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Beförderung von A8 nach A9

Verfasst: 21. Dez 2012, 03:26
von HarryHH
Moin liebe Kollegen,
sicher ist das Thema XXL mal durch.
Ich hoffe trotzdem auf einen Tipp, Hinweis oder Rat.

Jahrgang 1952
Diensteintritt bei der damaligen Deutschen Bundespost, Fermeldedienst 04/1967
von 1972 bis 1984 Soldat, letzter DstGrd Oberfeldwebel
1984 Wiedereintritt bei der Post als Handwerker
1989 bestehen der Beamtenprüfung mittlerer fernmeldetchnischer Dienst
1999 Wechsel zur T-Systems als beurlaubter Bea in das Verhältniss Ang
2001 Beförderung im Schatten zum A8
Dann tat sich lange nichts mehr, bis die T-Sys die Schattenbeamten per VO beurteilen musste.
Mein Teamleiter (ich bin MA im Außendienst für PC Service) beurteilt mich auf einem A4 Blatt ohne hand-/maschinenschriftliche
Zusatztexte: 6 allgemeine Zeilen untereinander/ 7 Lottokreuze nebeneinander = links ganz schlecht -- rechts sehr gut, stets in der Mitte. In diesem Sommer wies ich ihn eindringlich auf meine letzte Stufe hin.
Er wörtlich: Nee, kann ich nicht machen. Wenn ich die Kreuze ganz rechts mache, kannst du hingehen, A9 einklagen und ich werde dafür in Regreß genommen. (die Beurteilung geht an die Telekom).
Vor ca. einem Monat erhalte ich von der schattenverwaltenden Telekom ein Schreiben: ...Leider konnten wir sie für die diesjährige Beförderungsrunde zum A9 nicht berücksichtigen, weil die Kreuze in der Mitte UND NICHT RECHTS waren.
Es geht einzig und allein um mein Ruhegehalt nach z.Zt. Fünfundvierzig anerkannten und unbestraften Dienstjahren.
Ich bin ratlos, und ich habe einen dicken Hals. Was kann ich machen?
Harald

Re: Beförderung von A8 nach A9

Verfasst: 21. Dez 2012, 10:40
von Conny
Meine ehrliche Meinung: Nix kannst Du machen.

Ich durfte mal einem Fall vor Gericht beiwohnen. Man merkte dem Gericht an, dass Beurteilungssachen gar nicht schmecken, was die Richterin auch im Vorwort zur Sprache brachte. So nach dem Motto: Formfehler prüfbar aber der Rest ist doch sehr individuell und mit viel Spielraum zu sehen.
Bei der strittigen Beurteilung waren die Kreuze bei "Durchschnitt" und der Text dazu war im Stil: "ohne den Mann geht gar nix in der Dienststelle". Die Aussagen standen also im krassen Widerspruch zueinander. Anwalt der Verteidigung sah sich mehr als siegessicher. Kann ja nicht anders ausgehen.
Urteil des VG: Ist och ne gute Beurteilung und sorry, aber den Text zu den Kreuzen sollte man nicht überbewerten. Ist eher als Prosa anzusehen.

:shock:

Re: Beförderung von A8 nach A9

Verfasst: 21. Dez 2012, 13:41
von LiSiBo1974
Tjaja....das kenne ich...ich klebe auf den A7er Posten und werde den A8er wohl nie erleben :(

Re: Beförderung von A8 nach A9

Verfasst: 22. Dez 2012, 00:22
von HarryHH
Ich sehe/lese schon, daß es genügend Betroffene gibt. Wenn ich schon lese: >vom A7 zum A8< kriege ich einen dicken Hals. Den Beamten sagt man ja den sprichwörtlichen Schlaf am Tage nach.
Ich habe noch nie am "Tage geschlafen". Entweder klebte ich dann längst am Baum (80% und mehr sind Fahrzeiten zum Kunden) oder ich würde/müsste das beim Kunden im Büro machen.
Die Blabla-Beurteilungen sind einfach eine Frechheit.
Ab und zu gibt es Kundenbeschwerden, z.B., weil ich nicht RICHTIG Guten Morgen gesagt, an die Tür geklopft oder mich vorgstellt habe -obwohl kurze Zeit vorher eine telefonische Avisierung erfolgte. Sowas und ähnliches bekomme ich dann auf das Papier durch Setzen der Kreuze serviert.
Jaa, darüber beschwert sich der Kunde. Das ist nicht er Einzelkunde wie der Nachbar, das sind alles Großkunden mit dem Namen Telekom, T-Systems, T-Punkt etc. Die lassen ihren Frust an uns Vor-Ort-Technikern aus.
Daß es bei rd. 200 Arbeitstagen pro Jahr x rd. 10 Aufträge +/- pro Tag (= 2.000) keine Kritik gibt, interessiert niemanden.
Insofern ist es keine BEurteilung, sondern eine VERurteilung.
Fürsorge des Arbeitgebers? Fehlanzeige. Einige in meiner Einheit, die das Gleiche machen, sind A11 (ELF).
Bin schon gespannt, mit wieviel EU Herr Obermann für seine aufopfernde Tätigkeit abgefunden wird.

Re: Beförderung von A8 nach A9

Verfasst: 22. Dez 2012, 14:25
von Bundesfreiwild
Eigentlich braucht der keine Abfindung. Bei 5 Jahren Vorstandstätigkeit hat man ihm 2,5 Millionen Euro in seine private Altersversorgung einbezahlt und (mit Zielerreichungsprämie) ca. 15 Millionen Euro Brutto. Also in 5 Jahren ein Einkommen, dass 15 Telekomiker mD mal grad im ganzen Erwerbsleben schaffen.
Wie alt ist der Höttges eigentlich? Achherrje... Jahrgang 62 sagt Wiki, dabei dachte ich, der müsste mindestens 5 älter sein. *G* regelmässiges Joggen macht auch nicht unbedingt jünger aussehend.
Egal wie... die Mehrheit der Mitarbeiter des T-Konzern zählen in seinem Alter zum alten und verzichtbaren Eisen.
Da er schon seit 10 Jahren im T-Entscheider-Horizont mitwirkt, wird sich auch unter seiner Vorstandsleitung nichts ändern. "Er gilt als sehr fordernd und ehrgeizig", sagt Wikipedia. Also dann wohl weiter so wie gehabt.

Und noch ein Nachtrag zur Beförderung an den Kollegen: Es gibt, nach derzeitiger Lesart des Beurteilungsmodus nur EINE Möglichkeit, zu einer Beförderung zu kommen: Die HÖHERWERTIGE Tätigkeit. Also raus aus dem Servicetechnikerstatus auf einen höherwertigen Posten bewerben und ihn bekommen. Dann könnte es auch was mit einer Beförderung werden.