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Erfahrungen mit mehrmaligen amtsärztlichen Untersuchungen

Verfasst: 20. Apr 2012, 22:13
von Reducer
Guten Abend liebe Forengemeinde!

Mich würde interessieren, wer Erfahrungen hat, mit 2. oder mehrmaliger amtsärztlicher Untersuchung. Ich denke, dass sich der Amtsarzt auch auf das vorherige Gutachten stützt. Es gibt wohl ein BMF-Schreiben, wonach nach spätestens 3 Jahren eine erneute Untersuchung stattzufinden hat, selbst, wenn im amtsärztlichen Gutachten keine Nachuntersuchung empfohlen wird, infolge der Schwere der Krankheit. Bitte um Erfahrungswerte. Meine gezielte Frage ist eigentlich folgende, beim ersten Gutachten werden alle ärztlichen Unterlagen ausgewertet. Beim folgenden Gutachten denke ich, wird doch nicht mehr so umfassend geprüft, wenn schon beim 1. Gutachten KEINE Nachuntersuchung zu erfolgen hat. Ich hoffe, meine Frage ist verständlich formuliert. Ich bin aufgrund meiner chronischer Erkrankung im Ruhestand. Da die Ärzte bei mir am Ende sind, suche ich auch keine mehr auf, ich habe meine bisherige Lebensweise umgestellt, und brauche viel Ruhe, und mache gezielte Übungen etc. um mit meinen Schmerzen einigermaßen klar zu kommen. Da der Arbeitsdruck nicht mehr besteht, geht es mir auch gesundheitlich bedeutend besser. Einen Wiedereinstieg ins Berufsleben sehe ich als nicht mehr gegeben an. Aber, wenn nun in ein paar Jahren die nächste a.U. ansteht, was dann, wenn keine aktuelle umfassenden ärtzliche Unterlagen vorzuweisen sind, wie bei der 1. Untersuchung, wie längere Klinikaufenthalte, Schmerz- und Psychotherapien und einiges mehr. Bitte nur Einschätzungen von Leuten mit Erfahrungswerten.

Danke im Voraus,

viele Grüße,

Reducer

Re: Erfahrungen mit mehrmaligen amtsärztlichen Untersuchunge

Verfasst: 21. Apr 2012, 12:27
von schäferhund
Hallo Reducer,

wie Dein Benutzername schon aussagt, hast Du "reduziert" oder "heruntergefahren" und seitdem geht es Dir nun besser, was natürlich erfreulich ist. Deine Ängste liegen nun darin, dass man Dich in ca. 3 Jahren wieder zum AA vorladen und vielleicht ein Wiedereinstieg in den Beruf verlangt wird. In meinem ganzen bisherigen Berufsleben (weit über 30 Jahre) habe ich noch keinen einzigen Fall erlebt, in dem ein Kollege oder eine Kollegin reaktiviert worden ist. Mag sein, dass dies von Resort zu Resort, bzw. von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird. Tatsache ist doch, dass der Staat seine Beamten gerne loshaben möchte (natürlich gibt es auch da Ausnahmen !). Bei der Frage einer evtl. Reaktivierung spielen neben den gesundheitlichen Einschränkungen auch das Lebensalter und die Qualifikation des Betroffenen eine wichtige Rolle. Ich würde mir da gegenwärtig keine große Gedanken machen, Deiner Gesundheit wäre dies sicherlich nicht dienlich. Darf man fragen, wie alt Du bist (ca.- Angabe reicht !) ? :D

Gruß vom Schäferhund

Re: Erfahrungen mit mehrmaligen amtsärztlichen Untersuchunge

Verfasst: 21. Apr 2012, 17:20
von Reducer
Hallo Schäferhund!

Erstmal Danke für Deine Antwort sowie Deiner Einschätzung. Ich bin 47 Jahre alt. Wie geschrieben, bin ich für alle Erfahrungsberichte bezüglich meiner Anliegen dankbar.

Ein schönes Wochenende wünscht,

Reducer

Re: Erfahrungen mit mehrmaligen amtsärztlichen Untersuchunge

Verfasst: 24. Apr 2012, 20:38
von Linus
Hallo Reducer,

also meine persönliche Erfahrung bisher :

1.Besuch beim BAD, erneute Vorstellung angeraten nach 3 Monaten
2.Besuch beim BAD war dann innerhalb eines halben Jahres, erneute Vorstellung angeraten frühestens nach 1 Jahr ---> kam in Pension/DDU

Dann kam ziemlich knapp vor Ablauf von 2 Jahren ein Anschreiben zwecks erneuter Prüfung der Dienstfähigkeit. In diesem Schreiben waren vorgefertigte Schreiben für eine eigene Einschätzung der Gesundheit, sowie ein Schreiben, was von dem behandelnden Arzt ausgefüllt werden sollte. Ich habe diese Schreiben ausgefüllt/ausfüllen lassen, und ZUSÄTZLICH noch 3 weitere aktuelle Arztberichte von insgesamt 3 verschiedenen Fachärzten, unterschiedlicher medizinischer Bereiche mitgeschickt.

Wenig später kam dann wiederum ein Anschreiben was weiterhin meine DDU bestätigte und den Zusatz .." aufgrund des Krankheitsbildes, ist eine erneute Berufung in das Beamtenverhältnis ausgeschlossen" enthielt.

Bei beiden BAD Terminen hat der Arzt meine Unterlagen SEHR genau gecheckt und viel hinterfragt. Dass ich kein drittes Mal persönlich vorsprechen musste lag wahrscheinlich an den aussagekräftigen aktuellen Berichten.

Das Du DIch jetzt im Moment NICHT in ärztlicher Behandlung befindest sehe ich nicht als Problem. Wenn Du angeschrieben wirst, dann vorab sicherlich auch mit diesem Schreiben. Deine eigene Einschätzung musst Du dann klar und deutlich formulieren, wenn Du aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeitsfähig bist, dann musst Du das auch schreiben. MIt dem zweiten Schreiben (das ein Arzt ausfüllen muss) gehst Du dann zu Deinem bisherigen Arzt , denn der kennt Dich und hat ja auch Deine Krankenakte, und lässt diesen diese andere Einschäzung ausfüllen. Einen ausführlichen Bericht hatte man nicht gefordert, deshalb wirst Du ihn dafür auch nicht brauchen. Sollte man DIch dann trotzdem zum AA schicken, nachdem Du diese Schreiben zurückgesandt hast, dann gehst Du eben hin. Dann wirst Du das Ganze noch einmal mündlich vortragen.
Sollten dann wirklich noch Berichte erforderlich sein, muss man Dir eben die Zeit geben, diese bei den zuständigen Fachärzten einzuholen. Dazu muss man DIr eben auch die Zeit geben, wenn Du DIch dann akut in KEINER ärztlichen Behandlung befindest.

Deine Sorge kann ich verstehen und nachvollziehen. Den Druck dem Du DIch ausgesetzt fühlst kenne ich sehr genau.

Hoffe ich konnte DIr ein wenig neue Infos geben.

Re: Erfahrungen mit mehrmaligen amtsärztlichen Untersuchunge

Verfasst: 26. Apr 2012, 17:17
von Reducer
Vielen Dank Linus für Deine ausführliche Beschreibung, Einschätzung und dargelegten Erfahrungswerte!

Viele Grüße,

Reducer