Hallo,
ich habe eine ganz simple Frage: Wie kann man Dienstunfähigkeit beantragen?
Ich habe starke gesundheitliche Probleme und würde auch gerne in die Dienstunfähigkeit gehen. Habe aber so überhaupt keine Ahnung wie das praktisch geht.
Bin Bundesbeamter. Meine Behörde wurde vor 20 Jahren privatisiert und so bin ich der "neuen" GmbH als dienstüberlassener Beamter tätig. Leider bin ich einer der letzten Beamten und allein auf weiter Flur unter alles GmBH-Angestellten. Fast alles, was normalerweise der Dienstherr macht, macht bei uns die GmbH: Zeiterfassung, Genehmigung von Urlaub, Mitarbeitergespräche, Personalakte,...(immer mit gerümpfter Nase: ihhh, noch ein Beamter!)
Es gibt zwar pro Forma einen neuen Dienstherrn, aber da gibt es gibt kaum Kontakt.
Da die GmbH mir Druck macht, weil ich so oft krank bin, würde ich gerne die Dienstunfähigkeit beantragen. Habe aber keine Ahnung, wie das praktisch abläuft.
Wie geht das in einer normalen Bundesbehörde?
Welche Voraussetzungen muss man erfüllen um DU zu werden?
Gruß
Bonhoff
DU: wie geht das?
Moderator: Moderatoren
Re: DU: wie geht das?
Hallo!
Hier die Antwort zu Deiner Frage:
Entweder Du lässt Dich so lange krank schreiben, bis Du eine Einladung zum Amtsarzt bekommst, oder Du stellst einen formlosen Antrag an Deinen Dienstherrn. Ich würde ersteres vorziehen, falls Du einen guten Arzt hast, der auch mitspielt.
Die GmbH kann keinen Druck ausüben, wenn Du krank geschrieben bist, weil Du Beamter bist! Voraussetzung ist natürlich ein gut mitspielender Arzt!
Hier die Antwort zu Deiner Frage:
Entweder Du lässt Dich so lange krank schreiben, bis Du eine Einladung zum Amtsarzt bekommst, oder Du stellst einen formlosen Antrag an Deinen Dienstherrn. Ich würde ersteres vorziehen, falls Du einen guten Arzt hast, der auch mitspielt.
Die GmbH kann keinen Druck ausüben, wenn Du krank geschrieben bist, weil Du Beamter bist! Voraussetzung ist natürlich ein gut mitspielender Arzt!
Re: DU: wie geht das?
Hallo ludoandy,
doch, die GmbH übt Druck aus. Ganz gewaltig sogar! Kriege dann Anrufe, wie lange es denn noch dauert, bis ich wieder gesund bin. Mein Vorgesetzter will genau wissen was ich habe (ich weis, ich muss das nicht sagen, aber mir liegt an einem "guten" Verhältnis) und er kann es dann oft nicht verstehen, dass man "deswegen" so lange fehlen muss. Wenn ich dann nach Krankheit wiederkomme geht es gleich zum Gespräch in die Personalabteilung. Die wollen mir natürlich nur helfen... ich fühle mich da schon sehr unter Druck. Gut, entlassen können sie mich nicht, aber es ist schon alles recht unangenehm.
Eigentlich will ich ja noch einige Jahre arbeiten. Bin mir aber nicht im klaren, ob ich das mit meinen gesundheitlichen Molesten schaffe...
Danke für die Info und Grüße!
doch, die GmbH übt Druck aus. Ganz gewaltig sogar! Kriege dann Anrufe, wie lange es denn noch dauert, bis ich wieder gesund bin. Mein Vorgesetzter will genau wissen was ich habe (ich weis, ich muss das nicht sagen, aber mir liegt an einem "guten" Verhältnis) und er kann es dann oft nicht verstehen, dass man "deswegen" so lange fehlen muss. Wenn ich dann nach Krankheit wiederkomme geht es gleich zum Gespräch in die Personalabteilung. Die wollen mir natürlich nur helfen... ich fühle mich da schon sehr unter Druck. Gut, entlassen können sie mich nicht, aber es ist schon alles recht unangenehm.
Eigentlich will ich ja noch einige Jahre arbeiten. Bin mir aber nicht im klaren, ob ich das mit meinen gesundheitlichen Molesten schaffe...
Danke für die Info und Grüße!
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Re: DU: wie geht das?
Da mußt Du Dir eine dickere Haut zulegen! Natürlich ist das unangenehm und das ist auch der Sinn der Sache. Entweder, Du gibst dem Druck nach oder Du erträgst ihn. Ein Übel muß sein. Für die Beurteilung, ob Du dienstunfähig bist, spielt neben den Diagnosen die Prognose einer durchgehenden Dienstfähigkeit eine gewaltige Rolle. Wer selten und nur kurz dienstunfähig ist, muß schon Diagnosen aufweisen, die ein Verbleib im Dienst unmöglich erscheinen lassen. Bei Diagnosen im "Graubereich" insbesondere der psychischen Erkrankungen wird die Prognose der weiteren Dienstfähigkeit stark auf die Häufigkeit bisheriger Dienstunfähigkeitszeiten gestützt.bonhoff hat geschrieben:Hallo ludoandy,
doch, die GmbH übt Druck aus. Ganz gewaltig sogar! Kriege dann Anrufe, wie lange es denn noch dauert, bis ich wieder gesund bin. Mein Vorgesetzter will genau wissen was ich habe (ich weis, ich muss das nicht sagen, aber mir liegt an einem "guten" Verhältnis) und er kann es dann oft nicht verstehen, dass man "deswegen" so lange fehlen muss. Wenn ich dann nach Krankheit wiederkomme geht es gleich zum Gespräch in die Personalabteilung. Die wollen mir natürlich nur helfen... ich fühle mich da schon sehr unter Druck. Gut, entlassen können sie mich nicht, aber es ist schon alles recht unangenehm.
Ich kenne da z.B. einen Kollegen, der eigentlich permanent krank ist, zuletzt wegen eines eingewachsenen Zehennagels für über drei Monate...
Gruß aus der Anstalt.
- Bundesfreiwild
- Beiträge: 1946
- Registriert: 17. Jan 2011, 08:48
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- Tätigkeit: Telekomikerin
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Re: DU: wie geht das?
Die GmbH kann nur deine Beurlaubung auflösen. Ich gehe davon aus, dass du mit einer freiwilligen Beurlaubung in dieser GmbH arbeitest, anders gehts eigentlich ja nicht.
Bloss wegen Krankheit kann ja niemand so ohne Weiteres entlassen werden. Falls die GmbH allerdings keine Arbeit für dich findet, mit der du NICHT krank wirst, kann trotzdem eine Entlassung stattfinden. Allerdings müsste dann erstmal ein BEM-Verfahren starten, evtl. eine Reha und/oder eine Wiedereingliederung ablaufen. Und der Arbeitgeber müsste nachweislich nach einem Arbeitsplatz in der GmbH gesucht haben, wo man dich noch einsetzen könnte, und das dann vergeblich.
Während einer Beurlaubung zu einer GmbH bist du allerdings sozusagen kein Beamter und man kann dich DORT nicht in die Dienstunfähigkeit schicken. Das geht nur im aktiven Beamtenverhältnis. Und dazu müsste die Beurlaubung/Arbeitsverhältnis mit der GmbH erst einmal enden.
Darauf wollen die mit ihrer Stressmacherei eben raus: Dass DU die Beurlaubung beenden willst.
Ab da ist wieder der alte Dienstherr für dich voll zuständig und muss dich auch wieder im Beamtenmodus bezahlen; du bist wieder ein ganz "normaler" Beamter. Wenn du DANN weiterhin krank bist, läuft das DDU-Verfahren an, wenn eine bestimmte Anzahl Kranktage erfüllt ist: Zunächst Gespräche, wo und wie du arbeiten kannst (BEM-Verfahren), Amtsarztbesuch, evtl. Reha/Wiedereingliederungsverfahren. Wenn das nichts bringt und weiter Kranktage laufen, dann wird der Dienstherr die Dienstunfähigkeit für dich anstreben.
Wärest du wieder zurück zur Telekom, käme auch die 55-er-Frühpension in Frage. Viele GmbH-Beurlaubte werden derzeit aus den GmbHn rausgestresst, wenn sie 55 sind, damit sie die 55er- in Erwägung ziehen.
Bloss wegen Krankheit kann ja niemand so ohne Weiteres entlassen werden. Falls die GmbH allerdings keine Arbeit für dich findet, mit der du NICHT krank wirst, kann trotzdem eine Entlassung stattfinden. Allerdings müsste dann erstmal ein BEM-Verfahren starten, evtl. eine Reha und/oder eine Wiedereingliederung ablaufen. Und der Arbeitgeber müsste nachweislich nach einem Arbeitsplatz in der GmbH gesucht haben, wo man dich noch einsetzen könnte, und das dann vergeblich.
Während einer Beurlaubung zu einer GmbH bist du allerdings sozusagen kein Beamter und man kann dich DORT nicht in die Dienstunfähigkeit schicken. Das geht nur im aktiven Beamtenverhältnis. Und dazu müsste die Beurlaubung/Arbeitsverhältnis mit der GmbH erst einmal enden.
Darauf wollen die mit ihrer Stressmacherei eben raus: Dass DU die Beurlaubung beenden willst.
Ab da ist wieder der alte Dienstherr für dich voll zuständig und muss dich auch wieder im Beamtenmodus bezahlen; du bist wieder ein ganz "normaler" Beamter. Wenn du DANN weiterhin krank bist, läuft das DDU-Verfahren an, wenn eine bestimmte Anzahl Kranktage erfüllt ist: Zunächst Gespräche, wo und wie du arbeiten kannst (BEM-Verfahren), Amtsarztbesuch, evtl. Reha/Wiedereingliederungsverfahren. Wenn das nichts bringt und weiter Kranktage laufen, dann wird der Dienstherr die Dienstunfähigkeit für dich anstreben.
Wärest du wieder zurück zur Telekom, käme auch die 55-er-Frühpension in Frage. Viele GmbH-Beurlaubte werden derzeit aus den GmbHn rausgestresst, wenn sie 55 sind, damit sie die 55er- in Erwägung ziehen.