Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

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Kringel
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Kringel »

Siggi09 hat geschrieben: 24.07.2024 17:42 Und sollte es dann doch noch mal mit dem ER weiter gehen, weil die Telekom den großen Kehraus haben möchte, dann müsste die Sperre aufgehoben werden. Damit dürften binnen eines Jahres - wenn man entsprechend Budget bereit stellt - der Restbestand an Beamten mindestens zu halbieren sein.
Hallo Siggi09 !

Am 31.03.2024 gab es knapp ca. 6000 beurlaubte Beamte (lt. VDFP e.V.)
Meine Vermutung: davon sind bestimmt mehr als die Hälfte in gesperrten Bereichen, vielleicht sogar zwei Drittel 🤷🏻‍♂️
Somit liegst du nicht schlecht , dass man bei einer Aufhebung der Sperre eine größere Anzahl abbauen kann.

Gruß Kringel
Derrick
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Derrick »

Wenn die Telekom ihren Personalabbau zeitnah erreichen will, müssen irgendwelche Programme her. Letztens wurde mal gesagt, dass man bis 2028 etwa 20% des Personals abbauen will. Die 20% in 4 Jahren wären nochmal eine Steigerung zu den 20% in 5 Jahren (2018-2023). Das geht dann nur über Abfindungen oder eben Vorruhestand. Vielleicht funktioniert das mit der ganzen Automatisierung und KI oder Out/Nearshoring dann aber doch nicht so und man braucht das Personal noch etwas länger.
Kringel
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Kringel »

Iltisschnurri hat geschrieben: 18.07.2024 08:29 Servus,
also gestern war unser Personaler auf Standortbesuch.
Dieser meinte: "Mittelfristig werde bei der Telekom in Deutschland der Personalabbau
so zwischen 20% und 30% betragen, das wären bei jetzt 78.000 Beschäftigten so grob
um die 20.000 Beschäftigte". Mit der natürlichen Fluktuation bekommen wir das nicht
hin. Daher rechne ich schon wieder mit den Instrumenten ATZ bzw. ER",...
In unserem Bereich sollen dieses Jahr jedenfalls 7% abgebaut werden, so der Plan.
Plan Telekom: In 2025 sollen unter 10.000 Beamte im Unternehmen sein, in 2027 dann
nur noch unter 5.000 Beamte.

Gruß
Iltisschnurri

Hallo Derrick !

Iltisschnurri hat diese Info (siehe oben) über den geplanten Abbau eingebracht.
Hier ist sogar die Rede von „mittelfristig“ 20% bis 30% !

Gruß Kringel
Derrick
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Derrick »

Kringel hat geschrieben: 25.07.2024 00:53
Hallo Derrick !

Iltisschnurri hat diese Info (siehe oben) über den geplanten Abbau eingebracht.
Hier ist sogar die Rede von „mittelfristig“ 20% bis 30% !

Gruß Kringel
Hallo Kringel,

das "mittelfristig" ist ja nicht so genau definiert. Es sieht aber so aus, als dass die Telekom die nächsten 4 Jahre je im Schnitt 4.000 abbauen will. Was danach kommt ist natürlich Spekulation. Man will auch sicher die Älteren und Teuren abbauen, es geht ja immer mehr um Automatisierung, Programmierung u.ä, die rein handwerklichen Fähigkeiten der Alten sind ja nicht mehr so gefragt, hier gibts ja dann Outsourcing.

Meine Meinung (die nicht stimmen muss) ist, dass die Telekom ein eigenes Programm machen wird, wenn die Regierung der Verlängerung des ER nicht zusimmen würde. Die ATZ bedeutet ja, dass die Telekom noch lange Jahre die Beamten verwalten muss, auch in einer passiven Phase. Mich hätte dann die Telekom bei ATZ noch fast 12 Jahre in ihren Büchern. Ich vermute stark, dass die Telekom das Thema mit den Beamten schon früher erledigt sehen will.

Vor ca. 10 Jahren ging auch ein Kollege mit 55 (kein ER). Das war auch irgend so ein Sonderprogramm, hab mich damals aber nicht viel drum gekümmert, weil da mein eigener Ruhestand noch zu weit weg war.
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zeerookah
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von zeerookah »

Derrick hat geschrieben: 27.07.2024 09:33 Vor ca. 10 Jahren ging auch ein Kollege mit 55 (kein ER). Das war auch irgend so ein Sonderprogramm, hab mich damals aber nicht viel drum gekümmert, weil da mein eigener Ruhestand noch zu weit weg war.
Das war der normale Vorruhestand, sprich die 55er Reglung für Beamte. So zu sagen der Vorläufer des ER. Den gab es seit 1996
Du bist nach Hause und brauchtest Dich um nichts mehr kümmern und warst ein freier Mann (keine 1.000 Stunden Sozialdienst)

Wo man von Telekomseite gedrängelt hat (den betreffenden Quasi unter Druck gesetzt) brauchtest Du die letzten Monate auch nicht mehr zum Dienst kommen (damit Du unter den Kollegen kein böses Blut anzetteln konntest oder sonst was anstellen)
War im Grunde wie ein Rauswurf zum Schluss.

Bei Leuten aus der Privatwirtschaft im privaten Umfeld gab es aber durchaus Neid über eine Rente mit 55 wo man gerade die Rente mit 67 in Aussicht gestellt hat)
Siggi09
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Siggi09 »

Den Neid gibt es auch mit den 1000 Stunden ER immer noch. Was sind im Vergleich die 1000 Stunden? Es hilft aber, wenn man in seinem Umfeld ganz offen damit umgeht und zugesteht, dass man damit viel Glück gehabt hat und dieses Privileg zu schätzen weiß. Wenn man sich dann über die 1000 Stunden hinaus weiter ehrenamtlich oder in einem Mini-Job betätigt (schon damit einem die häusliche Decke nicht auf den Kopf fällt), wird dies anerkannt und der Neid relativiert sich etwas. Und man selbst profitiert in mehrfacher Hinsicht. Man kann sich rel. unabhängig (finanziell und von äußerem Druck) selbst verwirklichen und endlich machen wozu man Lust hat und worin man einen Sinn sieht. Man steckt nicht mehr im Hamsterrad und arbeitet nicht mehr sinnfrei für Statistiken, Aktionäre und menschlich unzulängliche Vorgesetzte. Wenn man geärgert wird, kann man sofort gehen und sich etwas anderes suchen. Da das aber alle wissen, erfährt man ehrliche Wertschätzung und hat Freude an dem was man tut.

In dem Zusammenhang empfehle ich - auch bzgl. der 1000 Stunden - sich im Kopf frei zu machen, wo und was man tun kann. Oft gibt es mehr Möglichkeiten als man zunächst denkt. In vielen Vereinen und Verbänden - vielleicht sogar bei denen, bei denen man bereits Mitglied ist, gibt es Aufgaben, die schon immer mal gemacht werden sollten, wozu aber niemand gekommen ist. Dafür wird vielleicht nicht aktiv Personal gesucht, aber vielleicht rennt man offene Türen ein. Einfach mal anklopfen ... ! Es müssen also nicht unbedingt immer die "üblichen Verdächtigen" sein, wo man seine Stunden leisten kann.
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von fernmelder »

Das mit dem Neid kommt teilweise auch von Unwissenheit. Die Leute fragen immer, ob man denn auch eine ordentliche Abfindung bekommen hat...

Ich persönlich habe mich für ein Jahr Bufdi in Teilzeit entschieden, das geht schneller als die 1000 Stunden in kleinen Häppchen abzuleisten. Die Städte und Gemeinden haben da meist Internetseiten mit Ehrenamtsportalen oder Jobangeboten, wo man sowas findet. Und ein anrechnungsfreies Taschengeld gibt es auch noch dazu.

Da bei uns sogar eine höhere Führungskraft mit der sinngemäßen Anmerkung "letzte Gelegenheit" ging, denke ich nicht, dass es 2025 weitergeht.
Kringel
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Kringel »

zeerookah hat geschrieben: 27.07.2024 10:04
Derrick hat geschrieben: 27.07.2024 09:33 Vor ca. 10 Jahren ging auch ein Kollege mit 55 (kein ER). Das war auch irgend so ein Sonderprogramm, hab mich damals aber nicht viel drum gekümmert, weil da mein eigener Ruhestand noch zu weit weg war.
Das war der normale Vorruhestand, sprich die 55er Reglung für Beamte. So zu sagen der Vorläufer des ER. Den gab es seit 1996
Du bist nach Hause und brauchtest Dich um nichts mehr kümmern und warst ein freier Mann (keine 1.000 Stunden Sozialdienst)

Wo man von Telekomseite gedrängelt hat (den betreffenden Quasi unter Druck gesetzt) brauchtest Du die letzten Monate auch nicht mehr zum Dienst kommen (damit Du unter den Kollegen kein böses Blut anzetteln konntest oder sonst was anstellen)
War im Grunde wie ein Rauswurf zum Schluss.

Bei Leuten aus der Privatwirtschaft im privaten Umfeld gab es aber durchaus Neid über eine Rente mit 55 wo man gerade die Rente mit 67 in Aussicht gestellt hat)

Den Vorruhestand für Beamte bei der Telekom gibt es meines Wissens erst seit 2007 !

Vorher gingen viele in DDU.
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Siggi09 »

Nee, 1996 kommt hin. Ich kann mich erinnern, dass damals Kollegen noch lange überlegen mussten, ob sie das tun sollten ... .
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zeerookah
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von zeerookah »

In meinen zusammengewürfelten Büro saß damals ein Kollege der bekam um 15 Uhr vom Abteilungsleiter einen Anruf um ihn kurz über den Vorruhestand zu informieren. Der Kollege war völlig fertig nach dem Gespräch. Denn es endete damit das er sich bis zum nächsten Tag 8Uhr entscheiden sollte ob er es macht und geht. Die Entscheidung wurde ihm aber dadurch erleichtert das ihm noch eine Abfindung von 60.000 DM gezahlt wurde.
Später hat er sich dann auch darüber gefreut.
Diese Abfindung gab es aber auch nur 3 Monate dann wurde sie ersatzlos gestrichen. Mit den Worten "Seid ihr völlig verrückt??? Ihr schenkt denen die volle Pension mit 55 & 75% Ruhegehalt und dann legt ihr noch 60.000 Mark oben drauf?" (war auch eine komplizierte Sache das auch rechtlich bei Beamten irgendwie hin zu bekommen)
Damals brauchte man auch nur 35 Jahre um die 75% Ruhegehaltssatz zu erreichen. Wer also mit 20 begonnen hat hatte also die 35 Jahre zusammen.
Kringel
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Kringel »

Unter Wikipedia habe ich die Historie für den Vorruhestand gefunden :

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Beamte_ ... nternehmen

Es ging 1993 los mit dem ersten Gesetz , dann kann zwischendurch eine Unterbrechung für Post- und Telekombeamte und 2007 ging es dann weiter durch das zweite Gesetz !
Derrick
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Derrick »

Hallo Kringel,

danke für den interessanten Link. Da steht:

"Beamte der Postnachfolgeunternehmen können auf Antrag in den Ruhestand versetzt werden, wenn sie das 55. Lebensjahr vollendet haben und betriebliche oder betriebswirtschaftliche Belange nicht entgegenstehen. Die Aktiengesellschaften tragen dabei die finanziellen Mehrbelastungen der bei der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost (BAnstPT) angesiedelten Postbeamtenversorgungskasse, die sich aus dem vorzeitigen Beginn des Ruhestandes ergeben. Diese Möglichkeit ist zurzeit bis zum 31. Dezember 2024 begrenzt (§ 4 BEDBPStruktG). 2017 wurde eine Regelung hinzugefügt, nach der die Beamten bei einer Versetzung in den Vorruhestand eine Tätigkeit im Bundesfreiwilligendienst oder eine vergleichbare ehrenamtliche Tätigkeit ableisten müssen".

Dass die Mehrbelastungen nicht der Staat sondern die Unternehmen zahlen, hatte die Arbeitgebervertreterin bei einer Betriebsversammlung im Frühjahr auch gesagt. Auch dass laut der Dame alle drei Postnachfolgeunternehmen den ER wieder haben wollen, wurde kommuniziert. Man hat also die Kosten dafür schon einberechnet. Gut ist ja dann, dass bei der aktuell desolaten Hausaltslage für den Staat da keine Mehrbelastungen entstehen und dieser Ablehungsgrung wegfällt. Es geht wohl nur um den Fachkräftemangel, da müssen die drei Unternehmen noch Überzeugungsarbeit leisten, dass man Personen 55+ mit speziellem Fachwissen nicht so einfach noch in andere Behörden umschulen kann.

Ich sehe die Chancen auf Verlängerung des ER besser als fifty-fifty, vielleicht wird 2025 wegen der langsamen Entscheidungsfindung beim Ministerium ausgsetzt und 2026 dann wieder angestrebt.

Ich sehe es so, dass zumindest die Telekom ihre Personalabbaupläne ohne einen Vorruhestand der Beamten nicht schaffen wird, außer man legt ein Abfindungsprogramm auf. Dann gehen aber meist die Jüngeren, die für die digitale neue Welt besser geeignet sind, und die Überalterung schreitet weiter voran. Dazu würden dann Arbeiter/Angestellte gehen und teure Beamte bleiben. Ist sicher auch nicht im Sinne des Unternehmens.
Pipapo
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Pipapo »

>Ich sehe die Chancen auf Verlängerung des ER besser als fifty-fifty<

Ich sehe die Chancen bei 0

Aber wie ich gehört habe, soll wohl die ATZ in irgendeiner Form weitergehen.
Derrick
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Derrick »

Pipapo hat geschrieben: 29.07.2024 09:03 >Ich sehe die Chancen auf Verlängerung des ER besser als fifty-fifty<

Ich sehe die Chancen bei 0

Aber wie ich gehört habe, soll wohl die ATZ in irgendeiner Form weitergehen.
Die ATZ stand doch gar nicht zur disposition, oder?

Wenn du sagst, der ER kommt nicht wieder, würde das dann nicht bedeuten, dass die Unternehmen entweder ihr Personalabbauprogramm begraben und mit den wenigen Abgängen leben, oder dass sie die teuren Alten behalten und die günstigeren Jungen über Abfindung abbauen?

Wie sieht da die Strategie der Unternehmen aus deiner Sicht aus?
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Re: Engagierter Vorruhestand 2025 - geht es weiter?

Beitrag von Käptn iglo »

Bereits in den 90'ern wurden Beamte in den Vorruhestand geschickt bzw. gedrückt. Dabei hat man ihnen auch noch eine Beförderung "aufgedrängt", die dann auch sofort ruhegehaltsfähig war. Das waren noch Zeiten ;)
Gruß
Käptn iglo