Einladung Präventionsgespräch gem Sozialgesetztbuch IX §84

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defraubeckham
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Einladung Präventionsgespräch gem Sozialgesetztbuch IX §84

Beitrag von defraubeckham »

Guten Morgen Zusammen,

ich bin zzt Krankgeschrieben!

Heute habe ich eine Einladung für ein Präventionsgespräch gem Sozialgesetzbuch IX§84 erhalten.

Der Termin für dieses Gespräch fällt aber noch in meine Krankschreibung.
Was tun?
Versuchen Termin zu verschieben?
Was muss beachtet werden?

Danke für Eure Hilfe schon mal im voraus. :)
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Bundesfreiwild
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Beitrag von Bundesfreiwild »

Ich mache folgende Vorschläge:

Das Gespräch mit deiner örtlichen Sozialbetreuung suchen!!!!!

Die Sob begleitet auch Präventionsgespräche - sollte man UNBEDINGT mitnehmen - und sollte sich mit ihm/ihr vorher ausführlich besprechen, was in dem Präventionsgespräch WIE besprochen werden soll. Nicht alles muss man in dem PrävGespräch outen und nicht alles ist auch sinnvoll. Diesen Rat solltest du unbedingt annehmen!

Meine Sob vor Ort, die ich persönlich gut kenne, bedauert immer außerordentlich, was die Kollegen in den Präventionsgesprächen aus sich heraus locken lassen, das gar nicht notwendig ist und manchmal auch negativ auswirkt.

BITTE vereinbare sofort einen Gesprächstermin mit deiner Sob!
Die kann auch alle Fragen beantworten.

Dein attestierender Arzt bestimmt, ob du während deiner Krankschreibung fähig bist, zum jeweiligen Ort zu reisen, um an dem Gespräch teilzunehmen.

Wenn der "nein" sagt, tut er dies bitte schriftlich und man bittet umgehend um die Verlegung des Gesprächtermines.

Ein Präventionsgespräch ist nicht UNbedingt etwas schlechtes.
Man will und muss per Gesetz von Seiten des Arbeitgebers aus ermitteln, ob es seinerseits Möglichkeiten gibt, eine Dienstunfähigkeit zu verhindern, indem man z.B. den Arbeitsplatz oder die Arbeitszeiten anders gestaltet oder der betroffene Kollege vielleicht eine andere Tätigkeit bekommen sollte. Bei rein körperlich motivierten Einschränkungen eher einfach, bei psychologischen oft eher schwierig.

Muss man sich vorher überlegen, was man wirklich will und worauf das Gespräch für einen selbst hinaus laufen soll. Das ist übrigens die wichtigste VOR-Überlegung überhaupt.
Soll es wieder in den Job zurück gehen, muss auf die zukünftige Arbeitsplatzgestaltung Wert gelegt werden.

WILL man in die Dienstunfähigkeit, einfach weiter krank sein.

Und ich wiederhole nochmal: UNBEDINGT umgehend das Gespräch mit der Sob suchen und sich auch zu dem Gespräch, egal wann es denn stattfindet, begleiten lassen!
defraubeckham
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Präventionsgespräch

Beitrag von defraubeckham »

Danke schon mal für deine Antwort.

Laut dem Schreiben kann ich ein Betriebsratsmitglied, eine Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen oder einen Integrationsmanager (kenn ich nicht) mitnehmen.

Mit dem Betriebsrat habe ich schon gesprochen an dem vorgeschlagenen Termin kann mich jedoch keiner begleiten da eine sehr wichtige Sitzung dann stattfindet.
Der BR meinte während einer Krankmeldung brauche ich eh nicht teilzunehmen. Sicher war er sich aber nicht und hat mich an den Personalbereich weitergeleitet ich soll mich auf ihn berufen und dort eine Anfrage starten. Bis heute aber keine Antwort.

Auf einen Anruf des Arztes warte ich.

Ich habe diesen Monat auch noch einen Termin bei meinem Arzt und einen Tag vorher soll das Präventionsgespräch stattfinden.
Meinst du nicht es macht Sinn das Gespräch um eine Woche zu verschieben dann kann ich ausführlich mit meinem Arzt reden und weiß auch ob ich weiter krankgeschrieben werde.
Ich denke es wird auf eine Wiedereingliederung rauslaufen......
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Bundesfreiwild
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Beitrag von Bundesfreiwild »

Meistens sind die Sobs auch der "Integrationsmanager".
Auf jeden Fall kennen die sich mit dem Thema bestens aus!

Ich sehe, dein Wohnort ist Bonn. Da würde es Sinn machen, mal bei der Sob hier in Koblenz anzurufen. Die ist völlig vertrauenswürdig.
Die Mailadresse und Telefonnummer findest du in deinen privaten Nachrichten hier.

Sende eine schriftliche Mitteilung an den Absender der Einladung und bitte wegen der evtl. weiteren Krankschreibung und Kürze des Termins, sowie der schwierigen Terminvereinbarung mit der Begleitperson um eine Terminverschiebung bis nach dem anstehenden Arztbesuch (Datum).
Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Soweit ich weiss, sind die Präventionsgespräche bzw. die Teilnahme daran auch gar nicht verpflichtend. Der Dienstherr muss diese zwar anbieten, aber man kann das GEspräch auch ablehnen.
Rudolf_2
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Beitrag von Rudolf_2 »

Ein Präventionsgespräch ist niemals "verpflichtend"!

Falls Du daran nicht teilnehmen willst (und warum sollte man das während der Krankschreibung überhaupt wollen?), genügt eine kurze Mitteilung an den Arbeitgeber (Dienststelle, Vorgesetzter), dass man sich dazu momentan nicht in der Lage sieht und den Termin gern verschoben haben möchte. (Meinetwegen auch bis zur Genesung!)

Der Arbeitgeber kann Dich nicht zwingen, seinem WUNSCH zu folgen! Du allein bestimmst, ob so ein Termin überhaupt stattfindet, oder eben nicht!
Eigentlich soll der jew. Vorgesetzte bei einem solchen Gespräch aber eh nur abklopfen, wie es mit Deiner Gesundheit (langfristig) aussieht, oder ab wann wieder mit einer vollen Dienstfähigkeit zu rechnen ist. Daher solltest Du vorher mit Deinem Arzt eine grobe Richtung abklären!
Gruß
Rudolf
defraubeckham
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Präventionsgespräch

Beitrag von defraubeckham »

Hallo Rudolf,

danke für deine Antwort.

Ich werde den Termin jetzt auch verschieben.

Dann sehen wir mal weiter.

Gruss
defraubeckham
Sie nannten ihn Hombre
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Beitrag von Sie nannten ihn Hombre »

Meine Erfahrungen mit diesen Gesprächen sind durchweg negativ.
Was ich mir damals anhören durfte, spottet jede Beschreibung.
Nochmal würde ich sowas jedenfalls nicht mehr machen.
Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Rudolf_2 hat geschrieben: Eigentlich soll der jew. Vorgesetzte bei einem solchen Gespräch aber eh nur abklopfen, wie es mit Deiner Gesundheit (langfristig) aussieht, oder ab wann wieder mit einer vollen Dienstfähigkeit zu rechnen ist. Daher solltest Du vorher mit Deinem Arzt eine grobe Richtung abklären!
Nein, eben nicht. Ziel des Gesprächs sollte sein, ob der Arbeitgeber etwas daran tun kann, dass es nicht mehr zur DU kommt, durch z.B. geringere Arbeitsbelastung, Arbeitshilfen, Lehrgägne zu Streßbewältigung, Rückenschulungen usw.
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Bundesfreiwild
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Beitrag von Bundesfreiwild »

Und damit ein Gespräch nicht von Seiten des Arbeitgebers ausartet - was durchaus in der Persönlichkeit und nicht zu vergessen - den Zielen der AGeberseite liegen könnte - IMMER eine Person des Vertrauens mitnehmen.
Und damit meine ich nicht generell den Betriebsrat. Ich warne davor, ohne tiefere Kenntnis der Persönlichkeit des Begleiters, willkürlich einen Betriebsrat mitzunehmen. Je nach dem, welcher Gewerkschaft, der angehört, kann er auch mehr zur AGeberseite tendieren, statt zur eigenen.

Ich würde immer die Sozialbetreuung bevorzugen und mich vorher mit ihr abstimmen, was überhaupt besprochen werden muss und wie weit ich mit meinen Informationen gehen sollte.

Bitte daran denken, dass vor allem der Telekomarbeitgeber übermächtig daran interessiert ist, möglichst viele Beamte möglichst schnell aus dem Konzern zu bekommen. Man arbeitet mit allen Mitteln.

Am Besten, man macht sich vorher seine Gedanken, was man sagen will, hält diese schriftlich fest und bleibt auch dabei.

Falls es zu psychologischen Drucksituationen kommen sollte, sofort das Gespräch unterbrechen, sich mit der eigenen Begleitung unter vier Augen absprechen und dann entscheiden, wie und ob das Gespräch mit den Anwesenden weitergeführt wird.

Wenn man merkt, dass das Gespräch vom eigentlichen Ziel abdriftet, nämlich herauszufinden, wie man den Dauerkranken wieder ins Arbeitsleben bringt UND vermeidet, dass er wieder erkrankt, dann sollte man das Gespräch beenden.

Ich rate dazu, ein Protokoll zu führen, das von beiden Seiten unterschrieben werden muss. Am Besten vom Begleiter mitschreiben lassen.
defraubeckham
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Beitrag von defraubeckham »

Danke Euch!

Also AG drängt auf baldige Terminvereinbarung.

Gerne möchte er mich auch zu Hause anrufen wenn ich ihm meine Telefonnummer mitteile.

Ich werde jetzt das in dem Brief beiliegende Schreiben in so weit ausfüllen das ich um eine Verschiebung bis nach meinem Arzttermin am xx.01 bitte.
Weiter nichts..........was meint ihr?

Oder lehne ich am besten ab. Was passiert dann? Einladung zum Vertrauensarzt?
Mein Arzt sprach auch davon das wenn Rückkehr dann über Wiedereingliederung. Wie komme ich an so eine Wiedereingliederung?
Muss man dann zum Vertrauensarzt?
floody
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Beitrag von floody »

defraubeckham hat geschrieben:
Oder lehne ich am besten ab. Was passiert dann? Einladung zum Vertrauensarzt?
Mein Arzt sprach auch davon das wenn Rückkehr dann über Wiedereingliederung. Wie komme ich an so eine Wiedereingliederung?
Muss man dann zum Vertrauensarzt?
eine wiedereingliederung wird von deinem hausarzt vorgeschlagen. dein ag muß dem dann zustimmen und schickt dich zum amtsarzt zur prüfung.

du kannst dieses präventionsgespräch ablehnen jerderzeit. wer es nicht braucht muß später zusehen wo er bleibt. eine vorstellung beim amtsarzt wird dann nicht ausbleiben. der ag ist dazu verpflichtet.
Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Ich würde kein Gespräch wollen, vorallem, wenn von Seiten des Arbeitgebers nichts getan werden kann. Aber das hängt von der Art der Erkrankung ab. Wenn man z.B. ein gebrochenes Bein hat, warum oder wie soll der Arbeitgeber die Arbeitsplatzsituation ändern?

Anders sieht es aus, wenn die Arbeit bzw. der Arbeitsplatz die Erkrankung mit verursacht bzw. verstärkt hat.
floody
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Beitrag von floody »

Zollkodex-Ritter hat geschrieben:Ich würde kein Gespräch wollen, vorallem, wenn von Seiten des Arbeitgebers nichts getan werden kann. Aber das hängt von der Art der Erkrankung ab. Wenn man z.B. ein gebrochenes Bein hat, warum oder wie soll der Arbeitgeber die Arbeitsplatzsituation ändern?

Anders sieht es aus, wenn die Arbeit bzw. der Arbeitsplatz die Erkrankung mit verursacht bzw. verstärkt hat.

Ja das finde ich auch. Es ist abhängig von deiner Erkrankung. Das mußt du dann selbst entscheiden ob du ein Gespräch willst.
Hast du etwas heilbares (Knochenbruch, lange Außzeit wegen schwerer OP u.s.w.) dann würde ich ein Gespräch in Kauf nehmem. Hast du aber etwas mit der Psyche, dann verzichte lieber darauf, denn es zielt dann auf ex hinaus.
Du mußt es jetzt selbst wissen was du hast. Auch in anderen Foren konnte dir so richtig keiner helfen wie du schon bemerkt hast.
Du musst auch selbst wissen was du in zukunft willst...ob du noch sehr lange krank geschrieben sein willst, oder ob du gar ganz in den Ruhestand wechseln möchtest.

Es kann dir also keiner hier die Entscheidung abnehmen solange man nicht weißt was du eigentlich später mal machen willst...worauf das Ganze abzielen soll.
defraubeckham
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Beitrag von defraubeckham »

Ich möchte eine Wiedereingliederung!
Auf keinen Fall Ruhestand.
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