Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Themen speziell für Bundesbeamte

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Gehaltserhöhung oder Stundenreduzierung? Was ist Dir lieber?

Gehaltserhöhung
14
44%
Stundenreduzierung
18
56%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 32

Admin
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Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von Admin »

Hier interessehalber mal eine Umfragen, ob mehr Gehalt und weniger Stunden für den einzelnen Beamten wichtiger ist.

Bitte nur Beamte des Bundes an der Umfrage teilnehmen.
Nur zur Info für die Unbeteiligten: Bundesbeamte haben eine Wochenstundenzahl von 41 Stunden. Nur wenn Kinder unter 12 Jahren im Haushalt leben, kann man ein Reduzierung auf 40 Stunden beantragen.

Unsere Gewerkschaften sind ja taub auf dem Ohr was eine generelle Stundenreduzierung angeht und bestätigen das sogar öffentlich. Aus meinem Umfeld wünschen sich aber genau das die meisten Beamten. Vielleicht liest eine Gewerkschaft ja mit und überdenkt das mal. Aber heutzutage wird ja gern am "Kunden" vorbei regiert. Warum sollte es hier anders sein. Falls man noch Mitglied in einer Gewerkschaft ist, hat man ja jederzeit die Möglichkeit mit nem 3-Zeiler sich eine kleine Gehaltserhöhung zu gönnen.
herr b
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von herr b »

Hab mich nicht an der Umfrage beteiligt da ich Landesbeamter bin. Möchte aber meinen Senf mal dazu geben,
sollte es tatsächlich eines Tages zu einer Reduzierung der Wochenstunden kommen, so wird meiner Meinung
nach nur die Anzahl der Überstunden steigen...
In den meisten Behörden werden doch viele Beamte auf Verschleiss gefahren. Musste das selber leidvoll bei
mir erleben.
Ich bin befördert worden...
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Mr. Green
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von Mr. Green »

Eindeutig Gehaltserhöhung. Die Anzahl der Stunden, die ich arbeite, bestimme ich immer noch selber :mrgreen:
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von Admin »

Mr. Green hat geschrieben:Eindeutig Gehaltserhöhung. Die Anzahl der Stunden, die ich arbeite, bestimme ich immer noch selber :mrgreen:
Das ist ja kein Argument. Natürlich kann ich 41 Stunden in der Woche auch die Beine hochlegen. Aber trotzdem muss ich ja da sein. Ich will aber doch aber zu Hause meine Freizeit verbringen.
herr b
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von herr b »

@Admin,
das meine ich ja, selbst wenn die Stundenzahl reduziert wird, wenn du auf dem Dienstplan auftauchst
und wieder Überstunden schieben darfst hast du auch nichts davon. Ich habe auch eine 41 Std Woche,
aber seinerzeit waren Wochenstunden von 56 Std die Regel.
12 Tage Dienst, 2 Tage frei usw usw, das ganze im Wechselschichtdienst... Die Leute sind einfach nur verheizt
worden.
Meiner Meinung nach wäre ein "vernünftiger" Personalschlüssel erstmal angebracht.
Ich bleibe bei meiner Meinung, weniger Wochenstunden=mehr Überstunden. Und die Besoldung wird ja auch
immer nur moderat und zeitversetzt erhöht, teilweise auch mit Abschlägen.
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Bananen-Willi
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von Bananen-Willi »

Ich halte es wie herr b, ich bin zwar ebenfalls Landesbeamter, deswegen keine Stimme abgegeben, aber eine Meinung:

Da ich heute keine Arbeitszeit mehr habe, bin ich natürlich für eine Gehaltserhöhung :lol:

Jedoch vor ein paar Jahren, als in BY dank der grandiosen Idee eines gewissen Ede S. die 42-Stunden-Woche galt, wäre ich über weniger Stunden eindeutig glücklicher gewesen. Zumal die Personaldecke so dünn war, dass aus den 42h ohnehin fast jede Woche 50 wurden. Aber macht halt schon nen Unterschied, ob man aufs Zeitkonto pro Monat 40 oder 30 Stunden bekommt.
herr b
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von herr b »

Da hast du recht, aber ob du 30 oder 40 Std hast ist doch uninteressant wenn du sie
sowieso nicht abfeiern kannst. Bei meiner Dienststelle hat dir nur der Doc frei gegeben.
Sowas ist nicht Sinn und Zweck, aber wenn ständig Personal fehlt...
Habe mir von einem Kollegen sagen lassen das der Krankenstand teilweise über 30% in
der Dienststelle beträgt. Ohne Worte!
Als Pensionär wird sich jeder über mehr Geld freuen, als aktiver wohl sehr viele über
weniger WE Stunden.
Ich bin befördert worden...
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von Admin »

ehrlich gesagt verstehe ich gar nicht, dass man sich als Beamter überhaupt zu Überstunden zwingen lässt.
Als Schreibtischtöter fährt man den PC runter und geht nach Hause. Und wenn man im Streifendienst kurz vor Dienstschluss noch zig Kontrollen macht und Strafverfahren schreiben muss, ist das doch selbstgemachtes Leid. Und wenn man die vielen Überstunden aus dienstlich Gründen nicht abbauen kann, dann müssen die irgenwann bezahlt werden. So kenne ich das jedenfalls. Und dann ist es schon entscheidend, ob man 150 oder nur 100 Stunden angesammelt hat.
herr b
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von herr b »

Es stimmt schon das die Überstunden irgendwann mal ausgezahlt werden. Aber ich hätte die
Zeit lieber bei meiner Familie verbracht und mich nicht so verheizen lassen.
Aber mal so sporadisch, schwerer Verkehrsunfall kurz vor Dienstschluss im Streifendienst,
sicherheitsrelevantes Vorkommnis im Knast, Großbrand bei der Feuerwehr... Da kann man nicht
einfach nach Hause.
Und Überstunden stehen ja auch in einigen LBG´s drin
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von Admin »

Also wäre die Stundenreduzierung in solchen Fällen auch indirekt eine Gehaltserhöhung. Nutzt den "Verheizten" relativ wenig, aber den restlichen Beamten halt, die die Möglichkeit haben das Stundenkonto selber zu kontrollieren.
herr b
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von herr b »

So sieht es aus, davon mal ab wäre mir persönlich ein dutschlandweit geltendes einheitliches Beamtengesetz
und Besoldung sowie Beihilfe erst mal wieder recht. Die Förderalismusreform finde ich war in dieser Sache murks.
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Ruheständler
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von Ruheständler »

...tja wie aus meinem Nickname ersichtlich ist bleibt mir jetzt nur mich über eine Gehaltserhöhung zu freuen. :mrgreen:
In meiner aktiven Zeit war ich allerdings auch über mehr bares zu erfreuen,weil Freizeitgestaltung kostet manchmal auch einige Euros und wenn ich ehrlich bin waren mir die 41 Wochenstunden nicht zu viel,zumal in meinem persönlichen Umfeld die anderen immer mehr Wochenstunden bringen mussten.
meine Eltern sagten damals immer wieder:Junge mach aus Deinem Leben was anständiges, Ergebnis : Feinmechaniker, Soldat,Arbeiter,Angestellter,Beamter,Pensionär,was soll ich noch vollbringen ? für kreative Vorschläge bin ich offen ... :mrgreen:
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Bananen-Willi
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von Bananen-Willi »

herr b hat geschrieben:Da hast du recht, aber ob du 30 oder 40 Std hast ist doch uninteressant wenn du sie
sowieso nicht abfeiern kannst.
Das war in der Tat ein Problem, vor allem auch, weil Überstunden eben nicht ausbezahlt worden sind, sondern jeweils zum Stichtag 1.11. jeden Jahres ist das Zeitkonto auf max. 40 Stunden gekappt worden, alles darüber ist verfallen. Jeder kannte also den Stichtag, bis zu dem er abfeiern musste. Unsere Behördenleitung hat seinerzeit eine ganz miese Tour gefahren. Jungen, aufstrebenden Beamten wurden Referate in einer Größenordnung von 200% und mehr zugewiesen. Da man gerade in der Anfangszeit ja noch motiviert und karrierebewusst ist, reißt man sich ein Bein aus, beißt in den sauren Apfel und kloppt Stunden über Stunden, nur um das Referat nicht absaufen zu lassen. Da diese Überstunden von der Behördenleitung nicht angeordnet worden sind, sondern "freiwillig", werden diese, sofern möglich, zwar als Freizeit gewährt, aber wenn man am Stichtag zuviel Stunden hat, verfallen eben alle überschießenden Stunden, ohne dass ein Anspruch auf Auszahlung besteht. Miese Tour, aber zulässig, diese Praxis wurde vom Personalrat in Zusammenarbeit mit verdi auch über ein Rechtsgutachten nachgeprüft, mit negativem Ausgang für die Beschäftigten. Totschlagargument: Man mache die Überstunden ja freiwillig, es werde ja keiner dazu gezwungen, man habe ein Jahr Zeit, für Ausgleich zu sorgen blablabla. Davon, dass, sollte man die Überstunden nicht leisten, das Referat absaufen würde, was sich äußerst negativ auf Beurteilungen auswirkt, hat niemand gesprochen :evil:
Buzzi
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von Buzzi »

Zwar bin ich im (Vor-) Ruhestand, aber kenne noch relativ Einkommensreiche Zeiten (A9) im 56 Std / Dienst (24 / 48) mit Überschichten und Rufbereitschaft in der Freizeit (1000de Überstunden, zur Hälfte abgetreten).
Daher für die aktiven Kameraden: Was ist wichtiger?
herr b
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Re: Mehr Geld oder weniger Wochenstunden?

Beitrag von herr b »

Im Prinzip ist Freizeit wichtiger, habe genug verheizte Kollegen erlebt. In der Anfangsphase ist man
motiviert, man hat Familie, ein pünktliches geregeltes Einkommen. Aber auf Dauer ist bei vielen
Kollegen alles den Bach herunter gegangen. Wie viele Scheidungen ich bei Kollegen erlebt habe, ist
echt traurig. Aber wenn der Kerl eh nie zu Hause ist weil er nur im Dienst ist... Die Gesundheit leidet,
habe es selber leidvoll erlebt und ein Riesenglück das meine Ehe nicht dran kaputt gegangen ist.

Allerdings denke ich das es zwei Arten des Beamtentum gibt, da wo 0700 Uhr der Dienst beginnt und
dann auch pünklich endet um1600 Uhr, denen ist mit weniger Stunden geholfen.
Aber wenn ich an die Kollegen von der Polizei, Feuerwehr, Justiz(vollzug) so denke wird wohl eher das
Geld förderlich sein. Wie Bananen-Willi schon richtig erkannt hat, Überstunden kloppen und am Stichtag
verfallen sie ohne das man auch nur den Hauch einer Chance hatte abzufeiern.
Toll fand ich es auch das wenn man mal gerade zwei, drei Tage die Möglichkeit zum abfeiern gehabt hätte
kurz vorher der Dienstplan geändert wurde und das Frei war geklatscht.

Nach über 15 Jahren im öD bin ich der Meinung das es immer unattraktiver und härter wird für die
Kolleginnen und Kollegen.
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