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Angst vorm Amtarzt
Verfasst: 19. Mär 2010, 12:24
von 1986simse
Gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch und habe direkt eine Zusage bekommen, ab Oktober das Studium in der Steuerverwaltung zu beginnen.
Nun muss ich noch zum Amtsarzt der mich durchcheckt.
Wie läuft diese Untersuchung in Ba-Wü ab? Ich habe immer Angst vor Ärzten und würde mich gerne seelisch und moralisch drauf einstellen
Danke schön
Angst vor Autoritäten
Verfasst: 19. Mär 2010, 15:38
von michaelkoerbaecher
Verfasst: 19. Mär 2010, 23:24
von Gerda Schwäbel
Also das mit der Unterhose finde ich nicht so prickelnd. Vielleicht hat sich 1986simse etwas ungenau ausgedrückt. Eventuell besteht gar keine Angst vor dem Arzt/der Ärztin sondern es liegen eher etwas Bedenken wegen dem Verlauf der Untersuchung vor?
Amtsärzte sind auch Menschen und können daher völlig unterschiedliche Arbeitsweisen haben.
Ich empfehle ein freundliches "Guten Morgen" oder "Guten Tag", das erleichtert den Einstieg und wird wohl dazu führen, dass der Arzt/die Ärztin sich vorstellt und kurz erklärt, welchem Zweck die Untersuchung dienst, nämlich eine Prognose darüber abzugeben, ob simse den Anforderungen von Studium und Vorbereitungsdienst gesundheitlich voraussichtlich gewachsen sein wird.
Im Normalfall wird das ein kurzes Frage- und Antwortspiel sein: Wie geht es Ihnen, wie fühlen Sie sich, treiben Sie Sport, haben Sie chronische Krankheiten, gibt es in Ihrer Familie Erbkrankheiten. Dann werden vielleicht der Blutdruck und der Puls gemessen, das Sehvermögen wird getestet, wobei der Nachweis des "Vermögens" eigentlich schon mit dem unfallfreien Betreten des Untersuchungsraumes erbracht wurde. Zum Abschluss erfolgt dann der Hörtest in der Weise, dass Arzt/Ärztin sich in das am weitest entfernte Eck des Raumes stellt und mit geringfügig reduzierter Lautstärke frägt "können Sie mich hören?". Das war es dann und die Prognose fällt positiv aus.
Etwas anders kann sich der Verlauf entwickeln, wenn jemand mit Bierfahne oder rot unterlaufenen Augen zur Untersuchung erscheint, wenn beim Blutdruckmessen zerstochene Venen offenbart werden. Da könnte dann die Untersuchung etwas eingehender sein und die Prognose könnte etwas ungünstiger ausfallen. Bedenken bestehen im Vorfeld gerne auch von Personen, die das Pech haben, bei 160 cm Länge 120 Kilo Lebendgewicht zur Untersuchung schleppen zu müssen. Übergewicht ist grundsätzlich kein Grund für die Nichtzulassung zum Vorbereitungsdienst. Da wird dann höchstens eindringlich darauf hingewiesen, dass für eine spätere Übernahme ins Beamtenverhältnis auf Probe unbedingt auch an der Fitness gearbeitet werden müsste.
Im Normalfall ist eine solche anstehende Untersuchung also kein Grund für eine Beunruhigung oder gar für Ängste.
Ich wünsche viel Erfolg und dann auch viel Vergnügen beim Studium. Die Materie ist zwar manchmal sehr trocken, aber das "Drumrum" kann toll sein. Die richtige Mischung ist wichtig, auch die Freizeitangebote sollte man/frau in LB unbedingt genießen. Egal ob Wohnheimbar, Rockfabrik oder das Zusammensitzen in der gemeinsamen Küche; solche Unternehmungen sind manchmal wichtig, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Und nie vergessen: Generationen von Studenten haben die Prüfungen bestanden. Es gibt also keinen Grund aufzugeben oder zwischendurch mal zu verzweifeln.
(Jetzt bin ich vor lauter Schwelgen in Erinnerungen etwas abgeglitten. Tschuldigung.)
Viele Grüße
Gerda
Verfasst: 20. Mär 2010, 09:07
von 1986simse
Liebe Gerda,
vielen lieben dank für die ausfühliche Antwort.
Ich hab wirklich Angst vor der Situation beim Arzt. Egal welcher Arzt da ist. Sobald ich die Praxis betrete hab ich keine Kontrolle darüber was passiert und, obwohl mein Hausarzt super ist, fühle ich mich, als ob ich in einer Stresssituation stecke.
Naja...
Ich habe auch gehört das Blut-, Urin- und sogar Stuhlproben üblich sind.
Stimmt das?
Jetzt bin ich aber erstmal erleichtert und nach wie vor voller Vorfreude auf das Studium.
Die Wohnheime werde ich mir auch nochmal genauer anschauen und dann wird das schon alles klappen
Vielen Dank nochmal...
Verfasst: 20. Mär 2010, 21:24
von Gerda Schwäbel
1986simse hat geschrieben:Liebe Gerda,
... Ich habe auch gehört das Blut-, Urin- und sogar Stuhlproben üblich sind. Stimmt das? ...
Hallo 1986simse,
ich halte das weder für üblich noch für wahrscheinlich. Wenn Du allerdings beim persönlichen Gespräch zugeben must, dass Dein Bruder gerade an Hepatitis erkrankt ist und Deine Schwester mit einer Salmonelleninfektion nieder liegt, dann ergibt sich schon die Notwendigkeit für eine kurzfristig angeordnete Untersuchung.
Wenn Du den Termin für die Untersuchung schriftlich bekommst, dann kannst Du ja zu Deiner eigenen Sicherheit und Beruhigung zurückrufen und fragen, welche Arten von Untersuchungen denn vorgesehen seien. (Ob Du "nüchtern" - also mit leerem Magen kommen musst, und ob die Blase genügend Flüssigkeit für einen Urin-Test beinhalten sollte.
Unter der im Schreiben angegebenen Telefonnummer erreichst Du - auch wenn dieses von einem Arzt unterschrieben sein sollte - nicht den Amtsarzt, sondern jemanden, der u.a. den Schreibkram erledigt. Für den oder meistens die sind solche Fragen "täglich Brot".
Viele Grüße
Gerda
Verfasst: 21. Mär 2010, 17:02
von Columbus
Ich habe mich auch in meinem Kurs schon über die Untersuchung beim Amtsarzt unterhalten und dabei musste ich feststellen, dass die Untersuchungen schon extrem unterschiedlich ausgefallen sind. Ich und ein paar andere mussten zum Beispiel auch eine Blutprobe abgeben und ich meine auch eine Urinprobe, da bin ich mir aber nicht sicher. Andere haben kurz Hallo gesagt und durften dann quasi wieder gehen.
Also ich halte das schon für ziemlich ungerecht, gerade deswegen, da der Arzt bei mir wegen meinem Rücken und Gewicht dann doch schon einige Probleme gemacht hat und andere die bei mir im Kurs sind die mehr wiegen bzw. auf jeden Fall einen schlechteren BMI haben, keine Probleme mit ihrem Amtsarzt bekommen haben. Aber naja ich bin jetzt zumindest im Studium drin und muss wahrscheinlich nochmal zu ihm hin.
Sorry ich würde dir eigentlich auch gerne die Angst nehmen, aber ich wollte dir halt mal die Situation schildern wie ich sie erlebt habe.
Verfasst: 21. Mär 2010, 21:16
von 1986simse
Danke Gerda und Columbus.
Bin mal gespannt wann die Einladung kommt, wird bestimmt noch die ein oder andere Woche gehen.
Ich werd ja nicht drum-rum kommen
