Versetzungswunsch, Krankheit, Amtsarzt und mehr.....
Verfasst: 19. Sep 2011, 11:14
Hallo liebe Forumsgemeinde,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich aufgrund von dienstlichen, verbunden mit gesundheitlichen Problemen einige Fragen habe und hoffe, hier Antworten zu finden.
Zu meiner Situation:
Ich bin seit über 20 Jahren Landesbeamtin. Bedingt durch einen Umzug aus privaten Gründen in ein anderes Bundesland habe ich die letzten anderthalb Jahre damit verbracht, im Rahmen einer Telearbeit wöchentlich die Hälfte meiner Arbeitszeit ( = zwei bis drei Tage) in der Firma, die andere Hälfte zu Hause zu arbeiten. Dafür habe ich mir am Ort der Arbeitsstätte eine kleine Zweitwohnung gemietet und bin jede Woche zwischen zu Hause und dort gependelt.
Das wiederum hat – neben einer immer höheren Arbeitsmenge und –belastung – schließlich zu so massiven gesundheitlichen Problemen bei mir geführt, dass ich bis vor kurzem fast ein halbes Jahr krankgeschrieben war und jetzt erst wieder in einer Wiedereingliederungsphase angefangen habe, zu arbeiten.
Bei dem Wiedereingliederungsgespräch, das vor ein paar Wochen stattgefunden hatte, habe ich erstmals meinen schon länger bestehenden Wunsch geäußert, in mein jetziges Heimatbundesland versetzt zu werden, da mir während der letzten Monate klar geworden war, dass ich diese ständige Fahrerei und doppelte Haushaltführung gesundheitlich einfach nicht packe.
Bei diesem Gespräch war man mir sehr freundlich entgegengekommen, versprach, alles zu tun, was möglich wäre, damit ich nicht so schnell wieder krank werde. Auch eine Ausweitung der Telearbeit, so dass ich nicht mehr jede Woche fahren müsste, hat man mir in Aussicht gestellt. Weiterhin wollte man Kontakte zu meinem Bundesland knüpfen, und mir die Möglichkeit verschaffen, mich hier zu bewerben.
Kurz vor meinem ersten Arbeitstag in der Firma hat auch eine Behörde meines Landes Interesse geäußert und der Personalstelle meiner Firma mitgeteilt, dass ich mich gern bewerben könne. Dies habe ich dann auch getan und in der zweiten Woche nach Dienstantritt auch die Bewerbung bei meiner Personalstelle abgegeben. Angeblich haben sie die Bewerbung inzwischen auch zusammen mit meiner Personalakte weitergeleitet.
Nachdem ich allerdings auch eine schriftliche Empfehlung von meinem Arzt vorgelegt hatte, in der er schrieb, dass nur eine Vermeidung des wöchentlichen Pendelns und so quasi eine fast ausschließliche Arbeit von zu Hause aus (was bei meinem Aufgabenfeld durchaus möglich wäre) garantieren würden, dass ich nicht wieder krank werde, drehte sich das Blatt.
Mein direkter Vorgesetzter schrieb auf Anforderung der Personalstelle eine Stellungnahme, in der er wohl die Meinung vertrat, dass eine Ausweitung der Telearbeit bei mir nicht möglich sei.
Man machte mir klar, dass ich ein offizielles Attest darüber bräuchte, dass man dann aber gezwungen sei, mich zum Amtsarzt zu schicken, und dieser Vorgang in der Personalakte dann meine Chancen, versetzt zu werden, quasi gegen Null treiben würde.
Ich bin also quasi entgegen der vorher gemachten Versprechungen und Zusagen gezwungen worden, weiterhin wöchentlich in meine Firma zu reisen, was mir bereits jetzt schon wieder erhebliche gesundheitliche Probleme bereitet. Daher musste mich mein Arzt jetzt auch schon wieder vor ein paar Tagen krankschreiben, weil ich z. B. (Entschuldigung für den krassen Ausdruck) nur noch kotzend über der Kloschüssel gehangen habe und vor Kopfschmerzen nicht mehr klar denken konnte.
Was also tun? Weiter doppelte Haushaltführung, mit der Hoffnung, ganz bald versetzt zu werden, aber begleitet von schlimmen gesundheitlichen und psychischen Problemen, die mir ein vernünftiges Arbeiten unmöglich machen und mich letzten Endes sogar noch der Gefahr aussetzen, dass ich wieder komplett zusammenbreche oder mich kaputtfahre?
Oder die amtsärztliche Untersuchung, aber dann auch keine Hoffnung mehr, jemals versetzt zu werden?
Denn ich kann ja arbeiten, ich will es auch, nur kann ich die Belastung der hunderte von Kilometern jede Woche, das Getrenntsein von meiner Familie und den Anwesenheitszwang in der Firma nicht mehr packen und möchte einfach die Chance haben, heimatnah arbeiten zu können.
Was habe ich für Möglichkeiten?
Mir stellen sich jetzt hauptsächlich folgende Fragen:
Kann mich meine Firma zum Amtsarzt zwingen?
Kann man mich zwangspensionieren, wenn ich entweder mich weigere, diese Untersuchung mitzumachen, oder sich auch durch den Amtsarzt herausstellt, dass ich nur noch von zu Hause aus arbeiten kann?
Kann ich (evtl. über den Personalrat) verlangen, Einsicht in die Stellungnahme meines direkten Vorgesetzten zu erlangen? Ich kann nämlich überhaupt nicht nachvollziehen, was an meinem Tätigkeitsbereich mich zwingen sollte, unbedingt in der Firma anwesend zu sein. Ich war schon so oft zwei oder drei Tage dort, in denen sich keiner (auch mein Chef nicht!) dafür interessiert hat, ob ich überhaupt da bin, und ich das, was mit Kollegen zu klären war, ohnehin nur telefonisch erledigt habe.
Habe ich denn tatsächlich gar kein Recht darauf, fast ausschließlich von zu Hause aus arbeiten zu können, wenn es gesundheitlich anders nicht geht (zu wichtigen Terminen und Besprechungen z. B. wäre ich ja durchaus bereit, auch weiterhin zu fahren)?
Haben die Mitarbeiter der Personalstelle das Recht, mir durch entsprechende Dokumentation in der Personalakte oder anderweitige Kommunikation mit möglichen neuen Arbeitgebern in meinem Bundesland, meine Versetzungschancen kaputtzumachen?
Puh, ich hoffe, das ist jetzt nicht alles zu lang geworden und es gibt jemanden von Euch, der mir da weiterhelfen kann. Ich bin nämlich mittlerweile wieder richtig mit den Nerven runter und habe den Eindruck, dass der komplette Behandlungserfolg, den ich zusammen mit meinem Arzt in den letzten Monaten mühsam erarbeitet habe, wieder langsam aber sicher innerhalb kürzester Zeit den Bach runter geht.
Verzweifelte Grüße,
Nici
ich habe mich hier angemeldet, weil ich aufgrund von dienstlichen, verbunden mit gesundheitlichen Problemen einige Fragen habe und hoffe, hier Antworten zu finden.
Zu meiner Situation:
Ich bin seit über 20 Jahren Landesbeamtin. Bedingt durch einen Umzug aus privaten Gründen in ein anderes Bundesland habe ich die letzten anderthalb Jahre damit verbracht, im Rahmen einer Telearbeit wöchentlich die Hälfte meiner Arbeitszeit ( = zwei bis drei Tage) in der Firma, die andere Hälfte zu Hause zu arbeiten. Dafür habe ich mir am Ort der Arbeitsstätte eine kleine Zweitwohnung gemietet und bin jede Woche zwischen zu Hause und dort gependelt.
Das wiederum hat – neben einer immer höheren Arbeitsmenge und –belastung – schließlich zu so massiven gesundheitlichen Problemen bei mir geführt, dass ich bis vor kurzem fast ein halbes Jahr krankgeschrieben war und jetzt erst wieder in einer Wiedereingliederungsphase angefangen habe, zu arbeiten.
Bei dem Wiedereingliederungsgespräch, das vor ein paar Wochen stattgefunden hatte, habe ich erstmals meinen schon länger bestehenden Wunsch geäußert, in mein jetziges Heimatbundesland versetzt zu werden, da mir während der letzten Monate klar geworden war, dass ich diese ständige Fahrerei und doppelte Haushaltführung gesundheitlich einfach nicht packe.
Bei diesem Gespräch war man mir sehr freundlich entgegengekommen, versprach, alles zu tun, was möglich wäre, damit ich nicht so schnell wieder krank werde. Auch eine Ausweitung der Telearbeit, so dass ich nicht mehr jede Woche fahren müsste, hat man mir in Aussicht gestellt. Weiterhin wollte man Kontakte zu meinem Bundesland knüpfen, und mir die Möglichkeit verschaffen, mich hier zu bewerben.
Kurz vor meinem ersten Arbeitstag in der Firma hat auch eine Behörde meines Landes Interesse geäußert und der Personalstelle meiner Firma mitgeteilt, dass ich mich gern bewerben könne. Dies habe ich dann auch getan und in der zweiten Woche nach Dienstantritt auch die Bewerbung bei meiner Personalstelle abgegeben. Angeblich haben sie die Bewerbung inzwischen auch zusammen mit meiner Personalakte weitergeleitet.
Nachdem ich allerdings auch eine schriftliche Empfehlung von meinem Arzt vorgelegt hatte, in der er schrieb, dass nur eine Vermeidung des wöchentlichen Pendelns und so quasi eine fast ausschließliche Arbeit von zu Hause aus (was bei meinem Aufgabenfeld durchaus möglich wäre) garantieren würden, dass ich nicht wieder krank werde, drehte sich das Blatt.
Mein direkter Vorgesetzter schrieb auf Anforderung der Personalstelle eine Stellungnahme, in der er wohl die Meinung vertrat, dass eine Ausweitung der Telearbeit bei mir nicht möglich sei.
Man machte mir klar, dass ich ein offizielles Attest darüber bräuchte, dass man dann aber gezwungen sei, mich zum Amtsarzt zu schicken, und dieser Vorgang in der Personalakte dann meine Chancen, versetzt zu werden, quasi gegen Null treiben würde.
Ich bin also quasi entgegen der vorher gemachten Versprechungen und Zusagen gezwungen worden, weiterhin wöchentlich in meine Firma zu reisen, was mir bereits jetzt schon wieder erhebliche gesundheitliche Probleme bereitet. Daher musste mich mein Arzt jetzt auch schon wieder vor ein paar Tagen krankschreiben, weil ich z. B. (Entschuldigung für den krassen Ausdruck) nur noch kotzend über der Kloschüssel gehangen habe und vor Kopfschmerzen nicht mehr klar denken konnte.
Was also tun? Weiter doppelte Haushaltführung, mit der Hoffnung, ganz bald versetzt zu werden, aber begleitet von schlimmen gesundheitlichen und psychischen Problemen, die mir ein vernünftiges Arbeiten unmöglich machen und mich letzten Endes sogar noch der Gefahr aussetzen, dass ich wieder komplett zusammenbreche oder mich kaputtfahre?
Oder die amtsärztliche Untersuchung, aber dann auch keine Hoffnung mehr, jemals versetzt zu werden?
Denn ich kann ja arbeiten, ich will es auch, nur kann ich die Belastung der hunderte von Kilometern jede Woche, das Getrenntsein von meiner Familie und den Anwesenheitszwang in der Firma nicht mehr packen und möchte einfach die Chance haben, heimatnah arbeiten zu können.
Was habe ich für Möglichkeiten?
Mir stellen sich jetzt hauptsächlich folgende Fragen:
Kann mich meine Firma zum Amtsarzt zwingen?
Kann man mich zwangspensionieren, wenn ich entweder mich weigere, diese Untersuchung mitzumachen, oder sich auch durch den Amtsarzt herausstellt, dass ich nur noch von zu Hause aus arbeiten kann?
Kann ich (evtl. über den Personalrat) verlangen, Einsicht in die Stellungnahme meines direkten Vorgesetzten zu erlangen? Ich kann nämlich überhaupt nicht nachvollziehen, was an meinem Tätigkeitsbereich mich zwingen sollte, unbedingt in der Firma anwesend zu sein. Ich war schon so oft zwei oder drei Tage dort, in denen sich keiner (auch mein Chef nicht!) dafür interessiert hat, ob ich überhaupt da bin, und ich das, was mit Kollegen zu klären war, ohnehin nur telefonisch erledigt habe.
Habe ich denn tatsächlich gar kein Recht darauf, fast ausschließlich von zu Hause aus arbeiten zu können, wenn es gesundheitlich anders nicht geht (zu wichtigen Terminen und Besprechungen z. B. wäre ich ja durchaus bereit, auch weiterhin zu fahren)?
Haben die Mitarbeiter der Personalstelle das Recht, mir durch entsprechende Dokumentation in der Personalakte oder anderweitige Kommunikation mit möglichen neuen Arbeitgebern in meinem Bundesland, meine Versetzungschancen kaputtzumachen?
Puh, ich hoffe, das ist jetzt nicht alles zu lang geworden und es gibt jemanden von Euch, der mir da weiterhelfen kann. Ich bin nämlich mittlerweile wieder richtig mit den Nerven runter und habe den Eindruck, dass der komplette Behandlungserfolg, den ich zusammen mit meinem Arzt in den letzten Monaten mühsam erarbeitet habe, wieder langsam aber sicher innerhalb kürzester Zeit den Bach runter geht.
Verzweifelte Grüße,
Nici