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Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 12. Apr 2012, 08:25
von Klaus
Der Wechsel von der PKV in die GKV ist gesetzlich ausgeschlossen, es sei denn, man wird wieder sozialversicherungspflichtig.

Zur Chipkarte:

Hilft der Sprechstundenhilfe, da auf dem Chip Name und Anschrift stehen. Dem Patienten selbst kann es eine Hilfe bei einem Krankenhausaufenthalt sein. Man gibt die Karte bei der Anmeldung ab und das Krankenhaus rechnet dann direkt mit der Versicherung ab. Für die Beihilfe bekommt man dann eine 50-Prozent-Rechnung. Das gilt aber nur für die Krankenhausleistung. Die Arztrechnungen bekommt man trotzdem nach Hause. Aber immerhin. Eine kleine Entlastung.

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 12. Apr 2012, 14:00
von Zollkodex-Ritter
Blue Ice Ultra hat geschrieben:Warum soll ich für meinen Brötchengeber für jeden Flitz und Feuerstein in Vorleistung gehen? Ich soll mich dann noch mit der Beihilfe und der PKV wegen unvollständiger Erstattungen rumärgern? Und das ganze dafür das ich vllt. 200 Euro im Monat an Beiträgen spare? Never. Ich zahle zwar mehr an Beiträgen, muss ich aber nicht mit Ärzten rumschlagen die meine Zeit vergeuden, kann in die Apotheke gehen und bekomme für maximal 10 Euro Zuzahlung mein Medikament. Und ganz ehrlich. Ich komme als gesetzlich Versicherter genauso schnell (manchmal sogar schneller) an Termine. Mir ist es den Komfort auf jeden Fall.
Komfort hat man in der GKV auch nur so lange, bis man mal was teures braucht. Meine Mutter hat mit der GKV regelmäßig Probleme: Mal zahlen sie Einlagen aus bestimmten Material nicht, ein halbes Jahr später allerdings dann ohne Probleme. Dann hat ihr Freund das Problem, dass sein orthopädischer Schuhmacher nicht in der Lage ist, gescheite, passende Schuhe herzustellen und die GKV diese aber voll bezahlt, der MDK träge ist und nicht zivilrechtlich dagegen vorgehen will usw. Also in der GKV ist auch nciht alles so rosig, wie du es schilderst.
Bin ich mit meiner Krankenkasse unzufrieden, kündige ich und suche mir eine Neue.
Was aber keine Garantie dafür ist, dass es besser funktioniert als vorher. Bei der PKV hat man Planungssicherheit bezgl. dem, was man bekommt. Die Leistungen der GKV können jedoch -siehe GEsundheitsreform- zusammengestrichen werden.
Ich muss mich auch nicht darum kümmern welchen Tarif ich nehme.
Die GKVen bieten auch unterschiedliche Vertragsgestaltungen bzw. Programme an.
Und das Beste: Alle Beihilfevorschriften sehen auch für gesetzlich Versicherte noch Leistungen vor. Nicht nur bei Pflege (das ist obligat), sondern auch im Krankheitsfall (hier gibt es den Grundsatz: Alles was beihilfefähig ist und von der Krankenkasse nicht übernommen wird, dazu werden Beihilfe gewährt). In NRW führt das dazu das z.B. Krankenhauswahlleistungen (1-Bett-Zimmer + Chefarzt (ggf. einschl. Abdingung!)) von der Beihilfe voll erstattet werden können.
Milchmädchenrechnung, denn das zahlst du durch die höheren Beiträge zur GKV zigfach.

Zudem ändert sich mit der Lebenssituation dein Beihilfebemessungssatz: Als Pensionär musst du z.B. nur noch 20% privat versichert sein.

Zur Vorleistung:
Viele Ärzte und Abrechnungszentren haben ein Zahlungsziel von vier Wochen, einige Ärzte setzen kein Zahlungsziel. Ich habe weder ein Abrechnungszentrum noch ein Arzt angetroffen, der nicht weiss, dass man sein Geld erst holen muss und ggf. nicht mit sich sprechen lässt. Apotheken bieten Stammkunden außergewöhnlich guten Service, Kundenkonten mit längeren Zahlungszielen, ja man bekommt sogar seine Medikamente nach Hause gebracht usw.

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 12. Apr 2012, 14:40
von Johnny75
Würde mir im Leben nicht einfallen, in Vorleistung zu gehen - zumindest nicht bei größeren Beträgen.

Die kleineren "sammle" ich und reiche sie u.U. gar nicht ein (bei der Beihilfe natürlich schon!), wenn die Rückerstattung der PKV größer ausfällt als die Kosten.

Natürlich setzt dies eine gewisse Schnelligkeit bei der Antragstellung voraus ;) Und meine Beihilfe und PKV sind i.d.R. auch recht fix, so dass das Geld nach zwei, spätestens drei Wochen da ist.

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 12. Apr 2012, 17:23
von Klaus
Johnny75 hat geschrieben:Würde mir im Leben nicht einfallen, in Vorleistung zu gehen - zumindest nicht bei größeren Beträgen.
Na, das versuch mal in der Apotheke. Es soll auch teure Medikamente geben. 1.000 Euro plus x. Die musst Du auf den Tisch legen, sonst gibt es nix.

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 12. Apr 2012, 18:54
von Ossikind
Zollkodex-Ritter hat geschrieben: Als Pensionär musst du z.B. nur noch 20% privat versichert sein.
Sicher ?
Ich dachte immer 30 % und 70 % Beihilfe.
Kann mich aber auch irren !

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 12. Apr 2012, 19:59
von sheela
Hallo silesia, die Chipkarte der PKV ist mehr ein Identitätsnachweis.Du bekommst dierkomplette Rechnung und must diese bei der Beihilfe und bei der K-Kasse einreichen. Erst dann hast Du im günstigsten Fall eine 100 % Erstattung. Bedenken muss man auch, das (ab der ich Glaube A7) von der Beihilfe ein Eigenanteil in Höhe von 150 € jährlich veranschlagt wird. Das heißt wenn Du Anfang eines Jahres Rechnungen über 300 € einreichst und ansich erwartest, dass Du 150 € von der Beihilfe bekommst, senden die Dir eine Abrechnung mit 0 € Erstattung. Dies passiert aber nur einmal im Jahr.
LG
sheela

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 12. Apr 2012, 22:27
von Zollkodex-Ritter
Klaus hat geschrieben: Na, das versuch mal in der Apotheke. Es soll auch teure Medikamente geben. 1.000 Euro plus x. Die musst Du auf den Tisch legen, sonst gibt es nix.
Es gibt Apotheken, die stellen am Ende des Monats ne Gesamtrechnung und die akzeptieren auch Kreditkarten...

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 12. Apr 2012, 22:29
von Zollkodex-Ritter
sheela hat geschrieben:HBedenken muss man auch, das (ab der ich Glaube A7) von der Beihilfe ein Eigenanteil in Höhe von 150 € jährlich veranschlagt wird. Das heißt wenn Du Anfang eines Jahres Rechnungen über 300 € einreichst und ansich erwartest, dass Du 150 € von der Beihilfe bekommst, senden die Dir eine Abrechnung mit 0 € Erstattung.
Kommt auf das Beihilferecht des Dienstherren an. Da gibt es unterschiedliche Reglungen.

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 13. Apr 2012, 08:02
von Klaus
Zollkodex-Ritter hat geschrieben:
sheela hat geschrieben:HBedenken muss man auch, das (ab der ich Glaube A7) von der Beihilfe ein Eigenanteil in Höhe von 150 € jährlich veranschlagt wird. Das heißt wenn Du Anfang eines Jahres Rechnungen über 300 € einreichst und ansich erwartest, dass Du 150 € von der Beihilfe bekommst, senden die Dir eine Abrechnung mit 0 € Erstattung.
Kommt auf das Beihilferecht des Dienstherren an. Da gibt es unterschiedliche Reglungen.
Das nennt man Kostendämpfungspauschale.

Bundesbeamte beispielsweise kennen dieses Wort überhaupt nicht...

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 13. Apr 2012, 10:36
von Johnny75
Kennen schon, ich weiß nur gar nicht, was das ist ;)

Beim Bund werden einem lediglich einmal im Quartal (pro Person) 10,- abgezogen als Praxisgebühr-Ersatz.

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 13. Apr 2012, 12:56
von Klaus
In Berlin gibt es die Kostendämpfungspauschale plus Praxisgebühr je Quartal 12,- Euro... :(

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 13. Apr 2012, 15:34
von Ossikind
leonsucher hat geschrieben: Leider ist das Hauptproblem wie schon gesagt der volle Eigenanteil ohne Arbeitgeberbeteiligung, der die Sache finanziell extrem unattraktiv macht.
Der Arbeitgeber bietet nur die für Beamte kostenfreie anteilige Beihilfe an und nichts weiter.
Ständig Beitragserhöhungen, keine vergleichbaren GKV Standardleistungen ( Kur, Heilmittel usw. ), ständig Überprüfungen von Rechnungen bzw. deren Kürzung, bei einem unbekannten Arzt wird man ohne Chipkarte ( die nicht jede PKV rausrückt ) teilweise wie der letzte Öler behandelt ( geht von Sofortkasse über Identitätsfeststellung usw. ), permanenter Zahlungsdruck durch teilweise verzögert bearbeitete Rechnungen da der Versicherte der Schuldner ist und nicht die Kasse usw.
Ansonsten kann ich nur jeden GKV Kunden beneiden, der einfach seine Chipkarte hinlegt und mit Rechnungen nix am Hut hat.
Beim Arzt hab ich außer einigen kürzeren Facharztterminen gar nichts von meiner PKV.
Außer der Arzt denn der erhält dafür keinen einfachen starren Behandlungssatz bzw. ein Kontingent von der GKV, sondern kassiert über mich per Rechnung ohne Mehrleistung den 2,3 - 3,5 fachen Satz, den ich auch noch für ihn eintreiben darf.
Biste mein eineiger Zwilling oder wat ?
Sehe das absolut genauso, stimme 100ig zu, leider !

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 15. Apr 2012, 07:57
von Blue Ice Ultra
Klaus hat geschrieben:Der Wechsel von der PKV in die GKV ist gesetzlich ausgeschlossen, es sei denn, man wird wieder sozialversicherungspflichtig.
Äh ne, wenn die Vorversicherungszeiten erfüllt sind geht das auch so.

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 15. Apr 2012, 08:15
von Blue Ice Ultra
Zollkodex-Ritter hat geschrieben:
Komfort hat man in der GKV auch nur so lange, bis man mal was teures braucht. Meine Mutter hat mit der GKV regelmäßig Probleme: Mal zahlen sie Einlagen aus bestimmten Material nicht, ein halbes Jahr später allerdings dann ohne Probleme. Dann hat ihr Freund das Problem, dass sein orthopädischer Schuhmacher nicht in der Lage ist, gescheite, passende Schuhe herzustellen und die GKV diese aber voll bezahlt, der MDK träge ist und nicht zivilrechtlich dagegen vorgehen will usw. Also in der GKV ist auch nciht alles so rosig, wie du es schilderst.

Dafür habe ich dann den Beihilfeanspruch den ich in solchen Situationen nutzen kann. Außerdem was kann die GKV dafür wenn sich jemand einen schlechten Dienstleister aussucht?
Bin ich mit meiner Krankenkasse unzufrieden, kündige ich und suche mir eine Neue.
Was aber keine Garantie dafür ist, dass es besser funktioniert als vorher. Bei der PKV hat man Planungssicherheit bezgl. dem, was man bekommt. Die Leistungen der GKV können jedoch -siehe GEsundheitsreform- zusammengestrichen werden.

Im übrigen kann ich in der GKV beliebig wechseln, wenn ich mich an die Fristen halte. Möchtest Du als PKVler mit sagen wir 55 Jahren noch die PKV wechseln, ist es keinesfalls sicher das Dich eine andere PKV überhaupt nimmt. In der GKV besteht diese Problematik nicht.
Ich muss mich auch nicht darum kümmern welchen Tarif ich nehme.
Die GKVen bieten auch unterschiedliche Vertragsgestaltungen bzw. Programme an.

Die Tarife in der GKV sind aber nur optional wenn man es denn möchte. Als Standard wird dort ein Beamter / Versorgungsempfänger lediglich ohne Krankengeldanspruch versichert, so dass die optionalen Tarife keine Rolle spielen und für die meisten vollkommen uninteressant sind. Die Programme der GKVen dienen der Qualitätssicherung und sind für die Leute die sie nutzen können / möchten eine gute Sache. In der PKV ist mir nichts vergleichbares bekannt.
Und das Beste: Alle Beihilfevorschriften sehen auch für gesetzlich Versicherte noch Leistungen vor. Nicht nur bei Pflege (das ist obligat), sondern auch im Krankheitsfall (hier gibt es den Grundsatz: Alles was beihilfefähig ist und von der Krankenkasse nicht übernommen wird, dazu werden Beihilfe gewährt). In NRW führt das dazu das z.B. Krankenhauswahlleistungen (1-Bett-Zimmer + Chefarzt (ggf. einschl. Abdingung!)) von der Beihilfe voll erstattet werden können.
Milchmädchenrechnung, denn das zahlst du durch die höheren Beiträge zur GKV zigfach.

Rein rechnerisch ist es etwa Faktor zwei bis drei und nicht zigfach. Die niedrigen Beiträge zur PKV sind für mich aber nicht das Argument. Schließlich ist der Leistungskatalog von GKV und Beihilfe in Kombination wesentlich umfangreicher als bei der Kombination PKV + Beihilfe. Insofern habe ich mehr Flexibilität und die kostet nun mal.

Zudem ändert sich mit der Lebenssituation dein Beihilfebemessungssatz: Als Pensionär musst du z.B. nur noch 20% privat versichert sein.

Also kenne ich das bei Versorgungsempfänger so, das die einen Bemessungssatz von 70 % haben und ergo dann 30 % versichern müssen. Du müsstest dann zwar eine geringere Quote absichern, allerdings waren in den letzten Jahren die Beitragssteigerungen in der PKV höher als in der GKV und das wird auch so bleiben ( Dank: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 47,00.html).

Zur Vorleistung:
Viele Ärzte und Abrechnungszentren haben ein Zahlungsziel von vier Wochen, einige Ärzte setzen kein Zahlungsziel. Ich habe weder ein Abrechnungszentrum noch ein Arzt angetroffen, der nicht weiss, dass man sein Geld erst holen muss und ggf. nicht mit sich sprechen lässt. Apotheken bieten Stammkunden außergewöhnlich guten Service, Kundenkonten mit längeren Zahlungszielen, ja man bekommt sogar seine Medikamente nach Hause gebracht usw.[/quote]

Das ist reine Kulanz und kann sich ändern. Im übrigen bekomme ich meine Apothekenbestellungen auch nach Hause gebracht, das macht ja mittlerweile jede Apotheke bei jedem.

Re: Eure Erfahrungen - GKV oder PKV ?

Verfasst: 16. Apr 2012, 19:13
von Zollkodex-Ritter
Blue Ice Ultra hat geschrieben: Dafür habe ich dann den Beihilfeanspruch den ich in solchen Situationen nutzen kann. Außerdem was kann die GKV dafür wenn sich jemand einen schlechten Dienstleister aussucht?
Weil die GKVen alles, was sie von den Dienstleistern in Rechnung gestellt bekommen, ohne mit der Wimper zu zucken, zahlen? Hier muss der Versicherte aktiv werden, wenn die GKV nicht zahlen soll. Ich als Privatversicherter behalte Geld ein bzw. überweise erst dann, wenn die Hilfsmittel passen.
Im übrigen kann ich in der GKV beliebig wechseln, wenn ich mich an die Fristen halte. Möchtest Du als PKVler mit sagen wir 55 Jahren noch die PKV wechseln, ist es keinesfalls sicher das Dich eine andere PKV überhaupt nimmt. In der GKV besteht diese Problematik nicht.
Jo, wechseln. Weil für alle die gleichen Gesetze gelten. Sehr sinnvoll, mal vom Zusatzbeitrag abgesehen.
Rein rechnerisch ist es etwa Faktor zwei bis drei und nicht zigfach. Die niedrigen Beiträge zur PKV sind für mich aber nicht das Argument. Schließlich ist der Leistungskatalog von GKV und Beihilfe in Kombination wesentlich umfangreicher als bei der Kombination PKV + Beihilfe. Insofern habe ich mehr Flexibilität und die kostet nun mal.
Gut, dann ist es nur doppelt bis dreifach so teuer... für mich ist das schon zigfach.Auch sämtliche Kapitalerträge und andere Einnahmen unterliegen der Beitragspflicht zur GKV. Natürlich gibt es da den Deckel bei knappen 570 Euro Beitrag. Doch wer erreicht das in der PKV? Wieso ist der Leistungskatalog GKV+Beihilfe höher als der Katalog PKV+Beihilfe?
Du müsstest dann zwar eine geringere Quote absichern, allerdings waren in den letzten Jahren die Beitragssteigerungen in der PKV höher als in der GKV und das wird auch so bleiben
Ich gehe davon aus, dass ab 65/67 bei mir die Kostendämpfungspauschale, die ich jetzt mit den Beiträgen bezahle, zum tragen kommt, zudem fallen dann ja 2/5 des Beitrags weg. In die Zukunft kann allerdings niemand von uns sehen.
Das ist reine Kulanz und kann sich ändern.
Kulanz, ja, aber das ist keine Einbahnstraße. Ich kann das vor Behandlungsbeginn aushandeln. Bis ein Arzt Geld von der GKV bekommt, geht mehr als 1 Monat ins Land...