Hallo allerseits,
ich möchte Euch meinen Fall kurz vorstellen: ich bin Beamtin auf Lebenszeit im höheren Dienst und leide an Depressionen und einer Angststörung im sozialen Bereich. Dies hat sich 2010/11 manifestiert, wobei mich damals meine Hausärztin konkret darauf angesprochen hat und mir auch Therapie empfohlen hat. Ich habe mich dann erstmal ohne Bezüge beurlauben lassen (wegen der Kinder) und das war auch gut so. Ich habe dann Psychotherapie gemacht, die KV hat mir 80 Stunden bewilligt und ich habe danach auf eigene Kosten weitergemacht, insgesamt über 4 Jahre. Es ging mir nach und nach besser. Nun habe ich den Wiedereinstieg gewagt, Teilzeit und im Verwaltungsbereich (Reisen geht kaum). Der Stress ist aber sehr groß, ich schiebe wie üblich bei uns (ich bin da nicht alleine) Überstunden. Es geht mir nach ein paar Monaten wieder ziemlich mies. Bin noch in Therapie. Jetzt überlege ich, ob ich Frühpensionierung in Angriff nehmen soll. Mein Problem: als typische Perfektionistin war ich nie krank geschrieben, sondern hab im Dienst überwiegend die Fassade gewahrt. Aber ich merke, wie mich die Angst regelrecht aushölt. Ich bin 51 Jahre und habe 4 Jahre Erziehungszeit und weitere 6 Jahre Beurlaubung ohne Dienstbezüge (davon 1 Jahr für Pflege von Angehörigen). Muss ich mich erst krank schreiben lassen? Am liebsten würde ich gleich Antrag stellen, aber das kommt sicher komisch? Die Therapie kann ich belegen, aber ich hab bis jetzt keinen Psychiater, nur Psychotherapeutin. Ich habe Angst vor dem ganzen hin und her mit Krankschreibung und fühl mich schlecht gegenüber den Kollegen. Stationär will ich nicht, es würde die Familie zu sehr belasten und wäre in meinem Fall wahrscheinlich sogar kontraproduktiv. Zu allem anderen wäre ich bereit. Was ratet ihr mir zum Vorgehen?
Frühpensionierung wegen psyche
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Re: Frühpensionierung wegen psyche
Das ist eine häufige Situation. Die einfachste und schonenste, vernünftigste Methode ist:Loreen65 hat geschrieben: Ich habe Angst vor dem ganzen hin und her mit Krankschreibung und fühl mich schlecht gegenüber den Kollegen. Stationär will ich nicht, es würde die Familie zu sehr belasten und wäre in meinem Fall wahrscheinlich sogar kontraproduktiv. Zu allem anderen wäre ich bereit. Was ratet ihr mir zum Vorgehen?
1. Krankschreiben lassen, diese Krankschreibungen verlängern, verlängern....Krankschreibungen immer durch den Hausarzt
2. "Die Kollegen" ausblenden. Keine Angaben zum Krankheitsbild.
3. Auf Termin beim Facharzt (Psychiater) warten....
4. Zu Untersuchungen beim Amtsarzt Bescheinigungen des Psychiaters mitbringen
5. Sollte der Amtsarzt eine stationäre Therapie vorschlagen, der Personalstelle ein Attest des Facharztes vorlegen, dass eine ambulante Therapie bei deiner Situation das Mittel der Wahl ist
Re: Frühpensionierung wegen psyche
@torquemeda
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort. So ähnlich habe ich mir das auch gedacht. Ich frag mich nur, ob meine bisherige Situation - heftige Krise in 2010/11 und darauffolgend meine Bemühungen um Gesundung (auf eigene Zeit sozusagen und teilweise auch auf eigene Kosten) irgendwie anerkannt werden. Ich fänds blöd, jetzt diagnostisch und therapeutisch quasi wieder auf Los gesetzt zu werden, nur weil ich mich damals nicht habe krank schreiben lassen? Eine direkte Facharzt-Diagnose von einem Psychater ist damals nicht gestellt worden, aber es gab natürlich mindestens 2 Gutachten für die Kasse. Die haben ja nicht einfach so 80 Stunden übernommen. Meine private Kasse hat sogar freiwillig ein paar Stunden mehr gezahlt, als Anerkennung für meine Bemühungen. Also ich frag mich, ob ein Amtsarzt das berücksichtigt oder einfach formal so vom Tisch wischt?
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort. So ähnlich habe ich mir das auch gedacht. Ich frag mich nur, ob meine bisherige Situation - heftige Krise in 2010/11 und darauffolgend meine Bemühungen um Gesundung (auf eigene Zeit sozusagen und teilweise auch auf eigene Kosten) irgendwie anerkannt werden. Ich fänds blöd, jetzt diagnostisch und therapeutisch quasi wieder auf Los gesetzt zu werden, nur weil ich mich damals nicht habe krank schreiben lassen? Eine direkte Facharzt-Diagnose von einem Psychater ist damals nicht gestellt worden, aber es gab natürlich mindestens 2 Gutachten für die Kasse. Die haben ja nicht einfach so 80 Stunden übernommen. Meine private Kasse hat sogar freiwillig ein paar Stunden mehr gezahlt, als Anerkennung für meine Bemühungen. Also ich frag mich, ob ein Amtsarzt das berücksichtigt oder einfach formal so vom Tisch wischt?
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Re: Frühpensionierung wegen psyche
Hallo,
erstmal die Zielrichtung klären!
Erste Option:
Ich möchte gesund werden und wieder vollen Dienst leisten können.
Aus Leidvoller erfahrung: Suche dir einen guten Facharzt(=Psychater). Mir sind verschiedene Fälle bekannt, in denen es ein Dreieck zwischen Patienten mit Problemen, Arzt mit Krankschreibung/Rezept und teilweise auch Therapeutischen Ansätzen gab, die nicht gefruchtet haben. Erst als ein Psychater hat die verschiedenen Ebenen zusammengebracht und das hat dann teilweise in erstaunlich kurzer Zeit zu Ergebnissen geführt. Mit dem Psychater würde ich dann auch die Chancen auf vollständige Wiederherstellung ausloten.
Zweite Option:
Frühpensionierung anstreben. Hier ein kleienr "Warnhinweis". In deinem Lebensalter kenne ich eher den umgekehrten Effekt: Dass der dienstunfähige Beamte mit allen Mitteln versucht die Pensionierung zu verhindern. Hintergrund ist die bei wenigen Dienstjahren auch wenig üppige Pension...
In diesem Fall "zählt" alles, was du dem Amtsarzt beibringst. Unabhängig davon, ob es Krankmeldungen in der Vergangenheit gab. Bei Bundesbeamten gilt die Regel, dass nach 90 Tagen Krankschreibung ein privatärztliches Attest zur Dienstfähigkeit angeforder werden soll. Wenn das nicht beikommt oder negativ ausfällt soll die Untersuchung beim Amtsarzt durchgeführt werden, der entscheidet, ob eine dauerhafte Dienstunfähigkeit besteht.
Zur zweiten Option noch ein Hinweis: Die Arbeit stellt oft auch sozialen Kontakt und eine Struktur im Leben sicher. Das wegfallen zu lassen ist - je nach Problem - keine gesundhetisfördernde Idee...
ciao!
erstmal die Zielrichtung klären!
Erste Option:
Ich möchte gesund werden und wieder vollen Dienst leisten können.
Aus Leidvoller erfahrung: Suche dir einen guten Facharzt(=Psychater). Mir sind verschiedene Fälle bekannt, in denen es ein Dreieck zwischen Patienten mit Problemen, Arzt mit Krankschreibung/Rezept und teilweise auch Therapeutischen Ansätzen gab, die nicht gefruchtet haben. Erst als ein Psychater hat die verschiedenen Ebenen zusammengebracht und das hat dann teilweise in erstaunlich kurzer Zeit zu Ergebnissen geführt. Mit dem Psychater würde ich dann auch die Chancen auf vollständige Wiederherstellung ausloten.
Zweite Option:
Frühpensionierung anstreben. Hier ein kleienr "Warnhinweis". In deinem Lebensalter kenne ich eher den umgekehrten Effekt: Dass der dienstunfähige Beamte mit allen Mitteln versucht die Pensionierung zu verhindern. Hintergrund ist die bei wenigen Dienstjahren auch wenig üppige Pension...
In diesem Fall "zählt" alles, was du dem Amtsarzt beibringst. Unabhängig davon, ob es Krankmeldungen in der Vergangenheit gab. Bei Bundesbeamten gilt die Regel, dass nach 90 Tagen Krankschreibung ein privatärztliches Attest zur Dienstfähigkeit angeforder werden soll. Wenn das nicht beikommt oder negativ ausfällt soll die Untersuchung beim Amtsarzt durchgeführt werden, der entscheidet, ob eine dauerhafte Dienstunfähigkeit besteht.
Zur zweiten Option noch ein Hinweis: Die Arbeit stellt oft auch sozialen Kontakt und eine Struktur im Leben sicher. Das wegfallen zu lassen ist - je nach Problem - keine gesundhetisfördernde Idee...
ciao!
- Mikesch
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- Registriert: 16. Jan 2006, 09:52
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Re: Frühpensionierung wegen psyche
OT Sinnlospostings entsorgt...
Bitte sachlich beim Thema bleiben!
MOD
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