Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

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Tazmanian
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Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von Tazmanian »

Hallo liebe Community!

Ich bin 31 Jahre alt und arbeite momentan im Familienbetrieb in der IT. Leider ist mein Einkommen hier sehr schlecht und der Alltag auch eher langweilig (viel Home Office, repetitive und immer weniger auf Cyber-Sicherheit bezogene Aufgaben). Deswegen hatte ich mir vorgenommen, mich im neuen Jahr beim Zoll oder der Polizei zu bewerben, da ich dort zum einen ein sicheres Einkommen habe, etwas mehr verdiene, in ein Beamtenverhältnis übernommen werde und die Aufgaben auch zu variieren scheinen. Zumal ich dort nicht ständig um Kunden kämpfen muss und einfach meine Arbeit machen kann.

Gerade als Familienvater macht man sich da auch irgendwann Gedanken um das sichere Gehalt usw. Versteht ihr das ja bestimmt. Zumal ich schon immer ein gewisses Interesse an der ganzen "Law Enforcement"-Schiene hatte, nur nie den Mut und damals auch nicht die Qualifikationen hatte, mich dort zu bewerben...

Ursprünglich interessierte ich mich für den mittleren Dienst beim Zoll, da man dort etwas mehr im "Feld" unterwegs ist, oder wie man mir sagte "Außendienst/Waffen tragender Dienst". Ich nahm auch bereits Kontakt auf, vom Zoll wurde mir allerdings geraten, mich eher für den gehobenen Dienst zu bewerben, da ich für den mittleren Dienst überqualifiziert sei (so der Zoll). Soweit, so gut!

Die Fragen, die allerdings im Raum stehen und auf deren Beantwortung ich von erfahrenen Zöllnern hoffe, sind folgende:

Angeblich kann man sich am Ende des Studiums oder der Ausbildung äußern, in welchen Bereich man arbeiten möchte. Mein Ziel wäre da ganz klar der OEZ oder die Zollfahndung. Gerade bei der Zollfahndung kann ich durchaus auch mit meinen IT-Sicherheitskenntnissen hier und da Einfluss nehmen und meine Lebenserfahrung sowie mein Wissen in der Psychologie (da ich Psychologie studiert habe) einbringen.

Wie sicher ist es, dass der "Wunsch" beachtet wird? Für mich als Nicht-Beamter klingt es erstmal nach einem Risiko, sich für einen Beruf zu bewerben, eine 2- oder 3-jährige Studium/Ausbildung zu machen, um dann VIELLEICHT in einen Bereich zu kommen, in dem ich arbeiten möchte. Normalerweise bewirbt man sich bei Berufen ja immer auf eine ganz bestimmte Position. Wie seht ihr das? Könnt ihr mir dazu mehr sagen?

Sollte man nun über den gehobenen oder mittleren Dienst in einen Bereich kommen, in dem man gar nicht arbeiten möchte, kommt man da auch wieder raus bzw. wird dort rotiert?

Ich bin 31 Jahre alt. Was wären die Vor- und Nachteile, dann mit bereits 32 Jahren in den Zolldienst zu gehen? Muss ich da irgendwelche Abstriche machen oder fallen irgendwelche Karrierechancen weg? Bei der Polizei sagte man mir, dass Lebenserfahrung sowie Berufserfahrung wohl eher von Vorteil sind. Wie sieht das beim Zoll aus?

Wird man im Zoll mir nichts, dir nichts versetzt und muss ständig umziehen, wie das bei der Bundespolizei der Fall sein kann, oder ist man dann durchaus an den Standort gebunden, den man sich ausgesucht hat?

Ich spreche ausgezeichnet Englisch und lerne auch immer mehr Russisch. Durch meinen Beruf habe ich Erfahrungen im Bereich digitaler Forensik sowie Ermittlungsaufgaben erlangen können. Wird das bei der Entscheidung, wohin ich komme, beachtet, oder siegt da eher die Bürokratie?
Könnt ihr mir aus eurer Erfahrung sagen, ob euch eure Arbeit gefällt und was ihr so macht? Bzw. bereut ihr es oder ist diese Karriere genau das, was ihr euch vorgestellt habt?

Macht es Sinn, sich erst bei der Polizei zu bewerben und dann beim Zoll? Was ist hier das Gelbe vom Ei? Vor- und Nachteile beider Behörden?
Ich hatte vor langer, langer Zeit beim Kampfsport einen Unfall, bei dem ich mir mein Knie und meinen Ellenbogen verletzt habe. Allerdings habe ich fitnesstechnisch beim Sport usw. keinerlei Probleme. Sollte man das auf jeden Fall angeben oder eher auslassen? Ich weiß nicht, wie pingelig man da ist, hatte aber gehört, dass der Zoll deutlich weniger auf das körperliche achtet als die Polizei. Inwieweit das stimmt, weiß ich nicht. Erfahrungen?

Wenn ihr mir jetzt natürlich sagt, mein Vorhaben ist absoluter Schwachsinn und ich soll um Teufels Willen dort nicht hin, dann lasse ich es wahrscheinlich auch bleiben und schaue, dass ich im zivilen Sektor Alternativen in meiner jetzigen IT-Schiene finde.

Allgemein weiß ich natürlich, dass der Zoll andere Aufgaben als die Landes- und Bundespolizei übernimmt. Allerdings scheint mir die Arbeit sich im Bereich OEZ und Zollfahndung doch gewissermaßen zu ähneln. Daher ziehe ich die Polizei als auch den Zoll in Betracht. Ich hatte auch bereits Kontakt mit allen drei Behörden (Landespolizei, Bundespolizei, Zoll) aufgenommen. Bis jetzt kam es mir immer so rüber, als wären die Polizeien weitaus interessierter an Nachwuchs und baten mich sogar darum, mich unbedingt zu bewerben und das durchzuziehen. Vom Zoll bekomme ich zwar Informationen, aber man scheint gar nicht so interessiert daran zu sein, sich mit potenziellen Bewerbern zusammenzusetzen, geschweige denn mit ihnen zu telefonieren. Es war meist eher E-Mail-Verkehr und immer nur das Nötigste.

Nun, lange Rede, kurzer Sinn, ich würde mich wirklich freuen, was ihr mir hier so für Insights bringen könnt, ob die Antworten eher ernüchternd oder motivierend ausfallen werden. Was ich online zu allen Behörden so finde, ist da schon stark kontrovers, einiges positiv, aber auch viel Negatives. Es scheint wohl sehr viele Abbrecher zu geben, daher der Nachwuchsmangel.

PS: Die Alternative wäre, mich bei der Polizei als Cyberkriminalist zu bewerben, da ich in dem Bereich ja bereits Erfahrung habe
deerhunter
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Re: Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von deerhunter »

Angeblich kann man sich am Ende des Studiums oder der Ausbildung äußern, in welchen Bereich man arbeiten möchte. Mein Ziel wäre da ganz klar der OEZ oder die Zollfahndung. Gerade bei der Zollfahndung kann ich durchaus auch mit meinen IT-Sicherheitskenntnissen hier und da Einfluss nehmen und meine Lebenserfahrung sowie mein Wissen in der Psychologie (da ich Psychologie studiert habe) einbringen.

Wie sicher ist es, dass der "Wunsch" beachtet wird?
Die Chancen am Anfang sind eher gering...du wirst erstmal dort eingesetzt, wo du gebrauchst wirst! Also höher als 10% würde ich das nicht ansetzen, zumal OEZ / Fahndung auch weitere Qualifikationen bedürfen. Geha also erstmal davon aus, in einem "Zollmoloch" (Zollamt, Flughafen, FKS) zu landen, dann musst du nicht entsprechend bewerben, wenn du den Status dazu erreicht hast

Sollte man nun über den gehobenen oder mittleren Dienst in einen Bereich kommen, in dem man gar nicht arbeiten möchte, kommt man da auch wieder raus bzw. wird dort rotiert?
Man muss sich, wenn man das kann (Beurteilung, Probezeit) auf entsprechende Stellen bewerben...mit vielen anderen zusammen, auf solch begehrte Stellen! Also man kommt weg....ja, aber nicht unbedingt dorthin wo von man träumt
Ich bin 31 Jahre alt. Was wären die Vor- und Nachteile, dann mit bereits 32 Jahren in den Zolldienst zu gehen? Muss ich da irgendwelche Abstriche machen oder fallen irgendwelche Karrierechancen weg?
Karrierechancen sind dieselben...aber man ist halt 10 Jahre älter, als die anderen im Studium! Du bist dann, wenn du jetzt anfängst, mit 35 / 36 A9...wir haben auf meiner Dienststelle aktuell A11 / A 12 in diesem Alter! Also endstufe bis Pension wird da vermutlich schwierig werden, weil ab A11 der Flaschenhals kommt!
Wird man im Zoll mir nichts, dir nichts versetzt und muss ständig umziehen, wie das bei der Bundespolizei der Fall sein kann, oder ist man dann durchaus an den Standort gebunden, den man sich ausgesucht hat?
Bundesverwaltung...also Versetzungen sind möglich, auch bundesweit und normal! Aber kommt auch auf deine Sozialpunkte an. Soschlimm wie bei der BuPo ist es nicht
Ich spreche ausgezeichnet Englisch und lerne auch immer mehr Russisch. Durch meinen Beruf habe ich Erfahrungen im Bereich digitaler Forensik sowie Ermittlungsaufgaben erlangen können. Wird das bei der Entscheidung, wohin ich komme, beachtet, oder siegt da eher die Bürokratie?
Hilft eher nicht
Könnt ihr mir aus eurer Erfahrung sagen, ob euch eure Arbeit gefällt und was ihr so macht?
Also ich habe jetzt 44 Jahre voll und davon waren 35 Jahre gut, aktuell wird es leider im schlechter in unserer Verwaltung. Immer mehr Aufgaben, immer weniger Personal...aber ich habe es ja bald geschafft. Zkom, Flughafen, ZFA, GER, SG C waren meine bisherigen Bereiche...immer Außendienst
Macht es Sinn, sich erst bei der Polizei zu bewerben und dann beim Zoll? Was ist hier das Gelbe vom Ei? Vor- und Nachteile beider Behörden?
Ich hatte vor langer, langer Zeit beim Kampfsport einen Unfall, bei dem ich mir mein Knie und meinen Ellenbogen verletzt habe. Allerdings habe ich fitnesstechnisch beim Sport usw. keinerlei Probleme. Sollte man das auf jeden Fall angeben oder eher auslassen? Ich weiß nicht, wie pingelig man da ist, hatte aber gehört, dass der Zoll deutlich weniger auf das körperliche achtet als die Polizei. Inwieweit das stimmt, weiß ich nicht. Erfahrungen?
Wenn würdeich mich paraleel bewerben! Dann hat man die Wahl, wenn man das Auswahlverfahren schafft! Vorerkrankungen muss man angeben, wenn diese abgefragt werden, ansonsten gibt es Probleme!
Sport und Fitness wird im waffentragenden Bereich des Zoll 10x höher angesiedelt als bei den Länder / Bundespolizei!
Bei uns Landespolizei 2 x Schießen im Jahr / Sport wenn Zeit ist

Zoll: 12x ESV (Sport / Selbstverteidigung), 4 x ETR (Einsatztraining), 6x Schießen mit insgesamt 200 Schuss + Schießtest pro Jahr + alle 2 Jahre Erste Hilfe
Tazmanian
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Re: Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von Tazmanian »

Hallo,

erstmal danke für die schnelle Antwort!

Schade, hätte gedacht Berufserfahrung und Qualifikationen so wie Sprachwissen würde mir man da irgendwie anrechnen so wie in allen anderen Berufen auch...

Wie sieht es denn mit dem gehobenen Dienst aus? Hat man da allgemein Chancen in den Waffentragenden Dienst zu kommen ?

Für mich klingt das alles noch immer eher unstabil bzw.unsicher. Schließlich will man ja nicht auf irgendeinem Posten rumsitzen worauf man sich gar nicht beworben hat und ggf. auch Potential verschwendet wird.

Das es da jetzt nicht mehr so toll ist wie früher ist schade! Tut mir Leid das zu hören, überrascht mich allerdings auch nicht da viele Freunde von mir welche bei Polizeien aktiv sind, sehr ähnliches berichten.

Mfg
Taz
deerhunter
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Re: Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von deerhunter »

Schade, hätte gedacht Berufserfahrung und Qualifikationen so wie Sprachwissen würde mir man da irgendwie anrechnen so wie in allen anderen Berufen auch...
Nein, vergiss das im "Beamtenjob", jedenfalls beim Zoll! Sprachen sind heute "Allgemeinwissen" und auch das andere wird erstmal nicht interessieren! Das hilft vielleicht mal später, wenn mal in 125 Jahren :mrgreen: :mrgreen: eine spezielle Stelle ausgeschrieben wird. Darauf würde ich aber nicht spekulieren. Du fängst bei null an
Wir hatten Jäger, Sportschützen die wollten Schießlehrer werden...passten aber gerade nicht in die Quote (Frauen)...und vieles Ähnliches (Hundetrainer usw.)!
Wie sieht es denn mit dem gehobenen Dienst aus? Hat man da allgemein Chancen in den Waffentragenden Dienst zu kommen ?
Hat man, nach gewissen Zusatzqualifikationen (Sporttest + 8 Wochen Lehrgang)...Flughäfen suchen immer
Für mich klingt das alles noch immer eher unstabil bzw.unsicher. Schließlich will man ja nicht auf irgendeinem Posten rumsitzen worauf man sich gar nicht beworben hat und ggf. auch Potential verschwendet wird.
Du bewirbst dich nicht auf einen Posten, sondern als Zollbeamter. 80% aller Zollbeamten arbeiten nicht im Außendienst mit Waffe. Also rechne deine Chancen aus. Die Behörde steckt dich erstmal dorthin wo sie dich braucht
Das es da jetzt nicht mehr so toll ist wie früher ist schade! Tut mir Leid das zu hören, überrascht mich allerdings auch nicht da viele Freunde von mir welche bei Polizeien aktiv sind, sehr ähnliches berichten.
Das ist halt überall so. Als Waffenträger musst du auch immer mit den aktuellen Problemen dieses Landes leben....unddas wird nicht besser! Also genauüberlegen, ob das dein Ziel werden soll
Pipapo
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Re: Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von Pipapo »

Ich frage mich, was daran so erstrebenswert ist eine Waffe zu tragen? Für mich wäre sowas eher ein notwendiges Übel.
Tazmanian
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Re: Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von Tazmanian »

Gar nichts, es ging mir in erster Linie um den Aufgabenbereich der damit verbunden ist!

Ganz nach dem Motto, raus aus dem Büro, rein ins Risiko. Waffen trägt man schließlich nur dort, wo ein Mindestmaß an Gefahr besteht und das damit verbundene Training halte ich auch für sehr interessant.
Tazmanian
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Re: Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von Tazmanian »

deerhunter hat geschrieben: 27. Apr 2024, 22:29
Schade, hätte gedacht Berufserfahrung und Qualifikationen so wie Sprachwissen würde mir man da irgendwie anrechnen so wie in allen anderen Berufen auch...
Nein, vergiss das im "Beamtenjob", jedenfalls beim Zoll! Sprachen sind heute "Allgemeinwissen" und auch das andere wird erstmal nicht interessieren! Das hilft vielleicht mal später, wenn mal in 125 Jahren :mrgreen: :mrgreen: eine spezielle Stelle ausgeschrieben wird. Darauf würde ich aber nicht spekulieren. Du fängst bei null an
Wir hatten Jäger, Sportschützen die wollten Schießlehrer werden...passten aber gerade nicht in die Quote (Frauen)...und vieles Ähnliches (Hundetrainer usw.)!
Wie sieht es denn mit dem gehobenen Dienst aus? Hat man da allgemein Chancen in den Waffentragenden Dienst zu kommen ?
Hat man, nach gewissen Zusatzqualifikationen (Sporttest + 8 Wochen Lehrgang)...Flughäfen suchen immer
Für mich klingt das alles noch immer eher unstabil bzw.unsicher. Schließlich will man ja nicht auf irgendeinem Posten rumsitzen worauf man sich gar nicht beworben hat und ggf. auch Potential verschwendet wird.
Du bewirbst dich nicht auf einen Posten, sondern als Zollbeamter. 80% aller Zollbeamten arbeiten nicht im Außendienst mit Waffe. Also rechne deine Chancen aus. Die Behörde steckt dich erstmal dorthin wo sie dich braucht
Das es da jetzt nicht mehr so toll ist wie früher ist schade! Tut mir Leid das zu hören, überrascht mich allerdings auch nicht da viele Freunde von mir welche bei Polizeien aktiv sind, sehr ähnliches berichten.
Das ist halt überall so. Als Waffenträger musst du auch immer mit den aktuellen Problemen dieses Landes leben....unddas wird nicht besser! Also genauüberlegen, ob das dein Ziel werden soll
Hmm, so ist das also!
Ich weiß nicht, klingt für mich alles eher ernüchternd muss ich sagen, zumindest für mich als Individuum (31 Jahre alt, Familienvater, IT Spezialist, viel rumgekommen usw.).

Das Behörden etwas " geradliniger " und bürokratischer sind war mir natürlich klar, aber das klingt mir alles eher nach einem strukturellen Nachteil bzw. " Fehler " in den jeweiligen Behörden selbst. Vielleicht mangelt es deswegen auch an guten Leuten und viele brechen ab? Keine Ahnung.

Ich werde mir das aber alles noch mal saftig überdenken.

Du hast mir auf jeden Fall echt geholfen mit deinen Informationen.
deerhunter
Beiträge: 59
Registriert: 5. Jun 2023, 09:34
Behörde: Bundeszollverwaltung

Re: Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von deerhunter »

Hmm, so ist das also!
Ich weiß nicht, klingt für mich alles eher ernüchternd muss ich sagen, zumindest für mich als Individuum (31 Jahre alt, Familienvater, IT Spezialist, viel rumgekommen usw.).
Ja, so ist das. IT Spezialisten sind dann eher etwas im Angestelltenbereich. Als Beamter bist du einer von tausenden, im Pool der Zöllner. Speziell im "Waffentragenden Bereich" braucht man keine IT Spezialisten, die sitzen im Rechenzentrum . Also überhaupt kein Vorteil!
Das Behörden etwas " geradliniger " und bürokratischer sind war mir natürlich klar, aber das klingt mir alles eher nach einem strukturellen Nachteil bzw. " Fehler " in den jeweiligen Behörden selbst
Jein, solche Bundesbehörden sind wie riesige Schiffe. Die können keinen Slalom fahren. Die fahren gradlinig und brauchen 8 km zum wenden! Solche Behörden funktionieren nur so, weilman zu viiele Aufgabengebiete hat von KFZ Steuer über Zölle, Abgaben dann den Riesenkomplex Schwrzarbeit und ein wenig "Außendienst". Die Verwaltung möchte den "Multifuktionsbeamten" keinen Spezialisten, der nur eins kann.
Vielleicht mangelt es deswegen auch an guten Leuten und viele brechen ab? Keine Ahnung.
Wieder nein...das liegt einfach am normalen Pool von Bewerbern.Aber die passen sich auch nach wenigen Jahren an!
Tazmanian
Beiträge: 6
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Re: Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von Tazmanian »

Hi,

Das sehe ich alles etwas anders, bzw. dennoch etwas kritischer.

Aber nochmals, danke fuer deine Hilfe und insight, hat mir auf jeden Fall weitergeholfen.

Schoenes Restwochenende noch.

;)
BuFiPo
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Re: Karriere beim Zoll alternativ zur Polizei ?

Beitrag von BuFiPo »

Derzeit hat man die Qual der Wahl. Der Beruf sollte natürlich Spaß machen ( man muss ihn ggf. mehrere Jahre machen) - die sog. "Work-Life-Balance"...

In Deutschland investieren derzeit internationale Unternehmen, allen voran große amerikanische "Computerfirmen" -aber auch viele andere Unternehmen werben um IT-Spezialisten - im Hinblick auf "KI" und neue Entwicklungen im autonomen Fahren und anderen Lösungen...

Ohne es näher zu wissen - als IT-Spezialist denke ich, kennt man seine sog. "Pappenheimer" sowohl was diese Anbieten bzw. Leisten und bezahlen (wollen) - da wird das Gehalt eines - "gehobenen" Beamten sicher nicht mithalten können - m.E. bewegen wir uns hier im hohen 5-Anfangs 6-stelligen Gehaltsbereich.

wenn jemand ein Faible - für gewisse Sparten hat - wie "organisiertes Verbrechen" - spezielle Ermittlungen - dann würde ich ggf. beim BKA/LKA anfragen - vorher beim BMI - auch auf europäischer Ebene bieten sich hier Möglichkeiten (OLAF, Europol, Interpol) um nur einige anzuführen..

Gehaltstabellen kann man im Internet einsehen - also Vergleiche anstellen.

und der Traum von Vielen hier - waffentragender Bereich - vlllt. verstehe ich nur Bahnhof - aber man muss sich selbst im Klaren sein, was es bedeutet Waffen zu tragen - und diese ggf. auch einsetzen zu müssen ( denkt mal darüber nach - Rambos sind hier nicht gefragt..).

Jeder ist seines Glückes Schmied so ein Sprichwort - aber letztendlich zählt nur das Geld - beim Staat hat man ein sicheres monatliches Einkommen ( je nach Laufbahn - im mittleren Dienst ist ggf. bei "A8" Schluss - und im gehobenen ( je nach Behörde) ist das "A13/+Z" möglich - weiter nach oben - wird die Luft dünner...( das Gehalt steigt aber weiter - ab A14...höherer Dienst, überwiegend Juristen).

In der Wirtschaft wird man sicher mehr als 40 Stunden/Woche arbeiten müssen - dafür aber ein höheres Gehalt, u.a. Firmenfahrzeug, sonstige Vorzüge...erhalten - aber ob es ein Lebensjob bei einem Unternehmen ist steht in den Sternen - und man muss sich vllt. auch öfter örtlich verändern ( bzw. europäisch/International)..

und wenn alles so rosig wäre - dann würden wir alle mit 60 ohne Abschläge in Pension/Rente gehen, der Staat würde unsere kranken-/pflegeversicherung zu 100% übernehmen und es gäbe genügend Krankenhäuser und spitzen-Pflegeheime - und mit seiner Pension/Rente würden alle auskommen.

nein - in Deutschland unternimmt der Staat nichts - weder gegen die international organisierte Finanz- und Wirtschaftskriminalität - bzw. Korruption und Lobbyismus...Cannabis blüht genauso wie Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung.

Der IT-Spezialist wertet die Daten eines kleinen Verbrechers aus, falls er nicht in einem Kämmerlein sitzt und Excel-Tabellen bearbeiten darf oder den fiktiven Schaden der Schwarzarbeit in eine Erhebungshilfe eintippen muss...

Good Luck...
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