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Verfasst: 1. Jul 2010, 10:43
von Binö
@Kurt47
Und was ist daran neu? Das wissen die Beamten bereits ab Einstellung!
Nur B Zeitungseingebildeten eben nicht!
@ Binö Sorry da muss ich passen
Verfasst: 1. Jul 2010, 10:56
von kurt47
Binö hat geschrieben:@Kurt47
Und was ist daran neu? Das wissen die Beamten bereits ab Einstellung!
Nur B Zeitungseingebildeten eben nicht!
Sorry da hatte ich bisher Informationsdefizite.
Die OECD-Vergleiche habe ich bis 2009 nicht gekannt. ich wusste nur, dass manche Länder den Arbeitsmarkt über den ÖD regeln.
130 000 in der Homeland-Behörde oder junge New Mexicans in die Army.
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Verfasst: 2. Jul 2010, 10:39
von kurt47
kurt47 hat geschrieben:Auch hier kann aus einer ergiebigen Quelle (danke für den Tipp) geschöpft werden. (Medalismus Seite)
Nicht dass jemand meint es sind meine Federn - es war Ludwig Erhard - ein starker Vertreter der Sozialen Marktwirtschaft.
“... So wollte ich jeden Zweifel beseitigt wissen, daß ich die Verwirklichung einer Wirtschaftsverfassung anstrebe, die immer weitere und breitere Schichten unseres Volkes zu Wohlstand zu führen vermag. Am Ausgangspunkt stand da der Wunsch, über eine breitgeschichtete Massenkaufkraft die alte konservative soziale Struktur endgültig zu überwinden.
Diese überkommene Hierarchie war auf der einen Seite durch eine dünne Oberschicht, welche sich jeden Konsum leisten konnte, wie andererseits durch eine quantitativ sehr breite Unterschicht mit unzureichender Kaufkraft gekennzeichnet. Die Neugestaltung unserer Wirtschaftsordnung musste also die Voraussetzungen dafür schaffen, daß dieser einer fortschrittlichen Entwicklung entgegenstehende Zustand und damit zugleich auch endlich das Ressentiment zwischen ‘arm' und ‘reich' überwunden werden konnten. Ich habe keinerlei Anlaß, weder die materielle noch die sittliche Grundlage meiner Bemühungen mittlerweile zu verleugnen. Sie bestimmt heute wie damals mein Denken und Handeln.”
Hat Erhard etwa hier abgekupfert?
Jean Jacques Rousseau (1712-1778) - forderte die Republik. Das Volk war bei ihm die Quelle der Macht und diese nicht übertragbar. Er war der Vertreter der kleinbürgerlichen Demokratie und sah alles Übel im großen Privateigentum, mit dem man sich abfinden müsse, da es unvermeidlich sei. Allerdings sollte es eingeschränkt werden. Er forderte einen unerbittlichen Kampf gegen die übergroßen Besitzer, die kleinen aber wollte er in jeder Hinsicht geschützt wissen.
"Zur Verbesserung der Gesellschaftsordnung ist es nötig, daß jeder genügend besitzt und niemand übermäßig viel hat."
Rousseaus Ideal ist die demokratische Republik des Kleinbesitzes. Seine Theorien spiegeln die Stimmungen der kleinbürgerlichen Schichten wider, die die Vernichtung des Feudalwesens erstrebten, aber die Nöte der kapitalistischen Wirtschaft fürchteten und glaubten, dem zu entgehen, wenn der Großbesitz eingeschränkt werde.
Re: Noch eine Quelle
Verfasst: 2. Jul 2010, 16:18
von Zollkodex-Ritter
kurt47 hat geschrieben:Personalausgaben des Staates prozentual zum BIP im Jahre 2008
Deutschland an letzter Stelle 6,8%
Davor in aufsteigender Reihenfolge:
Lux 7,7%, Austria 8,9%, Niederlande 9,7%, USA 9,9%, Irland 10,2%, Spanien 10,3%, GB 10,8%, Italien 11,0%, Griechenland 11,3%, Belgien 11,9%, Portugal 12,4%, Frankreich 12,7%, Finnland 13,1%, Schweden 15,2%, Dänemark 16,3%
Bei der Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie im eigenen Land stehen die Dänen mit 93% an der Spitze. Deutschland liegt unter 29 Staaten mit 54 Prozent im Mittelfeld.
Quelle:
http://ec.europa.eu/economy_finance/pub ... 534_en.pdf
Weder die erste Aussage, noch die zweite Aussage konnte ich nach intensiver Suche in dem PDF-Dokument finden. Wo steht das denn bitte genau in dem Dokument?
Quelle
Verfasst: 2. Jul 2010, 20:29
von kurt47
European Economy, Statistical Annex, Spring 2008
Zufriedenheit mit Demokratie auch hier
Statistisches Bundesamt , Datenreport 2008, S. 401
Einnahmen des Staates aus der Besteuerung von Vermögen
Deutschland mit 0,9% nur noch unterboten von Tschechien, Slowakei, Österreich und Ungarn.
Beispiel Frankreich 3,6% und das vereinigte Königreich 4,6 Prozent
Quelle: OECD, Revenue Statistics 2007
Mühsame Suche aber es ist der Schweiss des Edlen wert.
Denn: Wissen ist Macht
Re: Quelle
Verfasst: 2. Jul 2010, 21:54
von Zollkodex-Ritter
Endlich mal ein halbwegs nachvollziebarer Beitrag von ihnen. Der erste Link passt nämlich gar nicht zu ihrem Beitrag...
Im Datenreport heiss es auf Seite 401:: "Nach diesem Vergleich rangiert Westdeutschland etwas unterhalb des westeuropäischenDurchschnitts. Wenn man aber nur die großen westeuropäischen Länder heranzieht, dann ist die Zufriedenheit etwa so groß wie im Vereinigten Königreich und größer als in Italien und Frankreich."
Erwähnenswert ist auch noch, dass stupide Zahlenaufführerei und das herauslösen dieser Zahlen aus dem Gesamtkontext keine Erkenntnisgewinn entstehen lässt.
Quellenauswertung
Verfasst: 3. Jul 2010, 12:09
von kurt47
Zufälligerweise rangiert das Land mit den höchsten Personalausgaben (im Verhältnis zum BIP) bei der Zufriedenheit mit der Demokratie an der Spitze.
Da kann man nun sagen "trotz" und man kann sagen "wegen".
Das bleibt jedem selbst überlassen - überlassen mochte ich die Interpretation der Zahlen auch unseren Wirtschaftsweisen. Und von denen hat einer die OECD-Vergleiche und andere statistische Quellen in einem viel beachteten Buch zusammengefasst. Auch die englische Fachpresse erwähnt dieses Werk durchaus mit Hochachtung.
Dass Ihnen das auch suspekt ist, wundert mich nicht, es passt eben so manch einem nicht ins ideologische Konzept. Und in dieser Situation erhebt man sich gerne auch über die Wirtschaftsweisen.
Re: Quellenauswertung
Verfasst: 3. Jul 2010, 13:22
von Zollkodex-Ritter
kurt47 hat geschrieben:Zufälligerweise rangiert das Land mit den höchsten Personalausgaben (im Verhältnis zum BIP) bei der Zufriedenheit mit der Demokratie an der Spitze.
Um Vergleichszahlen zu haben, müsste man nicht das BIP zum Vergleich nehmen, sondern man müsste es in Realtion zum Pro-Kopf-BIP setzen. Man müsste auch berücksichtigen, welche Berufsgruppen überhaupt zum öD gehören, man müsste das ganze dann noch nach der Kaufkraft berichtigen und Faktoren wie die Sozialen Sicherungssysteme berücksichtigen. Das geht nicht nur über ihr Niveau heraus, sondern auch über meines. Es hat seine Gründe.
Das Deutsche Volk entfremdet sich zusehends mit der Politik - Schauen sie sich doch die Parteien an, und wer dort alles aktiv ist - Nicht selten ist dort schon die zweite oder dritte Generation anzutreffen: Papa oder Mama war schon im Gemeinderat, dann geht Tochter oder Sohn auch in den Gemeinderat. Kein anderes System ist hierzulande derart abgeschottet wie die Politik. Das es dann zu einer Entfremdung weiter Bevölkerunskreise kommt, ist klar. Wenn nur der Selbstständige seine Interessen innerhalb politischer Parteien oder verschiedenen Lobbyorganisationen (Verbände, Vereine, Gewerkschaften,...) vertreten, dann braucht man sich nicht wundern, wenn für diese Person individuelle Gesetze gemacht werden. Ich pers. kenne in meiner Partei in meinem Landesverband keinen einzigen Arbeiter, der politisch Aktiv ist. Also ist es der Politik vorzuwerfen, wenn sie ihr eigenes Klientel, oder besseres Wort, ihre Klienten bedient?
In Ländern wie Frankreich geht man auch auf die Straße, aber die dortige Zufriedenheit rangiert noch unter der Deutschen, obwohl dort doch jeder bekommt, was er will?
Dass Ihnen das auch suspekt ist, wundert mich nicht, es passt eben so manch einem nicht ins ideologische Konzept. Und in dieser Situation erhebt man sich gerne auch über die Wirtschaftsweisen.
Diese Zahlen sind ein Abbild der Gesellschaft. Diese ist zunehmend geprägt von Eigeninteressen, fortschreitender Individualisierung und Rückzug in die eigene kleine Welt in den eigenen vier Wänden. Nach aussen wird abgeschottet und ein politisches Leben findet im Spießbürgertum dann statt, wenn wieder bürgerliche Parteien gewählt werden, denn diese Personen wollen durch die Wahl Bevölkerungsschichten zugehörig sein, zu denen sie nunmal nicht gehören. Wenn sie es so wollen, leben wir in einer Art Neobiedermeier.
Schließlich bekommt in einer Demokratie das Volk die Politik die es verdient. Und wenn ich schon bei altklugen Sprüchen bin: Wer zu schlau ist, sich politisch zu engagieren, der muss damit Leben, dass er von Leuten regiert wird, die dümmer sind als er selbst.
Bofingers Quellenauswertung
Verfasst: 13. Jul 2010, 21:52
von kurt47
Wer so viel schlauer ist als der Wirtschaftsweise Bofinger, wer ihn der Falschauslegung von OECD-Zahlen bezichtigt, der sollte ein eigenes Buch schreiben, es veröffentlichen und sich dann der internationalen Wirtschaftspresse stellen.
Wer dann das Prädikat von Economist oder The international Economy bekommt "Bofinger: Ein neuer Star Ökonom in der Tradition Ludwig Erhards." - der kann die Backen aufblasen und dann auch pfeifen.
Wer nur die Backen aufbläst, macht sich zur Witzfigur.