von der Uni/FH in den gehobenen einsteigen kann.
Carrington
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Carrington »

Interessent hat geschrieben:dh ich müsste noch den Master draufmachen?
Wo kann man diesen machen? auch noch in Bayern?
Master sind immer 2 Jahre?

http://www.stmf.bayern.de/oeffentlicher ... _wiwis.pdf

Steht alles auf deren Seiten ("1 Master-Abschlüsse mit steuerrechtlichem Studienschwerpunkt können diesen Abschlüssen
ggf. gleich stehen."). Auch Ansprechpartner für alle deine Fragen sind dort mit Telefonnummer angegeben. Einfach mal anrufen. Die können dir alles genau sagen. :)
Carrington
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Carrington »

Interessent hat geschrieben:Weil mich das ganze nun ein wenig irritiert. Wenn ich den Master zusätzlich mache (mit eben einer zweijährigen Berufserfahrung), bin ich dann im gehobenen oder höheren Dienst?
Damit kannst Du dich für den höheren Dienst bewerben. Allerdings ist die Konkurrenz natürlich nicht klein, also würde ich mich nicht nur beim Staat bewerben. :wink:

Steht auch auf jeder Seite:
Berufs- und Einstellungsinformationen für den höheren wirtschaftswissenschaftlichen Dienst
:wink:
Carrington
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Carrington »

Interessent hat geschrieben:
Damit kannst Du dich für den höheren Dienst bewerben. Allerdings ist die Konkurrenz natürlich nicht klein, also würde ich mich nicht nur beim Staat bewerben. :wink:

Das ist klar, jedoch gibt es doch auch Finanzbeamte in den FA's und nicht nur bei OFD's oder bestehen bsp. Finanzämter nur aus Finanzbeamten des gehobenen Dienstes?
Ich verstehe die Frage nicht. Nein beim FA arbeiten auch Leute im mittleren oder höheren Dienst.
hadrian
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von hadrian »

Hallo Kollege,

leider sind deine Vorstellungen sehr blauäugig.
Der Weg, zum Finanzbeamten zu werden, verläuft gesetzlich geregelt über folgenden Weg:

1. Du studierst an einer verwaltungsinternen Hochschule und absolvierst ein duales Studium - d.h. 1/2 Studium und 1/2 Praxis im Finanzamt. Das ist der reguläre Weg. Als Wirtschaftsstudent an einer öffentlichen Fachhochschule oder Uni (als Bacholorstudent) erwirbst du keine vergleichbare Qualifikation. Deshalb wirst du auch keine Chance haben als "anderer Bewerber" in den Staatsdienst übernommen werden zu können.

2. Auch wenn du einen Master auf den Bacholor setzt, sind deine Chancen eher gleich Null, denn die in der Verwaltung wird ein Jurastudium (beide Staatsexamen) vorausgesetzt. Diplom-Kaufleute etc. werden zwar auch immer in den Werbeblättern angeführt, aber sind so selten wie eine Orchidee auf der Antarktis.

3. Als einzige Chance bleibt bei deinem Anliegen ein Masterabschluß mit dem du vielleicht bei einer Staatsanwaltschaft als Wirtschaftsreferent landen kannst; aber erkundige dich vorher welchen Master man erwartet!

Der Bolognaprozess hat zwar viele neue Bacholorstudiengänge geschaffen, die passen aber nicht in das alte Schema.

Maß aller dinge ist noch immer das abgeschaffte Diplom und echte Staatsexamen. Ein Master, der an einer Fachhochschule erworben wurde, ist für jeden Personalentscheider immer noch "minderwertig", da zu viele Praxisanteile den wissenschaftlichen Gehalt des Studiums verflachen.

LG
Hadrian
Carrington
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Carrington »

hadrian hat geschrieben: 2. Auch wenn du einen Master auf den Bacholor setzt, sind deine Chancen eher gleich Null, denn die in der Verwaltung wird ein Jurastudium (beide Staatsexamen) vorausgesetzt. Diplom-Kaufleute etc. werden zwar auch immer in den Werbeblättern angeführt, aber sind so selten wie eine Orchidee auf der Antarktis.
Naja es gibt ja auch durchaus Behörden, die bei sowas offener sind (z.B. das AA), aber gut beim Finanzamt hast Du wohl Recht. Deswegen ja auch mein Hinweis, sich nicht nur auf den Staat zu fixieren. Für BWLer bleibt die freie Wirtschaft der deutlich wichtigere Arbeitgeber. 90% des Studiums haben ja sowieso nichts mit Verwaltung zu tun, deswegen wäre es auch wenig sinnvoll, viele Fachfremde zu beschäftigen.
Thust
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Thust »

hadrian hat recht - seine zwei Kernaussagen:

a) im gehobenen Dienst bildet die Finanzverwaltung in einem eigenen Studiengang selber aus, und wird deswegen auf dem Niveau Bachelor nicht von extern einstellen.
b) im höheren Dienst wird nicht selber ausgebildet, deswegen haben externe Bewerber hier sehr wohl Chancen, wenn sie die Bildungsvoraussetzungen erfüllen. Du erfüllst sie derzeit nicht, da du keinen Master oder Diplom hast, sondern nur einen Bachelor.

Zwar läuft das Diplom tatsächlich aus, aber Diplom ist nicht gleich Diplom: Diplom (FH) wird vom Bachelor abgelöst, Diplom dagegen vom Master.


PS: Wer den feinen Unterschied in der Semantik zwischen Diplom und Diplom (FH) bemerkt hat, bekommt ein Bonbon ;-)
hadrian
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von hadrian »

Thust hat recht!

Die Titel klingen alle gleich, haben aber viele Pferdefuße in sich.

Bologna sollte eine Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse bewirken und hat dies auf dem universitären Bereich vielleicht geleistet. Universität ist aber Universität und regelt bloß die Wertigkeit innerhalb der Universität, d.h. ob Promotionsberechtigung gegeben ist oder nicht.
Die Welt spielt aber im Leben und nicht im Seminarraum!
Konkretes Beispiel: Ich kann einen Bachelor in VWL haben und darf dann einen Master in Touristik aufsatteln und dann promovieren. All das kann in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften laufen. Dort kann ich auch promovieren.
Aber:
Wenn die Verwaltung Wirtschaftswissenschaftler sucht, dann in einem ganz engen Sinn, der sich aus der vergangenen Diplomordnung ergibt.
Bachelor und Master müssen inhaltlich an dem anknüpfen, was die Verwaltung sucht, also einen "Ex-Diplomer", der verwaltungsnahe Schwerpunkte gesetzt hatte. Auch damals war VWL mit Scherpunkt Marketing nicht verwaltungsgängig.
Damals wie heute muß der Studienweg direkt auf Verwaltung zielen, um in der Verwaltung ankommen zu können.
Sich nach dem Studium zu überlegen, Verwaltung wär ja nett, ist zu spät, denn dann fehlt die qualifizierende Verwaltungsausrichtung.
Der Titel alleine macht es halt eben nicht!

Mir tun all die Abiturienten leid, die auf dem blühenden Markt der Möglichkeiten ein Studium beginnen, ohne abschätzen zu können, wozu ihr Studium überhaupt qualifiziert. Bachelor ist halt eben nur etwas unterhalb einer echten Fachhochschule, die erfahrenen Praktikern eine höhere Ausbildung bot und darum Niveau hatte.
Als erst Abschluß an einer Uni ist er halt zu schwach - auch wegen der Verschulung - um deutlich über einer Berufsschulausbildung zu rangieren. Reingestopftes Wissen ist halt eben kein Durchdringen des Stoffs.
Und in der nachfolgenden Masterausbildung sind die Angebote wiederum zu speziell, um ein breites Einsatzfeld abzudecken.
hadrian
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von hadrian »

Thust hat recht!

Die Titel klingen alle gleich, haben aber viele Pferdefuße in sich.

Bologna sollte eine Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse bewirken und hat dies auf dem universitären Bereich vielleicht geleistet. Universität ist aber Universität und regelt bloß die Wertigkeit innerhalb der Universität, d.h. ob Promotionsberechtigung gegeben ist oder nicht.
Die Welt spielt aber im Leben und nicht im Seminarraum!
Konkretes Beispiel: Ich kann einen Bachelor in VWL haben und darf dann einen Master in Touristik aufsatteln und dann promovieren. All das kann in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften laufen. Dort kann ich auch promovieren.
Aber:
Wenn die Verwaltung Wirtschaftswissenschaftler sucht, dann in einem ganz engen Sinn, der sich aus der vergangenen Diplomordnung ergibt.
Bachelor und Master müssen inhaltlich an dem anknüpfen, was die Verwaltung sucht, also einen "Ex-Diplomer", der verwaltungsnahe Schwerpunkte gesetzt hatte. Auch damals war VWL mit Scherpunkt Marketing nicht verwaltungsgängig.
Damals wie heute muß der Studienweg direkt auf Verwaltung zielen, um in der Verwaltung ankommen zu können.
Sich nach dem Studium zu überlegen, Verwaltung wär ja nett, ist zu spät, denn dann fehlt die qualifizierende Verwaltungsausrichtung.
Der Titel alleine macht es halt eben nicht!

Mir tun all die Abiturienten leid, die auf dem blühenden Markt der Möglichkeiten ein Studium beginnen, ohne abschätzen zu können, wozu ihr Studium überhaupt qualifiziert. Bachelor ist halt eben nur etwas unterhalb einer echten Fachhochschule, die erfahrenen Praktikern eine höhere Ausbildung bot und darum Niveau hatte.
Als erst Abschluß an einer Uni ist er halt zu schwach - auch wegen der Verschulung - um deutlich über einer Berufsschulausbildung zu rangieren. Reingestopftes Wissen ist halt eben kein Durchdringen des Stoffs.
Und in der nachfolgenden Masterausbildung sind die Angebote wiederum zu speziell, um ein breites Einsatzfeld abzudecken.
Carrington
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Carrington »

Naja die Berufsschule und IHK-Prüfungen sind für mich die Definition von reingestopftem Wissen, dass teilweise auch schlichtweg veraltet ist.
Carrington
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Carrington »

Interessent hat geschrieben:und könnte ich, voraussgesetzt ich schaffe den Test des gD vom LPA, auch Fächer meines BWl-Studiums (welches ich derzeit mache), anrechnen oder sind da komplett andere Fächer?

Nein. Du wärst dann Anwärter genau wie alle anderen Abiturienten auch und studierst und machst dasselbe in den Praxisphasen. Es gibt keine Extrawürste. Ich habe doch schon auf eine Fächerübersicht verlinkt. Es ist der einzige Studiengang, der sich aufs Steuerrecht beschränkt, aber ich wiederhole mich. Der Vorbereitungsdienst läuft für alle gleich ab.
arme Sau
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von arme Sau »

hadrian hat geschrieben: . . .
Bologna sollte eine Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse
. . .
Min. innerhalb Europa´s !

Wieder solch ein Schwachsinn des vereinten Europas! Bild

Deutschland hat den sch*** gleich übernommen, in den anderen Mitgliedsländern werden die Bachelor deswegen längst nicht anerkannt ! Bild
Grüne Beiträge sind -Mod- Beiträge, schwarze geben meine "private Meinung" wieder!
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Wenn der Staat versagt http://www.harrywoerz.de/?pg=0

Totale Überwachung stoppen
http://www.pro-bargeld.com/gefahr-fuer-deutsche-sparer.html
Carrington
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Carrington »

arme Sau hat geschrieben:
hadrian hat geschrieben: . . .
Bologna sollte eine Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse
. . .
Min. innerhalb Europa´s !

Wieder solch ein Schwachsinn des vereinten Europas! Bild

Deutschland hat den sch*** gleich übernommen, in den anderen Mitgliedsländern werden die Bachelor deswegen längst nicht anerkannt ! Bild
Hast Du auch Belege für die Behauptung? Achja der Apostroph tut weh. :wink:
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Mikesch
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Re: Herangehensweise zum Finanzbeamten

Beitrag von Mikesch »

Carrington hat geschrieben:Hast Du auch Belege für die Behauptung? Achja der Apostroph tut weh. :wink:
Klugscheißer... :mrgreen:

Bezüglich der Aussage der armen Sau stand hier vor einigen Monaten mal was in der Presse, was seine Aussage unterstützt.
Klar, kein Beleg...
Google meinte dies:
Probleme bei der Anerkennung
Noch aber gibt es einige Probleme mit der Anerkennung des Abschlusses - sowohl in Deutschland als auch international. Selbst innerhalb eines Landes, zum Beispiel Großbritannien, sind die Bachelors der verschiedenen Hochschulen nicht vergleichbar. Dort muß man zu jedem Bachelor dazu sagen, wo man ihn gemacht hat, wie lange man dafür studiert hat
Quelle: http://www.eu-info.de/leben-wohnen-eu/6509/6599/6683/
SELECT 'dreams' FROM 'erinnerungen' WHERE HARDCORE = 'yes'
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