Naja, ob man nun den Kopf einzieht und sich aufs private konzentriert oder sich den Kopf einrennt, weil man was ändern will, ist sicher eine Frage der persönlichen Erfahrungen. Glücklich wird jeder anders.
Ich habe allerdings den Verdacht, daß die Verwaltung sehr dankbar ist über jeden, der einfach schnell seine Arbeit macht und nichts dafür fordert oder sich zufrieden gibt - womit und warum auch immer.
Meine Erfahrung ist, daß man ab einem gewissen Punkt kaum eine andere Wahl hat, als nach oben zu nerven, auf Zehen zu treten, Krawall zu machen etc. denn manchmal werden Beförderungen und Prämien vergeben, einfach damit jemand endlich mal Ruhe gibt. Vorgesetzte sind Menschen und Menschen mögen keine Nerverei...
Muß hier leider gestehen, daß ich nicht der Typ dafür bin und auch nicht die Nerven für Dauerkrawall habe, aber ich kenne Kollegen, die damit sehr erfolgreich vorwärts kommen.
Ich habe für mich auch eher die Variante gewählt: ich arbeite, wie ich beurteilt werde und hebe mir Energie und Nerven für mein Privatleben auf. Ich hatte Jahre dabei, da hab ich mir als A6 und A7 (nach 8 Jahren
) voll den A... aufgerissen und dann mein e.d.A. abgeholt. Das mach ich nicht mehr!!! Ich kann mir ausrechnen, daß ich mindestens drei, vier Beurteilungen knicken kann, bevor es mal im Ansatz was brauchbares gibt. Egal ob ich keule wie blöde oder es ruhiger angehe. Also kann ich die nächsten 10 Jahre erstmal die Bremse anziehen. Das gilt um so mehr, als ja nun mit Kriterien zur Person bei der neuen Art der Bewertung eh nur das Nasenprinzip legalisiert wurde.
Natürlich bedeutet Bremse nicht, daß meine Kollegen meine Arbeit machen müssen. Nur mir ist jetzt egal, ob wir unterbesetzt sind oder nicht. Ich mache MEINE Arbeit und nicht mehr. Und unser SGL mit seinem A 14 kann sich um mehr Leute kümmern. Das ist SEINE Arbeit.
Da ich meine Arbeit durchaus mag, gefällt mir diese Scheuklappenart nicht, aber die wollen das doch so haben. Andernfalls würden sie ja mal dazu übergehen, tatsächlich zu honorieren, wenn man sich den A... aufreißt, statt die Prämien und Punkte an Krawallmacher oder (noch schlimmer) Schauläufer zu verplempern.
Nur das erfordert von Vorgesetzten natürlich fachliches Wissen, um das einordnen zu können. Ein Volljurist als SGL macht ja viel her, aber fachlich kann man dem natürlich mit etwas Geschick schnell die simpelste Tätigkeit als Mammutaufgabe verkaufen und sich teurer verkaufen, als man ist.
Lange Rede, kurzer Sinn:
ärgert euch nicht so viel über den ganzen Mist!!! Das Leben ist zu kurz, um der Arbeit zu viel Bedeutung zu geben. Macht eure Arbeit so, daß ihr euch dabei im Spiegel ansehen könnt. Vergesst nicht: Beurteilungen sagen immer auch viel über den, der beurteilt.
Guts Nächtle an die ganze Gemeinde!
Euer Früchtchen