Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

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Lucius
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Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Lucius »

Hallo,

Ich habe eine vorläufige Zusage für einen Studienplatz zum gehobenen Dienst in der Steuerverwaltung in Baden-Württemberg erhalten.

Da steht u.a. dass es keine Einstellungsgarantie nach dem Studium gibt. Ist das aber nicht immer so und wird man nicht trotzdem im Normalfall eh übernommen (solange man das Studium usw. natürlich schafft)?

Soweit ich gehört habe folgt jetzt u.a. noch ein Termin beim Amtsarzt und obwohl ich gesundheitlich eig. sehr fit bin und es eig. keine Probleme geben dürfte habe ich ein wenig Angst dass doch irgendeine Kleinigkeit nicht passen könnte. Haltet ihr es für sinnvoll vorher noch zu einem Arzt zu gehen und sich durchchecken zu lassen oder ist das eher unnötig?

Ich hab einen BMI von 26,7, soweit ich weiß muss man unter 27,5 sein oder? Sehschwäche habe ich aber ich hörte 30% Sehstärke auf beiden Seiten reichen aus. Muss ich im Studium eine Brille tragen? Bin kurzsichtig und wenn ich auf den Bildschirm schaue kann ich alles lesen.

Es wird ja auch ein Drogenscreening gemacht. Ich nehme selber keine Drogen aber ein paar Kumpels haben letztens Cannabis geraucht, hab mich aber immer so hingestellt dass ich nichts einatme. Da dürfte wahrscheinlich nichts sein oder?

Hab gehört man soll sich einige Wochen vor dem Termin gesund ernähren und keinen Alkohol trinken. Wieso? Ich trinke ab und an mal ein Bier aber mehr nicht und esse eben relativ oft Fast Food.

Ich habe auch eine Schwerbehinderung, genauer gesagt Autismus, hab ich auch angegeben. Dürfte ja auch kein Problem sein oder? Hab gehört es hat eher den Vorteil dass man statt das ganze Leben lang nur die nächsten 5 Jahre dienstfähig sein muss.

Kommt außer Führungszeugnis und Amtsarzt eig. sonst noch was auf mich zu? Soweit ich weiß wars das glaube ich soweit.
Torquemada
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Torquemada »

Also ...mach dir mal keine Sorgen.Ist doch alles o.k. bei dir. Einfach locker bleiben.
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Ruheständler
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Ruheständler »

...bei Deiner Einstellung zum Beamtentum und Deiner Gesundheit gibt es doch wirklich keine Probleme für eine Verbeamtung...
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ... :mrgreen:
EStG1608
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von EStG1608 »

Wenn du noch für dieses Jahr eingestellt wirst, dann beginnen wir zusammen das Studium :-)

Beim Arzt wurde mir Urin entnommen, man hatte mich vermessen in der Körpergröße und Gewicht und man hat sich bei mir die Beweglichkeit in Bezug auf Wirbelsäule und Kniegelenke angeschaut. Außerdem hat der Arzt meine Bronchen mit einem Stethoskop abgehört. Es war aber zu keiner Zeit unangenehm oder ich musste keine Angst haben, dass er was findet, was der Verbeamtung im Weg stehen könnte.

Am kommenden Dienstag ist ein Propädeutikum an der Hochschule, wo man sich freiwillig anmelden konnte und am 07.10. die Verbeamtung in Ludwigsburg. Das sind eigentlich so die einzigen Sachen, die auf dich zukommen könnten/werden. :-)
Lucius
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Lucius »

Danke für eure hilfreichen Antworten :)

@EStG1608

Nein werde leider erst nächstes Jahr eingestellt. Außerdem würde es ja dann noch auf die Hochschule ankommen auf der wir studieren.

Ich frag mich noch etwas anderes: Ich habe noch mehrere laufende Bewerbung (Landesamt für Besoldung und Versorgung, Landesbetrieb Vermögen und Bau, Landesoberkasse, Verwaltungsmanagement und Rechtspflege). Bei zwei habe ich auch schon ein Bewerbungsgespräch bzw. Auswahlverfahren in Kürze.

Einerseits denke ich mir "Kann ich ja alles absagen, erstens ist Steuerverwaltung eh meine 1. Präferenz und zweitens hab ich das ja eh so gut wie sicher. Und selbst wenn es noch am Amtsarzt scheitern würde (rein theoretisch) - dann würde ich da bei allen anderen ja auch scheitern.

Andererseits ist der Studienplatz ja noch nicht 100% sicher, zumindest auf dem Papier und sollte es doch nicht klappen stehe ich dumm da. Hab aber ehrlich gesagt keine Lust bei einer Bewerbung zb. den ganzen Tag ein Auswahlverfahren zu machen für einen Studienplatz den ich wahrscheinlich eh nicht nutzen werde.

Wie seht ihr das? Hingehen oder unnötig?

Was ich auch nicht verstehe: Mag subjektiv sein aber ich habe den Eindruck dass der Studiengang Verwaltungsmanagement, also Allgemeine und Innere Verwaltung beim Bund mega beliebt ist. Hat das wirklich so viele Vorteile?
Lucius
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Lucius »

Hab die Seite https://www.gesundheitsamt-bw.de/lga/DE ... erber.aspx gefunden und so wie ich das verstehe wird man in BaWü nicht mehr direkt vom Amtsarzt untersucht, sondern muss sich selber einen suchen.

Jetzt ist es so dass ich viele schlechte Erfahrungen bereits mit Ärzten gesammelt habe (Inkompetenz, menschlich ein "Arschloch") und dementsprechend mehr oder weniger starke Hemmungen habe einen solchen aufzusuchen. Ich habe einfach Angst dass ich eine Ablehnung bekommen könnte weil ich an einen Arzt gerate der keine Ahnung von seinem Job oder meinem Autismus hat. Oder der menschlich daneben ist. Ich glaube das werde ich auch dem Amtsarzt selber sagen bzw. fragen ob er/sie mir einen Arzt empfehlen kann. Vor 3 Jahren hat der Amtsarzt einen selber untersucht, das wäre mir lieber gewesen. War schon mal wegen einer anderen Sachen bei einer Amtsärztin und die war sehr kompetent und freundlich.

Muss ich wirklich auf Gut Glück irgendwen aus der Ärzteliste nehmen? Ist es wirklich so dass man sich nicht vom Amtsarzt selber untersuchen lassen kann?
Skedee Wedee
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Skedee Wedee »

Lucius hat geschrieben: 07.09.2019 15:40 Muss ich wirklich auf Gut Glück irgendwen aus der Ärzteliste nehmen? Ist es wirklich so dass man sich nicht vom Amtsarzt selber untersuchen lassen kann?
Ja, du musst dir einen Arzt aus der Liste aussuchen und nein, eine amtsärztliche Untersuchung findet nicht statt. Seit etwa 2017 sind in BaWü die Amtsärzte nicht mehr für die Untersuchungen und die Ausstellungen der "Ärztlichen Zeugnisse" über die gesundheitliche Eignung für eine Einstellung in ein Beamtenverhältnis zuständig.
Lucius
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Lucius »

Könnt ihr mir einen Arzt aus Baden-Württemberg der auf der Liste steht empfehlen? Vielleicht jemand bei dem ihr bei eurer Verbeamtung damals auch wart, falls ihr dort zufrieden wart.

Ich sehe dass ein Gesundheitsamt dort, bzw. eine Ärztin dort - als Nebentätigkeit - ebenfalls so etwas anbietet. Ist es einerlei oder ist so ein Arzt noch "besser"?

Kann man nicht theoretisch einfach wenn man ein ärztliches Zeugnis hat das wenn es schlecht ist einfach einbehalten, zu nem anderen Arzt gehen und es erst einreichen sobald man ein gutes hat (unendlich Versuche)? Oder hat man nur 1 Arzt und 1 Versuch? (kostet eben jedes Mal etwas)

Finde es blöd dass ich erst ab April ein ärztliches Zeugnis beantragen darf, weil mir gesagt wurde dass es nur maximal 6 Monate alt sein darf bis zum Studienbeginn. Man hat alles gemacht und abgeschlossen und muss jetzt ein halbes Jahr für die letzte Hürde warten >.< Klar, Abschlusszeugnis fehlt noch aber die Noten sind so gut wie sicher. Ich wär ja zu meinem alten Hausarzt gehen, weil er echt kompetent ist aber darf ich ja nicht.
Carrington
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Carrington »

Lucius hat geschrieben: 21.09.2019 10:00
Kann man nicht theoretisch einfach wenn man ein ärztliches Zeugnis hat das wenn es schlecht ist einfach einbehalten, zu nem anderen Arzt gehen und es erst einreichen sobald man ein gutes hat (unendlich Versuche)? Oder hat man nur 1 Arzt und 1 Versuch? (kostet eben jedes Mal etwas)
Laut deinem eigenen Link muss man dem Arzt die Genehmigung erteilen, das Ergebnis direkt dem Amt zu schicken.
Skedee Wedee
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Skedee Wedee »

Richtig, der Amtsarzt bzw. neuerdings diese Ärzte aus der Liste des Landesgesundheitsamtes senden das Ergebnis der Untersuchung direkt an die zuständige Personalverwaltung. Die Durchführung einer doppelten oder mehrfachen Untersuchung ist zwar möglich, fällt aber spätestens in der personalverwaltenden Stelle auf. Schließlich wird das ärztliche Zeugnis in Deine Personalakte aufgenommen.

Für die ärztliche Untersuchung zur Widerrufsverbeamtung würde ich mir jedoch keine großen Gedanken machen. Interessant wird eher die ärztliche Untersuchung vor der Verbreitung auf Probe, die dann durchzuführen ist, wenn Zweifel an der gesundheitliche Eignung bestehen. Aufgrund Deines hohen BMIs ist eine Verbeamtung zwar nicht ausgeschlossen, aber Zweifel an der gesundheitliche Eignung bestehen und werden durch eine erneute Untersuchung vor der Verbeamtung auf Probe und ggfs. Lebenszeit ausgeräumt (oder eben halt nicht mit den entsprechenden Konsequenzen).
Carrington
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Carrington »

Der BMI alleine darf kein Ausschlusskriterium sein. Wenn Indikationen wie ein erhöhter Blutdruck hinzukommen, wird es schwieriger. Aber auch dann kann eine vorübergehende Freigabe für das Studium erfolgen. Der Aspirant muss dann spätestens bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit erneut beim Amtsarzt vorstellig werden und hat bis dahin dann hoffentlich Normalgewicht (drei Jahre sollten ausreichen für eine Diät).
Skedee Wedee
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Re: Vorläufige Zusage zum gehobenen Dienst

Beitrag von Skedee Wedee »

Genau, ich schrieb ja auch nicht, dass eine Verbeamtung aufgrund des BMI ausgeschlossen ist, aber grundsätzlich ist wegen seiner Beschreibung im Ausgangs-Thread mit einer erneuten Untersuchung zu rechnen. Wenn es ganz dumm läuft, mit einer Untersuchung zum Widerrufsbeamten, zum Probebeamten und zum Lebenszeitbeamten.