Weihnachtsgeld nur noch 20% !

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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HansDampf
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Re: Kürzung beschlossen

Beitrag von HansDampf »

MrWork hat geschrieben:Wir Beamten sind und bleiben die Sparschweine der Nation... :cry:
erstma hallo bin neu hier und kein beamter

und über solche sprüche könnt ich mich ohne ende aufregen. Wann wart ihr das letzte mal beim arbeitsamt? Wann hattet ihr dass letzte mal angst gefeuert zu werden?

Leuten die nicht in der freien wirtschaft arbeiten genießen vorzüge die ihr gar nicht mehr zu schätzen wisst. Die Arbeitsleistung ist definitiv nicht die selbe, egal welches amt man aufsucht man bekommt blöde sprüche an den kopf und lange wartezeiten. Ein freies Dienstleistungsunternehmen würde eine solche arbeitsmoral definitiv nicht dulden.

Und das Problem mit der 40 Std. Woche soll wohl ein Witz sein... Ihr seid nicht die einzigsten die dass mit Kind bewältigen müssen. Viele meiner kolleginnen fahren über 60 km einfach zur arbeit sind alleinerziehend und schaffen das.

Da ist wohl das gejammer von euch nicht ganz gerechtfertigt und die von Verdi sind sowieso ein bisschen realitätsfremd!
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Moin HansDampf,

jau, stimmt, der Arbeitsplatz ist ziemlich sicher, jeden Monat kommt die Kohle aufs Konto.
Auch jammern viele Kollegen auf einem Niveau, das bei mir Kopfschütteln verursacht, weil sie ihrem Kiddie kein neues Handy kaufen oder die neueste Designerjeans kaufen können.
Auch gearbeitet wird nicht in der Weise, wie man es von kleinen oder mittelständischen Unternehmen her kennt, eher wie bei Versicherungen oder anderen grossen Unternehmen ;-)
Jau, manches Gejammer geht auch mir auf den Senkel ;-)

Aber:
Wir möchten doch zumindest halbwegs objektiv bleiben ;-)
Der sog. sichere Arbeitsplatz ist auch nur relativ. Ich durfte mit 38 mein Haus verkaufen, wurde aus meiner Heimat gerissen und mich 500km entfernt neu ansiedeln dürfen. Na ja, die Freiheit hatte ich ja, ich hätte ja kündigen können...
Den Beamten gibt es nicht, die Meisten bewegen sich in den unteren Lohngruppen. Wenn man über Beamte moppert, sollte man die Fakten kennen, wie Lohentwicklung, Nachteile des Beihilfe-Systems (was die meisten Beamten abgeschafft sehen möchten), Schlechterstellung im Pensionssystem, Gehaltskürzungen, die nichterfüllte Verpflichtung des Staates, Pensionsrückstellungen zu leisten usw.
Die sich hier zu Wort melden, sind nun eben jene, die zu der unteren Kaste der Beamten zählen und natürlich moppern sie aus ihrer Beamtensicht, wenngleich sie mit den normalen Arbeitnehmern auf einer Stufe stehen, die man an den A... packt.
Die Kaste der Beamten, die sich annoduzemal durch das Abi geschlurt haben und mit fuffich 4.000,- Euronen nach Hause schleppen, die wirst Du hier nicht finden, von den mittelklasse Jurastudenten gar zu schweigen.
Nein, die sich hier melden, sind die Masse der unteren Kaste, die man wie jeden Arbeitnehmer an den Ar... fasst, für die jede Kürzung des Einkommens existenziell sein kann!

Jau, am Beamtensystem könnte man auch in meinem Sinne eine Menge ändern, aber bitte dann mit Sachverstand, Wissen und nicht noch auf den kleinen Hansel herum treten!
Wir kleinen Hansels sitzen doch in einem Boot, egal, ob ich Beamter und Du Handwerker oder sonst was bist...

Der Tenor des Threads war ja kürzung des Weihnachtsgeldes...
Nehme doch einfach mal ne Gehaltstabelle, Google ist Dein Freund, A8 (dazu brauchst Du ein paar Jahrzehnte) ist die obere Grenze der unteren Kaste, mit drei Kindern. Ziehe hiervon Steuern und Krankenkasse ab. Vergleiche dies mit allen Sozialleistungen eines armen Hartz IV-Empfängers. Dieser bekloppte Beamte geht bestenfalls für 200 Euronen im Monat arbeiten!

Grüsse,
Mikesch

P.S.
Die VW`ler kamen von 40, 38 über 35 auf 28 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Nun sollen sie wieder 35 Stunden arbeiten. Ein Aufschrei der Gewerkschaften, ach die armen VW`ler, bekommen ja auch nur freies Autowaschen und Benzin und sonstige Nebenleistungen.
Wo bleibt da der Aufschrei ob der Privilegierten? Ne das sind ja arme Werker! Man besehe sich mal die VW-Gehaltstabelle an, der Tarif für ne Putzfrau ist ne Ohrfeige für jeden Handwerker!
Dann hätten wir da noch die öffentlicht rechtlich Fernsehanstalten, Versorgungsunternehmen usw.
Ne, ich will nicht zum Klassenkampf aufrufen, aber immer die Kirche im Dorf lassen und Missstände mit Sachverstand angehen, ohne auf eine Gruppe rum zu hacken.
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arme Sau
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Beitrag von arme Sau »

HansDampf hat geschrieben: hallo bin neu hier und kein beamter

. . .
Schön das sich ein Aussenstehender hierher verirrt hat.
Berichte doch mal aus Deinem Leben (ausserhalb der Verwaltung).

HansDampf hat geschrieben: Ein freies Dienstleistungsunternehmen würde eine solche arbeitsmoral definitiv nicht dulden.
Hmm, dem kann ich so nicht zustimmen. Zumindest nicht wenn ich nicht weiss worum es Dir hier konkret geht!

War heut morgen beim Bäcker.
Mußte fünf Minuten warten, bis die Angestellte sich aus Ihrer Küche in den Verkaufsraum bewegt hat. Und sagt dann mal flapsig "Hi" zu mir. Gut könnt ja nett gemeint gewesen sein und vielleicht wollt sie mich nur näckisch anmachen, aber ...

Und so könnt ich dir Stundenlang weiter erzählen.
Z.B. Von dem "Gaswasserinstallateur"MEISTER" der mir den Wasserzähler mal eben falschrum eingebaut hat, oder mir meine Küchenarbeitsplatte, beim versuch eine Spüle einzusetzen, zersägt hat. O-Ton Gaswasserinstallateur"Meister" ...Bin ja kein Tischler.

Und, und, und!

Ja natürlich, die "Unkündbarkeit" ?!
Die ist auch nicht mehr dass was sie einmal war, ob Du´s glaubst oder nicht.
Oder hast Du noch nichts von dem Kollegen auf dem Frankfurt Flgh. gehört ??
Meldet einen Schmuggel von Rüstungsmaterial und weil "sein" Dienststellenleiter davon nichts hören will, direkt an das Zollkriminalamt (ZKA).
Der Schmuggel konnte unterbunden werden und der Kollege war seinen Job los !!! Ging auch durch die Presse.

Frau Simonis (ehemals Ministerin in SH) wollte weg von den Beamten! Angestellte im öff. Dienst sollten den Job genauso gut machen. Die Idee fand ich gut! Und, was ist passiert? Kurz vor Ihrem Regierungsende lenke Sie den Weg wieder hin zum "Verbeamten"

Der Grund ist einfach und für jederman nachvollziehbar.
Beamte sind die billigeren Arbeitskräfte!
In der eigenen Ligislaturperiode kosten sie "nur" ein wenig Geld und wenn die Pension da ist, muss sich ein anderer um die Bezahlung kümmern!
Ja klar, das ist im Endeffekt der Steuerzahler. Aber wenn Du dir das Posting von Mikesch durch gelesen hast müsstest Du inzwischen wissen das dafür Rücklagen gebildet werden sollten.
Du kannst ruhig glauben, davon ist nichts mehr da !!!
HansDampf hat geschrieben: . . .
egal welches amt man aufsucht man bekommt blöde sprüche an den kopf und lange wartezeiten
. . .
Meinst Du im ernst, das die Beamten und Angestellten dort glücklich mit der Situation sind?

Ich arbeite in einem dunklen Loch. Schreibtischlampen gibt es dies Jahr nicht mehr. Dafür ist kein Geld da. Die Kollegen von der Polizei kommen auch mal Papier schnorren, weil´s dort kein´s mehr gibt. Du darfst nur eine bestimmte Farbe als Kugelschreiber verwenden.
Wir werden hier mit umläufen (Papiere zum lesen) zugeballert. Und ob die für dich, als kleinen Beamter, wichtig sind oder in China nen Reisssack umfällt, glaub mir das interessiert Deinen Chef ne Bohne !
Drei - vier Statistiken sind am Tag zu führen. Weist Du wie wichtig diese sind?
GENAU !

Hier HansDampf setzt meine Kritik an Dir an.
Einfach pauschal an einer Berufsgruppe rumnörgeln kann jeder. Und die Beamten sind dazu natürlich predestiniert.
Hast Du den Versuch gemacht, Dich mit unseren Problemen auseinander zu setzten ?

Gruß
arme Sau
Grüne Beiträge sind -Mod- Beiträge, schwarze geben meine "private Meinung" wieder!
---------
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HansDampf
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Beitrag von HansDampf »

hallo nochmal,

vorab der text wird lang :wink:

ich muss zugeben, dass mein post ein bisschen im affekt kam, da ich dieses thema noch in einem anderem forum besprochen habe, es sollte nicht so heftig klingen wie es rüberkam.

Vorab nach der Frage was ich mache, ich war in der Bank hab da ausbildung gemacht die sehr gut bezahlt wurde (650 netto) und bin dann in die Logistik nach Berlin gegangen. In der Bank hatte ich 14 monatsgehälter, vwl zulage sonderkonditionen gab nix zu meckern. In der Logistik war ich in einem sehr großem Konzern der keine Sondergehälter gezahlt hat und ich meine absolut keine, nix weihnachts oder urlaubsgeld geschweige denn vwl oder sowas.

In der Bank wurde ich darauf getrimmt vorm kunden auf die knie zu fallen und alles so rasch wie möglich zu machen, und dass immer mit einem grinsen im gesicht als ob mir die sonne aus dem a.... scheint. Ein Banker muss neben seiner eigentichen tätigkeit psychiater sein, vorallem allwissend und seriös, - seriös war ich mit dem rest hatte ich schwierigkeiten aber ok...

Ich wusste ich kann es nicht bringen, erst einen kaffee einzuschenken bevor ich die kunden bediene, forget it - leider ist dass für die ämter wo ich bin kein problem erstma gemütlich pausen einzulegen und die bürger vor ort auf warteschleife zu setzen. Ähnlich wie beim bäcker obwohl ich nicht weiß warum du warten musstest. War noch nichts fertig gebacken, musste die Bäckerin noch mit ihrer besten freundin storys am tel. bequatschen hat sie eine geraucht, oder gab es probleme. Ihr wisst was ich meine.

Ich erwarte von einem beamten nicht dass er sich zerreisst um mich mit meiner angelegenheit ans ziel zu bringen, aber ich erwarte dass die nicht mit einer dreistigkeit ins hinterzimmer geht und mich abwarten zu lassen bis der kuchen alle ist. Ich bezahle ja auch geld dafür. Dass dem Beamten vor mir der Preiskatalog völlig schnurz ist und da einfach eine summe genannt wird die irgendwo drin steht möchte ich in so einem moment nicht wahrhaben... diese person ist schuld an meinem leiden, auch an der ewigen wartezeit und auch was man sonst noch alles vorwerfen könnte...(Ihr wisst wie ich dass meine, es ist kein angriff nur eine schilderung meiner emotionen)

Um es mal klar zu sagen... Mir ist klar dass die beamten ein ausführendes organ sind die auch nur nach vorschrift und richtlinien arbeiten, dafür will ich niemanden an bein pinkeln, aber die sache kocht hoch wenn einfach nichts vorwärts geht und eine pause nach der anderen eingelegt wird. Oft hatte ich auch das Gefühl dass Beamte nur da sind um mir zu sagen was nicht geht aber wieviel es kosten würde.

Und der eigentliche Kern ist, momentan beneide ich euch nicht wirklich, die festgefahrene bürokratisierte politik die eure arbeit vorschreibt macht mich wahrscheinlich genauso fertig wie euch, dennoch bekommt ihr euer gehalt pünktlich, der staat nimmt neuverschuldungen auf sich um solche aufwendungen mitzufinanzieren. Ein Unternehmen in dieser Finanzmisere würde entweder keine Gehälter mehr zahlen oder alle rauswerfen. Davon seid ihr noch einigermaßen gefreit.

Arme Sau: Egal wo Business betrieben wird und geld gemacht wird stinkt es automatisch...Dass mit dem unterbundenen schmuggel ist für mich auch ein skandal, ABER wer seinen Chef in der Weise hintergeht muss mit konsequenzen rechnen, dass ist bei euch so, dass ist bei mir so. Egal ob richtig oder falsch (hier war es eindeutig richtig) diese entscheidung zum einschreiten trifft der chef, daher war derjenige taktisch unklug. (Es ist die traurige realität aber man kann sie nicht einfach verleugnen)

Über die Höhe der Gehälter kann ich nicht viel sagen was netto bei euch rauskommt ich weiß nur dass eure gehälter trotz wirtschaftlich schlechter lage pünktlich ankommt.

Für den schroffen ton anfangs möchte ich mich entschuldigen allerdings denke ich dass man einige punkte nicht von der hand weisen kann.

Gruß

HansDampf
enjoylive
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Beitrag von enjoylive »

Hallo, HansDampf,

Du machst Deinem Namen hier alle Ehre - laß Dampf ab, das ist gut so, denn dafür sind Foren da. Gott sei Dank für "unsere" Politiker. Denn wer hier für sich allein am Computer richtig loslegt, der geht nicht auf die Straße. Gut so ?! Das sind wir Deutschen ! (außer bei Fußball natürlich, da sind die Straßen voll - man kann so schön vergessen dabei ....).

Aber zu uns Beamten. Zufällig beim Aufräumen hab ich ich heute die Begründung gefunden, warum mein Antrag auf Nachzahlung oder Freizeitabgeltung für die jahrenlange Mehrarbeit im Osten der Republik abgelehnt wurde. Darin fand ich einen Satz, der hierher paßt, sinngemäß:
Ein Beamter wird nicht für seine Arbeit bezahlt, sondern deshalb "alimentiert", weil er ein besonderes Treueverhältnis zu seinem Dienstherrn eingegangen ist.

Nun zu Deinem Erlebnis. Vielleicht waren das gar keine Beamten, sondern Angestellte. Denn ich kann mir vorstellen, daß bei städtischen oder lokalen Behörden meist Angestellte arbeiten. Der Begriff "Beamter" wird manchmal auch pauschal für alle Behördenmitarbeiter benutzt.
Wie Mikesch schon schrieb, wir bewegen uns hier im unteren und mittleren Level der Beamteneinkommen. Wir wollen nicht, daß der Frust über Beamte in der Politik auf uns übertragen wird - das finde ich ungerecht. Ansonsten müssen wir hier nicht so ausufernd über Beamte an sich diskutieren, das wird schon von ganz Klugen in anderen Foren zelebriert. Nichts für ungut, aber solche gegenseitigen, oft von wenig Sachverstand provozierten Diskussionen bringen für beide Seiten nichts.
Es ist ja nicht wirklich Neugier und Informationsdrang. Viele Nichtbeamten meinen, sie wüßten alles über Beamte und ihre sog. Privilegien, dabei ist es oft über zehn Ecken Gehörtes oder Bild-Information.
Wir Beamte sind keine Sondergeschöpfe, sondern leben "unter euch" :lol: Wir müssen Rezepte bezahlen und bekommen nichts zurück, wir müssen die erhöhte Mehrwertsteuer bezahlen und werden nicht bei irgendwelchen Sozialabgaben dafür entlastet. Lassen wir das.
Ach so, ich möchte noch was Aktuelles loswerden. Die Gesundheitsreform und die gewollte Einbeziehung der privaten Krankenkassen. Was hierzu von den Polikern in die deutsche Welt hinausposaunt wird, ist Volksverdummung in Reinkultur. Man sollte die Vertreter der PKV hören - das ist einfache Logik und ist Fakt. Alles andere ist wieder eine Speerspitze gegen die privat Versicherten, mithin vor allem gegen die Beamten. Wie gehabt.
arbeite um zu leben, aber lebe nicht, um zu arbeiten
HansDampf
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Beitrag von HansDampf »

richtig ich hab nie zwischen angestellten und beamten an sich unterschieden. für mich sind (waren) alle die für staatl. institutionen arbeiten beamte.

Ich rede speziell von den alltäglichen sachen. KFZ Zulassung, Einwohnermeldeamt, auch Arbeitsamt (und des sind die schlimmsten!) etc. werd nochmal genauer drauf eingehen muss leider weg.

Bis dann


(und ja der name war bewusst gewählt :wink: )
Angelfire
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Beitrag von Angelfire »

Hy HansDampf :) Willkommen bei Beamtentalk :)

Ich habe auch mal einen kleinen Nebensatz. Du hast bewußt die Angestellten und Beamten der Landesämter und Kommunalen Ämter angesprochen. Denn dazu gehören die Dienststellen, welche du erwähnt hast.

Dort ist es teilweise noch katastrophaler, als in Bundesbehörden. Ein Fortkommen ist fast unmöglich. Es sei denn, man hat das richtige Parteibuch. Außerdem werden Jahr für Jahr mindestens 3 % der Stellen eingespart. Die EU sorgt aber dafür das die Arbeit mehr wird. Viele sind einfach frustriert, da sie für immer weniger Geld immer mehr arbeiten müssen. Meine Bekannte bei der Gemeinde bekommt jetzt ergänzende Sozialhilfe. Sie arbeitet 25 Stunden in der Woche und ist alleinerziehende Mutter von 3 Kindern. Aber ihr Job ist ein eigentlich ein Ganztagsjob. Die Arbeit wurde nicht reduziert, nur ihr Gehalt. Deshalb sitzt sie oft noch abends am PC, aber bezahlt bekommt sie das nicht.

Das ist nur eines von vielen Beispielen. Bitte pauschaliere also nicht, sondern suche des Pudels Kern bei den Arbeitgebern. Und der ist bei Arbeitern, Hilfsarbeitern, Angestellten und Beamten gleich. Wir sitzen alle in einem Boot, von ein paar Ausnahmen abgesehen. Und wir werden uns nicht helfen können, wenn wir aufeinander einhacken. Denn das macht unsere Politiker glücklich. Solange wir gegenseitig uns beharken, lassen wir die Politiker während der WM neue Grausamkeiten für alle beschließen.

LG Angelfire
Was du nicht willst das dir getan, das tu auch keinem andren an!
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Mikesch
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Beitrag von Mikesch »

Moin HansDampf,

auch lang ;-)
HansDampf hat geschrieben:ich muss zugeben, dass mein post ein bisschen im affekt kam, da ich dieses thema noch in einem anderem forum besprochen habe, es sollte nicht so heftig klingen wie es rüberkam.
nicht so schlimm :wink:
Von Hauptberuf sind wir ja alle Mensch...
Ich wusste ich kann es nicht bringen, erst einen kaffee einzuschenken bevor ich die kunden bediene, forget it - leider ist dass für die ämter wo ich bin kein problem erstma gemütlich pausen einzulegen und die bürger vor ort auf warteschleife zu setzen.
Wie Enjoylife schrieb, in den Ämtern sitzen so gut wie keine Beamte mehr :wink:

Ich denke, Gurken triffst Du überall an, egal ob auf`m Amt, Bäcker oder sonst wo.
Wenn ich so an meine Erlebnisse in Geschäften oder grossen Firmen denke...
...letzendlich ist es überall gleich.

Mittlerweile häufen sich die schlechten Erfahrungen bei den Firmen und Geschäften, während sich die guten Erfahrungen bei den Ämtern häufen.
Die Beispiele meiner Erfahrungen würden dieses Post sprengen, jedenfalls ist für mich die Tendenz erkennbar, dass in Unternehmen mehr beamtentypische Verhaltensweisen einreißen, während die Beamten zunehmend kundenfreundlicher werden.
Je größer eine Firma ist, desto mehr reißen dort Strukturen und Verhaltensweisen ein, die man eher den Beamten unterstellt, während gerade bei den Behörden ein Umdenken statt findet und Kundennähe groß geschrieben wird.
Nur merkt es auf Grund der Vorurteile kaum jemand.
Wie es Dir ergangen ist, kommt tatsächlich vor, aber ich glaube, dass dies mittlerweile eher die Ausnahme ist.
... dennoch bekommt ihr euer gehalt pünktlich
Das stimmt!
Aber wenn der kleine Beamte so abgezockt wie manch ein anderer wäre, würde er sagen: Leckt mich... und würde Sozi einstreichen!
Um für vielleicht absolut 200 Euronen Dienst zu verrichten muss man objektiv betrachtet doch ziemlich bekloppt sein ;-)
der staat nimmt neuverschuldungen auf sich um solche aufwendungen mitzufinanzieren.
Die nimmt er nicht für die Gehälter auf, sondern für die Pensionszahlungen, die Zahl der Beamten ist definitiv drastisch gesunken!
Hier liegt aber ein Versäumnis zu Grunde!!
Seit den 50`ern ist der Staat verpflichtet, Rücklagen für die Pensionen zu bilden, da die Alimente der Beamten entsprechend gekürzt sind.
Nur hat das nie und nimmer nich eine Regierung gemacht, nu is die Kacke am Dampfen.
Völlig falsch sehe ich es aber an, dieses den Beamten anzulasten!
Ein Unternehmen in dieser Finanzmisere würde entweder keine Gehälter mehr zahlen oder alle rauswerfen. Davon seid ihr noch einigermaßen gefreit.
Rauswerfen?
Schon mal drüber nach gedacht, wer Deine Kinder schulen soll?
Wer für die Sicherheit im Lande sorgen soll, usw.?
Abgesehen davon, dass die Stellen im öD drastisch gestrichen werden...
Die Finanzmisere hat andere Gründe, nur traut sich niemand wirklich ran, diese Probleme an zu gehen!
Dass mit dem unterbundenen schmuggel ist für mich auch ein skandal, ABER wer seinen Chef in der Weise hintergeht muss mit konsequenzen rechnen
Da liegst Du auch etwas daneben...
Wir haben Gesetze, da wird kein Chef hintergangen, die Unterbindung einer Strafverfolgung stellt eine Rechtsbeugung dar!
diese entscheidung zum einschreiten trifft der chef,
Falsch!
Ein Beamter ist bei bekannt werden einer Straftat zum Einschreiten verpflichtet!
Er ist sogar verpflichtet, stellt sich eine Weisung als Rechtswidrig dar, dieser zu widersprechen!
daher war derjenige taktisch unklug. (Es ist die traurige realität aber man kann sie nicht einfach verleugnen)
Das ist allerdings wahr :twisted:
Über die Höhe der Gehälter kann ich nicht viel sagen was netto bei euch rauskommt ich weiß nur dass eure gehälter trotz wirtschaftlich schlechter lage pünktlich ankommt.
Das würde die Sozialhilfe auch...

Unsere Alimente sind aber nicht soooo der alleinige Grund für`s Moppern....
<satiremodus>
Da mache ich vielleicht 45 Jahre Dienst, werde krank und muss ausscheiden. Nu habe ich mit 17 angefangen, bin aber erst 62. Da werden mir fast 10% von der Pension abgezogen, es bleiben knapp 61%, die muss ich aber versteuern und weil ich so alt bin, langt die Krankenkasse auch noch heftig zu. Scheisse, ich vergass, ich habe noch ne Frau, weil die sich um die Kinder gekümmert hat, konnte sie nicht arbeiten. Hätte auch eh keinen Job bekommen, wer nimmt schon ne alte Frau mit vielleicht 40.
Jedenfalls muss ich die auch noch versichern. Ich bezahle ja schon >300 Euro, die Frau noch dabei noch mal 300 Euro. Bleiben von der Pension gerade mal 600 Euro, dabei habe ich doch Karriere gemacht...
Na ja, so schlimm ist es ja nicht, vielleicht schaffe ich es ja, bis 67 zu arbeiten, um meine volle Pension von nunmehr 71% zu erreichen, ist jedenfalls etwas mehr.

Nu, ich bin ja noch jung, erst fuffich un meine Dienststelle macht dicht. Da soll ich nun in einer 500km entfernten Dienstelle meinen Dienst tun.
Da fährt man nich mal so eben nach Hause, also Haus verkaufen, Freunde und Familie verlassen...
...ich könnte ja auch kündigen, aber was habe ich gelernt, was könnte ich arbeiten?
Prima, ich bekomme ja jeden Monat meinen Salär, dafür habe ich ja nur meine Existenz aufgegeben.
Dass ich in den letzten 20 Jahren noch nicht mal nen Inflationsausgleich bekomme habe, dass man mir meine Entlohnung immer weiter kürzt, sind ja nur mittlerweile um 30%, ist ja nur Papperlapapp, könnte ich doch zu Hause bleiben.
Da zockt mich die Beihilfestelle gerichtlich sanktioniert unberechtigter Weise ab mit ner Praxisgebühr, natürlich auch für meine allerliebste Angeraute. Nicht, dass der Krankenkasse dies zu Gute kommen würde, ne der Staat bereichert sich damit.
Irgendwie habe ich die Nase voll...
Schleimbeutel machen die Karriere, Chefs versuchen es mit Gehirnwäsche und dann werde ich auch noch von irgendwelchen Dumpfbacken angepisst, wie toll doch so ein Beamtenleben ist, kann man mich doch nicht raus schmeißen, bekomme jeden Monat mein Geld...

Da sitze ich heulend in der Kneipe, da quascht mich lachend ein Hartz IV-Empfänger an...
...jau, irgend was habe ich falsch gemacht und gelobe Besserung, morgen gehe ich zum Sozi-Amt.
</satiremodus>
Für den schroffen ton anfangs möchte ich mich entschuldigen
Das ehrt Dich, für mich sei es verziehen, ich zolle Menschen Hochachtung, die einen Fehler entschuldigen!
Aber so schlimm war es auch nicht ;-)
allerdings denke ich dass man einige punkte nicht von der hand weisen kann
.
Das stimmt, es gäbe einiges zu ändern.
Ich denke nur, man sollte dann mit Fakten argumentieren und die Diskussionspartner sollten über ihr Metier Bescheid wissen.
Bei die Beamten, unkündbar, pünklich Alimente, geht mit ehrlich gesagt die die Hutschnur hoch, zumal wenn der Kritiker nicht weiß, womit dies erkauft wird oder Fakten einfach unter den Tisch gekehrt werden, weil das nicht ins Weltbild passt.
Scheiß-Schicksale gibt es überall, wir sollten uns dafür hüten, über bestimmte Gruppen her zu fallen, letztendlich sitzen wir kleinen Scheißer alle in einem Boot!

Grüße,
Mikesch
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kommunaler Arbeitssklave
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Beitrag von kommunaler Arbeitssklave »

@ Mikesch:

von wegen 71 % volle Pension !

Ab 2011 sind es nur noch 67 %. Und selbst die sind noch in Gefahr. Laut Kanzlerin Merkel gestern vor dem BDI, können Rentner und damit auch Pensionäre künftig für viele Jahre nicht mehr mit einer Steigerung der Alterseinkünfte rechnen. Die Aufwendungen für die Alterseinkünfte werden danach für die Arbeitnehmer steigen und für die Arbeitgeber l e i c h t sinken. Alles klar ?
Warum sind Beamte unkündbar? Arbeitssklaven kann man nicht kündigen, man kann sie nur verkaufen !
(Verfasser dieser punktgenauen Feststellung leider unbekannt )
HansDampf
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Beitrag von HansDampf »

hmm ok hört sich alles härter als vermutet an. Ich werd mal auf punkte eingehen die mir jetzt hängen geblieben sind.

Zum Fall Rausschmiss Schmnuggel:

Ich glaube Beamte müssen ja hunderte sachen unterschreiben

Allgemeine Pflichten:

- allgemeine Treuepflicht (§ 2 (1) BBG)
- politische Treuepflicht (§ 52 (2) BBG)
- Gemeinwohlverpflichtung (§ 52 (1) BBG)
- Mäßigungspflicht (§ 53 BBG)
- Streikverbot (§ 54 (1) BBG)
- Eidespflicht (§ 58 BBG)

Pflichten bei der Amtsausübung:

- Dienstleistungspflicht (§ 54 (1) BBG)
- Pflicht zur Uneigennützigkeit (§ 54 S. 2, § 70 BBG)
- Neutralitätspflicht (§ 52 (1) BBG)
- Gehorsamspflicht (§§ 55, 56 BBG)
- Verschwiegenheitspflicht (§§ 61, 62 BBG)

Außerdienstliche Pflichten:

- Pflicht zu achtungswürdigem Verhalten (§ 54 Satz 3 BBG)

auf den ersten blick erstma heftig. Korriegiert mich wenn das nur für bestimmte beamtenkreise gilt.

Aber zum thema: Übergeordnete Pflichten sollten erfüllt werden, allerdings wenn mein chef der fall bekannt ist, sehe ich keinen handlungsbedarf mehr für mich. Meine Kenntnisse wurden weitregegeben, und ob nun etwas unternommen wird entscheidet chef oder andere übergeordnete stellen. Mich würde eher interessieren ob der chef desjenigen ein verfahren wegen unterlassener handlung oder sowas bekommen hat. Ich nehme ja mal an dass durch die medienpräsenz ein gerichtsverfahren beschleunigt wurde (bzw. wurde gegen den rausschmiss geklagt?)

So zum Thema Dienstleistungsorientiertheit:

Stimmt ich gehe immer voreingenommen in solche zimmer rein, wenn man auf das schlimmste vorbereitet ist trifft es einen nicht ganz so hart. Vom Gegenteil wurde ich bis jetzt noch nicht überrascht, bin aber auch nicht jeden tag auf behörden also von daher mal schaun was die zukunft bringt.

Und ja bei Unternehmen gibt es schon ähnliche verhaltensweisen (ich hasse es nen Bahnkarte zu kaufen am schalter weil des einfach ne zumutung ist)

dass mit neuverschuldung war falsch ausgedrückt.

Bestimmt wird die jährlich neuverschuldung nicht auf euer gehaltskonto fließen, dennoch muss der staat schulden für seine zinslast ausgeben. Aus welchen einnahmen nun eure gehälter finanziert werden weiß ich nicht aber ein unternehmen in dieser situation würde nicht mehr zahlen schon alleine aus mangelnder bonität was dem staat wohl nicht passiert.

Im öffentlich Dienst war ich ja auch beschäftigt in der Bank ihr wisst dann wohl wo (wenns um geld geht ...) da haben wir keine einschnitte gehabt auch heute ist noch alles beim alten.

Ich muss allerdings sagen dass der Streik im öD für mich völlig unverständlich ist weil eine 40 std. woche hab ich sowieso und es ist mehr wegen überstunden. In einem anderen Post hab ich was von 26 std. woche gelesen aber wegen überstunden ist es wohl annähernd auf ganztag wenn ich dass richtig verstanden habe. Tja wenn eine kürzere arbeitszeit nicht möglich ist würde ich auf ganztagsvertrag umstellen lassen wenn dass möglich ist aber da kann man bestimmt jemanden hindrängen.

Die Situation mit Hartz empfängern seh ich genauso dass da ein massives ungleichgewicht herrscht. Ich bin sehr jung, jemand der diese leistung bezieht lebt besser als ich, da er wohnung gestellt bekommt, ich muss blechen.

Die Pesionssache muss ich sagen kenn ich mich nicht genug aus, wenn allerdings hier ein versäumnis vom staat vorliegt dann ist dass ein absoluter skandal und ich hoffe dass dieses thema nach der nächsten haushaltsdebatte in den medien richtig hochkocht.

Ihr seht ich bin der typische bürger der beamte nur von einer seite kennt, oder kennengelernt hat. Die Posts haben mir zumindest schonmal andere Probleme aufgezeigt die mich ein bisschen schlauer machen. Iss doch auch schonmal was. Unser eins, beschäftigt in der freien wirtschaft war immer neidisch auf kündigungsschutz und keine verzögerten lohnzahlungen...

Aber ihr habt grade ein paar gegengewichte dran geschraubt :wink:

Gruß

HansDampf
enjoylive
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Beitrag von enjoylive »

Ich hab noch was für den AHA-Effekt:
Beamte in den östlichen Bundesländern, die ihr halbes Leben für die Rentenversicherung eingezahlt haben und nun 1991 etwa mit 40-45 Jahren Beamte wurden, sehen ziemlich alt aus im Ruhestand. Nichts da mit 71 oder 61 % Pension - 37-38% sinds und dann noch ein paar hundert € aus der Rentenkasse. Und vielleicht noch große Spareinlagen und Vermögen bilden ? Wie denn, in den max. 20 Jahren bis zur Pensionierung. Also diese Beamten braucht wirklich niemand beneiden ! Die bekommen z.Z. noch nicht mal die 100% Gehalt wie die Kollegen westlich der Elbe und leisten selbstverständlich dasselbe. Kann man da vielleicht einen gewissen Frust verstehen ? Strampeln wie der Frosch in der Milch und es wird keine Butter.
Wie gesagt, wir diskutieren hier nicht über Bauarbeiter oder andere Berufe, wo noch die gleiche Teilung herrscht.
arbeite um zu leben, aber lebe nicht, um zu arbeiten