Vorstellung zum Amtsarzt

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Allium
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Re: Vorstellung zum Amtsarzt

Beitrag von Allium »

du kannst dich immer von einem Anwalt für Beamtenrecht beraten lassen und mit ihm alle Schritte besprechen, wenn es dir so dermaßen schlecht geht, dass du alleine den Schriftverkehr mit deinem DH oder anderweitig nicht schaffst, kann der Anwalt auch unterstützen.
Ich wäre aber vorsichtig mit einer zu schnellen und unnötigen Konfrontation des DH mit deinem Anwalt-, du bist ja erstmal verpflichtet, für deine Dienstfähigkeit auch etwas zu tun, welche Therapiemaßnahmen machst du, steht eine Reha an ect. all das sind völlig berechtigte Fragen deines DH bzw. des Amtsarztes, die du momentan selber beantworten kannst oder?
Du bekommst ja deine Besoldung auch weiter...daher versuche, auch Richtung Wiederherstellung deiner DF zu denken. Gehe zu dem Termin, wenn du zum AA eingeladen wirst und er wird dich evt. auch auf eine mögliche DDU ansprechen sowie Maßnahmen empfehlen, die eine DDU noch abwenden könnten, deine Mitwirkungspflicht ist von enormer Bedeutung.

Reha, BEM, bzw. Laufbahnwechsel ect., sind ja bei dir noch gar nicht versucht worden...eigentlich laufen solche Dinge vor einer DDU oder werden zumindest vom DH und AA mit dir thematisiert.

Ich würde in deinem Fall also erst offiziell einen Anwalt gegen den DH einschalten, wenn man dich gegen deinen Willen versetzen oder ohne die Chance auf eine Reha bzw. BEM in den DDU schicken will und du dich dagegen explizit wehren willst.
Amtskappel
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Re: Vorstellung zum Amtsarzt

Beitrag von Amtskappel »

Hast recht.
Angenommen der AA stellt in seinem Gutachten fest, dass es zur Widerherstellung der Dienstfähigkeit weiterer Maßnahmen bedarf. Also Therapie etc. was ich auch beabsichtige. Wie ich meinen DH kenne, könnte dieser versuchen mich zunächst in den Ruhestand zu versetzen, auch wenn das Gutachten bspw. einen Genesungszeitraum von 6 Monaten in Aussicht stellen würde, was ich mir Stand heute nicht vorstellen kann. Also nach dem Motto "werde erstmal gesund und dann sehen wir mal, wie es mit einer Reaktivierung steht". Zumal ich immer jemand gewesen bin, der Missstände offen angesprochen hat und somit oft und teilweise massiv angeeckt ist. Das System akzeptiert leider nur "Kopfnicker".
Allium
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Re: Vorstellung zum Amtsarzt

Beitrag von Allium »

ja dieses Vorgehen ist zu erwarten...der AA wird empfehlen, wann du wieder bei ihm vorgestellt werden sollst. Wenn der DH dem nachkommt oder du selber einen Antrag auf Reaktivierung stellst, wird sich herausstellen, was passiert...es würde auch Sinn machen, mal andere Mediziner nach einer Prognose zu deiner Arbeitsfähigkeit zu fragen....ich habe festgestellt, dass diese oft ähnliche Prognosen stellen wie der Arbeitsmediziner. Mir hat das geholfen, ruhiger zu werden und die Lage zu akzeptieren. Die Gesundheit ist wichtiger!
Bei bestimmten Erkrankungen ist eben mit erneuten Ausfällen zu rechnen oder auch mit Verschlechterungen, wenn man wieder in dieselbe dienstliche Stress-Situation zurückgeht...und oft wiederholen sich dann nur die alten Probleme, da man sich ja selber durch eine Therapie/Reha verändert, aber der DH bleibt derselbe...eine Teildienstfähigkeit ist zwar auch noch eine Option, aber das muss ja auch besprochen und vom Amtsarzt attestiert werden, -wo soll dieser DP sein, wer wird dich einarbeiten ect., musst du dafür versetzte werden...ist dann wiederum vom DH zu klären...willst und kannst du das alles mit deiner Erkrankung? Würde ich mir gut überlegen,...spreche leider aus Erfahrung...
Klaus1717
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Re: Vorstellung zum Amtsarzt

Beitrag von Klaus1717 »

Wie schon geschrieben nehme dir bei Unsicherheit einen Anwalt, der sich im Beamtenrecht auskennt. Dieser wird dir schon erklären , was du solltest und was nicht. Alles andere ist Spekulation und Halbwissen.
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