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Amtsarztuntersuchung vor Ausbildungsantritt
Verfasst: 16. Mär 2013, 20:24
von LilaLaunebär
Hallo,
ich hoffe, dass ich in dieser Rubrik richtig bin und mir den einen oder anderen Ratschlag einholen kann.
Ich strebe eine Ausbildung im öffentlichen Dienst (NRW) an und muss bald zum Gesundheitsamt zwecks Untersuchung. Im Jahr 2010 habe ich kurzzeitig ein Antidepressiva eingenommen, das mir von meinem Hausarzt verschrieben wurde. Letzte Woche habe ich mir von besagtem Arzt sicherheitshalber ein Attest geholt, welches Belegt, dass es sich lediglich um eine "vorübergehende reaktiv-depressive Episode" handelte, ich einmalig Antidepressiva nahm und "kein weiterer Handlungsbedarf bestand. Es handelte sich um eine einmalige Angelegenheit." Trotzdem befürchte ich, dass es ein Ausschlusskriterium sein könnte. Wie beurteilt ihr die Situation?
Muss ich meinen Hausarzt oder sogar die Krankenkasse von der Schweigepflicht entbinden?
Re: Amtsarztuntersuchung vor Ausbildungsantritt
Verfasst: 17. Mär 2013, 08:28
von Blue Ice Ultra
zu 1.) Gar nicht. Der AA entscheidet in welchem Umfang er Dich befragt bzw. Untersuchungen vornimmt.
zu 2.) Ein Fall für Kristallkugel.
Abschließend: Die Untersuchung beim AA wird überbewertet, wenn es Schwierigkeiten gibt handelt es sich um Einzelfälle. Nichts anderes findet man auch hier im Forum.
Re: Amtsarztuntersuchung vor Ausbildungsantritt
Verfasst: 17. Mär 2013, 13:15
von LilaLaunebär
Es wäre nur wirklich schade, wenn mir diese Sache einen Strich durch die Rechnung macht. Ich habe im Internet diesbezüglich mal quer gelesen, dass körperliche Leiden eher akzeptiert werden, als die kleinste psychische Geschichte. Kann natürlich gut sein, dass das wenig representativ ist, aber angst macht es mir schon.
Re: Amtsarztuntersuchung vor Ausbildungsantritt
Verfasst: 17. Mär 2013, 19:19
von egyptwoman
Solange dich der AA nicht respektive auf psychische Erkrankungen anspricht würd ich von selbst auch nicht auf das Thema kommen. Sollte gefragt werden ob du irgendwelche Medikamente nimmst musst du das auch nicht angeben, da du sie ja jetzt nicht mehr nimmst. Also immer abwarten was der AA fragt und dann antworten. Grundsätzlich nichts preisgeben was nicht respektive gefragt wird und da auch nicht unbedingt ausführlich bis ins kleinste Detail antworten.
egyptwoman
Re: Amtsarztuntersuchung vor Ausbildungsantritt
Verfasst: 17. Mär 2013, 19:47
von LilaLaunebär
Ich muss doch diesen Fragebogen ausfüllen, wo explizit nach psychiatrischen Erkrankungen gefragt wird. Ohne zeitliche Begrenzung versteht sich.
Re: Amtsarztuntersuchung vor Ausbildungsantritt
Verfasst: 18. Mär 2013, 09:54
von Mikesch
Mal davon abgesehen, dass Dein temporäres seelisches Unwohlsein kaum nachprüf oder nachvollziehbar ist. Mindestens die Hälfte der Bediensteten hätte man wohl nicht einstellen dürfen...
Wenn du dein Gewissen unbedingt beruhigen möchtest, dann schreib "Liebeskummer" oder "Trauerfall" rein, denn der hat so manchen Menschen schon in ein tiefes Loch gerissen und dessen Symptome mit einer "vorübergehend reaktiv-depressiven Episode" zu bezeichnen ist.
Auf Ereignisse vorübergehend auch mal depressiv zu reagieren, ist menschlich und durchaus normal und von daher noch lange keine psychische Erkrankung in der Begrifflichkeit Erkrankung. Für mich schlicht die Reaktion der Seele auf ein Ereignis.
Für mich wird es erst dann zu einer Erkrankung, wenn es halt nicht temporär ist und verarbeitet wird.
Ich (ich betone, dass es sich nur um meine Meinung handelt) würde, wenn es sich nur einem kurzen Ausreisser gehandelt hat, das Ding einfach vergessen...