Beamtentalk.de

Wie der Titel sagt hab ich eine Liste für Arzneimittel Festbeträge §35 SGB V gesucht und auch gefunden =
http://www.dimdi.de/dynamic/de/amg/fbag ... 130115.pdf

herausgegeben vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation ...

Meine Beihilfe richtet sich natürlich nach den Festbeträgen!

Nun meine Frage. Hat jemand eine Ideeeee wo man Medikamente zu DIESEN Festpreisen bekommt?

Da finde ich nämlich NICHTS

Na, in der Apotheke.

Was ist der Unterschied zwischen Preis und Festbetrag und warum sind die Festbeträge höher als der Preis....?

dove hat geschrieben: Nun meine Frage. Hat jemand eine Ideeeee wo man Medikamente zu DIESEN Festpreisen bekommt?

Da finde ich nämlich NICHTS

Das ist erstmal ein Problem des Arztes, der muss nämlich das passende Medikament verordnen.

Bsp. der Wirkstoff Tamsulosin (eingesetzt bei Prostataleiden):

Als Alna Ocas kosten 20 Tabletten 32,64 €, Festbetrag hier 15,64 €.

Als Prostacure Hartkapseln in gleicher Dosierung kosten 20 Stück 13,03 €, Festbetrag 15,68 €.

Kann mir nicht vorstellen, dass das ein Problem des Arztes ist. Bei Privatpatienten muss er nämlich überhaupt nichts verordnen. Jedenfalls schreibt ihm das keine Behörde vor.

Die Koalition hatte ja durchgesetzt, dass die PKV mit der Pharmaindustrie über Rabatte verhandeln kann. Das gleiche gilt logischerweise auch für die Dienstherrn.

Hat jemand Informationen, wie diese neuen Möglichkeiten genutzt werden? Habe darüber bisher noch überhaupt nichts gefunden. Wenn da etwas im Hintergrund läuft und es funktioniert, dann ist das wohl genial.

Vielleicht die Chance für unsere(n) Versicherungsexperten, uns mit detaillierten Fachwissen zu beeindrucken...

Es ging darum, dass ein Arzt ein bestimmtes Medikament verordnen muss. Es gibt ja fast immer eine Auswahl verschiedener Medikamente mit den gleichen Wirkstoffen. Bei der GKV haben einzelne Krankenkassen mit der Pharmaindustrie Rabatt- Verträge abgeschlossen, so dass der Arzt nicht mehr frei ist bei der Auswahl seiner Verschreibung. Er muss beispielsweise einem AOK- Patienten das Medikament einer bestimmten Firma verordnen.

In speziell bestimmten Ausnahmefällen (Unverträglichkeit, Probleme mit der Form der Tablette etc.) kann er davon abweichen. Aber eben wirklich nur ausnahmsweise.

Bei Privatpatienten kann er noch immer verschreiben, was er will. Meist steht auf dem Rezept auch nur der Name des Medikamentes, aber nicht die Firma. Gibt es keinen Patentschutz mehr, können das gleiche Medikament auch andere Firmen verkaufen.

Wenn mir der Apotheker anbietet, dass es das Medikament auch von der Firma xy billiger gibt, kann ich das nehmen. Ich kann aber auch das teuerste nehmen, wenn ich das so gewohnt bin. Ich bekomme die Rechnung in beiden Fällen anstandslos erstattet.

Deshalb auch meine Frage, ob denn die PKV überhaupt Rabattverträge mit der Pharmaindustrie abgeschlossen hat. Ich denke mal, dass sie sich diese Chance nicht entgehen ließ. Aber wie wird das in der Praxis umgesetzt?

Du solltest noch mal die Eingangsfrage lesen. Es ging hier darum das der TS von der Bh-Stelle für Medikamente nur den Festbetrag der GKV erstattet bekommt, der Arzt dazu aber wenig kompatible Präparate verordnet. Ergo ist das schon das Problem des Arztes, solange er nicht aut idem verordnet, was die meisten Ärzte bei Privatpatienten nicht machen. So lange bleibt der Apotheker an die Verordnung des Arztes gebunden.

Also, ich habe von der Beihilfestelle bislang immer den Rechnungspreis zu 50 Prozent erstattet bekommen.

Warum der Preis oft niedriger ist als der Festpreis, verstehst Du auch nicht. Zumal, wie hier behauptet, einige Beihilfestellen nur den Festpreis erstatten. Ist der aber höher als der Preis, wo ist da der Spareffekt...?

Klaus hat geschrieben:Also, ich habe von der Beihilfestelle bislang immer den Rechnungspreis zu 50 Prozent erstattet bekommen.

Vermutlich gelten aber für Dich nicht die gleichen Bh-Vorschriften wie für den TS, Föderalismus Reform II sei Dank. Es gibt in der BRD 16 Bundesländer, die alle eigene Bh-Vorschriften erlassen dürfen, so dass man im Grunde viele Fragen hier gar nicht beantworten kann, wenn man nicht weiß welche Bh-Vorschriften für den Betreffenden anzuwenden sind.

Klaus hat geschrieben: Warum der Preis oft niedriger ist als der Festpreis, verstehst Du auch nicht. Zumal, wie hier behauptet, einige Beihilfestellen nur den Festpreis erstatten. Ist der aber höher als der Preis, wo ist da der Spareffekt...?

Ganz einfach, die Ärzte sollen gezwungen werden auch bei Privatpatienten vermehrt Generika zu verordnen (in aller Regel wird nämlich das "Original"-Präparat verordnet), da deren tatsächlicher Preis nämlich häufig dem Festbetrag entspricht bzw. darunter liegt. Schau Dir noch mal mein Beispiel mit dem Tamsulosin an. Das Alna Ocas ist das "Original"-Präparat, das "Prostacure" das Generikum.

Tja, wenn mein Arzt mir gerade ein ganz neues, modernes Medikament verordnet hat, von dem es überhaupt noch keine anderen Angebote gibt, zahle ich trotzdem drauf.
Und es geht auch nur DAS Medikament, wegen Allergie, etc.

Danke Leuts für die Antworten.

Ich war etwas Naiv und dachte doch wirklich der Doc würde mir ein preiswertes Präparat verschreiben.

Nun, auch über eure Antworten und Tante GoGel hat ich tatsächlich sogar Preiswertere Med gefunden, daaaanke

Also, ich habe von der Beihilfestelle bislang immer den Rechnungspreis zu 50 Prozent erstattet bekommen.

Als Berliner Landesbeamter schaust du in § 8 Abs. 4 Nr.1 LBHVO (trifft für dich als Privatversicherter nicht zu)
aber § 22 LBHVO.

Gesetz über Rabatte für Arzneimittel
§ 1
Anspruch auf Abschläge

Die pharmazeutischen Unternehmer haben den Unternehmen
der privaten Krankenversicherung und den
Trägern der Kosten in Krankheits-, Pflege- und Geburtsfällen
nach beamtenrechtlichen Vorschriften für
verschreibungspflichtige Arzneimittel, deren Kosten
diese ganz oder teilweise erstattet haben, nach dem
Anteil der Kostentragung Abschläge entsprechend
§ 130a Absatz 1, 1a, 2, 3, 3a und 3b des Fünften Buches
Sozialgesetzbuch zu gewähren.

Die Beihilfestelle bekommt schon ihren Rabatt.

§ 35 SGB V (8)
Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen
erstellt und veröffentlicht Übersichten
über sämtliche Festbeträge und die betroffenen
Arzneimittel und übermittelt diese im Wege der
Datenübertragung dem Deutschen Institut für
medizinische Dokumentation und Information
zur abruffähigen Veröffentlichung im Internet.
Die Übersichten sind vierteljährlich zu aktualisieren.

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Übrigens:
Grippeschutzimpfungen und Zeckenschutzimpfungen sind nach der Bundesbeihilfeverordnung jetzt in jedem Fall beihilfefähig (vorher nur unter bestimmten Voraussetzungen).