Völlig perspektivenlos….

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Adelgunde
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Völlig perspektivenlos….

Beitrag von Adelgunde »

Guten Tag zusammen!

Ich bin zur Zeit völlig perspektivenlos und niedergeschlagen:
Ich bin fast 20 Jahre Grundschullehrerin. Ca. zwei Wochen nach den Sommerferien habe ich einen totalen Zusammenbruch erlebt. Ich war überhaupt nicht mehr fähig, zu unterrichten. Ich wusste nicht, wo ich anfangen und wo ich mit meiner Unterrichtsplanung enden sollte. Ich hatte Angst, den Kinder nicht gerecht zu werden, die Klassenarbeiten aufzusetzen, zu unterrichten, …. Nachts war an Schlaf nicht mehr zu denken.

Vom Hausarzt bin ich zwei Wochen krankgeschrieben (Erschöpfungssyndrom) worden.
Dann war ich so verzweifelt und habe so extrem an mir gezweifelt, dass ich drauf und dran war meine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis zu verfassen.
Ein Jurist, den ich dazu kontaktiert hatte, riet mir ab, in meiner Verfassung eine derartige Entscheidung zu treffen. Er war der Meinung, dass ich Abstand brauche, Zeit und eine längere Auszeit.

Dann hat mich der Hausarzt nochmals für zwei Wochen krankgeschrieben und mir einen Termin bei einem Psychiater gemacht. Dieser Termin war irgendwie ernüchternd für mich. Ich bekam eine Anpassungsstörung diagnostiziert und bin weitere zwei Wochen krankgeschrieben. Länger würde das nicht gehen.

Mir wurde ein stationärer Aufenthalt nahegelegt.

Nun meine Frage: Werde ich erst für einen längeren Zeitraum krankgeschrieben, wenn ich einen stationären Aufenthalt mache? Immer nur im Zwei-Wochen-Rhythmus krankgeschrieben zu werden hilft weder mir noch der Schule.

Einen stationären Aufenthalt möchte ich nicht. Ich möchte nicht von zu Hause weg. Ich kann mir gut eine Psychotherapie vorstellen. Aber ich habe bisher noch keinen Termin bekommen.

Ich weiß gar nicht, wie es weitergehen soll.

War oder ist jemand in einer ähnlichen Lage? Kann mir jemand Tipps geben, wie ich am besten weiter vorgehen kann?

Ich kenne mich mit Psychiatrie nicht aus, aber eine Anpassungsstörung habe ich meiner Meinung nach nicht. Die Psychiaterin hat sich gar nicht meine ganze „Geschichte“ angehört.

Bin total verzweifelt.
Torquemada
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Re: Völlig perspektivenlos….

Beitrag von Torquemada »

Adelgunde hat geschrieben: 13. Okt 2021, 17:03 Ich bekam eine Anpassungsstörung diagnostiziert und bin weitere zwei Wochen krankgeschrieben. Länger würde das nicht gehen.

Das ist doch Quatsch. Der Hausarzt kann krankgeschrieben, ebenso die Psychiaterin. Und das nicht nur für 14 Tage. Anderen Arzt suchen ist eine Option.
Adelgunde
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Re: Völlig perspektivenlos….

Beitrag von Adelgunde »

Torquemada hat geschrieben: 14. Okt 2021, 09:19
Adelgunde hat geschrieben: 13. Okt 2021, 17:03 Ich bekam eine Anpassungsstörung diagnostiziert und bin weitere zwei Wochen krankgeschrieben. Länger würde das nicht gehen.

Das ist doch Quatsch. Der Hausarzt kann krankgeschrieben, ebenso die Psychiaterin. Und das nicht nur für 14 Tage. Anderen Arzt suchen ist eine Option.
Danke für Deine Antwort, Torquemada.
Leider machen sie es bisher nur im 14tägigen Rhythmus. Das ist für die Schule ja auch echt blöd zum Planen.
Querulant
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Re: Völlig perspektivenlos….

Beitrag von Querulant »

Wie der Vorredner schon schrieb...
Anderen Arzt suchen.....
Ich war damals das aller 1. Mal bei einem neuen Arzt und nach 15 Minuten Gespräch
hat er mich von sich aus für 4 Wochen krank geschrieben...im Anschluss hatte ich 3 Monate unbezahlten Sonderurlaub.
Weitere Krankschreibungen brauchte ich nicht, weil mich der Amtsarzt danach
dauerhaft bis zur Pensionierung krank geschrieben hatte...
Adelgunde
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Re: Völlig perspektivenlos….

Beitrag von Adelgunde »

Aber kann ich denn einfach immer wieder den Arzt wechseln?

Was meinen Hausarzt angeht - da bin ich jetzt froh, dass ich dort bin. Ich bin erst seit ca. einem Jahr bei ihm Patient. Vorher stand ich nur auf der Warteliste und war bei der Kinderärztin meiner eigenen Kinder in Behandlung.

Mein "alter" Hausarzt hat mich mehrere Male enttäuscht, weshalb ich ihn dann "verlassen" habe.

Kann ich den Psychiater denn nochmal wechseln?

Wie alt warst Du denn, als Du bis zur Pensionierung krankgeschrieben wurdest vom Amtsarzt??


Ich bin mir ja auch überhaupt nicht sicher, ob ich das in Schule wieder hinbekomme. Wenn ich an Schule denke, bin ich wie gelähmt.
Wird man dann krankheitsbedingt frühpensioniert?
watschenmann
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Re: Völlig perspektivenlos….

Beitrag von watschenmann »

Hallo Adelgunde,

das mit den 14 Tagen AU-schreiben ist Quatsch!
Als ich nicht mehr konnte und ich dieses meinem Hausarzt sagte hat er mich gleich für 1 Monat krankgeschrieben; diese Länge wurde auch über 18 Monate beibehalten; jeden Monat wurde die Bescheinigung für 1 weiteren Monat verlängert. Als er nach meiner Kur nicht weiterwusste hätte ich auch eine Krankschreibung über einen Zeitraum von 3 Monaten bekommen können. Und wenn mir ein Arzt nicht passt dann sage ich schüss und gehe zum nächsten Arzt, denn bei uns werden Privatversicherte mit Kusshand genommen - hab ich schon öfters erlebt.
Gruß vom Watschenmann
AndyO
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Re: Völlig perspektivenlos….

Beitrag von AndyO »

watschenmann hat geschrieben: 18. Okt 2021, 13:52 Und wenn mir ein Arzt nicht passt dann sage ich schüss und gehe zum nächsten Arzt, denn bei uns werden Privatversicherte mit Kusshand genommen - hab ich schon öfters erlebt.
Gruß vom Watschenmann
Ja, das berühmte Ärztehopping. Hat es sogar nach Wikipedia geschafft. Hier unabdingbar, dass der Arzt die Dinge ernst nimmt. Der Not-Aus kommt aber in aller Regel erst nach fachärztlichem Burnout-Befund. Und das ist etliche Wochen später.
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