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Verfasst: 22. Okt 2010, 11:44
von zolltrottel
sorry, 1 mal th, 2mal teh. beim letzten teh war ich 8 punkte hinter der letzten beförderten nummer! freigabe war schon lange da. dann kam im januar/februar der beförderungsstopp.
Verfasst: 22. Okt 2010, 17:38
von Zollkodex-Ritter
Florian Hanebüchen hat geschrieben:Zolltrottel, bei der ganzen Energie, die du in das Thema hineinsteckst, hoffe ich doch, dass du als ZOS mit Abitur ebensoviel Energie in ein Studium neben dem Beruf oder in deine Vorbereitung für den Aufstieg steckst.
10-20 Beiträge in nem Forum in der Freizeit schreibt man mal einfach so nebenbei. Das mit einem Studium zu vergleichen kann auch nur jemand, der -ich vermute mal- nicht 3 Jahre lang fast jeden Abend nachm Dienst im Abendgymnasium gesessen ist oder versucht hat, ein Fernstudium zu absolvieren. Da werden Äpfel mit Kühen verglichen.
Die Rahmenbedingungen für die Bundesbeamten sorgen nicht für luxuriöse Verhältnisse. Andererseits muss man bei der Kritik, die im Prinzip ja auch nicht vollkommen unberechtigt ist, auch mal die Kirche im Dorf lassen. Das ist meine schlichte Aussage.
Bist du denn überhaupt Bundesbeamter? Bist du beim Zoll? Kein Mensch hier im Forum will irgendwelchen Luxus, er will Anerkennung für sehr gut erbrachte Arbeit.
Verfasst: 22. Okt 2010, 17:49
von Zollkodex-Ritter
Florian Hanebüchen hat geschrieben:
ZHS, Hintergrund ist ganz einfach das hohe Haushaltsdefizit. Laut Wikipedia lag es 2009 bei 3,1 % und 2010 bei 4,9 % im Verhältnis zum BIP. Die Grenze liegt bekanntlich bei 3,0 %. Das bedeutet, auch ohne Erhöhung der Sonderzahlung wird mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Das alles wird über Kredite (= Schulden) finanziert.
Wikipedia ist keine Quelle. Heute schon Nachrichten gehört?
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/sta ... it106.html
Deutschland hat die von der Politik willkürlich gezogene Grenze von 3% auch 2009 eingehalten.
Ich habe dem Zoll letztes Jahr mehr als 1 Mio. Euro eingebracht. Das hat übrigens auf unserem kleinen Zollamt jeder getan. Ein Drücken der Besoldung um des Drückens willen muss nicht sein. Im Vergleich zu den Einnahmen, die generiert werden, stehen die in keinem Verhältnis mehr.
Verfasst: 22. Okt 2010, 17:52
von Zollkodex-Ritter
Mikesch hat geschrieben:2000 ist definitiv falsch
Du kennst wenigstens die guten Zeiten.
Ich wurde 1999 mit dem Vorbereitungsdienst fertig. Seit ich dabei bin, habe ich es nie erlebt, dass etwas für die Beschäftigten positives gekommen ist. Jedes Jahr real weniger in der Tasche als im Vorjahr. Mal mehr, mal weniger...
Verfasst: 22. Okt 2010, 18:06
von zolltrottel
@ ritter
bin seit 94 bei zolls. du hast recht. es ging nur noch bergab. aber seit 2000 tat es richtig weh. azv tage weg. urlaubsgeld weg, niedrige abschlüsse, weihnachtsgeld von 86, dann auf 60, jetzt auf 30 % gefallen.und dann gings von 38,5 h auf 41 stundenoche. alleine die erhöhung der wochenarbeitszeit ist de facto eine besoldungskürzung von fast 7 %. und jetzt die verarsche mit den beförderungen. unglaublich.
Verfasst: 22. Okt 2010, 21:31
von Florian Hanebüchen
Mensch Mädels, ich glaube, ihr habt noch immer nicht so ganz verstanden, um was es geht. Niemand hat etwas gegen vernünftig vorgebrachte Kritik. Wenn euch die Absenkung der Sonderzahlung stört, dürft ihr das gerne schreiben. Genauso dürfen die Franzosen auch gegen die Rente mit 62 demonstrieren.
Nur sieht man am Beispiel der Franzosen deutlich, welche Wirkung es hat, wenn man wegen solcher Themen den Untergang des Abendlandes prophezeit. Die Franzosen legen das ganze Land lahm, weil das Rentenalter auf einen Wert gesetzt werden soll, den wir in Deutschland gerne hätten.
Ich möchte auch gerne mehr Geld bekommen. Ich möchte auch befördert werden. Ich finde auch, dass meine Arbeitsleistung nicht ausreichend gewürdigt wird. Das meine ich nicht ironisch. Nein, das denke ich wirklich. Gleichzeitig denke ich aber auch an den Penner, der in der U-Bahn-Haltestelle in der Hundepisse schläft und sich sein Essen vor allen Leuten aus dem Mülleimer fischen muss.
Lasst uns einen Deal machen: Ich erkenne an, dass die Kürzung der Sonderzahlung falsch ist und die Motivation bei den Bundesbeamten senkt. Im Gegenzug versucht ihr, bei aller berechtigten Kritik ein ganz, ganz, ganz klein wenig mehr Bescheidenheit erkennen zu lassen.
Zwei Aktivitäten - einmal gern und einmal ungern
Verfasst: 22. Okt 2010, 22:47
von kurt47
DAS sind die skandalösen unterschiedlichen Tempi bei den Entscheidungen:
Hier war er noch voll aktiv, unser Finanzminister:
In dem entsprechenden Gesetzentwurf der Bundesregierung (17/1878) ist unter anderem eine schrittweise Anhebung der Dienstbezüge um insgesamt 2,1 Prozent und der Pensionen um insgesamt 1,02 Prozent bis August 2011 vorgesehen.
Mit der weiteren Kürzung des Weihnachtsgeldes entgegen der Vereinbarung von 2006 verringern sich die Bezüge der Beamten, Soldaten und Richter laut Koalition im Vergleich zum andernfalls Anfang 2011 eingetretenen Zustand um 2,44 Prozent.
Nach 0- und Minusrunden der vergangenen Jahre als erneut ein Minus!! Die Zeit für DIESE Maßnahme hat sich der Mann genommen.
Er vergisst dabei dass es auch die Beamten des einfachen und mittleren Dienstes trifft, die 25% PKV-Beiträge abdrücken müssen - Tendenz auch hier steigend, demnächst wieder deutlich spürbar, wenn man der Fama glaubt.
Bei der Korrektur der unsinnigen Mehrwertsteuersätze z.B. für Rennpferde oder Hunde- und Katzenfutter versus Babynahrung verließ das tapfere Schwäblein die Durchsetzungskraft oder gar der Wille.
Wie nennt man eine solche Politik? Weshalb also auf die Südosteuropäer und Mittelmeerinsulaner geringschätzig niederblicken?? Dafür gibt es keinen Anlass!!!
Verfasst: 23. Okt 2010, 02:17
von Mikesch
Florian Hanebüchen hat geschrieben:bei aller berechtigten Kritik ein ganz, ganz, ganz klein wenig mehr Bescheidenheit erkennen zu lassen.

Ähnlich waren meine Worte bisher...
Ich sach noch mal, Karre im Dreck, alle rausziehen!
Dann würde ich dich wirklich voll unterstützen!
Du hast recht, wir können eigentlich nichts bekommen, weil nix da ist. Aaaaber...
Das ist so ähnlich als wenn Mama zum Kind sagt: "Heute gibt es nichts zu Essen, Papa muss in die Kneipe..."
Wenn ich die Presse lese, kann ich gar nicht so viel Essen wie ich Kotzen könnte.
Bei den Beamten reden wir über ein paar zig Millionen, verplempert werden Milliarden. Kannst Du mir mal erklären, wo die Billion bleibt, die unser Staat kassiert? Es wird sich über den Volkswillen hinweggesetzt, egal, welchen Strick man wählt.
Über ein Drittel des Bundesetats fließen in den sozialen Haushalt. Wie hoch mag hier der Anteil von Sozialschmarotzer sein, kann mir doch keiner erzählen, das das Geld wirlich benötigt wird. Wer hier erwähnt, man soll Sozialschmarotzer den Hahn zudrehen, ist gleich ne rechte Sau.
Seit der Wiedervereinigung werden die hier doch größenwahnsinnig und müssen überall auf der Welt Krieg spielen. Wo wird mal veröffentlich, was der Afghanistan-Krieg abgesehen der Toten kostet?
Die Liste könnte man endlos fortsetzen...
Seit 1990 sind die Steuereinnahmen exorbitant gestiegen, wo bleibt die ganze Kohle? Das sind 1000 x 1000 Milionen (1.000.000.000.000)!
Trotzdem sind die Gemeinden und Kommunen durch die Sozialsch...e nahezu pleite, da vom Bund nicht genug zu erwarten ist.
Also Ährlich...
Zu sagen, es ist nichts drin, weil nichts da ist, weil die Politkomiker die Kohle anderweitig verplempern halte ich für den falschen Standpunkt.
Manchmal frage ich mich, ab wann die Voraussetungen für einen politischen Ungehorsam gegeben sind und man den Politheinis einen Tritt in den Arsch geben darf.
CU,
Mikesch
...dem ne Beförderung oder ein paar Öcken mehr nicht interessiert, aber trotzdem kotzen könnte.
Verfasst: 23. Okt 2010, 08:30
von Sie nannten ihn Hombre
Florian Hanebüchen hat geschrieben: Gleichzeitig denke ich aber auch an den Penner, der in der U-Bahn-Haltestelle in der Hundepisse schläft und sich sein Essen vor allen Leuten aus dem Mülleimer fischen muss.
Schon geil, was für Vergleiche inzwischen herangezogen werden, um sich selbst in die Tasche zu lügen, dass es uns gut geht...
Die Blickrichtung müsste (gerade jetzt, wo es doch angeblich wieder bergauf geht *hüstel*) nach oben gehen, stattdessen sucht man sich wirklich Beispiele von gaaanz unten. Wenn ich mich mit nem Beamten aus Äthiopien vergleiche, komme ich vermutlich auch ganz gut weg. Nur hab ich da irgendwie andere Ansprüche...
Verfasst: 23. Okt 2010, 10:37
von leonsucher
zolltrottel hat geschrieben:@ ritter
bin seit 94 bei zolls. du hast recht. es ging nur noch bergab. aber seit 2000 tat es richtig weh. azv tage weg. urlaubsgeld weg, niedrige abschlüsse, weihnachtsgeld von 86, dann auf 60, jetzt auf 30 % gefallen.und dann gings von 38,5 h auf 41 stundenoche. alleine die erhöhung der wochenarbeitszeit ist de facto eine besoldungskürzung von fast 7 %. und jetzt die verarsche mit den beförderungen. unglaublich.
Hehey, Da hast Du aber die exorbitante Erhöhung des Eingangsamtes im m.D. von A5 nach A6 zum 01.08.1994 vergessen.........................
Dafür muss man der damaligen Alleinvertretungsgewerkschaft immernoch dankbar sein, weil ein Zollvollzugsbeamter ( gleichzeitig im grenznahen Raum PVB ) somit nur noch 1 Stufe unter den " richtigen " PVB stand bzw. immernoch steht.
Und damit nicht genug, die bis heute jämmerlichen Zulagen der ehemaligen Grenzzöllner im Außendienst erzeugte unter den Innendienstlern ( und von der OPH Ebene geförderte ) derartige Neiddebatten, dass man sie schon von Amts wegen und aus Alimentationsgründen besser beurteilen bzw. schneller befördern müsse, um einen gewissen " Ausgleich " zu schaffen.
So fristet ( bei gleicher Dienstzeit ) der ehemalige Grenzzöllner im SG "C" weiter als ZOS sein Leben, während der Innendienst sich um die ZAI Stellen prügeln darf.
Verfasst: 23. Okt 2010, 10:43
von zolltrottel
F.H. schrieb: "Ich finde auch, dass meine Arbeitsleistung nicht ausreichend gewürdigt wird."
lass mich raten, du bist mindestens zoi? geil!
@mikesch du hast 100 % recht. hab gestern den beamtenhasser nr. 1 im fernsehen gesehen. den hinterladenden bürgermeister von berlin. er ist ja jetzt für dicke lohnerhöhungen! aber nicht im öffentlichen dienst. dass ihn da keiner falsch versteht. hehe. und der vergleich mit nem penner, der in pisse schlafen muss und einem selber als zöllner find ich gut. hat was. ja und zu hartz 4 habe ich meine eigene meinung, die ich besser hier nicht sage. und die beurteilung kann sich die verwaltung sonst wo reinstecken. da hilft nur eins: mach mal pause. letzte woche hatte ich und mein kollege einen plötzlichen anflug von halsschmerzen. man hat unseren oberinspektor derrick noch nie so im amt wirbeln gesehen. der rief natürlich sofort im hza an und wollte verstärkung haben. weil gd und arbeiten, das geht ja gar nicht. der chef sagte, er sei im gd und verdiene ja auch ein bisschen geld und müsste da jetzt durch. es gibt keine verstärkung. es war so geil. das leben kann so schön sein ! früher hätte ich ein schlechtes gewissen gehabt. heute nicht mehr. weil beamte haben kein gewissen! ich auf jeden fall seit 2000 nicht mehr.....
Verfasst: 23. Okt 2010, 16:51
von Zollkodex-Ritter
Florian Hanebüchen hat geschrieben:Mensch Mädels, ich glaube, ihr habt noch immer nicht so ganz verstanden, um was es geht. Niemand hat etwas gegen vernünftig vorgebrachte Kritik. Wenn euch die Absenkung der Sonderzahlung stört, dürft ihr das gerne schreiben. Genauso dürfen die Franzosen auch gegen die Rente mit 62 demonstrieren.
Es geht eben nicht nur um die Sonderzahlung. Wenn die Franzosen mit 62 in Rente gehen, da schiebt der dt. Zöllner noch 5 Jahre Dienst. Seltsame Vergleiche.
Gleichzeitig denke ich aber auch an den Penner, der in der U-Bahn-Haltestelle in der Hundepisse schläft und sich sein Essen vor allen Leuten aus dem Mülleimer fischen muss.
Ich vergleiche mich nicht mit einem Penner...
Lasst uns einen Deal machen: Ich erkenne an, dass die Kürzung der Sonderzahlung falsch ist und die Motivation bei den Bundesbeamten senkt. Im Gegenzug versucht ihr, bei aller berechtigten Kritik ein ganz, ganz, ganz klein wenig mehr Bescheidenheit erkennen zu lassen.
Weil diese Bescheidenheit keine Tugend ist, die in heutiger Zeit gefragt ist. Warum sollen die kleinen die Tugenden haben, die die großen selbst nicht haben?
@ Florian Hanebüchen
Verfasst: 23. Okt 2010, 18:24
von kurt47
Ich möchte auch gerne mehr Geld bekommen. Ich möchte auch befördert werden. Ich finde auch, dass meine Arbeitsleistung nicht ausreichend gewürdigt wird. Das meine ich nicht ironisch. Nein, das denke ich wirklich. Gleichzeitig denke ich aber auch an den Penner, der in der U-Bahn-Haltestelle in der Hundepisse schläft und sich sein Essen vor allen Leuten aus dem Mülleimer fischen muss.
Jeder anständige Mitbürger denkt an an den Penner in der U-Bahn-Haltestelle - zumindest dann wenn er ihn da liegen sieht.
Bei der Verbesserung seiner Situation denke ich allerdings nicht an erster Stelle an diejenigen, die in den letzten Jahren nur 0 - und Minusrunden serviert bekamen
Das hat dann gar nichts damit zu tun, dass ich mir nicht zu schade bin, ihm einen Euro in die Mütze zu legen - nicht abschätzig hinzuwerfen sondern reinzulegen. Wer dies bekennt wird von dieser unserer Gesellschaft auch gern mal abschätzig als Gutmensch bezeichnet.
Man sollte sich viel mehr Gedanken darüber machen weshalb manche Menschen in diese prekäre Situation geraten und weshalb bei uns die berühmte Schere immer weiter auf geht.
Verfasst: 24. Okt 2010, 10:47
von ZHS
Der Vergleich mit dem Penner hinkt:
dem wird mehr Respekt entgegengebracht, als mir am Schalter bei der Postabfertigung.
@florian
die Bescheidenheit lege ich immer an den Tag. Jedoch schwillt bei mir die Halsschlagader an, wenn für die sogenannte Imagekampagne (3 verwarzte Poster) 2,5 Millionen Ocken bereitgestellt werden.
Und was meint ihr, wer als erste Berufsgruppe die 45 Stundenwoche bekommt?
Meine Fresse, ist das ein Karnevalsverein!
der zhs
Verfasst: 24. Okt 2010, 11:17
von leonsucher
ZHS hat geschrieben:
Und was meint ihr, wer als erste Berufsgruppe die 45 Stundenwoche bekommt?
Oooch, in der DDR gabs die 43,75 h Stunden Woche ( allerdings inclu. täglich 15 min. Frühstück und 30 min. Mittag ), da geht also noch was.......................... 8)
