Dienstunfähigkeitsversicherung und Krankheitshistorien

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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martha71
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Dienstunfähigkeitsversicherung und Krankheitshistorien

Beitrag von martha71 »

Hallo zusammen,

lese hier schon länger interessiert mit und hätte nun selbst eine Frage bzgl. Dienstunfähigkeitsversicherungen und deren Gesundheitsfragen. Vielleicht befand sich ja jemand in einer ähnlichen Situation oder kennt jemanden, wo es ähnlich war.

Der Fall ist folgendermaßen: Person A war 2022 aufgrund von psychischen Krankheitssymptomen beim Hausarzt, danach beim Neurologen und zusätzlich beim HNO Arzt. Krankheiten wurden keine festgestellt, d.h. keine negativen Befunde vorhanden. "Lediglich" ein zu hoher Stresspegel wurden vermutet. Dennoch wurde, auf Wunsch von Person A, vom Hausarzt ein Attest für den Dienstherren bereitgestellt, in welchem eine dringende Herabsetzung der Arbeitszeit angeraten wurde.

Person A hat mittlerweile das Leben soweit wieder im Griff und arbeitet auch seit über einem Jahr wieder in Vollzeit. Fehlzeiten kaum vorhanden, Arztbesuche nur wegen Grippe und Impfungen. Dennoch hat Person A, nach eigener Beobachtung und laienhafter Meinung, Gemütsschwankungen, die deutlich über ein normales Maß hinausgehen.

Jetzt zur eigentlichen Problematik: Person A möchte erneut zum Arzt, um über die Problematik zu reden. Der Ausgang dieser Gespräche ist völlig offen. Gleichzeitig möchte Person A aber auch eine vernünftige Absicherung für den Fall einer hoffentlich niemals eintretenden Dienstunfähigkeit. Die Gesundheitsfragen der in Frage kommenden Versicherungen beziehen sich auf die letzten 5 Jahre. Im Jahre 2027 hätte Person A keine ärztlichen Einträge mehr bzgl. der in 2022 behandelten psychischen Symptome.

Die Frage nun: Ist es unredlich oder sogar rechtlich problematisch, wenn Person A sich bis 2027 weiter durchschlägt (a la "stell dich nicht so an"), dann eine DU-Versicherung abschließt und anschließend erst wieder zum Arzt geht?

Würde mich über Rückmeldungen freuen.

Vielen Dank!
Roderick
Beiträge: 1
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Re: Dienstunfähigkeitsversicherung und Krankheitshistorien

Beitrag von Roderick »

Ich würde es so sehen. Du begehst 2027 bzw. später keine vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung, da der Zeitraum überschritten ist der abgefragt wird. Ist es unredlich, aus moralischer Sicht, definitiv. Ist es unredlich aus persönlicher Sicht, definitiv, aber wen außer dir interessiert es? Solltest du wirklich DDU gehen bzw. vorher länger krank sein, wirst du ganz schnell merken dass eine heiße Kartoffel eher angefasst wird als du. Ich merke es momentan selber. Klar, es kann immer anders kommen, aber ich habe es auch mehr als einmal in meinem Umfeld mitbekommen. Du solltest also alles in deiner Macht unternehmen um dich selber abzusichern! Vor einem Jahr hätte ich noch ganz anders darauf geantwortet, aber wenn man erstmal merkt wie man behandelt und alleingelassen wird, ändert sich die Meinung ganz schnell.....

Das Zauberwort dass du suchst nennt sich anonyme Risikovoranfrage. Such dir einen Makler, je nachdem zahlt halt seinen Stundensatz, gib ihm all deine Informationen und lass ihn bei allen Versicherungen eine Anfrage stellen. Da du das anonym machst, hast du keine Probleme. Vielleicht hast du Glück und eine der Versicherungen sagt, jo, passt und versichert dich, vll.t mit einem kleinen / mittleren / großen Aufschlag, wirst du sehen, oder ganz normal. Dann hättest du sogar potenziell 2025 schon eine Versicherung.

Mich würden mal die Versicherungen interessieren, die nur 5 Jahre abfragen.

Vielleicht ist das hier ein wenig informativ für dich:

https://www.worksurance.de/berufsunfaeh ... ausel.html
martha71
Beiträge: 2
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Re: Dienstunfähigkeitsversicherung und Krankheitshistorien

Beitrag von martha71 »

Roderick hat geschrieben: 11. Jun 2025, 23:14 Solltest du wirklich DDU gehen bzw. vorher länger krank sein, wirst du ganz schnell merken dass eine heiße Kartoffel eher angefasst wird als du. Ich merke es momentan selber. Klar, es kann immer anders kommen, aber ich habe es auch mehr als einmal in meinem Umfeld mitbekommen. Du solltest also alles in deiner Macht unternehmen um dich selber abzusichern! Vor einem Jahr hätte ich noch ganz anders darauf geantwortet, aber wenn man erstmal merkt wie man behandelt und alleingelassen wird, ändert sich die Meinung ganz schnell.....
Vielen Dank für deine aufschlussreiche Rückmeldung; die Website habe ich in meinen Bookmarks gespeichert.

Den Teil im Zitat oben mit der heißen Kartoffel habe ich inhaltlich nicht ganz verstanden, vielleicht kannst du das nochmal erklären? Wer behandelt einen wie genau? :?: :?

Lieber Gruß!
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