Mr. Pingel hat geschrieben:Ich habe jetzt am Freitag an meinen Personalservice (zuständige Personalabteilung im Bezirksamt) zum ersten Mal die Zustände hier geschildert und um Versetzung gebeten.
Ich schilderte in der E-Mail und in dem anschließenden Telefonat all das, was ich auch hier schon erwähnte.
Nunja...offenkundig war man etwas geschockt, besonders in der Leitung des Personalservice, weil sich jemand traute, solche Defizite in der Aufgabenverteilung usw. überhaupt anzusprechen.
Mir wurde versprochen, das Thema werde priorisiert behandelt und ich erhalte noch im Juli Nachricht über eine mögliche Versetzung.
Ich kann mir nun leider erst mal davon auch nichts kaufen, ich werde mich weiter bewerben auf die wenigen Stellen, die es gibt.
Ich suche auch noch nach ,,sinnvollen" Wegen, andere Perpektiven zu schaffen.
ja, zwischenzeitlich wurde mir eine Stelle im zentralen Fundbüro Hamburg angeboten. Im Grunde nicht schlecht, könnte man denken, wenigstens bemüht sich mein Personalservice. Dahinter steckt aber, dass man für diese Stelle einfach schon seit Monaten jemanden sucht, weil das niemand machen möchte.
Ich war auch interessiert, aber ich habe aus folgenden Gründen abgelehnt:
Die Stelle ist A7 besoldet, also würde sich in der Richtung nichts für mich ändern. Das ist auch für mich nicht ausschlaggebend gewesen, mir ist ja eine höhere Arbeitsauslastung wichtig, einfach das Gefühl, das ich etwas sinnvolles tue und nicht den ganzen Tag im Netz surfe.
Ich kenne aber mehrere ehemalige Auszubildende, die in der Ausbildung im Fundbüro tätig waren und nach deren voneinander unabhängigen Schilderungen tendiert der Anteil an einigermaßen anspruchsvollen Tätigkeiten dort auch gegen 0. Dann kommt dazu, dass es dort natürlich Öffnungszeiten gibt, in welchen Anwesenheitspflicht ist. Im Zusammenhang mit diesen Zeiten bekomme ich keine gescheite Betreuung meiner Kinder mehr hin, es kommen dort auch noch Samstage mit Versteigerungen dazu.
Es wäre etwas anderes, wenn die Stelle A8 gewesen wäre, wobei man dann auch noch auf eine Beförderung warten müsste. Aber dann könnte man sich das überlegen, aber so?! Zumal ich noch mit meiner zuständigen Personaltante gesprochen hatte wegen der Kids usw.
Nun, nach Abwägung und Besprechung dieser Punkte mit meiner Frau habe ich das eben abgelehnt. Nun wurde ein Kollege, der Rückkehrer der Asklepioskliniken (ehemals Landesbetrieb Krankenhaus HH) war und bei uns zeitweise beschäftigt war, dort gegen seinen Willen hin versetzt.
Egal, das Thema ist durch.
Etwas anderes hat sich aufgetan...ich soll nun die Federführung eines neuen IT-Projektes übernehmen. Dort geht es um die Erfassung aller ööfentlichen Flächen meines Bezirks mit einer neuen Software. Im Zuge dessen wird die Wegeaufsicht mit neuen Outdoor-Tablets ausgestattet und so sollen zukünftig alle Straßen, Wege, deren Ausstattung und Schäden erfasst werden, die Aufträge an Fremdfirmen besser und effizienter erstellt werden und eine bessere Kontrolle der Flächen und deren Kosten möglich sein.
Da soll ich nun für die Umsetzung der neuen Software zuständig sein. Dafür gab es gestern mit verschieden wichtigen und unwichtigen Leuten eine Besprechungsrunde. Dabei war auch die zuständige Leiterin der Ressourcenplanung Personal und man sagte, das man dann im Zuge der neuen Aufgaben meine Stelle entsprechend heben müsste und diese Frau stimmte sogar nickend zu.
Ob und wie das nun alles weitergeht, weiß ich noch nicht genau, das Geld steht bereit, die Ausschreibungen liegen bereit, was genau auf mich zu kommt, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Wenn es was vernünftiges wird, freu ich mich. Wenn nicht, dann auch OK. Ich verlasse mich da auch nicht drauf und suche nach weiteren Möglichkeiten. Aktuell gibt es eine neue Stelle A8, die Anforderungen sprechen mich sehr an und ich werde mich dort bewerben. Mal schauen.
Ich werde auf jeden Fall hier weiter berichten.
Gruß Pingel
Aufstiegsstudium 2019...von (ehemals) mD zum gD...wird hart, aber ich freu mich !
aber sonst hast du keine anderen Probleme...
Du bist doch A7 im mittleren Dienst - oder? Und wenn dir eine Stelle mit A7 angeboten wird, dann musst du die auch
annehmen - es sei denn, dass du meinst, dass diese Stelle nicht amtsangemessen ist.
Und ein Fundbüro hat wahrscheinlich Öffnungszeiten bis 24:00 Uhr - ja klar. Und dann musst du einmal im Monat am
Samstag arbeiten - oder alle drei Monate am Samstag.
Das geht natürlich nicht, denn du mit deinem A7-Posten hast natürlich ein Anrecht auf Arbeitszeiten von 08:30 bis
16:00 Uhr. Inklusive 45 Min. Frühstückspause und eine Stunde Mittagspause - und dann natürlich nachmittags noch
eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen - natürlich alles in der regulären Arbeitszeit.
Und du willst uns jetzt glaubhaft erzählen, dir wird eine federführende Stelle im IT-Bereich angeboten - wers glaubt
wird seelig.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und Geduld bei der Suche - und sprech immer schön alles mit deiner Frau
ab, das ist gaaaaaaanz wichtig.
Mr. Pingel hat geschrieben:
Die Stelle ist A7 besoldet, also würde sich in der Richtung nichts für mich ändern. Das ist auch für mich nicht ausschlaggebend gewesen, mir ist ja eine höhere Arbeitsauslastung wichtig, einfach das Gefühl, das ich etwas sinnvolles tue und nicht den ganzen Tag im Netz surfe.
.............
Etwas anderes hat sich aufgetan...ich soll nun die Federführung eines neuen IT-Projektes übernehmen. Dort geht es um die Erfassung aller ööfentlichen Flächen meines Bezirks mit einer neuen Software. Im Zuge dessen wird die Wegeaufsicht mit neuen Outdoor-Tablets ausgestattet und so sollen zukünftig alle Straßen, Wege, deren Ausstattung und Schäden erfasst werden, die Aufträge an Fremdfirmen besser und effizienter erstellt werden und eine bessere Kontrolle der Flächen und deren Kosten möglich sein.
Da soll ich nun für die Umsetzung der neuen Software zuständig sein.
Muhahahaha. das ist ja Ironie pur.
Der Beamte, der nichts sinnvolles zu tun hat und den ganzen Tag im Netz surft soll dafür sorgen, dass Aufträge effizienter erstellt werden.
Brüller.
Da scheint ja im öffentlichen Dienst trotz allen Wehklagens der Beamtenschaft von Arbeitsverdichtung blabla doch noch ordentlich Potenzial zur Verschlankung des Personalapparats vorhanden zu sein.
Mad Max hat geschrieben:Der Beamte, der nichts sinnvolles zu tun hat und den ganzen Tag im Netz surft soll dafür sorgen, dass Aufträge effizienter erstellt werden.
Brüller.
Mad Max, bitte fair bleiben ! Mr. Pingel hatte doch in seinem ersten Beitrag erwähnt, dass er zunächst verwantwortungsvolle Tätigkeiten hatte, diese dann aber wegen (offenbar schlecht geplanten) Umstrukturierungen wegfielen. Dass man dann plötzlich keine sinvollen Aufgaben für ihn hat, kann man ihm nicht vorwerfen.
Mad Max hat geschrieben:Da scheint ja im öffentlichen Dienst trotz allen Wehklagens der Beamtenschaft von Arbeitsverdichtung blabla doch noch ordentlich Potenzial zur Verschlankung des Personalapparats vorhanden zu sein.
Ja, richtig ! Stimmt! Die öffentl. Arbeitgeber machen ja zu gerne Gebrauch davon, insbesondere wenn es um die Laufbahn des mD (hier spez. Verwaltung) geht. Frei gewordene Stellen werden in der Regel dann auch nicht mehr neu besetzt, die Ausbildung wurde teilweise stark zurückgefahren, bzw. eingestellt. Einfachere Tätigkeiten innerhalb des mD bekommen Angestellte (Zeitvertrag / Teilzeibeschäftigte) zugeteilt, höherwertige mD-Aufgaben übergibt man den Koll. des gD. Vielleicht sollte in diesem Zusammenhang auch noch erwähnt werden, dass offensichtlich zahlreiche mD-Stellen den techn. Neuerungen im IT-Bereich zum Opfer gefallen sind.
Schwapau hat geschrieben:Und du willst uns jetzt glaubhaft erzählen, dir wird eine federführende Stelle im IT-Bereich angeboten - wers glaubt wird seelig.
Federführende Stelle = Datenerfassung - anstatt der Feder werden die Daten mit dem PC erfasst.
Schwapau hat geschrieben:Und du willst uns jetzt glaubhaft erzählen, dir wird eine federführende Stelle im IT-Bereich angeboten - wers glaubt wird seelig.
Federführende Stelle = Datenerfassung - anstatt der Feder werden die Daten mit dem PC erfasst.
einige ulkige Antworten hier, aber so ist das eben. Ich antworte mal ein wenig:
@ Schwapau: Was heißt das...ich hätte keinen anderen Probleme? De habe ich ganz sicher.
Ja, ich bin momentan A7. Die angebotene Stelle muss ich überhaupt nicht nehmen, Sie hätten mal meine vorherigen Posts lesen sollen, vielleicht habe ich mich aber auch in eben diesen falsch ausgedrückt. Ich habe beim Personalservice mein Problem der Aufgabenlosigkeit, der fehlenden Motivation deswegen und meine ständige erhebliche Unterforderung beschrieben und um Hilfe gebeten, notfalls mittels Versetzung auf eine andere Stelle mit mehr Aufgaben. Man hat geschaut und hat mir dann als ,,Hilfe" darauf die Stelle im Fundbüro angeboten. Ich war nicht gezwungen, die Stelle zu nehmen, das Ganze lief auch ohne Vorgesetzte o.ä. ab.
Nur, mit dieser Stelle komme ich vom Regen in die Traufe von den Aufgaben her, sie gibt einfach auch nicht viel her. Oder würden Sie gern im Fundbüro arbeiten?
Dann die Geschichte mit den Öffnungszeiten...ich habe nichts gegen Öffnungszeiten, ich habe selbst schon im Kundenzentrum Einwohneramt gearbeitet, das war die beste Arbeit, seit ich Beamter bin und dort ging man am Donnerstag manchmal erst um 20.30 Uhr raus. Ich habe vor meiner Beamtenlaufbahn auch lange Jahre in diversen Fahrradläden gearbeitet, da fängt man im Sommer in der Werkstatt um 7.00 Uhr an und geht um 21 Uhr wieder raus...ohne Pause und auch Samstag. Sie können mir glauben, ich kenne mich also mit solchen Zeiten aus und habe grundsätzlich nichts dagegen. Nur, unter Beibehaltung von A7 ohne mehr gefordert zu werden und dann noch die Zeiten...das habe ich nicht eingesehen, das ist nicht die Art Hilfe, die ich erhofft hatte.
Ihre ironischen Pausen-Kommentare kommentiere ich jetzt mal nicht.
Weiter ist mir keine Stelle im IT-Bereich angeboten worden, das habe ich so nicht geschrieben. Es gibt in Hamburg Wegewarte, die draußen unterwegs sind und ihre einzelnen Reviere abklappern, Schäden aufnehmen, Aufträge an die Firmen vergeben usw. Das Ganze passierte bisher alles mit Stift und Zettel, ab und zu wurde mal ein Foto gemacht. Alles zusammen ergab ein Kuddelmuddel von Aufträgen. Dazu kam, das man immer Flächen, z.B. fürs Mähen so Pi mal Daumen geschätzt hat und danach vergeben hat. Man hat da nie richtig Kontrolle gehabt über die genauen Flächen.
Das Ganze soll nun eben mittels diese Tablets und einer neuen Software passieren, dort werden zunächst per Luftbilder alle Flächen des Bezirks genau erfasst, da ist ein Vermessungsbüro involviert. Die Software wird eingeführt bei uns, mit Daten gefüttert und dann kommen irgendwann die Tablets für die Wegewarte. Dafür gibt es keine neuen Stellen, es kommen einfach für mein Amt diese neuen Aufgaben dazu und die müssen verteilt werden. Ich würde von Anfang an mit der Software zu tun haben, mit der Datenerfassung, mit der Koordination dieser Tablets usw. Wie das genau aussieht, weiß man noch nicht, aber es sind jetzt auch keine Ingenieursaufgaben. Man hat mich gefragt, ob ich mir da diese Aufgaben vorstellen könnte, weil ich schon oft das Problem mit den fehlenden Aufgaben moniert habe und ich ganz fit in grundlegender IT bin und ich habe ja gesagt. Eventuell würde sich damit im Laufe der Zeit eine Stellenhebung ergeben, da wurde nichts genaues gesagt, mehr als A8 wäre damit aber glaube ich nicht drin.
Und ob das dann alles auch wirklich kommt, weiß ich nicht, gesagt und diskutiert wird viel in Behörden, wenn der Tag lang ist.
Dann die Sache mit meiner Frau...ich weiß nicht, ob sie allein leben, wenn ja, dann herzlichen Glückwunsch. Ich jedoch habe nun mal eine Frau und zwei Kinder und bin als Bahn-Pendler jeden Tag aus dem Umland nach Hamburg zu Dienststelle unterwegs, wo ich Vollzeit arbeite. Das Gleiche gilt für meine Frau. Es ist nicht einfach, ohne Hilfe aus der Familie die Betreuung der Kinder zu gewährleisten, da muss man schon seinen Tag ein wenig managen. Und wenn sich bei einem von uns eklatante Änderungen ergeben aufgrund einer neuen Stelle, wo man andere Arbeitszeiten hat, dann ist es eigentlich normal, in einer Partnerschaft diesen Schritt abzusprechen. Oder möchten Sie meine Kinder dann betreuen bis 19 Uhr oder später?
Solche Aussagen wie Ihre kann ich absolut nicht nachvollziehen und finde ich auch nicht komisch.
@ mad max: Ich kenne Ihre Ansichten, was Beamte angeht, ich habe schon einige Ihrer Meinungen hier im Forum gelesen.
Ob Ironie oder nicht, Missstände gibt es im öffentlichen Dienst genau so wie in der Privatwirtschaft. Bei mir im Fachamt gab es vor drei Jahren eine große Umstrukturierung und einzelne Verwaltungseinheiten aus den einzelnen Fachabteilungen wurden zu einer großen Verwaltungseinheit zusammen gelegt. Da hocken nun seitdem 10 Leute mit viel zu wenig Aufgaben rum, davon bin ich einer. Das ist nun so, mehr als das sagen und schreiben kann ich auch nicht, ich bin schon immer niemand, der seine, sorry, Schnauze hält. Natürlich gibt es so wie bei mir viele Ämter und Behördenstrukturen, die man sicherlich deutlich schlanker gestalten könnte, was das Personal angeht. Auf der anderen Seite gibt es aber auch genug Ämter, wo die Leute nicht wissen, was sie zuerst machen sollen, das sind z.B. Arge, Einwohneramt, oder Jugendämter in Hamburg, aber auch viele andere. Und dann von einer generellen Verschlankung des Beamtentums zu sprechen, halte ich für vermessen.
@ schäferhund: Genau diese technische Entwicklung hat auch viele Aufgaben und dementsprechend auch Stellen in der Verwaltung beseitigt. Das Problem ist, das der Personalkörper nicht so einfach von heute auf morgen dezimiert werden kann. Bei uns musste man auch noch tausende Rückkehrer aus den Asklepioskliniken ín der Verwaltung aufnehmen und so sieht das dann eben aus in der Verwaltung.
Federführend...diese Begrifflichkeit erläutere ich nun nicht auch noch ausgiebig...ich denke, mein Text reicht erst mal.
Gruß Pingel
Aufstiegsstudium 2019...von (ehemals) mD zum gD...wird hart, aber ich freu mich !
Die Stelle im Fundbüro (A7) soll u. a. wegen der Kinder nicht angenommen werden.
Sollte die Stelle aber A8 sein/werden, könnte man überlegen. Und die Kinder? *schmunzel*
ich soll nun die Federführung eines neuen IT-Projektes übernehmen... das wurde geschrieben... und das meinte der Vorredner bestimmt mit "Stelle im IT-Bereich".
Alles ein wenig suspekt. Scheint mir eher so ne Art Köder zu sein, dass der Beamte Ruhe gibt... kennt man ja sowas...
Mr. Pingel hat geschrieben:
Da hocken nun seitdem 10 Leute mit viel zu wenig Aufgaben rum, davon bin ich einer. Das ist nun so, mehr als das sagen und schreiben kann ich auch nicht, ich bin schon immer niemand, der seine, sorry, Schnauze hält.
Dann sollten 10 Leute froh sein, Beamte zu sein und nicht entlassen zu werden.
Ernsthaft, permanent labert die Beamtenlobby von zunehmender Arbeitsbelastung, Überstunden etc., da muss es doch irgendwie möglich sein diese "Freizeit" mit sinnvollen Tätigkeiten auszufüllen. Oder geht das nicht wg. "Amtsangemessenheit"?