Hallo Mikesch,
ich bin bei diesem PBM NL-Verein, stand auf der Zuweisungsliste. Der Betriebsrat hat meine geplante Zuweisung abgelehnt. Der Fall wurde
in der Einigungsstelle verhandelt. Und für den Einigungsvorsitzenden sind bei 20 Stunden und behinderten Kind unter 12 Jahre kein
Hinderungsgrund mir über 4 Stunden Gesamtwegezeit aufzubrummen.
Ich hab mit dem aufnehmenden Betriebsrat heut auch noch gesprochen. Einschränkungen, die in der Zuweisung stehen müssen von der
VCS umgesetzt werden. Wenn dort z.B steht das ich nur an Tag x,y,z arbeiten kann und ich mein Kind bis 15.45 Uhr abholen muß von
der Betreuung, dann muß das berücksichtigt werden. Also mach ich praktisch Tagesdienst. Hab aber bei der VCS keine Gleitzeit (muß
jeden Blödsinn mit den Teamleitern absprechen, wenn ich eher gehen/später kommen oder umgekehrt möchte, weil sich trotzdem
Plusstunden aufkommen, die werden einem ja bei Mehrarbeit trotzdem zugestanden, ziemlich kleinlich finde ich, wenn man eine
gute Besetzung hat, bei Unterbesetzung ist es ja noch etwas anderes, hab ja jahrelang Schichten gemacht). Dann müßte schon der
große Knall an sozialen Einschränkungen stehen, das ich hier überhaupt nicht arbeiten kann. Dann könnte der aufnehmende Betriebsrat
meine Zuweisung ablehnen. Aber es liegt noch nichts konkretes vor in meinem Fall. Aber da gebe ich nicht viel drauf, denn was nicht
paßt, wird bekanntlich passend gemacht.
Wie schön, was ich damals für tolle Arbeitszeiten hatte bei der BA. Mußte zwar viel arbeiten, was mich auch nicht so richtig stört. Auch
waren Überstunden angesagt. Und die konnte ich dann mal nehmen, wenn die Betreuungskraft meines behinderten Sohnes ausfiel. Der
wurde nämlich nach der Schule dort hingefahren. Und bei der VCS habe ich keine Gleitzeit (übrigens hatte ich in meinem alten schicht-
arbeit Gleitzeitanteile) und dann bin ich auf die Laune des Teamleiters angewiesen, ob ich dann übestunden nehmen kann. Bei der BA
war das kein Problem, da war die Arbeit am wichtigsten für den Teamleiter. Nur ich mußte mich abmelden beim Teamleiter und sagen
was noch zu tun war. Den Rest wurde umverteilt und gut.
Ich stelle keine großen Ansprüche an meine Tätigkeiten. Mir ist es eigentlich egal (wenn ich nicht gerade in schwindelnder Höhe arbeiten
muß, nein ich spreche vom mittleren nichttechnischen Dienst) was ich arbeite. Hauptsache ich bekomme Familie, Pflege und Beruf unter
einen Hut. Aber mit einer Gesamtwegezeit von über 4 Stunden kann ich übehaupt nicht leben, sprich behindertes Kind und meine
durch die ganze Umstände damit zusammenhängenden nicht unbedingt sehr gesunden Gesundheitsheitszustand von mir.
Angeblich soll ja in der Zuweisung ja nichts von irgendwelchen Arbeitszeitbereichen stehen, weiß ich aber nicht. wenn das wirklich so
ist wird mancher spätestens vor Ort bei der VCS von den Socken sein, egal ob Single oder berufstätiges Elternteil mit dicken Sozialrucksack
erfahren, was einem da für Arbeitszeiten blühen, wenn man vorher nicht nachfragt. Und darf sein vielleicht bisher beschauliches Leben
radikal umstellen. Dann hat man keine Zeit mehr soziale Kontakte zu knüpfen, Kinder zu erziehen, seine Eltern-/Schwiegereltern zu pflegen,
Hobbys zu haben. Das war bei mir teilweise im Schichtdienst auch so. Und das hat Spuren bei mir hinterlassen. Mein behinderter
Sohn war im Ganztagskindergarten (inkl. Therapieangebote dort) und hatte auch noch eine Tagesmutter. Und jetzt habe ich nur eine
private Person, die sich um ihn kümmert und von der Lebenshilfe geht er in die Ferienbetreuung bis 15 Uhr. Und die Therapien muß ich
auch noch nachmittags mit ihm machen 3x die Woche. Arbeiten kann ich im Umkreis von 30 bis 35 km, also Fahrzeit max. 45 Minuten
inkl. im Stau stehen. Da wo ich wohne, sind die Pendlerparkplätze (kleine Bahnhöfe) schon morgens um 7 Uhr total überfüllt. So kann ich
auch nur Busfahren bis dort hin. Und bis zur VCS 80 km von uns aus. Und ich brauche über 4 Stunden dahin. Also außer privater Betreuungs
person und Lebenshilfe (aber nur in den Ferien) mehr habe ich nicht für meinen Kleinen. Und die Pflege bleibt zu 90 % an mir hängen, weil
mein Mann Schichten geht und er auch Einschränkungen hat (kann seine Hände nur eingeschränkt schwer belasten, knapp an 30 GdB vor
beigeschrammt, Widerspruch wurde abgelehnt lt. Versorgungsamt).
Sorry, wenn ich hier etwas emotional schreibe. Kann nicht immer wie Mr.Spock logisch denken, also immer klaren Kopf behalten. Das soll
hier kein Gejammer sein. Aber ich kann im Moment nicht anders.
LG
Andrea