Hallo zusammen,
ich bin Beamter und aktuell schon länger krankgeschrieben. Mein Wiedereinstieg gestaltet sich sehr kompliziert, und ich habe einige Fragen, die ich hier gerne stellen möchte.
Mir wurde bisher einmal ein BEM-Gespräch (Betriebliches Eingliederungsmanagement) angeboten. Ich habe darauf geantwortet, dass ich sehr daran interessiert bin, jedoch wollte mein Anwalt sich zunächst einen Überblick verschaffen und Einsicht in meine Personalakte nehmen. Zu diesem Zeitpunkt war die Akte jedoch angeblich nicht auffindbar. Erst Monate später wurde uns Einsicht gewährt.
An diesem Tag wollten wir auch direkt mit dem BEM Verantwortlichen sowie dem Behörden Leiter besprechen, wie es weitergehen könnte. Leider war dieser an besagtem Tag erkrankt. Wir haben daraufhin um eine schriftliche Einladung zu einem neuen Termin gebeten, der mit meinem Anwalt abgestimmt werden sollte. Dies ist bis heute nicht passiert.
Da das eigene Amt es scheinbar nicht schafft, das BEM ordnungsgemäß durchzuführen, baten wir darum, das Verfahren auf höherer Ebene anzusetzen. Stattdessen wurde im Ministerium ein Personalgespräch angesetzt. In diesem Gespräch gab es jedoch keine Möglichkeit, sachliche Angaben zu machen. Es wurde lediglich mitgeteilt, dass es nur eine einzige Stelle gäbe und ich diese antreten müsse.
Ich habe daraufhin um das Protokoll dieses Gesprächs gebeten, um es meinem Anwalt vorzulegen. Das wurde mir jedoch verweigert. Man erklärte mir, ich könne das Protokoll nur persönlich in der Behörde in meiner Personalakte einsehen.
Ich habe schließlich schriftlich darum gebeten, einen Termin für die Akteneinsicht und um ein erneutes Gespräch zu ermöglichen – diesmal mit meinem Anwalt. Nun habe ich einen Brief erhalten, in dem steht, dass von ihrer Seite alle vom Amtsarzt angegebenen Auflagen erfüllt seien und da ich noch nicht auf der neuen Stelle bin, ein neuer Termin beim Amtsarzt einberufen wird.
Meine Fragen dazu:
1. Muss ich die zugeteilte Stelle antreten, auch wenn meine behandelnde Ärztin und ich sie für gesundheitlich nicht tragbar halten?
2. Droht mir bei einer Weigerung direkt die Zwangspensionierung?
3. Ist es rechtens, dass das BEM nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde und stattdessen ein unstrukturiertes Personalgespräch stattfand?
4. Habt ihr Tipps, wie ich mich auf den anstehenden Termin beim Amtsarzt vorbereiten kann?
5. Wie kann ich weiter vorgehen, um meinen Anliegen Nachdruck zu verleihen?
Ich danke euch im Voraus für eure Erfahrungen und Tipps!
Viele Grüße
Joey
Erkrankung - Muss jede Stelle angenommen werden?
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Re: Erkrankung - Muss jede Stelle angenommen werden?
zu 1) dazu gibt der Sachverhalt keine ausreichenden Informationen her. Wenn der Amtsarzt diese für tragbar hält wäre ein Dienstantritt dort aber mutmaßlich zunächst erforderlich, wenn auch mit einer AU ab Tag 1 ggf.
zu 2) Bei einer Weigerung dürfte ein Disziplinarverfahren drohen, ggf. bis zur Entfernung aus dem Dienst.
zu 3) Das kann aus den vorliegenden Informationen nicht beurteilt werden, Dein Anwalt sollte hierzu aber ggf. eine Einschätzung abgeben können.
zu 4) Ehrlich sein, alle Befunde aktuell halten und ggf. die 25 Euro beim Hausarzt lassen für einen ausführlichen Befundbericht der darlegt, warum die eine Stelle ebenfalls ungeeignet ist.
zu 5) mit einem Anwalt, warum dieser hier nicht deutlicher tätig wird ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
zu 2) Bei einer Weigerung dürfte ein Disziplinarverfahren drohen, ggf. bis zur Entfernung aus dem Dienst.
zu 3) Das kann aus den vorliegenden Informationen nicht beurteilt werden, Dein Anwalt sollte hierzu aber ggf. eine Einschätzung abgeben können.
zu 4) Ehrlich sein, alle Befunde aktuell halten und ggf. die 25 Euro beim Hausarzt lassen für einen ausführlichen Befundbericht der darlegt, warum die eine Stelle ebenfalls ungeeignet ist.
zu 5) mit einem Anwalt, warum dieser hier nicht deutlicher tätig wird ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.