Werner-1 hat geschrieben: ↑25. Feb 2020, 06:59
Man verliert leicht als privilegierter Telekom(Bundes) Beamte den Bezug zur Realität,
Das Privileg entspringt dem Wunsch der Aktiengesellschaft und der Regierung, die mit dieser AG (Dividenden) verdient und ist niemals von den (Bundes-)Beamten gewollt/gefordert worden. Das ist die Realität.
es ist halt nicht die Realität für Bundesbeamte, mit 55 Jahren und wenigen Sozialstunden in den Ruhestand gehen zu können. Und viele dieser "Betroffenen" erkundigen sich dann hier im Forum noch nach den Zusatzverdienstgrenzen, um dann als "junger" 55 jähriger Beamter anderen Arbeitssuchenden Jobs wegzunehmen.
Das ist eben freie Marktwirtschaft und es ist doch schön, wenn sich auch Beamte mit den Marktgesetzen auskennen.
Oder fordern hier tatsächlich ein erhöhtes Ruhegehalt, oder eine "Betriebsrente", da sie ja die letzten Jahren Insichbeurlaubt waren, und erheblich mehr verdient hatten, im Vergleich zu ihrem niedrigen A9z Gehalt.
Und was ist daran "gerecht", wenn ein A9er 20 Jahre insichbeurlaubt und qualitativ einwandfrei einen A12er Job macht im Ruhestand eine Pension auf Basis A9 bekommt, während sein echter A12er Kollege in den 20-30 Jahren Ruhestand locker 100.000 EUR mehr einfährt?
Auch andere Beschäftige müssen sich ständig in neue Aufgabengebiete einarbeiten, das ist heute auch im öffentlichen Dienst die Regel. Unterhalte Dich einfach mal mit einem Bundes- oder Landesbeamten, der für die Lebensmittelkontrolle zuständig ist, oder bei der Polizei, beim Zoll, in der Stadtverwaltung für den Bereich Asyl, etc.. JETZT FORDERT DU TATSÄCHLICH AUCH DEN RUHESTAND AB 55 FÜR ALLE BEAMTEN,
Nein, ich sprach nur von der Möglichkeit vorzeitig aussteigen zu können und nicht bis 67 zwangsverpflichtet zu sein. Warum kann man nicht einfach als Privatier - natürlich mit den bekannten Abzügen - ausscheiden zu dem Zeitpunkt zu dem man möchte - aber ohne seine Pension zu verwirken (was eine Nachversicherung / Altersgeld quasi bedeutet). An dieser Stelle ist man Angestellten gegenüber deutlich im Nachteil (bei ununterbrochener Erwerbsbiografie).
um Gerechtigkeit mit den privilegierten Telekombeamten herzustellen? Und selbstverständlich keine Steuererhöhung? Ich nenne das Realitätsverlust
Die Steuern wurden (von rot/grün) massivst gesenkt. Nur für die Mittelschicht und die Ärmsten wurden sie im Wesentlichen beibehalten / erhöht (Mehrwertsteuer, Steuerprogression, ...). Es wäre nicht falsch die Steuern wie zu Zeiten von Helmut Kohl wieder einzuführen.
Das Thema Gerechtigkeit sehe ich aber grundsätzlicher: Gerechtigkeit stellt man nicht her, indem man alle gleich ungerecht behandelt. Du fühlst Dich vielleicht besser, wenn nicht nur Dein Haus sondern auch das des Nachbarn abbrennt (oder es gar die ganze Straße trifft). Es wäre aber besser, wenn keines brennt, denn Du hast effektiv nichts davon, wenn auch Dein Nachbar keine Hütte mehr hat.