Übernahme vom Anwärter zum Beamten auf Probe /Schwerbehinder

Themen speziell für Bundesbeamte

Moderator: Moderatoren

zanw
Beiträge: 17
Registriert: 11. Okt 2010, 12:32
Behörde:

Übernahme vom Anwärter zum Beamten auf Probe /Schwerbehinder

Beitrag von zanw »

Hallo zusammen,

eins vorweg. Ich lese hier schon eine Weile mit und hab daher auch so manche "netten Antworten" hier gelesen. Daher bitte nur vernünftige Aussagen zu meiner Frage :)

Ich bin noch Anwärter und habe einen Schwerbehinderten Ausweis.

Meine Frage ist nun wie hoch die Chancen sind Beamter auf Probe zu werden. Der Hintergrund dazu ist einfach das ich im Schnitt ca. alle 2 Monate eine Woche krank bin auf Grund der Schwerbehinderung und ich mir denke das das für die Verwaltung auf Dauer wahrscheinlich einfach zu teuer ist etc.

Würde mich freuen wenn einer vll schon Erfahrungen dazu hat und mir was dazu sagen kann.

Gruß
zanw
Beiträge: 17
Registriert: 11. Okt 2010, 12:32
Behörde:

Beitrag von zanw »

Guten Morgen,

hmm keiner Erfahrungen mit dem obigen Post gemacht oder kann da was zu sagen? :/
Duffy
Beiträge: 56
Registriert: 24. Aug 2010, 11:16
Behörde:
Tätigkeit: mD

Beitrag von Duffy »

Für jemanden der Beamter werden möchte hast du es verdammt eilig. Da musst du erst noch ruhiger werden :wink: Beamte sind keine D-Züge
zanw
Beiträge: 17
Registriert: 11. Okt 2010, 12:32
Behörde:

Beitrag von zanw »

Ja Duffy hast auch wieder Recht ;)

Na vll weiß ja noch eine was.^^
gualli
Beiträge: 2
Registriert: 14. Okt 2010, 00:01
Behörde:

Beitrag von gualli »

Hi,

aus persönlicher Erfahrung kann ich Dir sagen, dass meine Frau nur auf Grund ihrer Schwerbehinderung verbeamtet wurde.

Sie ist als Lehrerin tätig und nach dem Referendariat haben wir uns mit der zuständigen Schwerbindertenbeauftragten in Verbindung gesetzt.

Durch den Umstand ihrer Schwerbehinderung war Sie dann auch die einzige, die eine volle Stelle als Beamtin erhalten hat und nicht "nur" eine befristete Stelle als Angestellte.
Auch später hatte sie Vorteile bei der Wahl der Schule bzw. Versetzung an eine andere Schule.
Allerdings auch erst nachdem man sich an die Schwerbehindertenbeauftragte gewandt hat.

Genaue gesetzliche Grundlagen kann ich dir allerdings nicht nennen. Es hat aber wohl damit zu tun, dass dir aus deiner Schwerbehinderung keine Nachteile entstehen dürfen und die Behörde auch die Schwerbehindertenquote zu erfüllen hat.


Meine Schwester, beschäftigt bei einer Komunalbehörde wurde nach dem Studium nicht verbeamtet, da Sie eine chronische Erkrankung hat und der Amtsarzt einer Verbeamtung nicht zustimmte. Hatte allerdings auch keinen Schwerbehindertenausweis, sondern nur 30 % Schwerbehinderung und damit keinen Schwerbehindertenausweis.


Ich würde dir daher dringend raten, dich mit dem Schwerbehindertenbeauftragten in Verbindung zu setzen. Meist haben die nicht ganz so viele Anfragen und sind ganz froh wenn sie sich mal für jemanden angagieren können.




Bedenke allerdings die Nachteile, die mit einer Schwerbehinderung und der Verbeamtung verbunden sind.

Die private Krankenkasse wird dich nur mit Risikozuschlag aufnehmen. Sie haben zwar einen Aufnahmezwang für dich, müssen dir aber nur den Grundtarif anbieten.
Ein Beihilfeergänzungstarif oder eine Zahnzusatzversicherung ist fast unmöglich zu bekommen.
Für einen jungen Beamten sind da 200-250€ an Krankenversicherung nur für den Grundtarif zu veranschlagen + zusätliche Kosten, die normalerweise durch den Beihilfeergänzungstarif abgedeckt werden.

Gruß

gualli
zanw
Beiträge: 17
Registriert: 11. Okt 2010, 12:32
Behörde:

Beitrag von zanw »

Guten Morgen qualli,

danke für deinen ausführlichen Bericht.

Du hast Recht das Leute mit einem Schwerbehindertenausweis bevorzugt werden bei der Einstellung bei gleicher Eignung etc. Aber wie sieht es später aus.

Ich bin jetzt seit einem Jahr Anwärter und zur Zeit sieht es bei uns leider nich so gut aus das nicht alle Anwärter auch Beamte auf Probe werden, zumal man mit bestehen der Laufbahnprüfung bei uns ja entlassen ist und quasi neu eingestellt wird.

Ich komme halt auf dieses Thema, da uns von unserer Führungsebene mitgeteilt wurde das wenn man eine gewisse Anzahl an Krankheitstagen hat, diese dann an die für uns höchste Instanz gemeldet werden und dort entschieden wird ob die Anwärterzeit beendet werden kann bzw. er später Beamter auf Probe wird.

Aber ich werde mich mal an unseren Schwerbehindertenbeauftragten wenden und ihn mal fragen.

Bezgl. der Krankenkassengeschichte geb ich dir Recht, es ist eine absolute Frechheit was die PKV an Beitrag nimmt. Ich selber zahle jetzt zur Zeit schon knapp 400 € das ist eigentlich ein Witz.....(ist aber auch nicht der Basistarif)

Gruß
Benutzeravatar
Ossikind
Beiträge: 497
Registriert: 12. Dez 2007, 17:15
Behörde:
Tätigkeit: Zöllner

Beitrag von Ossikind »

zanw hat geschrieben:

. Ich selber zahle jetzt zur Zeit schon knapp 400 € das ist eigentlich ein Witz...

Gruß
Als Anwärter schon 400 € ???
Krass.......
Früher konnten Frauen kochen wie meine Mutter, heute können sie saufen wie mein Vater!
zanw
Beiträge: 17
Registriert: 11. Okt 2010, 12:32
Behörde:

Beitrag von zanw »

Morgen Ossikind,

ja knapp 400 € als Anwärter, um genau zu sein 374 €.

Eigentlich eine Schande das man in Deutschland nur weil man krank ist so benachteiligt wird im Krankenkassensystem. Aber naja was will man machen muss ja versichert sein. Grade bei den heutigen Untersuchungskosten etc.
Aber weiß jetzt schon das ich nach der Anwärterzeit (vorausgesetzt es kommt soweit) knapp 600 zahlen soll. Ist mir zwar ein Rätsel wie ich das finanzieren soll aber ok....

Gruß
Zollkodex-Ritter
Beiträge: 830
Registriert: 30. Nov 2006, 18:40
Behörde:

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Das mit der Krankenversicherung ist ein dicker Hund. Bist du dir sicher, dass du nicht zu 100% versichert wurdest? Hast du denn keinen Anwärtertarif bekommen?

Alle 2 Monate 1 Woche krank, das sind im Jahr umgefähr 6 Wochen. Wenn ich mir so manche Leute ankucke, dann kann der Dienstherr froh sein, dass es so wenig ist.
Benutzeravatar
Ossikind
Beiträge: 497
Registriert: 12. Dez 2007, 17:15
Behörde:
Tätigkeit: Zöllner

Beitrag von Ossikind »

Zollkodex-Ritter hat geschrieben:
Alle 2 Monate 1 Woche krank, das sind im Jahr umgefähr 6 Wochen. Wenn ich mir so manche Leute ankucke, dann kann der Dienstherr froh sein, dass es so wenig ist.
Das kann ich sowas von bestätigen.
Bei unserem HZA gibt es ca. 25 Dauerkranke (Dauerkrank meine ich mit mind 3 Monaten im JAHR !!!!!).
Früher konnten Frauen kochen wie meine Mutter, heute können sie saufen wie mein Vater!
Binö
Beiträge: 639
Registriert: 2. Aug 2007, 07:27
Behörde:

Titel:

Beitrag von Binö »

@Ossikind

kann ich toppen...bei uns im Dunstkreis waren Beamte seit Jahren nicht mehr zum Dienst erschienen :shock:
Selbst Int..dings Gespräche wurden von ihnen nicht wahrgenommen...
zanw
Beiträge: 17
Registriert: 11. Okt 2010, 12:32
Behörde:

Beitrag von zanw »

Guten Morgen zusammen,

also erst mal wegen der Krankenversicherung: ja bin mir sicher das ich nicht zu 100 % versichert wurde :)

Bin zu 50 % versichert aber mit einem Grundauflag von alleine 130 % des ursprüngenlichen Tarifs. Einen Anwärtertarif konnte ich nicht nehmen, da mich sonst gar keine Versicherung genommen hätte. (zum vergleich habe 68 Versicherungen abgeklappert bis mich dann die DKV aufgenommen hat, und das nur weils Familienintern gemunckelt wurde :) )

Hmm wegen dem krank sein ok. Haben hier an der Dienststelle auch einen Beamten der seit 7 Monaten fehlt ist schon der Hammer aber naja der unterschied zu ihm und mir ist ja er ist Beamter auf Lebenszeit und ich nur Anwärter und muss erst mal Beamter auf Probe werden :)

Gruß
Zollkodex-Ritter
Beiträge: 830
Registriert: 30. Nov 2006, 18:40
Behörde:

Re: Titel:

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Binö hat geschrieben:@Ossikind

kann ich toppen...bei uns im Dunstkreis waren Beamte seit Jahren nicht mehr zum Dienst erschienen :shock:
Selbst Int..dings Gespräche wurden von ihnen nicht wahrgenommen...
Mit dem Unterschied, dass es keine Anwärter sind oder Probebeamte sind.
Zollkodex-Ritter
Beiträge: 830
Registriert: 30. Nov 2006, 18:40
Behörde:

Beitrag von Zollkodex-Ritter »

zanw hat geschrieben: Bin zu 50 % versichert aber mit einem Grundauflag von alleine 130 % des ursprüngenlichen Tarifs. Einen Anwärtertarif konnte ich nicht nehmen, da mich sonst gar keine Versicherung genommen hätte. (zum vergleich habe 68 Versicherungen abgeklappert bis mich dann die DKV aufgenommen hat, und das nur weils Familienintern gemunckelt wurde :) )
Da hätte ich mich an deiner Stelle als freiwiliges Mitglied in einer GKV versichert. Da bist du sicher billiger dran, da es wenigstens Einkommensabhängig ist.

Bei 130% Risikozuschlag, leck mich fett, da muss man ja schon fast Dienstunfähig sein... Ich hab nen Zuschlag von 50%...

Kuck, dass du da raus kommst, wenn es möglich ist. Ich weiss nicht, ob es damals das Öffnungsangebot gegeben hat mit dem kontrahierungszwang, der die Zuschläge auf 50% begrenzt hat. Oder schau, dass du in nen Standarttarif kommst. Beide werden nicht von den Krankenversicherungen beworben, da diese Tarife nicht attraktiv genug für die Kassen sind. Wende dich mal an deinen zuständigen Schwerbehindertenvertreter, ob er oder sie da nicht andere Möglichkeiten kennt.
gualli
Beiträge: 2
Registriert: 14. Okt 2010, 00:01
Behörde:

Beitrag von gualli »

nochmal zu den Krankenversicherungsbeiträgen.

Versuchs mal bei der Debeka.
Meine Frau bezahlt mit einem Alter von 30 Jahren 250 Euro bei der Debeka.
Es handelt sich wie gesagt um den Grundtarif. Funktioniert allerdings ganz gut. Bis jetzt sind wir noch auf keine größeren Kosten hängengeblieben.

Bisher wurde alles bezahlt, bis auf einmal als der Zahnarzt den 3,5 fachen Satz abgerechnet hat.
Aber selbst da hat die Debeka voll bezahlt. Lediglich die Differenz, die die Beihlife zum 2.3fachen Satz nicht bezahlt hat blieb übrig, da wir den Beihlifeergängzungstarif nicht bekommen.
Risikoaufschlag beträgt überigens 30% bei angeborenem Herzfehler. Also auch relativ hohes Kostenrisiko für die Krankenversicherung. Bei 130% Aufschlag musst Du ja ein enormes Risiko für die Versicherung sein?

Die Ärzte schreiben in der Regel auch entsprechende Rechnung, wenn man vorher Bescheid sagt.

Für 600€ würde ich mich auf keinen Fall versichern. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob du noch mal wechseln kannst. Mein letzter Stand war, dass die privaten Krankenversicherungen dich nur bei erstmaliger Antragstellung in ein Beamtenverhältnis auf Probe (keine Anwärter) aufnehmen müssen.

Suche dir auf jeden Fall einen guten Versicherungsvertreter, der deinen Antrag durchboxt. Die Vertreter sind heiß auf Verträge für private Krankenversicherungen. Bringen viel Provision.

Im Zweifel zu mehreren Vertretern der gleichen Versicherung gehen. Beim ersten Mal bei der Debeka Hauptagentur wollten die meine Frau auch nicht.
Bei zweiten Mal über den "Starverkäufer" hats dann geklappt. Also bloß nicht lockerlassen!


Ach ja, und zur Frage der Anstellung als Beamter auf Probe:

Bei gleicher Qualifikation solltest Du durch deine Schwerbehinderung auf jeden Fall einen Vorteil haben. So wie ich das sehe müssen die dich dann als Beamter einstellen, da dir ansonsten gegenüber deinen Kollegen ein Nachteil aus deiner Behinderung entstehen würde, und genau das darf ja nicht sein.
Aber ganz ehrlich, falls du die Wahl hast. Ich würde das Angestelltenverhältnis wählen. Hat auch viele Vorteile.
Antworten