Ende als Jva Beamter

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CaxCox
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Ende als Jva Beamter

Beitrag von CaxCox »

Hallo zusammen. Ich bin Jva Beamter und schreibe trotzdem in dem Landesforum, weil es hier auch passt. Den gleichen Beitrag habe ich im Strafvollzugsforum erstellt, dort ist aber weniger Aktivität. Und wie gesagt hier passt es auch.

Ich (36m) bin an einem ziemlich tiefen Punkt in meinem Leben. Seit Jahren bin ich schon unglücklich mit diesem Beruf. Ich denke jeder der im Vollzug arbeitet, weiss was ich meine.

Nun leidet mein/e Körper/Psyche darunter. Ich habe definitiv Depressionen oder Burn-out. Es kommen auch private Gründe dazu aber der Job tut auch sein Beitrag dazu. (Gefangenenkontakt, Dienstplan, 24/7 gefühlt erreichbar zu sein, jedes 2 We und Feiertag Dienst und dabei kaum Freizeitausgleich usw.)

Ich war noch nie jemand der sich Krankschreiben lässt (dieses Jahr z.B 2 Tage krank) und immer zur "Arbeit" geht. Allerdings habe ich jetzt die Quittung dafür bekommen.

Ich kann mir definitiv nicht mehr vorstellen bis zum Ende diesen Beruf auszuüben.

Es gibt momentan 4 Möglichkeiten für mich, vielleicht habt ihr noch andere?

1) einfach mehrere Monate krank feiern wie viele andere Kollegen bei vollem Gehalt.
2) Std reduzieren auf 50%. So hätte man jede zweite Woche frei, was enorm viel Ruhe reinbringt.
3) einfach kündigen (macht kein sinn)
4) raus aus dem Vollzug und als Beamter woanders weiter beschäftigt sein.

Für mich kommen momentan Punkt 2 oder 4 in Betracht.

Kann hier jemand zu Punkt 4 etwas sagen. Wie hoch ist die Wahrscheinlicheit weiter beschäftigt zu sein? Wie läuft das ab? Kann man in gewisser Art etwas steuern? Ich würde z.B gerne zum Gericht wechseln als Wachtmeister.

Sorry für die Rechtschreibung aber vom Handy aus, ist eine Katastrophe zu schreiben.
Mainstream1
Beiträge: 489
Registriert: 25. Mär 2022, 09:39
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Re: Ende als Jva Beamter

Beitrag von Mainstream1 »

Wenn du wechseln möchtest in einen anderen Bereich, würde ich nicht u er eine längere Krankschreibung gehen. Als "Erste Hilfe" für 3 Wochen aber eine Option, dir geht es ja wirklich sehr schlecht.
Danach würde ich erstmal Teilzeit beantragen, 50% ist eine gute Wahl, wenn es finanziell nicht zu knapp wird. Fraglich ist, ob der Dienstherr das bei dem Personalmangel mitmacht. Evtl. gute Gründe für die Teilzeit angeben.
Vielleicht genügt Teilzeit ja schon, um disen Job weiter machen zu können.
Ansonsten bewerben, bei Gerichten, aber auch evtl. beiandere Behörden (da fällt mir gerade keine ein, man muss halt schauen, ob Stellenausschreibungen irgendwie auf deine Ausbildung bzw. Fähigkeiten halbwegs passen).
Dort kann man dann auch direkt wieder Vollzeit anbieten.
Viel Erfolg! Ich kann deine Gründe absolut nachvollziehen.
MS
BuFiPo
Beiträge: 25
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Re: Ende als Jva Beamter

Beitrag von BuFiPo »

Ich denke als "Justizvollzugsbeamter" sind dir die Strukturen des Justizwesen besser bekannt als manchen Aussenstehnden. In Bayern verrichten m.W. nur "Beamte des einfachen Dienstes" den Job als "Wachtmeister" an der Pforte bzw. Botendienst innerhalb der Gerichte.
Im mittleren Dienst benötigt man die Ausbildung als Justizbeamter mD Justizobersekretär, A7, oder im gD (3.QE - ab Justizinspektor, A9).
Das Justizvollzugsbeamte unter besonderen schweren, inbesonderen psychischen Belastungen stehen - ist allseits bekannt - nur eurem "Justizminister" anscheinend nicht, sonst hätte er sich um entsprechende Arbeitszeitmodelle usw., rechtzeitig zum Schutz der Bediensteten gekümmert u.a. auch Fürsorgegründen.

Eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit ( wirkt sich im Lauf des Lebens auch auf eine spätere Pension - ggf. auch bei einem anderen Dienstherren aus) wäre aus meiner Sicht nur für kurze überschaubare Zeit eine Lösung - dann schon eher eine Umschulung in die Justizverwaltung ( die Grundzüge wird man ja wissen - nur ob ein Bürojob hier gefragt ist wage ich zu zweifeln (es gibt viele die kotzt der sog. "Sitzungsdienst" in den Strafkammern für Richter x, y, usw. auch an.

Alternativen? - erst einmal Gesundheit wiederherstellen/ auftanken - geh zum Arzt/Psychologen - oder entsprechenden Beratungsstellen - die helfen dann weiter und wissen weitere Anlaufstellen und Ansprechpartner.
mein Tip wäre dann - Weiterbildung, bessere Qualifizierung - Telekolleg, VHS, egal was einem der nächsthöheren Laufbahn näher bringt - so bald wie möglich ( leicht daher gesagt - kommt immer auf die Umstände und auch das Alter jedes einzelnen an).

Und ich würde mich bei Behörden bewerben, deren Tätigkeit den Interessen entsprechen würde die man gerne machen würde und dort die Ausbildung absolvieren ( Ausbildung ist immer von Vorteil - das muss sich jeder selbst überlegen - weil oft als Übernommener, wenn man sich mit den Gegebenheiten, Rechten des neuen Berufes nicht richtig auskennt fällt es wieder erneut schwer Fuß zu fassen) - und auch in einer neuen Behörde versuchen - insofern möglich - auch in die nächste QE vorzurücken. Warum? Weil man mit A9/10 mehr Geld kriegt als A7/A8 und die zu erwartende Pension weit höher ausfällt.
Geschenkt wird einem heute nichts mehr - Kopf nicht hängen lassen. Du schaffst das keine Sorge
aberratioictus
Beiträge: 6
Registriert: 5. Okt 2024, 15:42
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Re: Ende als Jva Beamter

Beitrag von aberratioictus »

Kann ich alles komplett nachvollziehen.

Ich würde Teilzeit machen und gleichzeitig die Augen offenhalten bei anderen ausgeschriebenen Stellen, bzw. nebenbei studieren usw.
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