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Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten sitze
Verfasst: 13. Okt 2012, 21:01
von Anwaerter
Hallo zusammen,
diesmal geht es gar nicht um mich. Vielleicht beruhigt das einige.
Ich frage, weil mich der Fall selbst vor größeren Problemen bewahrt hat.
Sachverhalt:
Einer Anwärterin ging es nicht so gut, und Sie ging zu ihrem Arzt. Der meinte eine Psychotherapie könnte helfen. Also fing die Anwärterin diese an. Sie informierte sich nicht, ob dies durch ihren PKV Tarif auch abgedeckt ist. Zu ihrem Unglück kam noch hinzu, dass die Rechnung vom Psychologen erst recht spät kam. Sie reichte diese ein, und siehe da es war durch ihren PKV Tarif nicht abgedeckt. Also blieb sie auf der Hälfte der Kosten sitzen.
Meine Frage daher ist, was kann ich der Anwärterin für einen Tipp geben. Bisher habe ich ihr nur gesagt, sie soll anrufen und um Zahlungsaufschub bitten.
Gibt es da noch was, oder kann ich ihr keine weiteren Tipps geben?
Danke für eure Hilfe
anwaerter
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 14. Okt 2012, 19:49
von Anwaerter
Also mal konkrete Fragen dazu.
-Gibt es nicht so etwas wie eine "Fürsorgepflicht des Dienstherrn"?
-Kann es sein, dass die Beihilfe dann mehr übernimmt?
- Wenn ja, wie muss sie es dann beantragen?
Vielen Dank

Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 14. Okt 2012, 20:04
von Fuzzi62
Anwaerter hat geschrieben:Also mal konkrete Fragen dazu.
-Gibt es nicht so etwas wie eine "Fürsorgepflicht des Dienstherrn"?
Die gibt es.
Anwaerter hat geschrieben:
-Kann es sein, dass die Beihilfe dann mehr übernimmt?
Nein
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 14. Okt 2012, 22:25
von Anwaerter
Fuzzi62 hat geschrieben:Anwaerter hat geschrieben:Also mal konkrete Fragen dazu.
-Gibt es nicht so etwas wie eine "Fürsorgepflicht des Dienstherrn"?
Die gibt es.
Anwaerter hat geschrieben:
-Kann es sein, dass die Beihilfe dann mehr übernimmt?
Nein
Erst mal danke für deine Antwort.
Was bedeutet das konkret?
Gibt es da keine Ausnahmeregelungen?
Sie verursacht der Beihilfe und PKV dadurch ja jetzt kaum noch Kosten, bis auf die relativ billigen Psychopharmaka (bekommt die gleichen wie ich).
Danke

Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 15. Okt 2012, 01:39
von egyptwoman
Leider gibt es da keine Ausnahmeregelung, sie hätte sich vorher bei der PKV und der Beihilfe erkundigen müssen ob diese die Kosten übernehmen und für wie lange. Ich verstehe das auch nicht, man versucht wieder Gesund zu werden und dafür alles zu tun, nur gerade bei Psychotherapien bleibt man je nach Fall immer auf einem Teil der Kosten sitzen. Ich hatte damals eine Bescheinigung meines Hausarztes der eine Therapie befürwortet hat, habe dies bei der Krankenkasse eingereicht und diese hat gsd die Kosten für diese ambulante Therapie übernommen. Allerdings übernimmt meine PKV die Kosten für eine zweite Therapie nicht.
Diese Anwärterin kann jetzt wirklich nur noch mit dem Therapeuten sprechen und um Zahlungsaufschub oder Ratenzahlung bitten.
Mein Rat an alle: wenn Therapien - egal ob psychotherapeutische oder andere - vorher bei der PKV und Beihilfe die Kostenzusage einholen, sonst hat man ganz schnell ein paar Tausend Euro die man zahlen muss.
egyptwoman
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 15. Okt 2012, 14:45
von Anwaerter
egyptwoman hat geschrieben:...
Diese Anwärterin kann jetzt wirklich nur noch mit dem Therapeuten sprechen und um Zahlungsaufschub oder Ratenzahlung bitten.
Mein Rat an alle: wenn Therapien - egal ob psychotherapeutische oder andere - vorher bei der PKV und Beihilfe die Kostenzusage einholen, sonst hat man ganz schnell ein paar Tausend Euro die man zahlen muss.
egyptwoman
Danke.
Nun ja ein
paar Tausend Euro sind es ja glücklicherweise nicht. Sie hat natürlich sofort dort angerufen,und alle weiteren Termine abgesagt. Großzügige Ratenzahlung wurde auch gewährt.
Ich kann natürlich nicht in den Kopf anderer hineinschauen. Ich vermute mal sie hat jetzt das gleiche ungute Gefühl wie ich auch, dass man nicht viel gegen die Probleme machen kann. Nur bei ihr kommt halt noch hinzu,dass sie sich die nächste Zeit auch noch finanziell einschränken muss.
LG
Anwaerter
Also ich hab es probiert, aber wenn jemandem noch was einfällt gerne.

Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 15. Okt 2012, 16:56
von Fette Henne
Kleiner Tipp: Sie kann die Kosten als außergewöhnliche Belastung bei der Einkommenssteuererklärung zumindest teilweise absetzen .
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 15. Okt 2012, 17:57
von Anwaerter
Fette Henne hat geschrieben:Kleiner Tipp: Sie kann die Kosten als außergewöhnliche Belastung bei der Einkommenssteuererklärung zumindest teilweise absetzen .
Als Anwärterin, mit nur Anwärterbezügen ist ihre Steuerlast nicht wirklich hoch. Ergo wird sie auch leider nicht viel zurückbekommen.
Da werden uns ca 11 € im Monat abgezogen
Aber Danke für den Hinweis.

Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 15. Okt 2012, 19:24
von Mikesch
Anwaerter hat geschrieben:Fette Henne hat geschrieben:Kleiner Tipp: Sie kann die Kosten als außergewöhnliche Belastung bei der Einkommenssteuererklärung zumindest teilweise absetzen .
Als Anwärterin, mit nur Anwärterbezügen ist ihre Steuerlast nicht wirklich hoch. Ergo wird sie auch leider nicht viel zurückbekommen.
Da werden uns ca 11 € im Monat abgezogen)
...und bei ledigen ist die zumutbare Grenze meist so hoch...
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 15. Okt 2012, 21:51
von egyptwoman
Ein hoch auf unser Gesundheitssystem, diese Anwärterin muss jetzt die begonnene Therapie abbrechen, die sie offenbar benötigt, heißt ihr Gesundheitszustand wird sich nicht bessern dadurch. Kann man nur hoffen das sie von anderer Seite - Freunde, Familie - mehr Unterstützung bekommt.
egyptwoman
PS. bezgl. der Absetzbaren Kosten: die kann sie ja auch erst im Lohnsteuerjahresausgleich geltend machen, also sprich muss in Vorkasse gehen, bei dem geringen Anwärtergehalt und den Kosten für so ne Therapie auch nicht machbar.
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 16. Okt 2012, 14:02
von Anwaerter
egyptwoman hat geschrieben:Ein hoch auf unser Gesundheitssystem, diese Anwärterin muss jetzt die begonnene Therapie abbrechen, die sie offenbar benötigt, heißt ihr Gesundheitszustand wird sich nicht bessern dadurch.
Ja, und durch diesen Fall geht auch jedes mal beim Gang zum Arzt die Angst (vor unvorhersehbaren, hohen Kosten) mit. Und das ist mittlerweile auch nicht nur bei ihr der Fall. ...
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 16. Okt 2012, 14:53
von Fette Henne
Anwaerter hat geschrieben:egyptwoman hat geschrieben:Ein hoch auf unser Gesundheitssystem, diese Anwärterin muss jetzt die begonnene Therapie abbrechen, die sie offenbar benötigt, heißt ihr Gesundheitszustand wird sich nicht bessern dadurch.
Ja, und durch diesen Fall geht auch jedes mal beim Gang zum Arzt die Angst (vor unvorhersehbaren, hohen Kosten) mit. Und das ist mittlerweile auch nicht nur bei ihr der Fall. ...
Nur noch ein paar Gedanken zu diesem Thema:
Es sollte für alle PKV`ler Usus sein, alle möglichen anfallenden Behandlungskosten vorher beim Arzt / Therapeuten zu erfragen , besonders, wenn es sich um "größere" und langwierigere Behandlungen wie Therapie, Zahnersatz, Physiotherapie oder spezielle Vorsorgeuntersuchungen ( Stichwort Muttermale ) handelt.
Die Ärzte müssen darüber aufklären und von daher halte ich das Verhalten des Psychologen für schlichtweg unseriös, besonders, da sich viele Therapeuten / Fachkliniken mit einer vorherigen schriftlichen Kostenzusage von PKV und Beihilfe absichern .
Nicht umsonst erstellen seriöse Therapeuten ein mehrseitiges Gutachten über die spezifischen Krankheitsmerkmale und die voraussichtlich benötigten Therapiesitzungen und beginnen erst nach Erhalt mit der Behandlung .
Ggfs. lohnt sich in diesem Fall auch mal ein Gang zur Rechtsberatung
Und beim nächsten Therapeuten einfach hinterfragen:
- Welche Ausbildung und welche Berufserfahrung ?
- Welche Zulassung ( ggfs. zeigen lassen ) ?
- Gebührensatz ?
Ach ja, man kann auch , ich glaube 3 oder 5 Probesitzungen haben, die müssen von der Versicherung bezahlt werden .
Ist einem der Behandler nicht symphatisch oder ähnliches, dann wechseln .
Und bitte niemanden aus dem Telefonbuch raussuchen, sondern bei Berufsverbänden , wie z.b. Institut für Psychoanalyse u.ä. erfragen
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 16. Okt 2012, 22:14
von egyptwoman
Danke für deine Anmerkungen @ Fette Henne. Natürlich kann man das alles erfragen oder sollte das und dann mit der PKV und Beihilfe abklären, nur ein Problem löst sich nicht, wenn die nämlich die Kosten nicht übernehmen wollen oder können, aus welchen Gründen auch immer, dann bleibt immer noch im Raum stehen, das diese Anwärterin die Therapie offensichtlich braucht, sich diese aber nicht leisten kann, deshalb hab ich auch geschrieben: ein hoch auf unser Gesundheitssystem, einzahlen und immer höhere Gebühren, aber wenn man dann mal wirklich krank ist und Leistungen braucht kommt ein NO von der PKV oder Beihilfe oder es wird gesagt wir übernehmen nur den und den Anteil den Rest müssen Sie aus eigener Tasche bezahlen und kaum jemand kann sich das leisten, schon gar nicht als Anwärter.
Festzustellen ist: DU DARFST IN DEUTSCHLAND ALLES WERDEN, NUR NICHT KRANK.
egyptwoman
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 18. Okt 2012, 15:44
von Heinrich
Fette Henne hat geschrieben:
Und beim nächsten Therapeuten einfach hinterfragen:
- Welche Ausbildung und welche Berufserfahrung ?
- Welche Zulassung ( ggfs. zeigen lassen ) ?
- Gebührensatz ?
Ach ja, man kann auch , ich glaube 3 oder 5 Probesitzungen haben, die müssen von der Versicherung bezahlt werden .
Ist einem der Behandler nicht symphatisch oder ähnliches, dann wechseln .
Und bitte niemanden aus dem Telefonbuch raussuchen, sondern bei Berufsverbänden , wie z.b. Institut für Psychoanalyse u.ä. erfragen
Ja, das sehe ich auch so, unbedingt nach der Ausbildung etc. fragen. Wobei es oft schwierig ist, bei den Kassentherapeuten einen Platz zu bekommen:
http://www.psychologe.de/ratgeber/leben ... nativen/15
Ich selbst habe VORHER bei der Kasse deutlich machen können, dass ich bei mir in der Gegend keinen Therapieplatz bekomme. Habe einen Brief meines Arztes vorgelegt, in dem bescheinigt war, dass er eine Therapie empfiehlt, sowie einen Kostenvoranschlag eines Nicht-Kassenzugelassenen Psychologen, der allerdings einen Therapieplatz frei hatte. Das hat die Kasse dann nach einigem Hin-und-Her akzeptiert (vielleicht weil das auch billiger gekommen ist, wie eine Psychotherapie bei einem zugelassenen?)
Re: Psychotherapie Anwärterin bleibt auf Hälfte der Kosten s
Verfasst: 19. Okt 2012, 13:56
von Anwaerter
Hallo nochmal,
ich habe mich bei meiner PKV mal informiert. Ich wusste gar nicht, dass sie bei einer anderen ist.
Das Positive ist ich hätte wenigstens keine finanziellen Probleme bekommen. Bei mir sind wenigstens ein paar Behandlungen beim Psychologen abgedeckt.
Ich hätte nach Einreichen einer Rechnung sogar einen Brief bekommen, auf dem das steht. So hätte ich auch sofort weitere Termine absagen können.
Das Problem was egyptwomen geschrieben hat, bleibt natürlich. Die Zahl der Sitzungen bei mir reicht nicht aus um eine Therapie zu machen. Bei meiner Bekannten sind es gar keine.
Was ich nicht verstehe ist folgendes. Einige schreiben, man hätte es vorher mit der PKV abklären sollen. Wie hätte das geholfen? (Gut, in ihrem Fall, dass sie keine Therapie angetreten hätte und nicht auf den Kosten sitzen geblieben wäre.

)
Im Versicherungsvertrag steht ja XY Sitzungen, oder eben gar keine.
Werden dann auf einmal doch mehr übernommen, wenn man das beantragt?
(Es ist natürlich so, dass sich die Gesundheit so nicht verbessert und eher Verschlechtert. Die Probleme im Privatem und am Amt steigen dadurch auch. Da man für den Job umgezogen ist, wäre es sinnvoll auf Andere zuzugehen, und nicht betrübt rum zu sitzen. Die Leistungen am Amt und auf Lehrgang werden dadurch auch nicht besser. Das Problem geht ja noch weiter, in die gesetzliche Krankenversicherung kommt man ja nicht zurück. Irgendwann kommt dann halt schon ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit auf.)
LG
Anwaerter