Hallo,
zurzeit bin ich im mD beim Finanzamt tätig. Hatte 9/2010 meine Ausbildung angefangen und war schon einmal auf Lehrgang. Meine Durchschnittsnote war eine 2. (Est, AO, UST je 13 Punkte) Parallel zu meiner Ausbildung habe ich erneut am Auswahlverfahren, dieses Mal für den gD, teilgenommen und prompt eine Zuweisung zum Finanzamt erhalten.
Ich spiele mit dem Gedanken meine Ausbildung im mD dieses Jahr abzubrechen und ab Oktober im gD anzufangen. Die letzten Tage habe ich mich besonders mit dem Studiumsaufbau in Herrsching beschäftigt. Der Studiumsverlauf empfinde ich als ziemlich zeitintensiv, denn schließlich ist man ganze 21 Monate dort. Auf folgende Fragen habe ich keine Antwort, deshalb bitte ich euch um Rat.
1) Wie viel Wissen bekommt man da reingeprügelt? (Gerade im Vergleich zum mD?)
2) Hat man auch noch andere Fächer als nur AO, ESt, Ust?
3) Kann man das überhaupt schaffen? 5-stündige Klausuren in fünf Fächern... Ist das bei anderen Stellen des gD auch so (z. B. Diplom-Verwaltungswirt)?
4) Falls man durch die Anstellungsprüfung fallen sollte, kann man einen Antrag stellen um in den mD zu wechseln?
Bin momentan ziemlich verunsichert, ob ich den Schritt wagen soll. Bitte helft mir!
PS: Ich habe hier auch eine Zusage zum Diplom-Verwaltungswirt von einer Stadt liegen.
Ausbildung: gD Finanzamt in Bayern
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Du solltest die Chance unbedingt ergreifen, da du später sehr lange warten musst, bis der interne Aufstieg in den gD möglich wird. Mit deinen Fähigkeiten wäre es eine Verschwendung von Potential mit Besoldungsklasse A6 (in Bayern neuerdings mit A5) im mD in irgendeinem teueren Ballungsraum herumzuhängen und tagsüber in der Finanzkasse zu hocken. Irgendwann wirst du da eh unzufrieden und möchtest mehr erreichen.
Als Pi-mal-Daumen-Regel kann man sagen, dass man während des ersten theoretischen Studienabschnittes im gD (welcher sechs Monate dauert) in etwa das zu lernen hat, wofür einem im mD die gesamte theoretische Ausbildungsdauer (9 Monate) Zeit zur Verfügung steht. Man sollte die Ausbildung weder unter- noch überschätzen. Was ich bisher jedoch gesehen habe ist, dass noch NIEMAND der in der mD Ausbildung 10 Punkte oder mehr hatte, die gD Ausbildung nicht (locker) geschafft hätte. Es gibt im gD nur deshalb so viele Durchfaller / Studienabbrecher (in manchen Jahrgängen 30-40%), weil viele angehende Studierende direkt von der Schule kommen und gar nicht gewohnt sind selbstständig zu lernen, ohne dass einem alles im Unterricht oder aus Vorbereitungsbüchern exzessiv vorgekaut wird.
Anders als im mD gilt aber im gD noch viel mehr das Prinzip der "Gauschen Glocke". Das bedeutet, dass mit vertretbaren Aufwand und Ehrgeiz das Minimalziel (Bestehen der Diplomprüfung) durchaus zu schaffen ist. Einen deutlichen Unterschied gibt es halt, wenn man versucht erneut wie im mD nur Topnoten zu schreiben. Die Prüfungen sind noch viel deutlicher darauf ausgelegt, außergewöhnlich gute Prüfungsergebnisse zu vermeiden (Fangfragen, zweideutige Fragen, schwammig formulierte Fragen, die bei jeder Abiprüfung zur Ungültigkeit führen täten). Ab einem bestimmten Punktebereich, steigt der Aufwand also expotentiell, wo sich dann jeder fragen muss, ob einem wegen den 1-2 Punkte mehr, der Mehraufwand überhaupt noch wert ist. Unsere Jahrgangsbeste hat z.B. bei der Prüfung kein einziges mal ihr Gesetz aufgeschlagen, weil ansonsten die Zeit nicht gereicht hätte.
Bayern: Nicht zu unterschätzen ist auch der psychische Stress. In der FHVR in Herrsching muss man sich in einem altertümlichen, mit nazivergangenheit behaffteten Gebäude zu zweit ein Zimmer teilen. Auf die Qualität der Dozenten ist man noch mehr angwiesen wie im mD. In Herrsching kann man das fehlende Wissen wegen eines unfähigen Dozenten nicht so schnell zu Hause nachlernen, weil man oft auch Nachmittag hat. Extrem nervig sind auch viele "Neuen Fächer" (Bürgerorientierte Verwaltung u.ä.) die nur heiße Luft vermitteln und einem unnötig Zeit stehlen. Auch ist das Schulklima insgesamt nicht so gut wie im mD in Ansbach, weil vieles total unorganisiert ist und man oft sich selbst überlassen bleibt. Auch darf man nicht perfektionistisch veranlagt sein, weil halt die Übungsaufgaben doch ab und an mit Fehlern behaftet sind und der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen von Jahr zu Jahr oft kuriosen Schwankungen ausgesetzt ist.
Also mit deinen Vorrsaussetzungen würd ich dir wie gesagt das Studium im gD auf jedem Fall empfehlen, wenn du dich mental stabil genug dafür fühlst. Bedenke auch, dass du dich später als Betriebsprüfer ect. ständig in Verhandlungen mit den Steuerpflichtigen befindest. Wenn du dich jetzt schon in der Arbeitnehmerstelle vor dem Telefon fürchtest, ist gD keine gute Idee ^^
PS: Bei nicht Bestehen der Laufbahnprüfung gibt es einen Crashkurs und eine zweite Chance. Wenn man diese wieder nicht besteht, gibt es tatsächlich die Möglichkeit eine sog. "Abstiegsprüfung" in den mD mitzuschreiben. Diese darf man aber auch nicht unterschätzen, weil sich diese eher am Stoff und am Lösungsschema des mD orientiert.
Als Pi-mal-Daumen-Regel kann man sagen, dass man während des ersten theoretischen Studienabschnittes im gD (welcher sechs Monate dauert) in etwa das zu lernen hat, wofür einem im mD die gesamte theoretische Ausbildungsdauer (9 Monate) Zeit zur Verfügung steht. Man sollte die Ausbildung weder unter- noch überschätzen. Was ich bisher jedoch gesehen habe ist, dass noch NIEMAND der in der mD Ausbildung 10 Punkte oder mehr hatte, die gD Ausbildung nicht (locker) geschafft hätte. Es gibt im gD nur deshalb so viele Durchfaller / Studienabbrecher (in manchen Jahrgängen 30-40%), weil viele angehende Studierende direkt von der Schule kommen und gar nicht gewohnt sind selbstständig zu lernen, ohne dass einem alles im Unterricht oder aus Vorbereitungsbüchern exzessiv vorgekaut wird.
Anders als im mD gilt aber im gD noch viel mehr das Prinzip der "Gauschen Glocke". Das bedeutet, dass mit vertretbaren Aufwand und Ehrgeiz das Minimalziel (Bestehen der Diplomprüfung) durchaus zu schaffen ist. Einen deutlichen Unterschied gibt es halt, wenn man versucht erneut wie im mD nur Topnoten zu schreiben. Die Prüfungen sind noch viel deutlicher darauf ausgelegt, außergewöhnlich gute Prüfungsergebnisse zu vermeiden (Fangfragen, zweideutige Fragen, schwammig formulierte Fragen, die bei jeder Abiprüfung zur Ungültigkeit führen täten). Ab einem bestimmten Punktebereich, steigt der Aufwand also expotentiell, wo sich dann jeder fragen muss, ob einem wegen den 1-2 Punkte mehr, der Mehraufwand überhaupt noch wert ist. Unsere Jahrgangsbeste hat z.B. bei der Prüfung kein einziges mal ihr Gesetz aufgeschlagen, weil ansonsten die Zeit nicht gereicht hätte.
Bayern: Nicht zu unterschätzen ist auch der psychische Stress. In der FHVR in Herrsching muss man sich in einem altertümlichen, mit nazivergangenheit behaffteten Gebäude zu zweit ein Zimmer teilen. Auf die Qualität der Dozenten ist man noch mehr angwiesen wie im mD. In Herrsching kann man das fehlende Wissen wegen eines unfähigen Dozenten nicht so schnell zu Hause nachlernen, weil man oft auch Nachmittag hat. Extrem nervig sind auch viele "Neuen Fächer" (Bürgerorientierte Verwaltung u.ä.) die nur heiße Luft vermitteln und einem unnötig Zeit stehlen. Auch ist das Schulklima insgesamt nicht so gut wie im mD in Ansbach, weil vieles total unorganisiert ist und man oft sich selbst überlassen bleibt. Auch darf man nicht perfektionistisch veranlagt sein, weil halt die Übungsaufgaben doch ab und an mit Fehlern behaftet sind und der Schwierigkeitsgrad der Prüfungen von Jahr zu Jahr oft kuriosen Schwankungen ausgesetzt ist.
Also mit deinen Vorrsaussetzungen würd ich dir wie gesagt das Studium im gD auf jedem Fall empfehlen, wenn du dich mental stabil genug dafür fühlst. Bedenke auch, dass du dich später als Betriebsprüfer ect. ständig in Verhandlungen mit den Steuerpflichtigen befindest. Wenn du dich jetzt schon in der Arbeitnehmerstelle vor dem Telefon fürchtest, ist gD keine gute Idee ^^
PS: Bei nicht Bestehen der Laufbahnprüfung gibt es einen Crashkurs und eine zweite Chance. Wenn man diese wieder nicht besteht, gibt es tatsächlich die Möglichkeit eine sog. "Abstiegsprüfung" in den mD mitzuschreiben. Diese darf man aber auch nicht unterschätzen, weil sich diese eher am Stoff und am Lösungsschema des mD orientiert.
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- Registriert: 14.10.2008 19:49
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Ich hab den mD und den gD (Seiteneinstieg, Abi nachgemacht)
Das, was ich im mD in 2 Jahren gelernt habe, habe ich im gD im ersten Studienabschnitt reingepaukt gekommen.
Machs trotzdem, man kann den gD schaffen, wenn man sich etwas hinsetzt. Und besser in A11 versauert (den 11er schaffst du immer), als auf A9 warten.
Herrsching ist genial,um Längen besser wie Ansbach. Und ich weiß keinen, der wegen dem alten Gebäude Probleme hatte. Und zu meiner Zeit waren wir inkl Gastschüler aus Sachsen rund 1000 Studenten in 3 Studienabschnitten (ja, sowas gabs mal).
Das, was ich im mD in 2 Jahren gelernt habe, habe ich im gD im ersten Studienabschnitt reingepaukt gekommen.
Machs trotzdem, man kann den gD schaffen, wenn man sich etwas hinsetzt. Und besser in A11 versauert (den 11er schaffst du immer), als auf A9 warten.
Herrsching ist genial,um Längen besser wie Ansbach. Und ich weiß keinen, der wegen dem alten Gebäude Probleme hatte. Und zu meiner Zeit waren wir inkl Gastschüler aus Sachsen rund 1000 Studenten in 3 Studienabschnitten (ja, sowas gabs mal).