Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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Kittyka2
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Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Kittyka2 »

Hallo und Guten Morgen :)

Wie die Überschrift schon sagt, bin ich aktuell noch 34 Jahre und wollte mich beruflich Umorientieren. Ich komme aus den Geisteswissenschaften und hadere schon lange mit meinem aktuellen Berufsfeld.
Meine Umschulung soll in den Bereich Verwaltung gehen. Hier sind vor allem die Ausbildung zur Finanzwirtin oder auch Stadtsekretärin/Regierungssekretärin interessant. Die Fristen für dieses Jahr laufen aktuell noch und die erfülle ich auch. Die Altersgrenze liegt bei 40 Jahren zum Zeitpunkt der Einstellung glaub ich, insofern bin ich da auch noch drin. Dennoch hadere ich vor allem damit und würde gerne mal eure Meinungen hören, ob im Öffentlichen Dienst tatsächlich noch "ältere" Bewerber genommen werden oder man eher den Nachteil im Vergleich zu jüngeren hat?

Vielen Dank
kittyka
Dienstunfall_L
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Dienstunfall_L »

Ich sehe die Bedarfssituation, entsprechend auch die Altersgrenze, also gehe ich davon aus, dass auch „ältere“ Bewerber gerne „genommen“ werden … mit dem Alter kann eine Ablehnung jedenfalls nicht begründet werden.

An welche Nachteile denkst du?
Du wirst mit 35 zu den Jüngeren im Kollegium gehören, nehme ich stark an.

Viel Erfolg!
bettelmusikant
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von bettelmusikant »

Finde ich auch nicht so wild, setz dich nur mit dem Aspekt Ruhegehalt als Beamtin ("Pension") auseinander, damit du weißt, was eine späte Verbeamtung bedeutet, damit du nicht den allgemeinen Erwartungen erliegst, dass jeder Beamte eine total tolle Ruhestandsversorgung hat. Je später die Verbeamtung erfolgt und je weniger vorherige Zeiten "angerechnet" werden (wovon ich bei dir ausgehe), desto geringer fällt auch das Ruhegehalt aus. Nicht unbedingt weniger als deine momentane Erwartungshaltung aus der Rentenversicherung, aber eben nicht "das gelobte Land" :lol:
Dienstunfall_L
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Dienstunfall_L »

Das gelobte Land. Wo ist das denn überhaupt?

kittyia
Vielleicht hast du ja gar keine großen Rentenansprüche gesammelt, allgemein lassen sich die Fragen des „Lohnens“ nicht beantworten, aber die hast du dir vielleicht noch nicht gestellt. Wenn du noch nicht in einer PKV bist, wird sich diese Frage schnell stellen, auch dazu vor der Entscheidung informieren. Und du schreibst von Ausbildung. Deine Erwartungen abzuklopfen mit der Realität ist ein guter Hinweis. Welche Zeiten an Ausbildung und Erfahrung werden dir anerkannt? Vorherige auch schon? Was erwartest du? Was wird dir zugesichert? (nicht von einem Forum)
Kittyka2
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Kittyka2 »

Ja. Also ich habe natürlich schon einige Jahre gesammelt, wo in die Rentenkasse eingezahlt wurde.
Viel im Gewi-Sektor ist prekär. Oft sind die Stellen befristet, man verdient im Grunde nicht mehr wie jemand, der in A6 oder A7 eingruppiert ist. Ich war naiv und dumm zu glauben, dass ich zu den paar Glücklichen gehöre, die es besser trifft. Ich hatte Unternehmen, wo ich hinter meinem Gehalt herlaufen musste. 1x stand ich sogar vorm Arbeitsgericht.

In der Coronazeit habe ich viele erlebt, wo die Unternehmen Insolvenzantrag stellen mussten, weil die Einnahmen wegbrechen.
So was kann halt immer wieder passieren...gerade auch jetzt bei den hohen Energiekosten...
Ich sehne mich einfach nach einer gewissen beruflichen Sicherheit, regelmäßiges Einkommen...

Ein Studium möchte ich nicht unbedingt mehr machen.
Dienstunfall_L
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Dienstunfall_L »

Wie ist denn dein Ziel eingruppiert oder wie auch immer es korrekt heißt?
Die Rente wird u.U. später mit der Pension verrechnet, kann mir anhand deiner Schilderung nicht so recht ausmalen, dass du dich damit schlechter stellst. Gehst du davon aus, dass bisherige Erfahrung und bisherige Ausbildung anerkannt werden? Wirst du in GKV bleiben (freiwillig gesetzlich dann! Im Bundesland Pauschale Beihilfe möglich?) oder in PKV wechseln? (Familie? Mieteinnahmen nicht ausgeschlossen?) Das will ich nicht aushorchen, sind aber ein evtl. paar Eckpunkte bei der Entscheidung.
Kittyka2
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Kittyka2 »

Also wenn es klappt wäre ich nehme ich mal an in A6 eingruppiert. Das ist wahrscheinlich nicht die Welt, aber ich möchte ja auch nicht unbedingt Karriere machen.
Mir macht vielmehr der Einstellungstest etwas Angst. Eine Freundin hat vor 5 Jahren ebenfalls nochmal ne Beamtenausbildung gemacht und sich überall beworben. Finanzamt, Justiz, Bundesbank, Stadtverwaltung, Verfassungsschutz. Sie wurde bestimmt 15 oder mehr zu Einstellungstests eingeladen, von denen sie meistens danach nur Absagen bekam. Obwohl die Test an sich gar nicht mal so schwer waren, aber dennoch hat es nie gereicht.
Deswegen macht mir das Angst, weil ich nicht weiß, wie die bewerten :(
Letztlich ist sie bei der Bundeswehrverwaltung untergekommen.
Andreak
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Andreak »

Hallo,

Ich habe vor mittlerweile 4,5 Jahren auch noch mal den Schritt gewagt mich umzuorientieren. Ich habe mit 33 noch mal die Ausbildung zur Finanzwirtin gewagt und es nicht bereut. Die 2 Jahre waren stressig, keine Frage. Familie und Co unter einen Hut zu kriegen, waren nicht einfach aber ich habe den Schritt nie bereut und im August winkt meine Lebenszeitverbeamtung.

Ich würde es wagen, was hast du schon zu verlieren.
Kittyka2
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Kittyka2 »

Hi :) Danke für die Antwort.

also ich habe jetzt für einen Online-Einstellungstest einen Zwischenbescheid erhalten, in dem steht, dass das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist und man um Geduld bittet und aufgefordert auf einen zukommt.
Ist das schon mal ein Zeichen dafür, dass man weiter ist?

LG
StaatsdienerNr1
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von StaatsdienerNr1 »

Nein.
Kittyka2
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Kittyka2 »

Aber eine Absage ist es auch nicht?
Ich dachte halt nur, wenn man durchgefallen wäre, hätte man sich den Zwischenbescheid schenken können?!
StaatsdienerNr1
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von StaatsdienerNr1 »

Die sind verpflichtet eine Art Eingangsbestätigung/Bescheid zu übermitteln.
Solange das gesamte Verfahren noch nicht abgeschlossen ist, kann keine Einstellung erfolgen. Erst wenn alle fertig sind und die Reihung erstellt worden ist gibt es Klarheit darüber, ob du weiter kommst oder nicht.
Kittyka2
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von Kittyka2 »

Okay. Aber ich weiß von einer anderen Bewerbung, wo es auch vorab einen Einstellungstest gab, dass es da einen Schwellenwert gab. Hier war es glaub ich 70 %, die man in jedem Fall erreichen musste. Alles darunter erhielt umgehend eine Absage, weil die in keinem Fall genommen wurden.
Alles darüber nahm nach Abschluss an einem Ranking Teil. Die Leute mit den besten Testergebnissen wurden dann zum weiteren Verfahren eingeladen.
Die anderen erhielten dann trotz Bestehens dennoch eine Absage.
Dann ist das beim Finanzamt also ähnlich?
aleXperia
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von aleXperia »

Man kann da sicher stundenlang spekulieren. Am Ende kann dir aber keiner eine sichere Antwort geben und damit ist das ohne nutzen
StaatsdienerNr1
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Re: Beamten-Ausbildung mit 35 Jahren wagen

Beitrag von StaatsdienerNr1 »

aleXperia hat geschrieben: 09.02.2023 22:29 Man kann da sicher stundenlang spekulieren. Am Ende kann dir aber keiner eine sichere Antwort geben und damit ist das ohne nutzen
Amen.
Außer der Sachbearbeiter zu dem Verfahren aus der Behörde liest hier mit.