Hallo Isabell,
bei einer Rechtsschutzversicherung werden die Anwalts- und Prozeßkosten übernommen (kommt darauf an was für Leistungen die an-
bietet, kann nicht viel dazu sagen, weil ich über meinen Mann vollrechtsschutz familienversichert bin und das ist eine uralte, heute
gibt es wohl welche mit und ohne Wartezeit, da können dir hier einige mehr drüber erzählen). Kuck mal hier rein:
*************** siehe Bund der Versicherten oder Stiftung Warentest **************
Ja, es ist leider die bittere Wahrheit. Ich bin auch von Regen in die Traufe gekommen. Im grundegenommen schiebt man seinen drohenden
nicht selbstverschuldeten Burnout nach hinten. Ich hatte ja im Dez.2011 den ersten Anhörungsbogen zur VCS bekommen, da war ich noch
bei der BA. Den hab ich dann vom Rechstmenschen ausfüllen lassen und es geschah komischerweise erstmal garnichts. Ich hörte monate-
lang nichts. Dann kam wieder ein Anhörungsbogen für die Zuweisung VCS zum September. Wieder ein Schreiben aufgesetzt. Im Oktober/
November 2012 ist mein Fall dem Betriebsrat vorgelegt worden. Der hat die Zuweisung abgelehnt. Hab das auch schriftlich bekommen.
Grund: Gesamtwegezeit zu lang wegen Betreuung behinderten Kindes und pflegebedürftiger Mutter (ich betreue sie mit meinen Geschwistern
zusammen), also nicht zumutbar. Dann wanderte der Fall, wie alle, wo der BR sagt nein zur Zuweisung in die Einigungsstelle. Und die
Einigungsrichter entscheiden dann meistens zu gunsten der Telekom und die Zuweisung wird ausgesprochen. Zwar gibt es wohl Einschränkungen bei Zuweisungen, wo die Telekom Zugeständnisse macht (die kann man aber getrost in den Wind schießen so wie bei mir:
darf mir aussuchen ob ich drei, vier oder fünf Tage arbeite und hätte einen flexiblen Arbeitsbeginn; also bei Schichtarbeit müßte ich wohl
bei Frühschicht nicht dauernd um 7 Uhr anfangen, sondern später, so verstehe ich das und das wars.) und manche brauchen nicht direkt
an der Stressfront (Frontoffice Callcenter als Beispiel) arbeiten, sondern im etwas ruhigeren Backoffice. Oder ohne Headset arbeiten, also
nur E-Mails bearbeiten. Wenn sie ein Attest dafür vorlegen. Das wird dann eventuell berücksichtigt. Das wars. Ist auch nur einen Tropfen
auf den heißen Stein. Was hier schlaucht sind die langen Wegezeiten von insgesamt vier Stunden und eventueller Schichtarbeit inkl. Wochenenden (Schichten machen wohl nicht alle). Und die Telekom dreht alles so hin, wie es für sie paßt. Sie sagt zwar, man kuckt nach orts-
näherer Beschäftigung, aber zu 99 % kommt als Rückmeldung haben wir nicht. Das steht auch noch in der Zuweisung. Das ist natürlich
gelogen. Hab neulich mal einen Arbeitskollegen getroffen, der fragte, ob ich nicht wieder in unserem alten Laden anfangen möchte mit
Schichtarbeit (das kann ich aber nicht, hab es ja bereits erzählt). Den fehlen viele Leute. Sind auch viele langzeitkrank mit Burnout und
anderen Geschichten. Haben genug Arbeitsdichte. Auf deutsch gesagt, wir haben mehr als genug zu tun. Und natürlich viele Überstunden.
So macht man natürlich auch die Leute kaputt. Mit viel Arbeit, die nicht mehr geleistet werden kann. Damit man sie los wird. Das ist die
eine Geschichte. Oder eben lange Wegezeiten, damit bekommt die Leute auch kaputt. Oder man läßt sie einfach zu Hause ohne Be-
schäftigung herumschmoren (das wird vermutlich aber weniger werden, wollen sie wohl alle Weitweitweg-VCS zuweisen oder an einem
anderen sehr wohnortfernen Arbeitsplatz, weil sie den Leuten einen Arbeitsplatz stellen müssen und deswegen kommen ortsferne Arbeits-
plätze denen gerade recht um die Leute weiter zu quälen um sie los zu werden). Oder es werden Standorte geschlossen und man wird
durch die gesamte BRD gescheucht. So wollen sie alte Beamte und AN loswerden, weil die ihnen zu teuer sind. Und wenn sie dann wirklich
Leute einstellen (haben ja Stellenangebote, suchen Leute), dann zu wesentlichen schlechteren Bedingungen (weniger Lohn- und Gehalt,
schlechtere Arbeitsbedingungen). Deswegen sollen alte Beamte und AN verschwinden, damit sie Leute zu billigen+schlechten Konditionen
einstellen können. Und diese Leute sind erstmal froh Arbeit zu haben (gibt ja immer noch genug Arbeitslose). Und dann fängt irgendwann
das Spielchen von vorne an. Dann werden diese auch zu teuer. Also eine Spirale ohne Ende. Ist aber nur meine Meinung.
Du kannst nur versuchen, dich woanders hinzubewerben, z.B die Stellenangebote des Bundes. Das ist noch irgendwie reell. Oder in dem
Bundesland wo du wohnst und arbeitest. Im Visap-Portal stehen auch Jobbörsen drinne wie Monster z.B (die anderen fallen mir gerade nicht
ein). Also, wo Stellenangebote für den öffentlichen Dienst ausgeschrieben werden. Wenn du einen Job unter Dach un FAch hast, also
eine Zusage von einer Behörde bekommst, brauchst du natürlich die Vivento für das ganze Drumherum (Zuweisung, Abordnung, Versetzung).
Natürlich kannst du auch ins Interamt kucken.
Ich bewerbe mich auch weiterhin. Sieht natürlich nicht besonders toll aus, wenn man im Lebenslauf beschäftigungslose Zeiten aufweist
(man schreibt Umorientungsphase in den Lebenslauf

). Da fragt sich natürlich auch ein anderer Dienstherr, was hat die denn die ganze
Zeit gemacht. Das ist natürlich nicht toll. Von der Vivento kannst du aber nicht erwarten, das Fortbildungen (außer Bewerbungs-
training und eventuell ein MS-Office-Lehrgang, das wars) von denen kommen, wenn du zu Hause zwangsrumsitzt. Da mußt du dich selber
drum kümmern. Und zwar hinter dem Rücken des Viventobetreuerns, der einen nicht dauernd kontrolliert durch Anrufe nach Zuhause.
Du mußt für den Viventoberater, wenn du beschäftigungslos zu Hause sitzt, bis zum Nachmittag (bis ca. 15-16 Uhr) telefonisch erreichbar
sein. Meinem hab eh nur die Handynr. gegegeben, weil ich ihm plausibel gemacht habe, daß mein Mann häufig Nachtarbeit hat und seine Ruhe
brauch. Mein alter Viventoberater hat mich eigentlich selten kontaktiert. So habe ich meine Fortbildungen auf die Reihe bekommen.
Es wird für dich für dich nicht besser werden, wenn du aus dem Jobcenter rausmöchtest. Der nächste Psychostress ist vorprogrammiert.
Zwar habe ich im Moment keine Schlafstörungen deswegen. Aber dafür darf ich wohl den Rest meines Lebens Betablocker nehmen, um
den hohen Blutdruck in Schach zu halten

. Der ist zwar auch erblich bedingt (meine Mutter und mein Bruder nehmen das Zeug auch), aber
kommt viel zu verfrüht durch den ganzen Mist, den ich zur Zeit an den Hacken habe. Was ich damit sagen will, der hohe Blutdruck kommt
10 Jahre zu früh. Und ich rauche nicht, leb gesund, mache ausreichend Sport seit über 25 Jahren.
LG
Andrea