Ausbildung kündigen

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lilo24
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Ausbildung kündigen

Beitrag von lilo24 »

Hey ich spiele schon lange mit dem Gedanken meine Ausbildung im mD bei der Bundespolizei abzubrechen.
Nach dem ersten Praktikum habe ich gemerkt, dass es überhaupt nicht meins ist und ich hab starkes Heimweh, was bei der Bundespolizei sehr schlecht ist, da man in ganz Deutschland eingesetzt werden kann.
Ich quäl mich jetzt schon Wochen und bekomme schon richtig Bauchschmerzen davon.

Hat jemand Erfahrung oder weis jemand genau wie so ne Kündigung abläuft und ob ich meine Anwärterbezüge zurückzahlen muss?
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Herr Löhlein
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Re: Ausbildung kündigen

Beitrag von Herr Löhlein »

Beamte, auch auf Widerruf, können jederzeit die Entlassung aus dem Dienst beantragen. Aus den sog. Grundsätzen des Berufsbeamtentums, die aus Art. 33 Abs. 5 GG abgeleitet werden, ergibt sich das Recht des Beamten, seine Entlassung zu beantragen. Allerdings sollte man sich einen solchen Schritt doch sehr überlegen und ggf. professionelle Beratung suchen.
Mit der Entlassung verliert der Beamte grundsätzlich sämtliche Ansprüche auf seine Dienst- und Versorgungsbezüge. Dazu zählen auch Fürsorgeleistungen wie etwa Beihilfeansprüche. Der Beamte wird für die von ihm geleistete Dienstzeit in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert. Dies führt zu einer Schlechterstellung gegenüber einem Ruhestandsbeamten.
Wenn der Beruf allerdings solche Bauchschmerzen macht, sollten doch persönliche Konsequenzen gezogen werden, bevor sich gesundheitliche Auswirkungen einstellen. Gerade als Bundesbeamter ist man natürlich in der Natur der Sache in der ganzen Bundesrepublik prinzipell versetzbar - das sollte einem bereits bei der Auswahl des Berufes klar sein. Aber bevor man noch 40 Jahre in einem unglücklichen Berufsstand ist, besser den "Einzeiler" wählen und die Entlassung aus dem Dienst beantragen.
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Getreu dem Kaiser Franz "Schaun mer mal, dann seng ma scho"
connigra
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Re: Ausbildung kündigen

Beitrag von connigra »

Hallo Lilo,

Ei, einfach zum Vorgesetzten gehen, mit ihm sprechen und kündigen....! So hatte es meine Tochter vor einigen Jahren als Referendarin praktiziert. Ich war auch baff erstaunt, dass dies von heute auf morgen möglich war. Sonntag entschieden, am Montag war alles vorbei. Sie bekam sogar noch ihren zustehenden Urlaub ausbezahlt und anteilmäßig Weihnachtsgeld..... Ich dachte immer man müsste eine Kündigungsfrist einhalten. Scheinbar ist es bei Beamten aber nicht so...!

Aber bitte keine Kurzschlussreaktionen - ehe du es hinterher bereust.
Wäge in Ruhe ab, mach eine Liste mit Vor - und Nachteilen deines Berufes. Ich persönlich kann dich verstehen.

Im mittleren Dienst musst du keine Anwärterbezüge zurückzahlen, also von daher ist alles im grünen Bereich.

Wenn dir das Polizisten Dasein nicht behagt, dann tust du dir selbst nichts Gutes.. Dieser Job wird immer nerviger, da solltest du schon überzeugt sein, dass es das Richtige für dich ist, sonst wirst du irgendwann depri.
Mein Mann hat 43 Jahre, bis zu seiner Pensionierung mit dem Polizeijob gehadert. Er hätte früher aussteigen müssen, war aber zu feige, wurde immer unzufriedener und irgendwann war es zu spät, weil die Perspektiven fehlten. Er harrte bis zur Pension aus. Für mich ist das Lebensvergeudung - der Job muss Spaß machen. Schließlich verbringe ich einen Großteil meines Lebens damit.

Du bist noch so jung, die Welt steht dir offen.
Schau dich um, was dich wirklich interessiert, schnupper bei den Berufsfeldern, die dir eventuell liegen und entscheide in Ruhe.
Heute ist es doch einfach, eine Lehrstelle nach seinen Neigungen, zu bekommen.
Ich drück dir ganz fest die Daumen. l.g. conni
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