Probleme auf der Arbeit

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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Kittyka2
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Probleme auf der Arbeit

Beitrag von Kittyka2 »

Guten Tag,

ich bin aktuell Anwärterin im Finanzamt. Die Arbeit macht mir an sich Spaß...nur habe ich das
Gefühl man möchte mich insgeheim loswerden. Ich werde kritisiert, weil ich angeblich nicht kommunikativ genug sei,
ich hätte kein Benehmen und mein Guten Morgen sei nicht empathisch genug.
Im letzten Bewertungsgespräch war man am Rätseln, ob ich vielleicht autistisch wäre. Das würde angeblich alles erklären.
Nach aktuellem Stand könne man mir höchstens ne 4 geben, eher sogar ne 5 und man war am Überlegen, ob ich später dem
Stress überhaupt gewachsen sei.

Wie würdet ihr da vorgehen? Vor allem wenn man am Ende tatsächlich in Praxis nur mangelhaft hat und können die einen entlassen aus
der Ausbildung wenn Zweifel an meiner Diensttauglichkeit bestehen?
Pipapo
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von Pipapo »

Klingt für mich so, als ob du morgens grade mal „ Morgen“ sagst und den Rest des Tages nicht viel mit den Kolleginnen und Kollegen redest.
Da solltest du vielleicht über dein Kommunikationsverhalten selber mal nachdenken und dies verbessern.
Kringel
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von Kringel »

Hast du Kontakt mit der JAV (Jugend- und Auszubildendenvertretung) aufgenommen ?
Kittyka2
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von Kittyka2 »

Kringel hat geschrieben: 11. Mai 2024, 13:10 Hast du Kontakt mit der JAV (Jugend- und Auszubildendenvertretung) aufgenommen ?

Noch nicht. Aber will ich. Habe jetzt aber erstmal Schule. Vielleicht nehme ich auch bei der Schule ein Gesprächsangebot wahr.
Ich finde die Beurteilung in dieser Dienststelle nicht wirklich fair.
Der letzte Bearbeiter bei dem ich war, misstraute mir ständig. Das äußerte sich so, dass er mir hinterherlief um zu prüfen, ob das was ich sage und mache auch stimmt.
Das fand ich teilweise sehr albern. Was hat er sich denn davon versprochen?
Ausserdem hatte ich den Eindruck nach seinen Äußerungen, dass ich nicht zu seinem favorisierten "Menschenschlag" gehöre und nach seinen Schilderungen hatte er mich auch nur ausgewählt, um zu gucken, was bei mir nicht stimmt.
BuFiPo
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von BuFiPo »

Da ich die Umstände nicht kenne - kann ich nicht viel dazu sagen. Nur so viel - das was du hier "erzählst" findet tagtäglich in vielen deutschen Behörden statt. Kollegen/Menschen, werden schikaniert, gemobbt, Bossing, ausgegrenzt.
Man bewertet sie mit miserabelsten Beurteilungen, wirft ihnen vor nicht ausreichend kommunikativ zu sein - oder in einer sonstigen Form nicht ins "Behörden-Raster" zu passen - das geht so weit, dass man einzelnen "Kollegen" "nahe legt" sich doch a) woanders hin zu bewerben oder b) doch gleich zu kündigen....

In vielen deutschen Behörden gibt es keine Kollegialität mehr - sondern es findet ein Verhalten statt, dass dem in der freien Wirtschaft/Management ähnelt, ja evtl. gleich kommt - es gibt nur noch ein Hauen und ein Stechen - jeder ist sich selbst der nächste. Gelingt es einen Kollegen "madig" zu machen, ist man einen Konkurrenten los...

es wird dir nicht viel helfen - aber wirf mal einen Blick in die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte"


Artikel 1 (Freiheit, Gleichheit, Solidarität)

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Solidarität begegnen.

Artikel 2 (Verbot der Diskriminierung)

Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa aufgrund rassistischer Zuschreibungen, nach Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.

Des Weiteren darf kein Unterschied gemacht werden aufgrund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebiets, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.

Quelle: Amnesty....

aber hör dir erst mal die Ausbildungsvertretung bzw. deren Meinung an - dann kannst du immer noch entscheiden...
Kittyka2
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von Kittyka2 »

Ja, ich warte aber mal ab :)
Solche Nummern werden aber glaub ich gerne gespielt, um jemandem, den mag nicht mag, auf diese indirekte Weise loszuwerden.
Da tauchen dann so Dinge auf wie: Sind wie wirklich sicher, dass dass das richtige hier für Sie ist? Geht es Ihnen gut? Mir ist das und das aufgefallen. Brauchen Sie Hilfe?! Ich kenne da ein paar Leute, die sind allerdings Autisten...wurde bei Ihnen sowas auch mal festgestellt?!
Klingt auf dem ersten Blick besorgt, ist aber irgendwie ganz perfide.

Aber ich werde die Ausbildung so oder so beenden. Wenn ich am Ende nicht übernommen werde, hab ich eben Pech gehabt.
Man kann als Finanzwirt auch anderswo arbeiten und ggf später nochmal probieren, in ein Beamtenverhältnis zu kommen.
stuntmanmike
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von stuntmanmike »

kann mich noch gut erinnern als ich das erste mal auf dem amt gearbeitet und der dame im letzten zimmer es nicht gepasst hat, dass ich ihr nicht richtig guten morgen gesgat habe. guten morgen gibts von mir sowieso nicht sondern bestenfalls ein morgen. es ist ein affiges theater, das sich da etabliert hat. welchen sinn soll das haben einaml quer durch alle bueros zu laufen und guten tag zu sagen?

es hat auch was gutes, dass man krank geworden ist und nicht mehr arbeiten kann manchmal. habe das monatliche gehalt ohnehin nicht als gehalt verstanden sondern schmerzensgeld, damit ich es mit den trotteln da jeden tag ausgehalten habe. bei dem geringen arbeitsaufwand den es damals in der abteilung gab konnte man es wirklich nicht als entlohnung fuer getane arbeit betrachten.

ich wuensche dir, dass du die zeit als anwaerter gut ueberstehst und anschliessend ein so grosses selbstvertrauen hast, dass du dein eigenes dings machst nachdem die beamtung durch ist. bis dahin wuerde ich dir raten es den leuten halt weitestgehend recht zu machen, auch wenn das manchmal gar nicht geht sondern manche leute einfach nur irgendwas suchen, an dem sie sich stoeren koennen.

viel erfolg.
Kittyka2
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von Kittyka2 »

stuntmanmike hat geschrieben: 14. Mai 2024, 02:49 kann mich noch gut erinnern als ich das erste mal auf dem amt gearbeitet und der dame im letzten zimmer es nicht gepasst hat, dass ich ihr nicht richtig guten morgen gesgat habe. guten morgen gibts von mir sowieso nicht sondern bestenfalls ein morgen. es ist ein affiges theater, das sich da etabliert hat. welchen sinn soll das haben einaml quer durch alle bueros zu laufen und guten tag zu sagen?

es hat auch was gutes, dass man krank geworden ist und nicht mehr arbeiten kann manchmal. habe das monatliche gehalt ohnehin nicht als gehalt verstanden sondern schmerzensgeld, damit ich es mit den trotteln da jeden tag ausgehalten habe. bei dem geringen arbeitsaufwand den es damals in der abteilung gab konnte man es wirklich nicht als entlohnung fuer getane arbeit betrachten.

ich wuensche dir, dass du die zeit als anwaerter gut ueberstehst und anschliessend ein so grosses selbstvertrauen hast, dass du dein eigenes dings machst nachdem die beamtung durch ist. bis dahin wuerde ich dir raten es den leuten halt weitestgehend recht zu machen, auch wenn das manchmal gar nicht geht sondern manche leute einfach nur irgendwas suchen, an dem sie sich stoeren koennen.

viel erfolg.
Naja, die Erwarten sowas halt und wie du sagst, man sollte sich da anpassen,
Allerdings finde ich es affig, eine bestimmte Formulierung zu erwarten.
Vielleicht ist das auch nur so ein Getue, weil man meint, als fertiger Sach(bearbeiter) steht man über einem Anwärter.
Wäre nicht der erste, der glaubt Machtspielchen spielen zu müssen.
Wahrscheinlich braucht man da wirklich ein dickes Fell.
Allium
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von Allium »

ich kann dir nach deinen Schilderungen nur raten, dir sofort beruflich was Neues zu suchen, du scheinst noch jung zu sein, also mach was aus deinem Berufsleben, du kannst auch ein Coaching machen oder lass dich allgemein beraten, was du studieren oder lernen kannst auch außerhalb vom öffentlichen Dienst.
Wenn du meinst, psychische Probleme zu haben, lass dich mal von einem Psychologen beraten, schaden kann es nicht, sich eine fachliche Meinung zu holen und es könnte dir auch helfen, sicherer in deinem Auftreten zu werden (sich vor Mobbing schützen).
Viele deiner Kollegen scheinen sich zu langweilen und haben nicht genug zu tun, sonst würden sie nicht die Zeit haben, sich so ausführlich mit deiner Psyche und irgendwelchen Laien-Diagnosen zu befassen und dich überall anzuschwärzen.
Man würde die Bewältigung der Arbeit als Hauptthema haben und schauen, wie man dies aufteilt oder über Vorgänge reden.
Wahrscheinlich tratschen sie aus Langeweile und Frust die ganze Zeit herum und geben ihren Kollegen Diagnosen und nach dir kommt das nächste Opfer.
Ich habe Jobs in der freien Wirtschaft gehabt, wo man gerade mal die Zeit hatte, sich als Kollegen kurz zu begrüßen und dann ging es an die Arbeit....dort wird nicht darüber diskutiert, wie man richtig Guten Morgen sagt...sondern man erfreut sich, dass der Kollege zum Dienst erscheint und die anfallende Tätigkeit bewältigt wird- unfassbar peinlich was in manchen Behörden abläuft und womit man sich dort wohl beschäftigt statt effektiv zu arbeiten?...
Pipapo
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von Pipapo »

Allium hat geschrieben: 15. Mai 2024, 08:31 ich kann dir nach deinen Schilderungen nur raten, dir sofort beruflich was Neues zu suchen, du scheinst noch jung zu sein,
Die TE ist 35. Lies mal ihren 1. Forenbeitrag.
HagenKrause
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von HagenKrause »

Kittyka2 hat geschrieben: 13. Mai 2024, 11:25
Aber ich werde die Ausbildung so oder so beenden. Wenn ich am Ende nicht übernommen werde, hab ich eben Pech gehabt.
Man kann als Finanzwirt auch anderswo arbeiten und ggf später nochmal probieren, in ein Beamtenverhältnis zu kommen.
Das ist eine gute Einstellung. Wegen einer Dienststelle verdirbt man sich doch nicht gleich den ganzen Beruf ;)

Du kannst danach auch in eine Anwaltskanzlei gehen für die Beratung zum Steuerrecht.

Leg einfach ein paar Widersprüche zum Bearbeiten ein und lob dich darin selber. Danach bemängeln sie bei dir nie mehr die fehlende Empathie beim "Guten-Morgen-sagen" ... :lol:

Ansonsten, hast du keine Themen mit denen du dich mit denen unterhalten kannst? Irgendein Hobby oder so? Oder die Partyerlebnisse vom Wochenende? Und setze früh ein Honigkuchenpferdgrinsen auf, wenn du zum Chef ins Büro gehst, als wenn du 5 Minuten vorher an der Stechuhr dir einen reingezogen hättest ... And every little thing gonna be alright :ugeek:

@Allium: Das hat nichts mit viel oder wenig Arbeit der anderen zu tun, sondern eher mit dem Charakter von sich selbst und den anderen!
Kittyka2
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Re: Probleme auf der Arbeit

Beitrag von Kittyka2 »

Allium hat geschrieben: 15. Mai 2024, 08:31 ich kann dir nach deinen Schilderungen nur raten, dir sofort beruflich was Neues zu suchen, du scheinst noch jung zu sein, also mach was aus deinem Berufsleben, du kannst auch ein Coaching machen oder lass dich allgemein beraten, was du studieren oder lernen kannst auch außerhalb vom öffentlichen Dienst.
Wenn du meinst, psychische Probleme zu haben, lass dich mal von einem Psychologen beraten, schaden kann es nicht, sich eine fachliche Meinung zu holen und es könnte dir auch helfen, sicherer in deinem Auftreten zu werden (sich vor Mobbing schützen).
Viele deiner Kollegen scheinen sich zu langweilen und haben nicht genug zu tun, sonst würden sie nicht die Zeit haben, sich so ausführlich mit deiner Psyche und irgendwelchen Laien-Diagnosen zu befassen und dich überall anzuschwärzen.
Man würde die Bewältigung der Arbeit als Hauptthema haben und schauen, wie man dies aufteilt oder über Vorgänge reden.
Wahrscheinlich tratschen sie aus Langeweile und Frust die ganze Zeit herum und geben ihren Kollegen Diagnosen und nach dir kommt das nächste Opfer.
Ich habe Jobs in der freien Wirtschaft gehabt, wo man gerade mal die Zeit hatte, sich als Kollegen kurz zu begrüßen und dann ging es an die Arbeit....dort wird nicht darüber diskutiert, wie man richtig Guten Morgen sagt...sondern man erfreut sich, dass der Kollege zum Dienst erscheint und die anfallende Tätigkeit bewältigt wird- unfassbar peinlich was in manchen Behörden abläuft und womit man sich dort wohl beschäftigt statt effektiv zu arbeiten?...
Scheint irgendwie so. Hab jetzt auch mal mit der JAV hier im Amt geredet.
Angeblich würden die Ausbilder auf meiner Etage wohl besonders auf introvertierte kritisch achten, weil die nicht wollen, dass man hier nur seine Zeit absitzt und sich ansonsten aus allem raus hält.
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