Guten Tag liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich wende mich hilfesuchend wegen etwas an euch, von dem ich nie gedacht hatte, damit kämpfen zu müssen.
Psychischen Problemen.
Zu mir vorab: Ich bin Landesbeamter der Polizei und 30 Jahre alt, verheiratet ohne Kinder. Ich habe ein wirklich gutes Leben und bisher eine recht steile Karriere gehabt, nun evtl. zu steil...
Seit meiner Beförderung nach A11 habe ich einen Posten mit hoher Verantwortung in einem jungen Arbeitsumfeld übernommen, wo ich (kein Scherz) aufgrund meiner Diensterfahrung von 5 Jahren in diesem Bereich auch als eine Art Ansprechperson für Mitarbeitende und Führung gleichermaßen gelte. Eine Verwendung im höheren Dienst wat auch schon Thema.
Bloß, ich zerbreche aktuell daran. In letzter Zeit haben sich Fehler bei und Kritik an meiner Arbeit gehäuft. Derzeit hinterfrage ich die einfachsten Tätigkeiten, die ich früher quasi nebenbei erledigt habe, aus Angst etwas verkehrt zu machen und großen Ärger zu bekommen. Auslöser war ein recht grober, wenn auch im guten Glauben begangener Fehler, dessen Nachwirkungen mich noch länger begleiten werden.
Leider geht diese Angst nie in den Feierabend und leistet mir derzeit auch zuhause, am Wochenende, sogar im Urlaub Gesellschaft. Dies führt zu Herzrasen, tagelanger Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Panik.
Ich traue mich allerdings bisher mit Ausnahme von (erfolgloser) Selbsttherapie, viel Sport, gesunder Ernährung, nicht etwas dagegen zu unternehmen.
Meine Arbeit würde liegen bleiben, wenige könnten das mal eben übernehmen und ich fürchte mich ehrlich gesagt vor einem Stigma in der Kollegenschaft.
Leider baut sich dieses aber vermutlich aktuell ohnehin schon durch mein zwar weiterhin freundliches, aber auch weinerliches, paranoides Verhalten bei meinen Kollegen auf.
Eigentlich sollte ich derjenige sein, der für die anderen da ist, so wie zuvor auch. Ich kann es aber leider nicht mehr kontrollieren.
Daher habe ich unsere eigenen Beratungsangebote noch nicht genutzt und möchte stattdessen in der nächsten Woche beim Hausarzt vorstellig werden, um zunächst physische Gründe abklären zu lassen und danach ein Erstgespräch bei einem Therapeuten zu bekommen.
Traumlösung für meine Probleme wäre eine Versetzung in einen anderen Bereich, aber die bekommt man leider nicht einfach so, insbesondere dann nicht, wenn die Führung klar gestellt hat, dass man mich unbedingt behalten will. Man will sich ja auch nicht weg-nölen quasi.
Könnt ihr mich beraten, wie ihr mit der Sache umgehen würdet, oder was mich ggf. erwartet, wenn ich offen damit umgehe?
Ich bewerte das ganze derzeit erstmal als eine miese Phase, komme aber seit gut einem Monat aber auch nicht aus ihr heraus. Vertrauenspersonen raten mir "einfach ein dickeres Fell" zu haben, das fällt mir aber sehr schwer.
Vielen Dank
Umgang mit psychischen Problemen in der LaPo
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Re: Umgang mit psychischen Problemen in der LaPo
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ...
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Re: Umgang mit psychischen Problemen in der LaPo
allgemein würde ich deine Beschreibung so deuten, dass du dich dünnhäutig fühlst, empfindlicher gegenüber den alltäglichen dienstlichen Anforderungen. Vielleicht könnte dir ein Coaching helfen. Generell auch eine Überlegung, ob die jetzige Verwendung für dich passt. Du stehst offenbar zwischen Vorgesetzten und deinem Team, das ist immer eine Herausforderung, denn allem kannst du dabei niemals gerecht werden. A11 und höher ist meistens mit Leitungsfunktionen verbunden, nicht jeder ist dafür von seiner Persönlichkeit her geeignet und es gibt in der freien Wirtschaft auch gute Weiterbildungen, wenn man Führungskraft ist oder werden will. Dein Hausarzt kann dir ggf. auch helfen, eine Gesprächstherapie zur Stabilisierung deines Selbstwertes zu bekommen, daher gute Idee, sich dorthinzuwenden. Vorbeugen ist immer besser als am Ende krankheitsbedingt lange auszufallen.
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Re: Umgang mit psychischen Problemen in der LaPo
Vielen Dank für die Antwort. Ich hatte letzte Woche eine psychotherapeutische Sprechstunde, muss nun allerdings mehrere Monate auf einen Therapieplatz warten und schaue mal, wie ich die Zeit überbrücken kann.Allium hat geschrieben: ↑23.10.2022 17:13 allgemein würde ich deine Beschreibung so deuten, dass du dich dünnhäutig fühlst, empfindlicher gegenüber den alltäglichen dienstlichen Anforderungen. Vielleicht könnte dir ein Coaching helfen. Generell auch eine Überlegung, ob die jetzige Verwendung für dich passt. Du stehst offenbar zwischen Vorgesetzten und deinem Team, das ist immer eine Herausforderung, denn allem kannst du dabei niemals gerecht werden. A11 und höher ist meistens mit Leitungsfunktionen verbunden, nicht jeder ist dafür von seiner Persönlichkeit her geeignet und es gibt in der freien Wirtschaft auch gute Weiterbildungen, wenn man Führungskraft ist oder werden will. Dein Hausarzt kann dir ggf. auch helfen, eine Gesprächstherapie zur Stabilisierung deines Selbstwertes zu bekommen, daher gute Idee, sich dorthinzuwenden. Vorbeugen ist immer besser als am Ende krankheitsbedingt lange auszufallen.
Falls jemand Möglichkeiten kennt, gerne heraus damit!
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Re: Umgang mit psychischen Problemen in der LaPo
Du könntest versuchen, eine Ergotherapie mit psychisch-funktioneller Ausrichtung zu bekommen. Das geht mit einem normalen Rezept vom Arzt und könnte Dir sehr gut tun. Außerdem wirst Du wahrscheinlich auch nicht so lange warten müssen.
Viel Erfolg!
Yanna
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Yanna