Schnauze voll im öD !

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Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Frankfurt sucht z.B. immer jemanden :-)

Ich glaube, das ist das sicherste und am wenigsten von Auflösung durch irgendwelche Strukturmaßnahmen betroffene Zollamt Bundesweit.

Der letzte Ausbildungszug von nem Süd-HZA durfte bis auf 2-3 Ausnahmen nach Frankfurt, immerhin mehr als 300 km weg.

Der Job ist momentan dermaßen von unattraktiv geworden, da hilft auch die ganze Propaganda auf RTLII meiner Meinung nach nicht.
Beginner
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Beitrag von Beginner »

Das habe ich mir alles anders vorgestellt... Ich jammer zwar jeden Tag über meinen Job aber so wies aussieht tut das sowieso jeder.. ;)

Mir geht es eigentlich nur darum etwas zu erleben und Abwechslung zu erfahren. Und net hinter der Schreibtischfront bewaffnet mit einem Stempel dahocken.

Jetzt überlege ich mir ma was man für den Beruf "Gerichtsvollzieher" so braucht ;)

Und zur Landesbank wechseln is so ne Sache... Ich könnte auch die eigene Weiterbildung der Sparkasse nutzen nur die bringt einem auf dem Freien Markt garnix.. z.B.
Kundenberaterlehrgang -> Sparkassen Fachbetriebswirt ->
Sparkassen Betriebswirt -> Dipl. Sparkassen betriebswirt.

Ich gehe lieber die allgemeine schiene ohne den Zusatz "Sparkasse" das zahle ich allerdings dan aus eigener Tasche aber dafür kann ich noch überall hin

mfg
Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

"Gerichtsvollzieher" gibts bei Zolls auch.

Bedenke:

Die andere Seite ist immer grüner...


An deiner Stelle würde ich bei der Sparkasse bleiben. Dort ist wenigstens die Bezahlung gut, wenn der Job auch für dich nicht soo der "Bringer" ist.

Mein Job ist auch nicht soo der "Bringer" und die Bezahlung, naja, reden wir nicht darüber :roll:
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Früchtchen
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Beitrag von Früchtchen »

@Beginner:"Ich hatte eigentlich so mit 2000+ netto gerechnet beim Zoll. "

Damit rechnen kannst du, aber kriegen wirst du es mit A6 als Einsteiger nicht. Ich hab A7 und diverse Alterstufen (bis 37 Jahre) und mir fehlen immer noch einige Talerchen bis zu dieser Grenze.

Natürlich hält sich das Gerücht vom überbezahlten Beamten hartnäckig, aber im einfachen und mittleren Dienst (wo man durchaus die gleichen Aufgaben haben kann, wie der gehobene Dienst) muß man schon gut rechnen und planen, besonders wenn Kinder da sind.

... aber die echte Armut fängt erst ab A11 an... :lol:
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leonsucher
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Beitrag von leonsucher »

Man könnte ja auch auf die kommenden Besoldungserhöhungen im Zuge den nächsten Tarifverhandlungen im ö.D. 2010 hoffen............... :lol:

Man wird beim Bund die Umstellung nach Dienstrechtsneuordnungsgesetz ( Einbau des halbierten und 2011 des " vollen " Weihnachtsgeldes in die Grundbesoldung ) als weitere " prozentuale Erhöhung " verkaufen, auf die klammen Kassen verweisen und versuchen, mit einer Nullrunde noch die Arbeitszeit zu erhöhen.

Natürlich werden zusätzlich die anstehenden dienstlichen Beurteilungen immer weiter rausgezögert und dazu immer weniger Listennummern freigegeben, so das die Beförderungssituation den Haushalt nicht zusätzlich belastet, sondern planbar entlastet.

Schiesslich wird man mit einer neuen Kosten - Leistungsplanung massenhaft unbesetzte und überflüssige Planstellen zusammenstreichen, jeder soll mit geringstem Aufwand und Kosten den maximalsten Erfolg ( besonders interessant bei präventiven Aufgaben des Zollvollzuges ) für die Behörde einspielen ( z.B. streng verbotene und höchst gefährliche NICHT ZUGELASSENE Glühbirnen aufspüren usw. .......... :roll: )

Ja, der Staat tut schon etwas für seine Beamten......... :oops:
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Früchtchen
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Beitrag von Früchtchen »

Zitat: "Ja, der Staat tut schon etwas für seine Beamten........."

Richtig, er vermeidet zum Beispiel, daß wir zu viel Geld in die Finger kriegen und leichtsinnig werden.
Oder daß wir zu viel Freizeit haben, wo wir auf dumme Gedanken kommen.

Man könnte selbst die fehlenden Beförderungsmöglichkeiten so interpretieren, daß man uns damit den Leistungsdruck abnimmt, denn da eh nicht groß befördert wird, braucht man sich ja auch nicht den A... für eine gute Beurteilung aufzureißen. Das senkt das Herzinfarktrisiko.

Daß mir persönlich Angst und Bange wird bei dem Gedanken, in 30 Jahren mit grademal A8 in Pension zu gehen, treibt natürlich das Infarktrisiko wieder hoch - möglicher Weise so hoch, daß ich mir um meine A8-Rente dann keine Sorgen mehr machen muß.

Aber erklär sowas mal einem Entscheidungsträger, der mit seinem RR oder RD oder noch schlimmer finanziell in ganz anderen Regionen schwebt. :twisted:

So, ich genieße jetzt noch die Reste der Sonntagssonne. Die ist kostenlos als Freizeitangebot zu haben.

LG Früchtchen
Beginner
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Beitrag von Beginner »

Naja mir ging es nur darum das ich mehr erleben möchte .. und Gehaltsmäßg würde sich bei mir jetzt net wirklich viel ändern.

(TVÖD EG 8 Stufe 2 zurzeit)

Ich habe zwar immernoch den Gedanken den Beruf zu wechseln allerdings nur wenn mein Arbeitsplatz gesichert ist. Und da kommt eigentlich nur der "Beamte" in Frage. Ich will nicht sagen das es mir hier schlecht geht wo ich bin aber ich kann mir auch unmöglich vorstellen hier mein Leben zu verbringen ^^. Ich bin mir auch durchaus bewusst das meine Erwartungen/Vorstellungen nicht immer der Realität entsprechen.

Naja hab mich auch weiter Informiert, ich schrieb ja das ich den Wirtschaftsfachwirt (ne Art von z.B. Meister) habe und ob dieser anerkannt wird als Abschluss für den evtl. g.D. nur ich warte bis Heute auf eine Antwort ;). Er war sich nämlich nicht sicher und wollte dies prüfen.. ich hatte sowieso den Eindruck das er es vergessen hatt nachdem ich aufgelegt habe ^^

Eine Frage hätte ich doch noch: Ihr schreibt alle was von Leistungsdruck.. wie darf ich mir das Vorstellen?

Angenommen Ihr arbeitet am Flughafen oder im Mobilen Dienst müsst Ihr da eine Zielvereinbarung erfüllen in dem Ihr z.B. am Tag 10 Straftaten feststellt?

mfg

Chris
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leonsucher
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Beitrag von leonsucher »

Beginner hat geschrieben: Naja hab mich auch weiter Informiert, ich schrieb ja das ich den Wirtschaftsfachwirt (ne Art von z.B. Meister) habe und ob dieser anerkannt wird als Abschluss für den evtl. g.D. Eine Frage hätte ich doch noch: Ihr schreibt alle was von Leistungsdruck.. wie darf ich mir das Vorstellen?
Für den g.D. zählen grundsätzlich nur schulische Vorbildungen wie normales Abitur oder Fachhochschulreife. ( Fachabitur )
Für den m.D. Realschulabschluß.
Bewirbt sich ein Realschüler für den g.D., wird er abgelehnt. ( unterqualifiziert )
Bewirbt sich ein Abiturient für den m.D., wird er ( heutzutage ) ebenfalls abgelehnt. ( überqualifiziert )
Beginner hat geschrieben: Angenommen Ihr arbeitet am Flughafen oder im Mobilen Dienst müsst Ihr da eine Zielvereinbarung erfüllen in dem Ihr z.B. am Tag 10 Straftaten feststellt?
Es ist doch bezeichnend, das sogar Aussenstehende den ( Un ) Sinn von exakt terminierten Zielvorgaben im überwiegend präventiven Vollzugsdienst nicht eindeutig erkennen können.
Das Ministerium bzw. seine KLP glaubt weiter daran........ :wink:
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Früchtchen
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Beitrag von Früchtchen »

Leistungsdruck:
Beispiel aus meiner täglichen Praxis:

Die gleiche Arbeit, die früher (also vor 2 bis 3 Jahren) 2xA11 + 2xA9g + 1 A8 +1 A6 = 4 Sachbearbeiter und 2 Mitarbeiter gemacht haben, müssen heute 1 A10+1 A9g+1 A9m+1 A7 = 2 Sachbearbeiter und zwei Mitarbeiter schaffen und dazu kommt noch der ganze zusätzliche Aufwand mit diversen Datenbanken (Datenpflege Bison!!!) und für die minutiöse Schreiberei für die Kostenleistungsplanung.
Geht einer in Rente, wird die Stelle nicht nachbesetzt. Seine Arbeit wird auf die "Hinterbliebenen" verteilt.

Und von wegen "liegen lassen" ist auch nicht, da die Leitung auf Bearbeitungszeiten von maximal 4 Wochen dringt, wo früher 3-4 Monate ganz normal waren.

Ich erzähle hier meine ganz persönlichen Erfahrungen, bin jedoch sicher, daß es so oder ähnlich in jedem Amt, in jeder Verwaltung und erst recht in der freien Wirtschaft zugeht.
Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Das Problem ist, dass die Langzeitmotivation nicht vorhanden ist.

In Mitarbeitergesprächen wird sich davor gedrückt, Zielvereinbarungen überhaupt zu machen und dann sinds ja auch keine Personalentwicklungsgespräche...

Die arbeit wird auf meinem Zollamt immer weniger, die Tätigkeiten für die innere Verwaltung nehmen aber immer mehr zu (hier ne neue Statistik, da mal ne Abfrage, KLR und KLP als Maß aller Dinge)...

Wenn es wenigstens mit den Kollegen passt... Der Leitung sind di eMängel bekannt, nur kann die auch nichts dafür, erinnert mich doch irgendwie an das dritte Reich, alles Mitläufer...

Ah ja, das Arbeitspensum ist ungerecht verteilt und Leute, die sich den Arsch aufreisen werden systematisch später befördert, weil dann gehen sie ja auf kurz oder lang und man verliert seine Zugpferde.
Zollwolf1960
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Beitrag von Zollwolf1960 »

Leute, was regt ihr euch auf? Die Zollverwaltung ist wunderbar. Keine Langeweile, hoch motivierte Mitarbeiter, die Kollegen halten zusammen wie Pech und Schwefel und die Leitung ist immer präsent.

Ich fülle für meinen Dienstherrn jede unglaublich wichtige Statistik aus. mache freiwillig viel mehr Stunden als erforderlich und würde sogar zur Rettung Deutschlands auf jede Gehaltserhöhung verzichten. Für mich ist der Gedanke unerträglich, in Zeiten leerer Kassen, befördert werden zu können.

Schönen Dienst noch.
Der öffentliche Dienst und der gesunde Menschenverstand schließen einander aus.

Man sollte sich die Gelassenheit eines Stuhles zulegen können, der muss auch mit jedem A.... klarkommen.
Binö
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Beitrag von Binö »

@ Zollwolf

Ich schrieb dir bereits vor Monaten .... das ich hier für den Schwarzen Humor "Zuständig" bin!

Aber im Ernst/ernst egal...
Ich bin stark motiviert...denn schließlich kann ich als Alleinerziehende meine Kinder gut über die Runden bringen, ohne gleich der ARGE den verlängerten Steiß küßen zu müßen... :oops: reimt sich ja!
In der Freien Wirtschaft hätte ich das nicht gekonnt...oder doch aber nur ohne Kinder...da würde ganz sicher Politisieren und nebenbei ein Globalplayer leiten.. :twisted:
Zollkodex-Ritter
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Beitrag von Zollkodex-Ritter »

Das ist kein schwarzer Humor, das ist Galgenhumor...

Wir hängen schon, wissen es nur noch nicht.
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leonsucher
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Re: Titel:

Beitrag von leonsucher »

Binö hat geschrieben: Ich bin stark motiviert...denn schließlich kann ich als Alleinerziehende meine Kinder gut über die Runden bringen
......und der Dienstherr gibt Dir sogar oft die Möglichkeit, bei kurzfristiger Unpässlichkeit der Kinder diese in ein eigens liebevoll eingerichtetes EKB ( Eltern - Kind- Büro ) zur Dienststelle mitzubringen.......... 8)

Dort können die Kleinen nach Lust und Laune toben oder anderweitig rumnerven, während Mutti / Pappi dabei dem Dienstherrn mit ihrer vollen ( elektronischen ) Arbeitskraft zur Verfügung stehen.
Dumm nur, wenn Mutti / Pappi eigentlich im Außendienst arbeitet oder im SG spezielle interne Programme nutzt, mit denen der dortige Intranet - Rechner leider nicht vernetzt ist.

Egal, einzig der Wille zählt, warum sollen die Kleinen auch Zuhause abhängen und ein Elternteil noch dazu ?
Eine sehr schöne und sicherlich hoch frequentierte Einrichtung, wie ich im Benehmen mit der GleiB finde............. :wink:
Binö
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Beitrag von Binö »

@Leon der Sucher

Klasse "Erfindung"dafür fahre ich doch keine 65km mit einem Fiebernden Kind in eine Liegenschaft, durch die ich noch 30min Innenstädtischen Verkehr habe! Dann hoffe ich doch lieber drauf, das meine Kids recht schnell erwachsen werden...