Regulärer Aufstieg vs. verkappter Aufstieg

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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FinanzbeamterFF
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Regulärer Aufstieg vs. verkappter Aufstieg

Beitrag von FinanzbeamterFF »

Hallo 😊

und zwar bin ich Ende 20 und arbeite im mittleren Dienst beim Finanzamt. Ich habe relativ spät mit der Ausbildung angefangen, weil ich zuvor ein Studium abbrach. Ich habe die Ausbildung in 2022 abgeschlossen.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob ich in meinem Alter Risiko gehen soll und den verkappten Aufstieg machen soll. Also man kündigt quasi und fängt bei null an aber muss nicht so lange warten und hat es in eigener Hand.
Oder man geht auf Sicherheit und ist dann bald Beamter auf Lebenszeit und einen kann nichts passieren. Allerdings hat man auf die Beurteilung nicht so einen Einfluss und möglicherweise wartet man ewig. (kenne Leute die knapp 10 Jahre gewartet haben um dann zugelassen zu werden) In 10 Jahren wäre ich Ende 30. Weiß nicht ob ich mir das antun würde. Um in der ersten Beurteilung zugelassen zu werden muss die erste Beurteilung hervorragend oder sehr gut sein. Und das hängt auch wiederum von der Abschlussnote ab. Und wenn man Abitur hat kann man die Zeit der Zulassung um ein Jahr verkürzen (wäre in meinem Fall zutreffend)
Aber die Beurteilung zu bekommen haben mir einige gesagt ist fast unmöglich weil man die Ausbildung mit einer 1 abgeschlossen haben sollte. Und das sind die besten von den besten. Wie seht ihr das Thema? Risiko oder Sicherheit? Warum?
Dragon
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Re: Regulärer Aufstieg vs. verkappter Aufstieg

Beitrag von Dragon »

Tja, warum nicht gleich in den gD? In unserer Personalgewinnung sagen wir Bewerbern mit gutem Abi für den mD schon, dass sie dort unterfordert und unzufrieden sein werden. Und letztendlich einem "richtigen" mD-Bewerber den Ausbildungsplatz wegnehmen. Aber das war ja nicht Deine Frage. Ich denke, dass das von Deiner persönlichen Risikobereitschaft abhängt. Es kommt nicht selten vor, dass Beamte sich aus dem mD entlassen lassen, dann aber die Zwischen- oder Laufbahnprüfung zweimal nicht bestehen (aus welchen Gründen auch immer) und dann gar nichts mehr haben, weil die Behörde sie im mD auch nicht mehr als Tb will
Dipl_Finanzwirt
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Re: Regulärer Aufstieg vs. verkappter Aufstieg

Beitrag von Dipl_Finanzwirt »

Hallo,

ich kenne verschiedene Menschen, die den "verkappten Aufstieg" gemacht haben und bei denen es gut funktioniert hat. Überwiegend sind die dann in einer anderen Behörde gelandet, da du ja bei der Variante nicht an deine alte Behörde gebunden bist. Die haben mir alle gesagt, das es ein komisches Gefühl war, um die Entlassung zu bitten - aber sie ja das Ziel vor Augen hatte.

Ich kenne auch eine Ex-Beamtin der Deutschen Bundespost. Da war während des Studiums die Post-Privatisierung und die Telekom hat keine Beamten mehr eingestellt - und auch keine Tarifbeschäftigten weil ja zuviele alte Beamte da waren...

Der richtige Aufstieg ist sicher risikoloser, aber deutlisch schwerer zu erreichen. Die Frage die du Dir vielleicht stellen solltest ist, wie gut kommen die Studenten unter - und kannst du da mithalten, was die Flexibilität von Arbeitsinhalten und -ort angeht?

bYe
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Aufsteiger85
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Re: Regulärer Aufstieg vs. verkappter Aufstieg

Beitrag von Aufsteiger85 »

Mit dem "verkappten" Aufstieg (rechtlich gesehen ist es ja gar kein Aufstieg) hast du auf jeden Fall die "Sicherheit", dass du, wenn du das Studium erfolgreich abschließt, einen Job im gD fast sicher hast. Bei einem regulären Aufstiegsverfahren musst du i.d.R. erst das zweite Beförderungsamt erreicht haben, bevor du zugelassen werden kannst. Von der dritten Möglichkeit, ein Studium auf eigene Faust zu machen und sich dann nach §24 BLV (bzw. äquivalenter Landesnorm) auf einen höheren Dienstposten zu bewerben halte ich für die schlechteste Alternativ. Das hab ich grad durch vom gD in den hD und viele Behörden schrecken vor diesem Verfahren zurück.
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Aufsteiger85
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Re: Regulärer Aufstieg vs. verkappter Aufstieg

Beitrag von Aufsteiger85 »

Aufsteiger85 hat geschrieben: 14. Feb 2024, 09:24 Mit dem "verkappten" Aufstieg (rechtlich gesehen ist es ja gar kein Aufstieg) hast du auf jeden Fall die "Sicherheit", dass du, wenn du das Studium erfolgreich abschließt, einen Job im gD fast sicher hast. Bei einem regulären Aufstiegsverfahren musst du i.d.R. erst das zweite Beförderungsamt erreicht haben, bevor du zugelassen werden kannst. Von der dritten Möglichkeit, ein Studium auf eigene Faust zu machen und sich dann nach §24 BLV (bzw. äquivalenter Landesnorm) auf einen höheren Dienstposten zu bewerben halte ich für die schlechteste Alternativ. Das hab ich grad durch vom gD in den hD und viele Behörden schrecken vor diesem Verfahren zurück.
Den Post müsste man eigentlich wegen grammatikalischer und semantischer Fehler melden... :?
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