Armutsfalle Mindestversorgung

Allgemeine Themen zum Bereich des öffentlichen Dienstes.

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zeerookah
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von zeerookah »

tiefenseer hat geschrieben: 01.04.2023 11:45 Schön für dich, wenn Du neben der Alimentaion durch deinen DH noch eine zusätzliche fianzielle Vorsorge hast, die dich unabhängig macht.
Aber als pensionierter Beamter in der Öffentlichkeit zu betonen, das man auch Privatier ist...hmmm...merkwürdiges Verständnis von Repräsentation. Und - das zu dem hier zur Rede stehende Thema.
Und danke für die Lektion bezüglich der meiner Frage...
@tiefenseer
...was stimmt mit dir eigentlich nicht oder anders gefragt, womit kommst du nicht klar in deinen "Forenleben" :?:
PS: Ich war die letzten 20 Jahre meiner Dienstzeit bei einer privaten Firma tätig.

PPS: Du hast doch 40 Jahre Zeit gehabt dich finanziell auf deinen Ruhestand vorzubereiten :idea: ...Was hast du gemacht :?:
Hanswurst I.
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von Hanswurst I. »

tiefenseer hat geschrieben: 27.03.2023 18:39
Wo ist man drüber?
[...]

Intersseant!!! - Wieso bist du als Beamter Steuerzahler? - Du gibst lediglich einen Teil deiner Bezüge, die zu 100% aus Steuergelden fianziert werden wieder zurück? Oder irre ich mich da?...kopf kratz
[/quote]Über die 40% Mindestpension.

Es spielt keine Rolle woher meine Bezüge kommen. Auch mir wird davon ein Teil wieder abgezogen, u.a. für Sachen, wo ich gerne regelmässig geprüft hätte, ob das so nötig ist. Weil ich krieg auch lieber weniger als mehr abgezogen.
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tiefenseer
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von tiefenseer »

zeerookah hat geschrieben: 02.04.2023 18:54
@tiefenseer
...was stimmt mit dir eigentlich nicht oder anders gefragt, womit kommst du nicht klar in deinen "Forenleben" :?:
Du zählst keineswegs zu dem Kreis an Leuten, die ich in mein Seelenleben Einblick erlaube. :D
zeerookah hat geschrieben: 02.04.2023 18:54 @tiefenseer
PS: Ich war die letzten 20 Jahre meiner Dienstzeit bei einer privaten Firma tätig.
Was willst Du mir und den Lesern diese Beitrages damit sagen?
...dass du 20 Jahre lang keine hoheitlichen Aufgaben mehr wahrgenommen hast?
...wenig bis keine Lebenserfahrung mitbringst, um dich nur im Ansatz oder garnicht mit den Tagesproblemen einer Lehrerin, eines Lehrers, Beamten bei der Pol, Zoll oder FW identifizieren kannst?
...keine Ahnung hast, wie das reale Leben ausschaut, wenn in Folge einer Erkrankung oder eines Unfalles jemand aus dem aktiven Dienst entfernt wird und menschliche Tragödien damit einher gehen können?
...letztlich das Theam als Bullshit betrachtest und dennoch meinst mit deinem Senf hier dem Inhalt Würze zu geben?
zeerookah hat geschrieben: 02.04.2023 18:54 PPS: Du hast doch 40 Jahre Zeit gehabt dich finanziell auf deinen Ruhestand vorzubereiten :idea: ...Was hast du gemacht :?:
Ich weiß ja nicht woher du zu einer solchen Mutmaßung gekommen bist, aber wie hast du in einem der vorherigen Beiträge geschrieben ....Wer lesen kann ist klar im Vorteil
Wenn du also etwas über mich wissen willst, das Forum ist dafür transparent genug...

Was ich gemacht habe?
Fehler habe ich gemacht - weil ich guten Glaubens war dass der Gesetzgeber Sicherheiten für mich schafft, sollte ich im Dienst verunfallen. Ich glaubte den geschaffenen Gesetzen. War mir aber nicht im Klaren, wie dehnbar diese Gesetze sind...und...anfänglich immer gegen den/der benutzt werden wo es grundsätzlich notwendig wäre...habe sehr (!!!) viel Jahre gebraucht um mir meine Rechte zu erstreiten.
Das kostete einen weiteren Teil an gesundheitlichen Einschränkungen und der Teilhabe am Leben...all das schafft man nur wenn man eine stabile Familie um sich hat, die einem auch mal am Haarschopf aus diesem Sumpf zieht, wenn es allein nicht mehr weiter geht...

...wer mir und allen Lesen hier erklärt, dass das Thema Bullshit ist...der hat NULL Ahnung von dem was wir durch machen mußten und müssen...

Ich halte es damit von ...R. von Weizäcker : Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das uns jederzeit genommen werden kann....

in diesem Sinne @zeerookah erfreue dich deiner Gesundheit und der finanziellen Absicherung für dein Ruhestand.
Ärgere Dich nicht über Deine Fehler und Schwächen, ohne sie bist Du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr.
Allium
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von Allium »

hat jemand inzwischen eine Info ob die Inflationsprämie auch für die Pensionäre umgesetzt wird bzw. ob und wann es eine Erhöhung geben wird, so dass auch die DDU frühpensionierten etwas erhalten? Bisher sieht es ja eher schlecht aus...
Manuel
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von Manuel »

Tolles Forum, hab ich eben zufällig auf der Suche nach Wissenswertem zum Wohngeld Plus für Mindestversorgungsempfänger gefunden.
Hier ein paar Anmerkungen, die ihr, liebe Kollegen, teilen könnt oder auch nicht. :D
Kurzauskunft: Landesbeamter Schleswig-Holstein, Steuerhauptsekretär, inzwischen 67 Jahre alt mit Gelenkersatz, Zucker, Arthrose... :(
Meine Geschichte:

Ich bin vor einigen Jahren wegen Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand versetzt worden und erhielt 51,47 % meines Gehalts aus A8. Zusammen mit dem dreizehnten Monatsgehalt und den Einmalzahlungen sowie Beihilfe ohne Zuzahlung von 70 % plus PKV( die allerdings schon damals regelmäßig mit der Gehaltserhöhung auch die Beiträge erhöhte) kam ich eigentlich gut zurecht.

Dann wurde in Schleswig-Holstein das dreizehnte Monatsgehalt (das, so weit ich weiß, nie als Weihnachtsgeld gedacht war, sondern als Ausgleich des Einkommensverlustes des öffentlichen Dienstes gegenüber der freien Wirtschaft gelten sollte), für den mittleren Dienst auf 300 Euro abzüglich Steuern gesenkt. Das folgende Versorgungsänderungsgesetz brachte mich bereits in der zweiten Anpassungsstufe unter die amtsunabhängige Mindestversorgung, so dass diese nunmehr für mich galt. Die Einmalzahlungen wurden nicht mehr auf Versorgungsempfänger übertragen, auch für die Beihilfe wurden Zuzahlungen von 80 Euro im Jahr fällig. Dies ist die Situation in Schleswig- Holstein, wo ich mich erfolgreich mittels Petition gegen die Beibehaltung der niedrigeren Krankengymnastiksätze gewährt hatte. (Alle Bundesländer hatten diese angehoben, nur der Norden nicht. Das bedeutete Zuzahlungen bei Krankengymnastischer Behandlung, die ich wegen Knie-und Hüftgelenksprothesen benötigte.) :lol:

Im selben Zeitraum stiegen die Lebenshaltungskosten, was nicht nur die PKV betraf, sondern alle Bereiche des täglichen Lebens. Ich denke, wir sind uns im Grundsatz einig.

Ich habe mir dann mit Hilfe meines Bruders (Pensionär Zoll) in Niedersachsen 2016 ein kleines Haus gekauft, damit wir uns im Alter besser unterstützen können. (18 km Entfernung) Allerdings steht das Häuschen, das ich für wenig Geld und geringe Raten (Ersparnisse aus dem Erbe meiner Eltern und dem Verkauf unseres Ehehauses nach Scheidung und Tod des Partners) erstanden habe und als Altersvorsorge, also beim Verkauf zur Zuzahlung im Pflegeheim nutzen wollte, in einem kleinen Dorf auf dem land. Wir haben noch einen Bäcker, aber keinen Arzt und die Elbe vor der Haustür. Dort (Haustür) befindet sich auch die Bushaltestelle, von der ein Rufbus dreimal am Tag in die 18 km entfernte Kreisstadt mit Krankenhaus fährt. (Man muss aber am Bahnhof umsteigen, wenn man einen Termin im Kreiskrankenhaus wahrnehmen möchte.) Den letzten Bus um 19 Uhr sollte man keinesfalls verpassen, ein Taxi kostet einen Fünfziger!!
Mit anderen Worten: Auf dem Land ist man in der Regel aufs Auto angewiesen.
So viel zu euren natürlich gut gemeinten Ratschlägen, es mal im Dorf zu versuchen.

Trotzdem hätte ich einigermaßen mit meinen 1800 Brutto, 1750 Netto abzüglich 10 Euro Sterbekasse und 360 Euro zurzeit PKV 30 % leben können.
Wäre nicht der irre Iwan dazwischen gekommen! (Normalerweise würde jetzt Gas ohne Ende durch Nordstream fließen.)
In zwei Jahren ist die nächste Verhandlung mit der Bank fällig, die trotz 30000 Euro geringer Restschuld durch den nun höheren Zinssatz von wahrscheinlich 5 % (von 1,8 zu Beginn) einen höheren Abtrag haben wollen wird. Dazu kommt die zehnjährige Gasheizung, die, sollte ich sie in eine Wämepumpe plus Fotovoltaikanlage mittels Sanierung des 1963 gebauten Häuschens umtauschen wollen, Kosten von ca 100000 Euro verursacht. Ab 2035 muss ich zusehen, das ich ein E-Auto kriege, an die Kosten denke ich gar nicht und die PKV hat erhöht, die Lebensmittel und Benzinpreise sind durch die Decke gegangen, von Gas- und Strompreis rede ich lieber nicht. Aber ich habe mich im Winter etwas wärmer angezogen, die Heizung runtergedreht und die Weihnachtsbeleuchtung nicht an den Strom angeschlossen, sondern billige Batterien gekauft. Es hat gewirkt, denn beim Strom hatte ich jetzt ein kleines Guthaben und der Gasverbrauch wurde signifikant gesenkt. Die Abrechnung steht noch aus.

Natürlich konnte niemand diese desolate Weltlage ahnen. So wie ich, Häuschen als Altersvorsorge, denken und dachten Millionen, die, wie ich nun im Renten-und Pensionsalter sind. Ob wir in Deutschland mit unseren klimapolitischen Heizungsgesetzen allein in der Lage sein werden, die weltweite Erwärmung zu stoppen, wage ich zu bezweifeln.
Aber eines steht fest: Der Kollege hat recht, mit der Armutsfalle bei der Mindestversorgung.

Wir müssen bedenken, das von den 1750 Euro nun 370 erst einmal für die PKV abgehen, mit steigender Tendenz. Daneben habe ich eine Belastung von 340 Euro für die Banken, die in meiner alten Wohnung in einer 20000 Seelenstadt an der Nordsee ebenfalls die Kaltmiete ausmachten. Wasser, Müllabfuhr, Schornsteinfeger und Versicherungen hat man in einer Mietwohnung auch und die Heizung wird ebenfalls in der Betriebskostenrechnung aufgeführt. (Ich wohne tatsächlich jetzt im Haus günstiger, als in meiner Mietwohnung). In der Regel leistet man sich ein Auto oder mal Fahrten mit dem Zug (den gibt es hier natürlich auch nur nach einstündiger Autofahrt). Mir bleiben nach Abzug aller normalen Lebenshaltungskosten, die sich nicht sonderlich von denen in einer Mietwohnung unterscheiden und den unglückseligen Versuchen auch mal etwas für, wie jetzt, einen kaputten Spülkasten, zurückzulegen, gerade mal 200 Euro für Essen, trinken, Kleidung, Taschengeld (ja, ein Döner für 5 Euro sollte einmal im Monat drinne sein und eine kleine Veranstaltung mit Hutkasse auch. )

Was mich ärgert, ist die Tatsache, das die letzte Gehaltserhöhung Sockelbeträge vorsah, die aber von unserer Landesregierung mit dem Hinweis, damit den mittleren Dienst zu nah an den gehobenen Dienst heranzuführen, abgelehnt wurden. Mein Einwand, dass sich die 2 Prozent Erhöhung bei 1800 Euro kaum auswirken, weil zusätzlich und gleichzeitig die PKV Beiträge um das doppelte steigen und die normalen Kosten wie Gas, Strom, Wasser, etc nebst Lebensmittel auch anziehen, so dass man unterm Strich zu zahlt, verhallte bis jetzt im Wind.
Allerdings wurde die Bitte nach Ausgleich der Mindestversorgung oder Angleichung derselben an die neuen Bürgergeldsätze zumindest bei unserer Gewerkschaft (Steuer) angenommen. Ich bin gespannt, was sich in den nächsten Tarifverhandlungen für uns in den Ländern tut. Mein Bruder als Bundesbeamter wird im September ein nettes Plus bekommen. Glück demjenigen, der beim Bund auf der Gehaltsliste steht.

Für uns kleinen Beamten, Versorgungsempfänger im mittleren Dienst, hat sich die Lage in den letzten Jahren über Gebühr verschlechtert und Heizungsgesetze, Krieg etc. setzen noch eines drauf. Normalerweise kann man mit der vollen Pension im mittleren Dienst auch heute noch einigermaßen leben, sofern man die Jahre erreicht hat. Wer aus gesundheitlichen Gründen wie ich und auch der eingangs schreibende Kollege auf die Mindestversorgung rutscht, für den sieht es gerade in Krisenzeiten nicht gut aus. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Landesregierungen mal Gedanken darüber machen, dass nicht alle Versorgungsempfänger Bezüge nach A 12 /13 und mehr erhalten.

Ich mag eigentlich nicht jammern und vor allem als Beamter nicht anderen Sozialleistungen wegnehmen. Aber ich bin dabei alles Wissenswerte über das neue Wohngeld plus zu lesen, habe nach Rechner einen Anspruch von 150 bis 300 Euro. So viel zur Allimentation, das dürfte nämlich bei halbwegs richtigen Zahlen niemals sein. Ich habe mir auch Gedanken darüber gemacht, ob ich als Beamter moralisch überhaupt so etwas beantragen darf. Allerdings sehe ich nicht ein, dass ich nur aufgrund meines Diensteides sang und klanglos verhungern soll. Ich werde also den Antrag stellen und sehen, was dabei heraus kommt. :evil: Ich weiß noch, das mein Vater (Zöllner der ersten Stunde seit 1949 und mit siebzehn Soldat auf den Seelower Höhen), in meiner Kindheit als aktiver Beamter mit Ehefrau und einem Kind Wohngeld bezogen hat. Er war im mittleren Dienst, wie ich.

Die Heizungspauschale haben wir Pensionäre in SH nun auch bekommen, wenn auch erst im Januar 2023. Aber im Norden leben wir nun mal mit den Gezeiten und die Uhren ticken an der Küste halt langsamer.

Also, man kann krank und unverschuldet dienstunfähig werden und somit in die Mindestversorgung rutschen. Früher war das nicht dramatisch. Im Laufe der Jahre haben sich allerdings Entwicklungen ergeben, aufgrund derer ich jedem rate, diese Situation möglichs zu vermeiden. Trotzdem sind wir als ehemalige Beamte immer noch einen Tick besser dran, als diejenigen, die ins Bürgergeld fallen. Wir erhalten unsere, wenn auch immer weiter real schrumpfende Pension, am letzten Tag des Monats ohne Anträge stellen und auch ohne einen Nachweis von Arbeitssuche erbringen zu müssen.

Meine Nachbarin, die grad ihren Mann verloren hat, muss mit der Grundrente auskommen, spricht verzweifelt von Altersarmut. Und sie hat ein kleines altes Häuschen, abgezahlt, aber mit Ölheizung. Um das wärmepumpenfähig zu bekommen, wird sie es wohl abreißen müssen. Au, ich fürchte fast, mir wird es nicht besser gehen und die Hoffnung noch zwei Jahre im Pflegeheim mit dem Verkaufserlös überleben zu können, kann ich dank Herrn Habeck sicher knicken. Wenn ich für mein Häuschen noch 10000 Euro in zwanzig Jahren, wenn es abgezahlt ist, kriege, kann ich mich glücklich schätzen. Es wird dann immerhin für die Zuzahlung des Restes aus meiner Beerdigungsversicherung bei meinem Bestatter reichen. Auch ein Trost!

Ich möchte einmal eine Lanze für den öffentlichen Dienst brechen, der immer wieder grundlos geschunden wird. Hinsichtlich unserer Privelegien durch die Beihilfe kann ich nur lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Leider stellt sich kaum jemand aus der Führungsriege mal hin und erklärt dem Volk, was unserem Finanzminister blüht, wenn alle Beamten und Versorgungsempfänger Mitglieder in den gesetzlichen Kranken-und Rentenversicherungen würden. Die Nachversicherung wäre nicht bezahlbar und die Beihilfe zahlt nur für tatsächlich entstandene Kosten. Die Arbeitgeberbeiträge spart sich unser Arbeitgeber nämlich. Die paar Beamten würden weder das gesetzliche Rentensystem retten noch würde sich das System verbilligen, im Gegenteil.
Und bei den privaten Versicherungen schrumpfen die Mitarbeiter und landen beim Arbeitsamt und Bürgergeld. :roll:

Um als Beamter tätig zu werden, muss man erst einmal die Hürde der Einstellung nehmen. Das bedeutet einen halbwegs vernünftigen Schulabschluss, Realschule oder besser Gymnasium. Daran an schließt sich die Ausbildungszeit mit der Laufbahnprüfung. Die war bei uns im Steuerfach schon ein kleines Staatsexamen. Über die Probleme in der praktischen Arbeit, dem Umgang mit manchmal schwierigen Vorgesetzten, die auch nur Opfer ihres Berufsstandes wurden, brauche ich hier nichts weiter zu sagen. Das Warten und Absitzen der Zeit bis zu den Beförderungen gibt es schon lange nicht mehr. Zwischen heute und meiner Einstellung am 1.8.1974 liegen Welten. Das einzige, was uns vom Bürger unterscheidet ist der lebenslange Arbeitgeber und die Aussicht auf eine Pension, die langsam aber sicher trotz Erhöhungen immer weniger wird und bei den ganz kleinen kaum mehr zum Leben reicht.

Dafür haben wir den Mund zu halten, uns politisch möglichst nicht abfällig zu äußern, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu verteidigen( wer weiß außer uns überhaupt noch, was damit gemeint ist?) und vor allem kein Streikrecht. Aber immer mehr Arbeit und Gesetze, deren Anwendung nicht einmal die verstehen, die sie durch Bundestag und Bundesrat gebracht haben.

Wir wollen nicht klagen. Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit. Wer bis hier her gelesen hat, dem hat entweder mein Schreibstil gefallen oder er /sie besitzt die wahrste aller Beamtentugenden: Eine Engelsgeduld ! ;)
Dienstunfall_L
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von Dienstunfall_L »

Hallo Manuel, danke für deine Schilderung. Dies verstehe ich nicht oder es ist zu allgemein:
Leider stellt sich kaum jemand aus der Führungsriege mal hin und erklärt dem Volk, was unserem Finanzminister blüht, wenn alle Beamten und Versorgungsempfänger Mitglieder in den gesetzlichen Kranken-und Rentenversicherungen würden. Die Nachversicherung wäre nicht bezahlbar und die Beihilfe zahlt nur für tatsächlich entstandene Kosten. Die Arbeitgeberbeiträge spart sich unser Arbeitgeber nämlich. Die paar Beamten würden weder das gesetzliche Rentensystem retten noch würde sich das System verbilligen, im Gegenteil.
Wenn alle Beamten erklären würden, sie wollten nicht länger Beamte sein, dann wäre das für recht viele der Beamten ein finanzieller Nachteil, insofern halte ich den Gedanken für hypothetisch. Der Wechsel in die GKV wäre nur für unter 55-Jährige möglich über eine versicherungspflichtige Tätigkeit oder Familienversicherung, viele der „Beamten und Versorgungsempfänger“ fielen dabei raus.

Die Arbeitgeberbeiträge eines rentenversicherungpflichtigen Arbeitnehmers betragen 50%.
Die Beihilfe beträgt für aktive Beamte mind. 50%, der Versorgungsempfänger mindestens 60%.
Welche „Arbeitgeberbeträge spart sich unser Arbeitgeber“ (gemeint ist vermutlich „Dienstherr“)?

Mir scheint das nicht zu Ende gedacht oder ich übersehe etwas.
Es ist ein theoretisches Konstrukt. Dein tatsächlicher „Fall“ ist konkret. Lass uns wissen, wie das läuft und was raumkommt mit / bei dem Wohngeldantrag.
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tiefenseer
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von tiefenseer »

Hallo Manuel...danke, dass Du uns Einlass in dein Seelenleben gegeben hast...diejenigen, die es geschafft haben, sich im Laufe ihres Beamtenlebens eine Rücklage zu schaffen, mit mehr als 70% gesund in die Versorgung schlittern und...vielleicht das Glück haben sich ihren Versorgungsstock mit einer kleinen Erbschaft Privatier nennen zu dürfen...können...oder...wollen sich nicht vorstellen wie es ist mit einer Mindestversorgung über die Runden zu kommen.

Es zeugt von großem Mut sich mit diesem Thema, wie du es hier gemacht hast, in die Öffentlichkeit zu gehen.

P.S. Bei der Aufzählung der fianziellen Belastungen kommt noch ein weiterer nicht unerheblicher Aspekt dazu ...Grundsteuer
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zeerookah
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von zeerookah »

tiefenseer hat geschrieben: 29.06.2023 19:08 Hallo Manuel...danke, dass Du uns Einlass in dein Seelenleben gegeben hast...diejenigen, die es geschafft haben, sich im Laufe ihres Beamtenlebens eine Rücklage zu schaffen, mit mehr als 70% gesund in die Versorgung schlittern und...vielleicht das Glück haben sich ihren Versorgungsstock mit einer kleinen Erbschaft Privatier nennen zu dürfen...können...oder...wollen sich nicht vorstellen wie es ist mit einer Mindestversorgung über die Runden zu kommen.

Es zeugt von großem Mut sich mit diesem Thema, wie du es hier gemacht hast, in die Öffentlichkeit zu gehen.
Wie so oft schreibst Du über Dinge wo Du vermutlich wenig Ahnung hast.
Warst Du eigentlich im einfachen Dienst (also nur 1x den Namen richtig schreiben)
oder im mittleren Dienst (wo man Lehrgänge und eine Prüfung 1x Fachlich + 1x Allgemein Wissen ablegen mußte)?
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tiefenseer
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von tiefenseer »

Was willst du mir und den Lesern damit sagen?
zeerookah hat geschrieben: 29.06.2023 19:22 Wie so oft schreibst Du über Dinge wo Du vermutlich wenig Ahnung hast.
Warst Du eigentlich im einfachen Dienst (also nur 1x den Namen richtig schreiben)
oder im mittleren Dienst (wo man Lehrgänge und eine Prüfung 1x Fachlich + 1x Allgemein Wissen ablegen mußte)?
Kopf...kratz...soweit ich micht aus Deiner Schreibergeschichte erinnere unterscheidet uns ein kleiner nicht unwesentlicher Aspekt...ich hatte hoheitliche Aufgaben wahr zu nehmen...und ich habe dir schon einmal erklärt,,,dass du nicht zu der Gruppe Menschen gehörst, die ich in mein Seelenleben Einsicht erlaube...

...schon merkwürdig wie Du ...ZEEROOKAH...es nicht sein lassen kannst hier unfrieden zu schaffen...
Ärgere Dich nicht über Deine Fehler und Schwächen, ohne sie bist Du zwar vollkommen, aber kein Mensch mehr.
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von zeerookah »

tiefenseer hat geschrieben: 29.06.2023 19:39 Was willst du mir und den Lesern damit sagen?
Kopf...kratz...soweit ich micht aus Deiner Schreibergeschichte erinnere unterscheidet uns ein kleiner nicht unwesentlicher Aspekt...ich hatte hoheitliche Aufgaben wahr zu nehmen...
...ich übrigens auch, sonst wäre ich ja nicht Beamter
Ein Tipp um meinen Kommentaren zu entgehen...einfach keinen Blödsinn mehr schreiben... :idea:
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von tiefenseer »

@zeerookah

Hoheitliche Aufgaben sind solche Aufgaben, deren Erfüllung dem Staat kraft öffentlichen Rechts obliegt. Sie werden in der Regel von Angehörigen des öffentlichen Dienstes ausgeübt, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen (Art. 33 Absatz 4 GG).

Bei den privatrechtlich organisierten Postnachfolgeunternehmen gibt es mangels hoheitlicher Aufgaben keine Ämterstruktur
An die Stelle von abstrakt-funktionellen und konkret-funktionellen Ämtern treten bei den Postnachfolgeunternehmen und ihren Tochter- und Enkelunternehmen abstrakte und konkrete Aufgabenbereiche. Dies ist mit den Vorgaben von Art. 33 Abs. 5 GG und Art. 143b Abs. 3 Satz 1 GG vereinbar, da damit in ausreichender Weise der Anspruch auf eine amtsangemessene Beschäftigung gewahrt werden kann.

Die Erfüllung hoheitlicher Aufgaben erfolgt regelmäßig durch den Verwaltungsakt gemäß § 35 Satz 1 VwVfG, oftmals aber auch durch einen sogenannten Realakt.
Mir ist nicht bekannt, dass die Postnachfolgeunternehmen Verwaltungsakte vollziehen!

Du ....ZEEROOKAH...hattest den Bonus bei der Privatiesierung Beamter zu sein um nicht in das Meer der Arbeitslosen gestoßen zu werden.

Ich glaube nicht, dass Du nach der Privatisierung der POST noch hoheitliche Aufgaben wahrgenommen hast. :lol: :lol: :lol:

Und zum eigentlichen Thema....wieder einmal NULL Info-Hilfe und auschließlich heiße Luft geblasen ZEEROOKAH.... ;) ;)
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von zeerookah »

tiefenseer hat geschrieben: 30.06.2023 16:38 @zeerookah
Du ....ZEEROOKAH...hattest den Bonus bei der Privatiesierung Beamter zu sein um nicht in das Meer der Arbeitslosen gestoßen zu werden.
Von den Tarif Kollegen ist bei der Privatiesierung auch niemand entlassen worden...

Du hast dich noch gar nicht zu der Frage geäußert ob du Unterschrifts Beamter im einfachen Dienst warst oder doch eine Prüfung abgelegt hast?
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von tiefenseer »

@zeerookah...

es liegt schon einige Zeit zurück, da hat dir ein Mitglied dieses Forum hier folgendes geschrieben...

...Deinen Beitrag finde ich sehr kurzsichtig und frech obendrein. Sowas solltest du dir verkneifen, Herr Klugsch.....! Und meine Antworten an andere Helfer hier. So Dummschwätz macht mich echt wütend! Ich könnte dich das gleiche fragen, ob du verbeamtet warst / bist, denn deine geistigen Mindestanforderungen könnte ich auch daraufhin hinterfragen, dass du meine Posts nicht gelesen hast....

Das passt wie die Faust aufs Auge zu deinem aktuellen Beitrag:
zeerookah hat geschrieben: 30.06.2023 17:20 Du hast dich noch gar nicht zu der Frage geäußert ob du Unterschrifts Beamter im einfachen Dienst warst oder doch eine Prüfung abgelegt hast?
Was für eine Frage?!? -scheinbar bist du zu bequem oder zu faul mal in meine Historie hier im Forum zu schauen...aber ich will mal nicht so sein ;) ;) .. ich bin PVB ...und...dazu bedurfte es ein wenig mehr als nur ein paar Fragen zu beantworten... :? ...
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von blink182 »

tiefenseer hat geschrieben: 29.06.2023 19:39 Kopf...kratz...soweit ich micht aus Deiner Schreibergeschichte erinnere unterscheidet uns ein kleiner nicht unwesentlicher Aspekt...ich hatte hoheitliche Aufgaben wahr zu nehmen...
Wie jeder andere Beamte auch.

Dass Post und Telekom irgendwann privatisiert wurden, ändert nix an der Tatsache...bei den Postnachfolgeunternehmen gab es an Beamten nur noch Altbestände.

Abgesehen davon tut das nix zur Sache, und einbilden braucht man sich darauf auf nichts.
Zuletzt geändert von blink182 am 01.07.2023 06:35, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
blink182
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Re: Armutsfalle Mindestversorgung

Beitrag von blink182 »

tiefenseer hat geschrieben: 30.06.2023 16:38 Ich glaube nicht, dass Du nach der Privatisierung der POST noch hoheitliche Aufgaben wahrgenommen hast. :lol: :lol: :lol:
Hat er doch auch nicht behauptet!?
Gruß
blink182