Quereinsteiger mit 42. Wie berechne ich die Altersvorsorge korrekt.

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mercutio
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Quereinsteiger mit 42. Wie berechne ich die Altersvorsorge korrekt.

Beitrag von mercutio »

Wie bereits in einem anderen Post angekündigt, habe ich (42, verheiratet, zwei Kinder) ein Angebot (A10/6) zum Quereinstieg in eine oberste Bundebehörde erhalten. Der Posten ist mit A10-A13 bewertet. Ich möchte aufgrund unserer familiären Situation in den nächsten 10 Jahren in TZ 80% arbeiten.

Ich finde die Vorstellung verbeamtet zu werden gut und freue mich auf die Aufgaben auch die ersten Gespräche mit dem Dienstherrn waren klasse.

Aber: ich kann überhaupt nicht gut einschätzen, wie sich meine Entscheidung auf die Altersvorsorge auswirken wird.

Ich weiß, dass meine Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung irgendwann einmal auf die Pension addiert werden und dass die Pension gekappt werden kann, wenn die Summe aus beiden Ansprüchen die Höhe des maximal möglichen Pensionsanspruches übersteigt (was allerdings bei 700 Euro Brutto aus der gesetzl. RV unwahrscheinlich ist).

Welcher Quereinsteiger hat hier Erfahrungswerte? Gerechnet habe ich es schon selber.. aber Lebenserfahrung wäre hilfreich!

Unter dem Strich habe ich mit dem Stellenwechsel gehaltlich kein Plus, sondern eher ein kleines Minus von 100 € netto auf dem Konto.

Stellt sich für mich also Frage nach den Beförderungen und Stufenaufstiegen, um abschätzen zu können wie das in Zukunft finanziell weitergeht. Man hat mir in den Vorgesprächen die tollsten Karrierepfade in Aussicht gestellt. Natürlich nicht schriftlich...
  • wie schnell könnte ich unter idealen Bedingungen A13/8 erreichen? Verbeamtung auf Probe -> Wartezeit ein Jahr, Verbeamtung auf Lebenszeit -> Wartezeit 1 Jahr, dann A11 nach 2 Jahren. Dann ab in die regelmäßigen Beförderungsrunden und bei guter Beurteilung nach einem weiteren Jahr A12 und noch einem Jahr A13? Parallel dazu Stufenaufstieg alle 3 Jahre, wobei auch erst nach einem Jahr Wartezeit nach der Verbeamtung auf Lebenszeit? Mir ist natürlich klar, dass das u.U. länger dauern kann als es im Beamtenrecht theoretisch möglich wäre. Sei es persönlich bedingte Leistung, hausinterne Gründe, leere Kassen wg. Corona, Ukraine, Energie, etc.
  • Was haltet ihr für realistisch bzgl. der Beförderungszeitpunkte? A13/8 bis zur Pensionierung erreichbar? :-D oder sitze ich jahrelang auf dem Posten und hoffe auf eine Beförderung, die dann nicht eintritt?
    • Wie könnte ich mich von der Behörde wegbewerben, wenn sich zeigt dass die Beförderungen nicht so stattfinden wie gedacht? Von A10 auf A11 oder nur von A10 Stellen auf A10?
    Fragen über Fragen und mir macht das Thema etwas Angst, weil es so schwer zu durchdringen ist.

    LG
    M.
AndyO
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Re: Quereinsteiger mit 42. Wie berechne ich die Altersvorsorge korrekt.

Beitrag von AndyO »

67-42= 25 Dienstjahre. Gehobener Dienst also müsste dein Studium wegen Laufbahnvoraussetzung auch anerkannt werden, Macht dann (25x.8) x 2,5 x 1,79375 x ,8 = 36%. Nehmen wir mal an du wirst in der Zeit A12 Erfahrungsstufe 7. Sind dann 5150 * ,36 = 1854 Euro. Knapp über der Mindestpension. Rente kannst behalten bis 71,75% vom Ende deiner Besoldungsgruppe. 5322 Euro * 71,75= 3818 Euro. Wären dann 3818-1854 = 1964 Euro. Die wirst du mit gut 15 Arbeitsjahren nicht haben. Wäre die Rente drüber würde die Pension entsprechend gekürzt. Evtl. Betriebsrente ist nur relevant wenn diese aus einer öffentlichen Kasse kommt. Die Beträge erhöhen sich natürlich mit jeder Besoldungsrunde. Vorher raus ist nicht. Dann wird die Rente 1:1 von der Mindestpension abgezogen bis es mit dem erdienten Anspruch wieder stimmt.
AndyO
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Re: Quereinsteiger mit 42. Wie berechne ich die Altersvorsorge korrekt.

Beitrag von AndyO »

Hier die Formel noch mal mit 10 Jahren Teilzeit wie diese sein sollte:

((10x.8) + 15 + 2,5) x 1,79375 = 46%

Damit wärst bei 700 Euro Rente immer noch weit von ner Kürzung entfernt. Der A12 ist wahrscheinlich, der A13 unwahrscheinlich. Da müsstest du ein Überflieger sein, der alle anderen Exspektanten überholt. Dass ist die Ausnahme.
mercutio
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Re: Quereinsteiger mit 42. Wie berechne ich die Altersvorsorge korrekt.

Beitrag von mercutio »

Danke Dir.

Fragen:
Wieso A12 (ok hältst Du für unwahrscheinlich die A13 zu erreichen. Akzeptiert) aber warum Stufe 7? Endstufe ist 8? Die wäre doch nach den 25 Dienstjahren erreicht.

Mindestpension: verstehe ich das richtig: Egal ob Vollzeit oder Teilzeit , egal ob 80% oder 50%, die Mindestpension i.H.v. 1854 EUR wird nach spätestens 5 Jahren immer -mindestens- ausgezahlt?
AndyO
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Re: Quereinsteiger mit 42. Wie berechne ich die Altersvorsorge korrekt.

Beitrag von AndyO »

mercutio hat geschrieben: 18. Jul 2022, 13:11 Mindestpension: verstehe ich das richtig: Egal ob Vollzeit oder Teilzeit , egal ob 80% oder 50%, die Mindestpension i.H.v. 1854 EUR wird nach spätestens 5 Jahren immer -mindestens- ausgezahlt?
Genau. Wenn deine Rente kommt wird nachgesehen wie viel du davon selbst erdient hast. Den Rest bekommst du bis zu deiner maximalen Rente auf der Pensionsseite gekürzt. Also hättest du 1500 Euro erdient und bekommst dann 700 Euro Rente werden auf der Pensionsseite 354 Euro gekürzt. Das ist der Grund, warum es für die Mindestversorgungsbezieher keinen Anreiz gibt, Rentenanwartschaften zu erwerben.

Und mit den 25 Jahre: Du hast ja noch nicht angefangen.
Gertrud1927
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Re: Quereinsteiger mit 42. Wie berechne ich die Altersvorsorge korrekt.

Beitrag von Gertrud1927 »

Hallo.
Hast dann bis 67 Lj doch 46 % von 5150 = 2369 erdient . Ist doch schon gut über der Mindestversorgung.
Dein fiktiver Höchstsatz gerechnet vom 17 Lj bis zur Pension wird auch 71,75 % erreichen. Das wären 3695.
Kannst also bis 1326 Rente bekommen ohne das sie später angerechnet wird.
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