Beamter im techn. Dienst: Wechsel von Ba-Wü nach NRW

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Joylee
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Beamter im techn. Dienst: Wechsel von Ba-Wü nach NRW

Beitrag von Joylee »

Hallo,

ich habe mich hier neu angemeldet, um zu erfahren wie ich als Landesbeamtin beim Umweltministerium (techn. Dienst der Wasserwirtschaft) von Baden-Württemberg nach NRW wechseln kann.

Noch bin ich nicht verbeamtet, aber das steht mir in Kürze bevor. Daher möchte ich mich über die Möglichkeiten eines Wechsels vorher informieren, um dann zu entscheiden, ob ich mich überhaupt verbeamten lasse. Langfristig möchte ich nämlich aus privaten Gründen das Land wechseln.
Ich habe hier schon vieles im Forum gelesen, bin mir aber unsicher, ob das auch so für mich als Beamtin beim UM gilt. Daher hier meine Fragen und vorab Dank an alle, die mir dazu was antworten können:

1. Es wurde hier viel darüber geschrieben, dass man Tauschpartner braucht.
Gilt das generell für Landesbeamte? Ich wüsste gar nicht wie ich da in meinem Bereich einen finden sollte. Oder kann ich mich einfach auf eine Stelle bewerben?
2. Geht ein Wechsel immer nur im gegenseitigen Einvernehmen zwischen den Dienststellen?
2. Ich habe mal gehört, dass man, wenn man zum Ehemann ziehen will, über das jeweilige Ministerium Hilfe beim Wechsel bekommt, da
Familienzusammenführungen oft oberste Priorität haben. Stimmt das? Ich kann mir nämlich irgendwie schwer vorstellen, dass mir mein Dienstherr dabei hilft woandershin zu wechseln...
3. Was möglicherweise auch ein Problem ist, ist die Laufbahnbefähigung. In NRW gibt es noch ein Referendariat mit Abschlussprüfung. Ich habe das in Ba-Wü nicht machen müssen, weil dort das Referendariat durch Fortbildungen ersetzt wurde. Weiss jemand, ob das ein Problem ist um überhaupt eine Beamtenstelle in NRW zu bekommen? Wird das anerkannt ?Im Landesbeamtengestz von NRW steht zwar in §10 Abs. 7, dass die Befähigung "von der Einstellungsbehörde nach den Vorschriften des Laufbahnrechts festzustellen" ist, wenn man aus einem anderen Land kommt, aber wie sieht das in der Praxis aus? Davon abgesehen finde ich bei den Stellenausschreibungen leider auch immer nur die Referandariatsausschreibungen. Das möchte ich aber eigentlich nicht machen müssen.
4. Ich kann mir auch vorstellen, wieder in ein Angestelltenverhältnis nach NRW zu wechseln. Wird das u.U. problematisch wegen den Kündigungsfristen, oder gibt es dabei andere Schwierigkeiten?

Gibt es vielleicht noch ein anderes Problem an das ich bisher noch nicht gedacht habe?

Viele Fragen und viel Text, aber ich hoffe das schreckt Euch nicht ab, falls Ihr mir weiterhelfen könnt, das zu tun!
Danke schon mal!!! :D
Joylee
Beiträge: 3
Registriert: 23.05.2011 18:57
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Beitrag von Joylee »

Hallo nochmal,
leider habe ich noch keine Antworten bekommen...ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben? Ich weiss, dass das Thema auch schon zum Teil in anderen Foren diskutiert wurde.
Falls jemand auch nur zu einer meiner Fragen was weiss, wäre ich wirklich sehr sehr dankbar über ein Feedback!!!
registerbeamter
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Registriert: 07.11.2009 16:56
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Beitrag von registerbeamter »

Hallo,

eine sehr interessante Frage die aber sich meiner Meinung nach schwer beantworten lässt.

Ein Wechsel als Angestellter gestaltet sich immm einfacher. Du unterschreibst einen neuen Vertrag und kündigst.
Man ist somit flexibler was örtliche Veränderungen betrifft.
Insoweit hast du möglichen Nachteile einer Verbeamtung richtig erkannt.
Ein Stellenwechsel ist schwieriger - wegen der Versetzung und dem Einvernehmen.

Als Beamter wieder Angestellter werden ist eigentlich kein Problem. Je nachdem wie lange du aber Beamtin warst stellst du dich in der Versorgung schlechter. Die nachzuzahlenden Beiträge in der Rentenvers. (macht der alte Dienstherr) sind schlechter wegen dem niedrigeren Beamtenbrutto. Auch fehlen dir die Jahre als Anwartschaft in der Zusatzversorgungskasse der Angestellten.

Wie ist den Situation in NRW in Bezug auf Verbeamtung - würdest du eher als Angestellte eine Stelle bekommen oder gibt es auch genug Stellenauschreibungen für Beamte ?

Ein Beamtenverhältnis hat die Vorteile bei Lebenszeit einer sehr großen Arbeitsplatzsicherheit - diese Bindung hat für den Arbeitgeber auch den Vorteil den Beamten nicht so schnell gehen zu lassen müssen.

Ich glaube die Entscheidung beim aktuellen Arbeitgeber verbeamtet zu werden must du selbst unter der Berücksichtigung der privaten Lebenssiuation entscheiden.
Willst du unabhängiger sein - dann stellt sich der Angestellte meiner Meinung nach eindeutig besser.
schnell getippt - Tippfehler schnell überlesen :-)
Joylee
Beiträge: 3
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Beitrag von Joylee »

Hallo,

danke für Deinen Beitrag! Ich habe zwischenzeitlich auch einfach mal beim Ministerium in NRW nachgefragt wie das mit der Anerkennung als Beamter aus Ba-Wü ist.
Das wird im Einzelfall entschieden, indem sie die bisherige Laufbahn mit ihren Anforderungen vergleichen.
Ich würde mich, falls ich dort eine Stelle sehe, also einfach mal bewerben und sehen was bei raus komt.

Aber Du hast schon richtig vermutet, es gibt leider nur sehr wenige extern ausgeschriebene Beamtenstellen in meinem Bereich. Laut Ministerium werden die Stellen primär intern an ihre eigenen Leute vergeben und erst wenn mehr Stellen vorhanden sind, werden diese extern ausgeschrieben.

Einfacher wird es wohl sein eine Stelle als Angestellte zu bekommen. Und das ist doch wohl dann nicht so problematisch mit dem Wechsel, oder?
Das mit der Rentenversicherung werde ich nochmal prüfen und nachrechnen. Danke für den Tipp! Kann ich auch mal bei meinem Personalamt fragen.

Was mir auch noch etwas Sorgen bereitet ist, dass ich als Beamte auch ohne mein Einverständnis an einen anderen Ort versetzt werden kann. Ich weiss nicht, ob das in der Praxis auch so praktiziert wird... nur, dass viele meiner Vorgänger nach einigen Jahren alle woanders hin versetzt wurden (aber soweit ich weiss waren sie damit einverstanden).