Wechsel in die PKV - Zahnersatz

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Schleife
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Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von Schleife »

Guten Tag,

ich bin aktuell nur angestellt, werde aber voraussichtlich
Ende des Jahres zum Beamten auf Zeit ernannt (A13 NRW).

Nun sind bei mir zwei Zahnkronen fällig und die Behandlungskosten
belaufen sich auf insgesamt ca. 2500 Euro. Davon sind 1200 Euro
Material- und Laborkosten, der Rest ist zahnärztliches Honorar.

Von meiner Kasse (GKV) bekäme ich ca. 500 Euro Zuschuss und
müsste also die restlichen 2000 Euro aus der eigenen Tasche
zahlen. Ich könnte diese Summe zwar stemmen, allerdings
sind das für mich keine Peanuts, sondern schon ziemlich
viel Geld.

Nun wäre meine Überlegung, mit der Behandlung so lange
zu warten, bis ich verbeamtet bin und mit der Beihilfe
rechnen kann. Da es sich um eine laufende Behandlung handelt
(Heil- und Kostenplan bereits genehmigt), ist mir natürlich
klar, dass sich meine künftige PKV überhaupt nicht an den
Kosten beteiligen würde.

Aber selbst dann würde ja die Beihilfe immer noch mehr
zuzahlen, als meine GKV. Wenn ich es richtig verstehe,
wäre ja das Zahnarzthonorar voll beihilfefähig und die Laborkosten
zu 60 %. Das wären dann immerhin ca. 1000 Euro, die von der
Beihilfe übernommen werden.

Habe ich dabei etwas übersehen? Eventuell mache ich mir
die Sache dann doch zu einfach?
RED-SECTOR
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von RED-SECTOR »

Du hast Deine Rechnung ohne die PKV gemacht.
Da gehst Du m. E. ins Risiko, sofern du nicht heute bereits eine Anwartschaft hast, also keine Gesundheitsprüfung mehr bestehen musst. Die PKV wird dich nämlich fragen, ob (zahn-)ärztliche Behandlungen angeraten bzw. vorgesehen sind oder bald fest anstehen.

Natürlich musst du das dann angeben.

Bestenfalls sagt die PKV den Vertrag zu unter Ausschluss dieser Behandlung.

Es kann aber auch sein, dass mit einem dauerhaften Risikozuschlag etwa für den Zahntarif reagiert wird. Oder der Versicherer legt dir einen Vertrag vor, der Leistungsausschlüsse enthält. Oder dir könnte ein Beihilfeergänzungstarif vorerst nicht gewährt werden, sofern in diesem zahnärzliche Leistungen enthalten sind.

Ich kann deine Überlegung gut verstehen, das ist schon viel Geld. Aber ganz ehrlich: Spiel bei A13 nicht wegen 500 Euro mit diesem Feuer. Lass dir die Zähne machen und geh beruhigt durch die Gesundheitsprüfung. Nur meine Meinung.
BalBund
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von BalBund »

@Red: er hat doch explizit geschrieben
Da es sich um eine laufende Behandlung handelt (Heil- und Kostenplan bereits genehmigt), ist mir natürlich klar, dass sich meine künftige PKV überhaupt nicht an den Kosten beteiligen würde.
:
Spee
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von Spee »

Aber es könnte zu einem Risikozuschlag führen. Oder es wird ausgeschlossen und kommt in 1, 2 Jahren zu Komplikationen und er bleibt auf den Kosten sitzen.

Ich würde das entweder selbst bezahlen oder mal rechnen was die Zahnzusatzversicherung, die bereits abgeratene Behandlungen einschließt, kosten würde. Den Namen darf ich wahrscheinlich nicht nennen.
RED-SECTOR
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von RED-SECTOR »

BalBund hat geschrieben: 12. Feb 2022, 15:54 @Red: er hat doch explizit geschrieben
Da es sich um eine laufende Behandlung handelt (Heil- und Kostenplan bereits genehmigt), ist mir natürlich klar, dass sich meine künftige PKV überhaupt nicht an den Kosten beteiligen würde.
:
Genau das habe ich ja geschrieben. Dass die PKV diese konkrete Behandlung auf keinen Fall bezahlt, ist völlig klar. Die Gefahr liegt hier woanders: Mögliche Risikozuschläge, Leistungsausschlüsse oder das Versagen eines Beihilfeergänzungstarifs. Sowas später wieder aus dem Vertrag zu bekommen, ist schwierig. Das würde ich nicht für eine solche Summe riskieren.
RED-SECTOR
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von RED-SECTOR »

Spee hat geschrieben: 12. Feb 2022, 17:19 Aber es könnte zu einem Risikozuschlag führen. Oder es wird ausgeschlossen und kommt in 1, 2 Jahren zu Komplikationen und er bleibt auf den Kosten sitzen.

Ich würde das entweder selbst bezahlen oder mal rechnen was die Zahnzusatzversicherung, die bereits abgeratene Behandlungen einschließt, kosten würde. Den Namen darf ich wahrscheinlich nicht nennen.
Das ist ein guter Punkt. Leistungsausschlüsse sind noch fieser als Risikozuschläge, da man als Laie überhaupt nicht abschätzen kann, welche Weiterungen sich aus so einer individuellen Vereinbarung zum eigenen Nachteil ergeben können.

Ein Beispiel wäre, dass der Versicherer anbietet: „ausgeschlossen vom Versicherungsschutz sind die in Behandlung befindlichen Zähne 12,13 und xy“. Das bedeutet dann, dass diese Zähne dauerhaft nicht versichert sind. Sowas zu unterschreiben wäre verrückt.
Schleife
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von Schleife »

Besten Dank für eure Ausführungen. Den kompletten Ausschluss vom Versicherungsschutz der betroffenen
Zähne habe ich in der Tat bedacht. Da ist es in der Tat sinnvoller, die Behandlung noch in der GKV abzuschließen.
Spee
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von Spee »

Es ist halt immer ein Risiko. Wenn du das angibst und die Behandlung wird ausgeschlossen und es treten irgendwann Komplikationen auf, kann sich darauf berufen werden. Und wenn es dann man um eine Wurzelbehandlung oder ein Implantat geht, wird es richtig teuer.

Ich würde das Geld in die Hand nehmen und alles sauber ziehen. Wie gesagt, es gibt auch eine Zahnzusatzversicherung die auch angeratene kosten übernimmt. Muss man halt durchrechnen, ob sich das lohnt.

Die 2000€ müsstest du aber von der Steuer als außergewöhnliche Belastungen absetzen können.
Dienstunfall_L
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von Dienstunfall_L »

Ich habe verstanden, es wird geraten, die geplante Behandlung komplett als Privatpatient (trotz GKV als „Selbstzahler“) durchführen zu lassen.
Habe ich das richtig verstanden??

Im Fall, dass die GKV innerhalb der nächsten 10 Jahre (Speicherung der Daten) die Daten preisgeben müsste, wäre doch trotzdem gespeichert, dass (weil aktueller Stand) eine Behandlung eines bestimmten Bereichs anstand. Deswegen verstehe ich den Rat nicht völlig ….
Spee
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von Spee »

Nein. Also mein Rat ist, die Behandlung jetzt als GKV versicherter durchzuführen, die Eigenkosten selbst zu bezahlen und den Zuschuss der GKV zu nutzen. Die Behandlung muss halt abgeschlossen sein, bevor der Antrag bei der PKV gestellt wird.
Also nicht als "Selbstzahler" sondern als GKV Patient.

Die Behandlung kann ja jetzt anstehen, aber wenn sie abgeschlossen ist passt doch wieder alles.
Schleife
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von Schleife »

Nur um weitere Missverständnisse zu vermeiden: Es stand nie im Raum, beim PKV-Antrag
dem künftigen Versicherungsträger irgendetwas zu verschweigen. Selbstverständlich
hätte ich dabei angegeben, dass bereits ein Heil- und Kostenplan existiert,
mit der Behandlung aber noch nicht begonnen wurde. Alles andere wäre ja
Betrug und gerade bei PKV höchst kontraproduktiv.

Dass es sinnvoller ist, die Behandlung als GKV-Patient abzuschließen,
sehe ich inzwischen ein.

Die zwei Zähne, die mir überkront werden müssen, sind bereits wurzelbehandelt.
Dazu gab es einmal Wurzelspitzenresektion und einmal eine erneute
Wurzelbehandlung, da die erste leider fehlerhaft durchgeführt wurde.
Da wäre es natürlich ungünstig, wenn die PKV diese Zähne komplett
vom Versicherungsschutz ausschließen würde

Zusätzlich ist es eigentlich so, dass bei mir ein Zahn komplett fehlt. Das stört
mich auch nicht wirklich, solange der entsprechende Zahn oben intakt ist.
Eine Brücke möchte ich nicht haben, und ein Zahnimplantat würde meine
finanziellen Verhältnisse extrem strapazieren und kommt daher aktuell
nicht infrage. Da muss ich halt wohl oder übel damit leben, die
Behandlung irgendwann mal aus eigener Tasche (+Beihilfe aber ohne
PKV-Anteil) zahlen zu müssen.

Aber zumindest bei den beiden Kronen kann ich die Sache schon mal
ordentlich in der GKV abschließen und auf das Beste hoffen.
Spee
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Re: Wechsel in die PKV - Zahnersatz

Beitrag von Spee »

Nur mal so, hast du abgeklärt ob das Problem nicht durch eine Füllung behoben werden kann? Also muss es explizit eine Krone sein und hast du dafür schon einen Heil-und Kostenplan?
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